Grömitz – Am 14.Spieltag in der Kreisliga Ost stand der Abstiegskampf im Fokus. Es kam zu zwei direkten Duellen unter Flutlicht und beide boten eine Menge Spannung. Dennoch sind die Gefühlslagen unterschiedlich. Am Sonnabend gab es einen großen Schock für die Kellerkinder, denn ein zuletzt formschwaches Kellerkind bezwang das Team der Stunde. Dieses Resultat sorgte bei einigen für Fassungslosigkeit. Zudem war der Blick auf den SC Cismar und TSV Gremersdorf gerichtet.
FT Preetz – SG Kühren 1:0 (1:0)
Sieben Jahre ist es her, dass die FT Preetz und SG Kühren sich letztmals in einem Pflichtspiel duellierten. Nun kam es am Freitagabend unter Flutlicht zum Wiedersehen. Beide gingen mit einer breiten Brust ins Spiel. Preetz gewann drei der vergangenen vier Spiele und verschaffte sich so ein bisschen Luft im Tabellenkeller. Kühren dagegen blieb in den jüngsten drei Spielen unbesiegt. Zuletzt gab es allerdings einen späten Dämpfer in Eutin, sodass es am Ende nur ein 3:3-Remis war. Man verlor zwei Punkte, doch auch Innenverteidiger Sascha Böttcher. Dieser musste im Derby also ersetzt werden. Florian Ziehmer rückte hinten rein. Sie spielten aus einem 4-4-2 heraus. Hinten sollte mehr Stabilität einkehren, was sich in den ersten Minuten auch zeigte. Es dauerte etwas, bis die ersten klaren Chancen entstanden. Preetz bestimmte das Spiel und kam oftmals über die Außen Mirco Breiholz (Rechts) und Melvin Abdulei (Links). So auch nach sieben Minuten, als es über Breiholz nach vorne ging, doch in der Mitte klärten die Gäste vor Torjäger Florian Manstein. Auf der anderen Seite wurde es dann plötzlich brandgefährlich. Die SG schaltete, wie so oft in der ersten Hälfte, über Rechts um. Zunächst parierte FT-Keeper List und anschließend verzog Mohammed Khallouf um ein gutes Stück. Es war eine offene Anfangsphase in der nun Ugurcan Er aus der Distanz abzog, doch auch hier fehlte einige Zentimeter. Beide Teams versteckten sich nicht unbedingt, doch lieferten in den ersten 30 Minuten auch kein Offensivspektakel ab. Dennoch forderte Uslar den Torhüter der Heimmannschaft. Mit der Zeit bekam Preetz ein leichtes Übergewicht. So ging es nun Schlag auf Schlag. Innerhalb weniger Minuten verpasste Breiholz zweimal hauchdünn. Die Genauigkeit im Abschluss fehlte ihnen und auch Manstein brachte den Ball nicht im Tor unter, denn im Eins-gegen-Eins schob er den Ball vorbei. Die Hochkaräter häuften sich nun, denn erst fand Dietrich Roo seinen Meister im herausragenden Yves Herrmann und anschließend scheiterte nach einem Weltklasse Steckpass von Manstein auch Breiholz. Die Führung für die Heimmannschaft lag in der Luft, doch plötzlich kam auch Kühren durch Ali Malekzadah zu einer Möglichkeit. Mit Pausenpfiff sollte dann allerdings doch noch der Treffer fallen. Roo setzte sich auf dem linken Flügel durch, legte quer und am zweiten Pfosten drückte ihn Mirco Breiholz (45.) zur FT-Führung über die Linie.
Gäste werden mutiger
Es war die verdiente Führung der Hausherren, die mit zunehmender Dauer immer mehr auf das Tor drängten. Für Kühren kam die Pause genau richtig. Man konnte sich nun schütteln und wieder ins Spiel finden. Nun stand man in der Pflicht und es brauchte mehr Durchschlagskraft. Sie wurden deutlich aktiver mit dem Ball und agierten viel mutiger als noch zuvor. Bei Nahe wäre dies allerdings nur wenige Minuten nach Wiederbeginn bestraft worden. Florian Manstein war plötzlich durch und tauchte allein vor Herrmann auf, doch er scheiterte erneut vorm Torhüter. Auf der Gegenseite tanzte Alija Bajric seinen Gegenspieler Lars Löptien aus und scheiterte anschließend an Deniz List. Kühren hatte mittlerweile mehr den Ball und die Heimmannschaft verteidigte teilweise tief. So versuchten die Gäste es aus der zweiten Reihe, doch ohne Erfolg. Durch das höhere Risko boten sich allerdings immer wieder Kontersituationen für die FT. So auch, als es über den eingewechselten Nicklas Bürger ging, doch am zweiten Pfosten der Ball nicht über die Linie gedrückt wurde. Die Schlussphase brach nun an und die Zeit lief für die Ziehmer-Elf davon. Vergangene Woche war man noch in der Situation, eine Führung über die Zeit bringen zu müssen und nun lief man selbst an. Zunächst parierte List gegen Daniel Kolbe und kurz darauf verpasste Bajric. So langsam lag der Ausgleich hier in der Luft, doch auch Preetz bekam Gelegenheiten auf ein zweites Tor. So zog Mariglen Guce mal einen Freistoß aus knapp 30 Meter direkt aufs Tor, doch Herrmann wehrte ab. Fünf Minuten später gab es auf der anderen Seite einen ruhenden Ball. Uslar brachte ihn rein und Jan Krause traf zum Ausgleich der Gäste. Der Jubel war groß, doch nur von kurzer Dauer, denn die Fahne des Assistenten war oben. Eine sehr diskutable Entscheidung, denn der Mittelstürmer lief durch und nickte ein. Auch unter den Zuschauern hat man hier eher keine Abseitsstellung wahrgenommen. Großes Glück für die Platzherren, die nun wieder aktiver wurden.
Entscheidung bleibt aus
Sie spielten jetzt auf die Entscheidung, doch diese blieb aus. Zum dritten Mal an diesem Abend brachte Manstein das Leder im Eins-gegen-Eins nicht im Kasten unter und verpasste. Gleiches galt für Abdulei, der aus spitzem Winkel das Außennetz traf. Die Gäste preschten einen langen Ball nach dem anderen vorne rein und tatsächlich wurde es nochmal etwas gefährlich, doch Nils Kretschmer kam mit dem Kopf nicht an den Ball. Bitter für Kühren, die am Ende einen Punkt durchaus verdient gehabt hätten. Sie liefen an, hatten genug Möglichkeiten, doch es sollte an diesem Tag nicht sein. Hinten musste man sich allerdings auch bei einem starken Torhüter, sowie einer schwachen Chancenverwertung des Gegners bedanken, dass die Begegnung nicht schon vorzeitig entschieden wurde. Für die Mannschaft von der Robert-Selmer-Sportanlage gab es nach einer kleinen Erfolgsserie, mal wieder eine Niederlage. Dennoch brauchen sie sich hinter dieser Leistung keineswegs verstecken. Es war kein schlechter Auftritt, doch am Ende fehlten ihnen die letzten Prozente, um das ersehnte Ausgleichstor zu erzwingen. Am Dienstagabend haben sie bereits die Chance es besser zu machen, denn dann geht es zur SpVgg Putlos. Es ist ein Nachholspiel und zu erwarten, dass es ein echter Fight unter Flutlicht werden wird. Preetz dagegen bleibt weiterhin auf Kurs und bekommt es nun am Sonnabend mit einem dicken Brett zu tun. Es geht zum Angstgegner in die Rosenstadt. Es ist das erste Rückrundenspiel und dort ist es gut möglich, dass es ein Offensivspektakel geben wird.
SG Bösdorf/Malente – TSV Klausdorf II 2:2 (1:0)
Die SG Bösdorf/Malente empfing am Sonnabend den Tabellennachbarn aus Klausdorf. Nach nur einer Niederlage aus sechs Spielen wollte man die nächsten drei Punkte holen, um die unteren Plätze auf Distanz zu halten. Der TSV Klausdorf II hatte etwas dagegen, denn nach dem 6:0-Heimsieg gegen Putlos, sollten weitere Punkte her, um oben nochmal anzuklopfen. Doch auswärts lief es bisher noch nicht so richtig. Aus sieben Spielen gab es nur zwei Erfolge, sowie 25 Gegentore. Nun sollte mehr Stabilität einkehren. Einer, der bei den Gastgebern für Torgefahr sorgt, ist Leo Korn. Der Flügelspieler verbuchte bereits sieben Saisontreffer und machte zuletzt in Lensahn den Unterschied. Nun fehlte Korn allerdings aufgrund seines Studiums, sodass Trainer Ismet Nac ihn ersetzen musste. Es begann Lucas Paulauskas, der nach Verletzung sein Startelf-Comeback gab. Der Neuzugang von Eutin 08 zeigte vor seiner Verletzung schon, was er kann, und nun wollte er weitermachen. Es dauerte nicht lange, da traf Paulauskas (5.) zur Führung der SG Bösdorf/Malente. Es war ein Spiel mit vielen Chancen auf beiden Seiten, doch auch einigen Fehlern. Bis zur Pause gab es allerdings keine weiteren Tore. Klausdorf-Coach Phil Schäfer fand in der Pause scheinbar die richtigen Worte. Jannik Haß (56.) glich für die U23 aus. Die Heimmannschaft hatte Probleme, tat sich schwer und kassierte nun auch den zweiten Gegentreffer durch Noah Neitzke (66.). Die junge Mannschaft vom Aubrook drehte also gegen die gestandene, erfahrene Heimmannschaft den Rückstand. Nun musste die SG anlaufen und es schien, als würde man sich geschlagen geben müssen, doch es gelang ihnen der Lucky-Punch. Thore Meyer (96.) stellte mal wieder seine Abschlussqualitäten unter Beweis und rettete seiner Mannschaft einen Punkt. Unter dem Strich war es ein leistungsgerechtes Remis, was beiden mit Blick nach oben allerdings nur wenig weiterhilft. Am kommenden Wochenende steht der erste Rückrundenspieltag an. Bösdorf gastiert beim TSV Gremersdorf. Klausdorf empfängt die SG Dobersdorf/P’hagen.
TuS Tensfeld – FSG Wardersee 3:4 (2:1)
Die TuS Tensfeld verkürzte mit einem 2:0-Sieg gegen den ASV Dersau den Rückstand auf Tabellenführer Gremersdorf. Es war das zehnte ungeschlagene Spiel in Folge für das Team der Stunde. Nun empfing man die FSG Wardersee, die in vorherigen Spielen in nahezu allen Bereichen enttäuschte. Die Kreisligatauglichkeit musste angezweifelt werden, vor allem nach einer 0:5-Klatsche gegen Konkurrent Cismar. Am Bahndamm war man also der klare Außenseiter. Diese Rolle lag ihnen in der bisherigen Saison allerdings bereits öfters ganz gut. So bezwang man sowohl Dersau als auch Dobersdorf/P’hagen. Beim jüngsten Gegner gab es personell ein paar Änderungen. Pietzsch und Urbanski mussten gegen Dersau vorzeitig vom Feld, sodass ein Einsatz noch fraglich war. Mit Blick auf die Aufstellung stellte man fest, dass zumindest Pietzsch starten konnte. Nicht dabei war allerdings Youngster Levin Stölten, sodass Coach Alkos Levens eine Alternative brauchte. In der Sturmspitze begann Alexander Mischker. Zudem rückten Andre Bolz und Christian Pohl in die Startelf. Die Partie war zehn Minuten alt, da musste man bereits verletzungsbedingt wechseln. Für Eyyüp Sari ging es nicht mehr weiter, sodass der junge Julian Diephaus ins Spiel kam. Der Favorit war besser drin im Spiel und ging dank Luka-Noel Pietzsch (20.) in Führung. Es war das elfte Saisontor des Offensivmanns und der nächste sollte schon bald folgen. Keine 120 Sekunden später erhöhte er, sodass es für die FSG nun nochmal schwerer werden sollte. Tensfeld war auf Kurs, doch nun musste auch Bolz vorzeitig vom Feld. Bitter für den TuS, der mit Pausenpfiff plötzlich den Anschlusstreffer durch Philipp Noack (45.) bekam. Nach über 315 Minuten gab es mal wieder ein Gegentor. Es sollte sich nun zeigen, wer die richtigen Worte in der Pause finden würde. Wardersee kam gut raus, denn sie hatten neue Hoffnung geerntet. Tatsächlich glichen sie dank Tobias Dölger (50.) aus. Der Tabellenzweite verlor das Spiel aus der Hand, denn Magnus Grell (59.) machte die Wende perfekt. Aus 0:2, wurde ein 3:2. Vor allem nach den schwachen Auftritten zuletzt, war es sehr beachtlich, was für eine Moral sie beweisen. Nun war Tensfeld gefordert, doch der Ausgleich fiel nicht. Stattdessen war es Mats Hoger (84.) der auf 4:2 erhöhte. Die große Überraschung war zum Greifen nah, doch es musste nochmal gezittert werden. Zunächst sahen die Gäste Gelb-Rot und anschließend schnürte Pietzsch (95.) den Dreierpack. Der Treffer kam allerdings zu spät, sodass Wardersee tatsächlich den Auswärtssieg in der „Kuhle“ einfuhr. Im Abstiegskampf war es ein extrem wichtiger Dreier für das Team von Hendrik Jaeschke. Tensfeld musste einen Dämpfer im Titelrennen hinnehmen. Am kommenden Wochenende empfängt Wardersee die SVG Pönitz II zu einem Abstiegskrimi, die Levens-Elf empfängt den TSV Lütjenburg.
SVG Pönitz II – TSV Lensahn 3:3 (1:2)
In Pönitz kam es unter Flutlicht zu einem echten Kellerduell. Eines das wohl mehrere Überschriften im Vorfeld verdient hätte. Vom „Abstiegskrimi“, über das „Sechs-Punkte-Spiel“ bis hin zum „Kampf ums Überleben“. Alle unterstreichen wie wichtig diese Partie sowohl für die SVG Pönitz II als auch den TSV Lensahn war. Dementsprechend galt die Devise: Verlieren verboten, doch genau dies geschah in den Wochen zuvor viel zu oft. Die Heimmannschaft blieb elf Ligaspiele in Serie sieglos, so auch die Gäste. Es stellte sich also die Frage welche Sieglosserie reißen würden. Die Voraussetzungen waren unterschiedlich. Pönitz hatte seit langem mal wieder, mit Ausnahme der Langzeitverletzten, alle Mann an Bord und konnte somit fast aus dem Vollen schöpfen. Lensahn dagegen plagen seit Wochen zahlreiche Ausfälle. Nun kam zwar vorne mit Thorben Ratje ein wichtiger Spieler zurück, doch hinten war Trainer Heiko Müller wieder einmal zu Umstellungen gezwungen. Es fehlte Fabian Kommke, Andre Kuchel, Eric Prieß sowie Ole Knorr. Vor allem das urlaubsbedingte Fehlen von letzterem sollte schmerzen. So wurde das Defensivzentrum aus Jonas Müller und Stefan Lang gebildet. Vorne starteten erneut Malte Ziesmer und Thorben Ratje. Nach ins Gesamt nur drei Toren aus sechs Spielen, sollte mehr Torgefahr entwickelt werden. Dies gelang ihnen tatsächlich auch. Man spielte sehr mutig und offensiv. Pönitz wirkte völlig überrascht von dem druckvollen Start der Gäste, sodass bereits nach wenigen Momenten das erste Tor fiel. Thorben Ratje (2.) tauchte halblinks vor dem Tor auf und traf zur frühen Lensahner Führung. Einige hätten wohl gedacht, dass sich die Müller-Elf nun zurückzieht und den Gegner kommen lässt, doch dem war nicht so. Pönitz war völlig abwesend, verpennte die Anfangsphase komplett und wurde dafür eiskalt bestraft. Ratje war einfach zu schnell für die Hintermannschaft und anschließend musste Lasse Weber-Klüver (6.) den Ball nur ins leere Tor einschieben. Der Blitzstart war perfekt für den TSV und nun sollte es für die Zweitvertretung eine ganz schwere Aufgabe werden.
Pönitz kommt besser rein
Lensahn ließ sich nun deutlich tiefer fallen und stand sehr kompakt. Vor der Viererkette bildete sich ein sehr tief stehendes Mittelfeld, sodass es schwer für die Platzherren werden sollte, hier Lücken zu finden. Der erste Abschluss der SVG erfolgte nach neun Minuten, als Innenverteidiger Jan-Lukas Maack mal abzog, doch der Ball aus knapp 25 Metern über den Querbalken flog. Zwei Minuten später verpasste Stürmer Timon Kwiatkowski eine Hereingabe knapp, anschließend kam der zweite Ball von Hering, doch der aus Ahrensbök gekommene Offensivspieler brachte den Ball nicht zwingend in Richtung Tor. Nach etwa einer Viertelstunde endete dann auch schon der Arbeitstag für Kwiatkowski, denn er musste mit Oberschenkelproblemen vorzeitig raus. Kurz danach wurde es plötzlich unübersichtlich im Strafraum des TSV, denn ein Freistoß segelte vors Tor, doch der Verteidiger konnte klären. Auf der anderen Seite bekam Bilal Ahmad die Möglichkeit den Deckel wahrscheinlich schon vorzeitig draufzumachen. Offensiv kam das Team aus dem Jahnstadion fast nur noch über Konter zur Geltung. Pönitz war spielbestimmend und kam nach und nach immer besser ins Spiel. Mittlerweile wurden sie auch deutlich zwingender, denn nach einem Abwehrfehler forderte plötzlich Lucas Hering den Torhüter. Es entwickelte sich eine leichte Drangphase der SVG, die allerdings ohne Ertrag blieb.
Mega-Chance auf den Ausgleich
Eine halbe Stunde war gespielt, da brachte Hering den Ball mit dem Kopf in Richtung Tor, doch der Ball landete auf der Latte. Der Anschlusstreffer wäre durchaus gerechtfertigt gewesen und nun sollte er auch fallen. Nach einem Handspiel entschied Schiedsrichter Justin Herrmann auf Freistoß für die Heimelf. Benjamin Liedtke brachte diesen in den Strafraum und plötzlich war der Ball drin. Willem Stendorf (33.) traf am langen Pfosten zum 1:2. Nun war die Heimmannschaft endgültig da und sie wollten mehr. Trainer Tion forderte seine Mannschaft auf vorzurücken und höher zu stehen. Der Ausgleich sollte noch vor der Pause erzwungen werden. Tatsächlich bot sich auch die Riesenchance. Liedtke zog einen Freistoß direkt aufs Tor, Keeper Sverre Kripke wehrte nach vorne ab und Lucas Hering ließ die Hundertprozentige liegen. Es musste der Ausgleich sein, doch diese Szene war bezeichnend für die bisherige Saison der Pönitzer. Mit Pausenpfiff bekamen die Gäste noch eine gute Chance, denn beim Versuch von Weber-Klüver fehlte nicht viel. So ging es mit einer knappen Führung des TSV in die Pause. Sie waren zu Beginn wacher und bestraften die Passivität der SVG gnadenlos. Mit der Zeit hatte Pönitz immer mehr vom Spiel und letztlich auch die Chance zum Ausgleich.
Elfmeter-Doppelschlag
Nach der Pause gab es für den TSV Lensahn dann eine Schocknachricht. Torjäger „Turbo“ Ratje, der bei beiden Toren zeigte, dass er ein extrem wichtiger Faktor im Spiel ist, musste verletzt vom Feld. Er fehlte bereits zuletzt mehrere Wochen aufgrund einer Rippenprellung, nun bekam er im ersten Durchgang erneut etwas ab. Bitter für sein Team, denn es ging nicht mehr weiter für den Mittelstürmer. Es sollte also nicht unbedingt einfacher werden für die Gäste, die in den ersten Minuten nach der Pause wieder mehr Zugriff hatten. Nach vorne machte sich das Fehlen von Ratje direkt bemerkbar, dennoch bekam Ziesmer eine gute Möglichkeit. Der Stürmer, der noch immer Finn-Ole Ratje vertritt, traf nur das Außennetz. Pönitz erhöhte den Druck und glich nun nicht unverdient aus. Von der rechten Seite kam die Flanke rein und Jona-Leander Mirbach-Unke (67.) köpfte ein. Nun war das Momentum komplett bei den in Weiß gekleideten, die auf die Führung drängten. Es gab Annäherungen und eine Viertelstunde vor Schluss tatsächlich auch einen Elfmeterpfiff. Dennis Pelz kam zu Fall und der Schiedsrichter zögerte nicht lang und zeigte auf den Punkt. Stendorf übernahm und sein Coach konnte gar nicht hinsehen, doch er verwandelte souverän (75.). Der Rückstand war gedreht und plötzlich musste sich Lensahn fragen, wie dies passieren konnte. Es ist ein leidiges Thema, denn ständig werden Führungen verspielt. Bereits zum fünften Mal wurde solch eine aus der Hand gegeben. Nun mussten sie den Druck wieder erhöhen, doch es war kaum noch vorstellbar, wer vorne vollstrecken sollte. Ratje war nicht mehr auf dem Feld und so langsam schwanden auch die Kräfte. Schließlich ist die Ausdauer ein großes Manko bei ihnen. Vor allem hinten brach man mit bereits 14 Gegentoren nach der 76. Minute schon mehrfach ein. Bei Nahe wäre an diesem Abend auch Nummer 15 gefallen, doch sowohl Mirbach-Unke als auch Pelz im Nachschuss verpassten die Vorentscheidung. Stattdessen kam es nun ganz bitter für die Verbandsliga-Reserve. Ziesmer war auf dem Weg aus dem Sechzehner hinauszumarschieren, doch plötzlich brachte ihn Maik Lumma ohne Not zu Fall. Nun gab es auch auf der anderen Seite einen Elfmeter und aus Sicht der SVG II, war dieser höchst unnötig und überflüssig. Der Angreifer nahm dieses Geschenk dankend an. Lasse Köppen (79.) bekam die Chance auf den Ausgleich und er behielt die Nerven. SVG-Trainer Tion sagte über den Strafstoß: „Es ist ein katastrophaler Elfmeter. Er läuft vom Tor weg, keine Ahnung warum er dort so hingehen muss.“
Zentimeter fehlen der SVG
Der Spielstand war wieder auf null, doch beiden war klar, dass ein Unentschieden eindeutig zu wenig wäre. Vor allem die Gastgeber warfen alles rein und bekamen tatsächlich einige Riesenchancen. Mit Beginn der Nachspielzeit fehlten Mirbach-Unke nur wenige Zentimeter. Kurz darauf kam der Offensivmann aus sehr kurzer Distanz frei zum Abschluss, doch er verzog. Es war die Mega-Chance für Pönitz, die hier auf den Sieg drängten. Mit der letzten Aktion des Spiels, kam nochmal ein hoher Ball, den Doppelpacker Stendorf an den Pfosten köpfte. Glück für Lensahn, die hier am Ende mit einem Punkt zufrieden sein müssen. Dennoch gab es ins Gesamt nach Führung, erst sechs von möglichen 15 Punkten. Dies sind zu viele und so langsam wird es für beide Mannschaften eng. Pönitz hat an diesem frühen Abend vor allem Moral bewiesen und gezeigt, dass sie kämpferisch stark sind. Es fehlte am Ende allerdings die letzte Prise Glück, um sich durchzusetzen. Trainer Steven Tion sagte zu HL-SPORTS: „Ich verstehe nicht, wie man dieses Spiel nicht gewinnen kann. Für mich sind wir die klar bessere Mannschaft. Wir verschlafen die ersten zehn Minuten komplett, liegen dann 0:2 hinten und laufen wieder einem Rückstand hinterher, was uns zurzeit eigentlich immer das Genick bricht. Dann kommen die Jungs aber stark zurück, spielen viel besser Fußball als Lensahn. Meiner Meinung nach waren wir das deutlich bessere Team. Viele Torchancen gehabt, aber leider ist das Glück nicht auf unserer Seite. Wir arbeiten weiter.“ Das fehlende Spielglück bleibt weiterhin das große Manko an der Lindenstraße. Wenige Zentimeter fehlten, um die Sieglosserie zu beenden und die Abstiegszone zu verlassen.
„Besser als mit leeren Hände dazustehen“
So gab es am Ende allerdings nur einen Punkt, der beiden Teams eher wenig weiterhilft. Lensahn-Trainer Heiko Müller ordnete das Spiel folgendermaßen ein: „Am Ende denke ich ein leistungsgerechtes 3:3. Es hätte auch in die eine oder andere Richtung kippen können. Ärgerlich, wir haben 2:0 geführt und waren eigentlich gut im Spiel. Dann haben wir Standardsituationen nicht gut verteidigt, ein Missverständnis führt zum 1:2. Die neuerliche Verletzung von Thorben Ratje hat uns dann natürlich an Schwung genommen. Ein Abstimmungsfehler und ein Elfmeter, dann im Gegenzug das 3:3 auch durch so einen dusseligen Strafstoß. Ausgleichende Gerechtigkeit, aber wir sind froh, dass wir so ein Spiel nicht verloren haben. Natürlich hätten wir gewinnen können, aber besser als wieder mit leeren Händen dazustehen.“ Beide Teams bleiben in der Tabelle auf ihren Plätzen, doch am kommenden Wochenende warten die nächsten Kellerduelle. Lensahn empfängt den SC Cismar im Jahnstadion. Pönitz II gastiert bei der FSG Wardersee. An diese erinnert man sich gerne zurück, denn das Hinspiel am ersten Spieltag war der bis dato einzige Saisonsieg der SVG.
SpVgg Putlos – Eutin 08 II 2:1 (1:1)
Nach dem 3:3-Remis gegen die SG Kühren, stand nun die nächste unangenehme Aufgabe für Eutin 08 II an. Mit der SpVgg Putlos wartete eine erneut erfahrene, zweikampfstarke und giftige Mannschaft auf die junge Mannschaft vom Waldeck. Es sollte ein anderes Gesicht gezeigt werden, doch dies traf auch auf den Gegner zu. Der verlor in der Vorwoche mit 0:6 in Klausdorf und zeigte sich nicht gerade von ihrer besten Seite. Hinten war es vor allem nach der Pause sehr löchrig, vorne hakte es in der Chancenverwertung. Dabei war man insbesondere in der Defensive personell sehr geschwächt. Dies sah am vergangenen Sonnabend etwas anders aus. Gleich sieben neue Spieler standen im Vergleich zur 0:6-Klatsche in der Startelf. Einige Akteure kehrten zurück, dennoch gab es auch wieder Ausfälle. So fehlte erneut Poul-Henrik Behrendt, sowie Philipp Kruse und Radouan El-Majbouri. Benjamin Berger sagte zu HL-SPORTS: „Wir kamen ganz gut in die Partie, haben relativ tief gestanden. Wir wollten Eutin hinten spielen lassen, denn uns war bewusst das sie im Dreieraufbau sind. Dementsprechend haben wir dann auch tief verteidigt. Sie haben es im Ballbesitz ziemlich gut gemacht. Immer wieder haben sie die Außen reingeschoben, dann sind die äußeren Verteidiger hochmarschiert. Das haben wir aber richtig gut gemacht, dass war eine richtig gute kämpferische Leistung von uns.“ Aufseiten der Gäste gab es keine Unterstützung aus der Oberliga-Mannschaft, da diese selbst in Reinfeld spielte und personell angeschlagen war. Also musste es die „Zweite“ richten. Die Hoffnung dabei lag auf Top-Torjäger Monty Gutzeit. Eutin spielte gewohnt dominant, während Putlos hinten kompakt stand. 08 hatte sichtlich Schwierigkeiten. Trainer Jasper Frahm verriet, wie die Marschrichtung war: „Wir wollten dominant ins Spiel gehen und viel Ballbesitz haben. Ich glaube, gerade erste Hälfte haben wir das gut gemacht. Wir haben wenig zugelassen, ich würde sagen, erste Hälfte sind sie zweimal halbwegs gefährlich in die Hälfte gekommen.“ Zunächst kam Hannes Goertz zu einer Annäherung und anschließend unterlief den Rosenstädtern ein grober Bock: „Wir laden den Gegner ein, gehen nicht überzeugend genug zum Ball, sodass wir den Stürmer durchlaufen lassen, wo es zum Elfmeter kommt.“ Es bot sich also die Riesenchance für Putlos. Kevin Zielinski (17.) übernahm die Verantwortung und scheiterte an 08-Schlussmann Lasse Thomsen, doch der Nachschuss zappelte dann doch im Netz. Schnell übernahmen die Eutiner wieder die Kontrolle und glichen aus. Jorge Bruckmann setzte sich über Außen durch, suchte den Abschluss und den Abpraller verwertete Monty Gutzeit (25.) zum 1:1-Pausenstand.
Kritik an der eigenen Einstellung
„Wir haben die Sachen angesprochen, die noch nicht so gut liefen. Zweite Halbzeit haben wir uns aber wieder richtig gut verkauft“, sagte Berger. Anders sah es bei den Gästen aus: „Wir haben in der Halbzeit besprochen, dass wir daran anknüpfen und weitermachen wollen. Nichtsdestotrotz sind wir dann rausgekommen und waren wohl der Meinung, dass Zehn bis 15 Prozent weniger an Engagement, Laufbereitschaft und Zweikampfwillen ausreichend sind. Natürlich hat das nicht gereicht.“ Es war alles andere als ein Leckerbissen an der Strandstraße, denn es gab nicht allzu viele Torchancen nach der Pause. Putlos verteidigte die Vorstöße serös weg und bekam nun eine Standardsituation. Bekanntermaßen sind diese eine Waffe der SpVgg. Aus rund 40 Metern preschten sie den Ball in den Strafraum, Krogoll verlängerte und plötzlich köpfte Lars Jürgensen (69.), der vier Minuten zuvor eingewechselt wurde, völlig blank zur erneuten Führung ein. Anschließend lag der Fokus zu 100% beim Verteidigen. Der Chef verriet: „Die letzten 20–25 Minuten haben wir uns in jeden Zweikampf reingeworfen, jeder hat für den anderen gefightet und das ist halt Kreisliga. Es ist das, was ich halt auch gesagt habe, sie hatten keine Verstärkung aus der Oberliga und dann ist Eutin auch knackbar. Trotzdem Hut ab, sie haben ein gutes Spiel gemacht, haben viel mehr Ballbesitz gehabt als wir, aber in der Kreisliga kann man auch mal punkten, wenn man weniger den Ball hat und kämpferisch gegenanhaut.“ Sie brachten die Führung über die Zeit und zeigten eine gute Reaktion auf die Niederlage gegen Klausdorf II. Für die Oberliga-Reserve war es nach der Punkteteilung gegen Kühren, das bereits zweite Spiel ohne Sieg. Man rutschte auf den vierten Platz ab und bekam nach sieben ungeschlagenen Begegnungen mal wieder eine Pleite. Der Coach sagte: „Wir haben uns leider wieder selbst geschlagen. Es war nicht Putlos, die das Spiel an sich gerissen und überzeugt haben, sondern wir, die es einfach aus der Hand gegeben haben, in dem wir nicht mehr hundertprozent gegeben haben. Nichtsdestotrotz haben sie es clever gemacht und somit die drei Punkte gewonnen. Für uns heißt es jetzt nach einem Unentschieden und einer Niederlage, daran zu arbeiten, dass wir wieder erfolgreich sind. Es sind jetzt noch vier Spiele bis zum Winter ausstehend und in diesen wollen wir unser wahres Gesicht wieder zeigen. Von der Spielfreude, Engagement und Laufbereitschaft her, da gilt es unter Woche dran zuarbeiten, um dann im Heimspiel gegen Preetz wieder erfolgreich zu sein.“
SC Cismar – TSV Gremersdorf 2:3 (0:3)
Vor dem Spiel an der Gildestraße standen mehrere unbeantwortete Fragen im Raum. Vor allem beim SC Cismar herrschte Unklarheit. Wer würde nach der Trennung von Michael Bergmann auf der Bank sitzen? Wie tritt die Mannschaft auf? Das waren nur zwei Fragen, die sich stellten. Beim TSV Gremersdorf dagegen sollte sich zeigen, wie die Reaktion auf die erste Saisonniederlage ausfiel und ob es nur ein Ausrutscher war. Die Antworten gab es am Sonntagmittag. Der SCC wurde von Sascha Pretzel betreut, der Bergmann beerbt. In der Aufstellung gab es zudem einige Änderungen. Man spielte aus einem klassischen 4-4-2 heraus. Dabei bildeten Paul Schröder und Jenner Baden die Innenverteidigung. Hinten links überraschte Pretzel mit Linus Kluge. Die Doppelspitze bestand aus Drilon Mehmeti und Lennard Siebrecht. Vor allem letztere sollte eine interessante Personalie sein, denn in den Planungen von Bergmann spielte „Lenny“ kaum noch eine Rolle und nun startete er. Vor allem auf den defensiven Außen sahen die Grömitzer eine Schwäche beim Gegner. Sie wollten diese hoch anlaufen und vor allem über den pfeilschnellen Maksim Walter umschalten. Dabei mussten sie allerdings auch auf einige Spieler verzichten. So war Henrik Schattka angeschlagen, Bennet Kern erkältet und der Doppelpacker vom jüngsten 5:0-Sieg gegen Wardersee, Jamie Birkner im Urlaub. Auch Routinier Kai Konrad fehlte. Gremersdorf durfte im Vergleich zur ersten Saisonniederlage gegen Dobersdorf/P’hagen wieder auf ihr Mittelfeld zurückgreifen. Jonas Kock und Lennart Petersen kehrten zurück. Man wollte eine Reaktion zeigen und startete direkt schwungvoll. Ron Kruse steckte von rechts durch zu Phil Baumgarn, der vorm Tor auftauchte, doch den Ball am Pfosten vorbeischob. Auf Seiten der Heimmannschaft versuchte es Mehmeti mal mit einem Schuss aus der zweiten Reihe, doch ohne zwingend zu werden. Drei Minuten später kam der quirlige Artem Winter gegen Jenner Baden zu Fall. Schiedsrichter Marvin Neumeier zeigte, ohne zu zögern auf den Elfmeterpunkt. Die Grömitzer waren noch nicht wach und hatten große Probleme gegen die schwungvollen Gäste. Rune Jaekel (7.) übernahm die Verantwortung aus elf Metern und scheiterte an Torhüter Dennis Kuhlmann. Die Kugel prallte allerdings nach vorne ab, wo der Stürmer erneut scheiterte, doch den dritten Ball brachte er im Tor unter. Es war ein bitteres Gegentor für den Aufsteiger, der allerdings völlig pennte, denn der Torschütze darf nie und nimmer zum zweiten, beziehungsweise dritten Versuch kommen.
Cismar kommt besser rein, doch dann…
Es blieb dabei, dass Cismar noch nicht so richtig im Spiel war und der Tabellenführer Druck machte. So ging Winter wieder einmal ins Dribbling und zog ab, doch der Abschluss mit seinem schwachen Fuß ging ein gutes Stück vorbei. Kurz danach gab es einen Freistoß für Gremersdorf. Dies ist der Aufgabenbereich von Jonas Kock, der direkt abzog und Kuhlmann forderte. Die Gefahr war allerdings noch nicht gebannt und so kam Artem Winter (13.) ohne Druck zum Schuss und traf sehenswert aus 20 Metern zum 2:0. Bereits früh war der Favorit auf Kurs und die Pretzel-Elf war zu weit von den Gegenspielern entfernt. Anschließend beruhigte sich die Partie. Dies lag auch daran, dass der Aufsteiger besser reinkam. Dennoch blieb der TSV gefährlicher. Kock zog ab, Kuhlmann parierte und anschließend klärte der Verteidiger. Nach einer halben Stunde bot sich dann plötzlich die Gelegenheit für den SCC. Mehemti war durch, doch verpasste abzuschließen. Der Winkel wurde spitzer, sodass er in die Mitte legte, wo sowohl Walter als auch Siebrecht wegrutschten und anschließend verzog Tom Andres. Fünf Minuten später sah Mehmeti Kapitän Pascal Sievers, der den Ball aufs Tor brachte und TSV-Keeper Fabian Mandt zu einem starken Reflex zwang. Nun waren sie voll und ganz da und der Anschlusstreffer hätte durchaus fallen können. Auf der anderen Seite spielten die Gäste eine Ecke kurz, Winter flankte und Phil Baumgarn (43.) köpfte zum 3:0 ein. Bitter für den Aufsteiger, denn das Gegentor kam nicht nur zum unglücklichsten Zeitpunkt, sondern auch mitten in der bis dato besten Phase.
Rollentausch nach der Pause
Zur Pause gab es also eine komfortable Führung des Ligaprimus, doch auffällig war, dass die Stimmung beim Gastgeber positiv war. Zur zweiten Hälfte wechselte Pretzel. Innenverteidiger Paul Schröder verließ den Platz und wurde durch Justin Ikubor ersetzt. Zudem gab es eine Umstellung, denn nun rückte Walter in die Spitze neben Siebrecht und Mehmeti auf die linke Außenbahn. Obmann und Torwart Dennis Kuhlmann verriet: „Wir haben angesprochen, dass wir mehr Zugriff kriegen müssen. Gerade über die Außen mussten wir mehr kommen. Das, was wir uns erste Hälfte eigentlich auch vorgenommen haben.“ Sie kamen mutig raus und hatten mehr Kontrolle. Gremersdorf verteidigte zwar hauptsächlich, doch versuchte noch Nadelstiche zu setzen. So verzog Maurice Wagner elf Minuten nach der Pause. Eine Minute später parierte Kuhlmann gegen Petersen. Es waren allerdings vorerst die letzten zwingenden Offensivaktionen der Gäste, denn mit zunehmender Dauer verloren sie den Zugriff. Stattdessen näherte sich die Heimmannschaft immer mehr an, doch ohne richtig gefährlich zu werden. Nach etwas mehr als einer Stunde ging es über den schnellen Walter, der gelegt wurde. Es gab von Halblinks einen Freistoß. Tom Andres (65.) zog diesen direkt aufs Tor und plötzlich zappelte das Leder im Netz. Mandt sah nicht gut aus und ob Walter noch entscheidend dran war, wurde nicht erkenntlich. Nun war der SCC also zurück und sie gaben nicht auf. Sie glaubten an die Aufholjagd und warfen alles nach vorne. Die 78 zahlenden Zuschauer sahen ein deutlich offeneres Spiel, dass tatsächlich nochmal spannend wurde. Siebrecht flankte von der linken Seite in die Mitte und Sievers bekam nicht die nötige Präzision hinter seinem Kopfball. Zwei Minuten später zog der Stürmer mal selbst ab und Mandt ließ den Ball klatschen. Der Druck wurde größer von Cismar, die mit Siebrecht und dem eingewechselten Linus Munzel enorm viel Wucht vors Tor brachten.
Komplett den Faden verloren
Sie liefen an und Gremersdorf war meilenweit von ihrer Bestform entfernt. Maksim Walter (78.) kam über die rechte Seite, zog ab und traf ins lange Eck. Das Comeback sollte immer konkreter werden und tatsächlich bot sich die Chance auf den Ausgleich. Beim Kopfball von Siebrecht fehlte nicht allzu viel. Es war unerklärlich, wie der Tabellenführer hier so das Spiel aus der Hand geben konnte. Es flogen einige lange Bälle vorne rein, denn beide Stürmer brachten neben ihrer Präsenz auch Kopfballstärke mit. Die Gäste versuchten durch Konter den Seck zuzumachen, doch bei diesen kam nichts raus. So endete die dreiminütige Nachspielzeit und Gremersdorf gewann. Der Abpfiff war für das Team vom Bankendorfer Weg eine absolute Erlösung. Dennoch muss dieser Einbruch aufarbeitet werden. Trainer Christian Ippig sagte gegenüber HL-SPORTS: „Wir haben komplett den Faden verloren. Wie ein Bruch, also unbeschreiblich. Wir konnten es auch nicht mehr aufnehmen. Wir haben uns vorgenommen vorne zu pressen, das haben wir erste Halbzeit auch gut gemacht, aber zweite Hälfte war abgeschnitten. Ich habe keine Erklärung. Ich habe gedacht mit Bennet Baaß und Ibrahima Sylla nochmal rein, aber es hat nichts geändert. Wir waren von den Leuten zu weit weg in der Verteidigung. Ich bin glücklich, dass wir das Ding noch gewonnen haben.“ Auf Seiten der Heimmannschaft konnte man vor allem auf die zweite Hälfte sehr stolz sein. Sie haben trotz einem 0:3-Pausenrückstand gegen das bisher Maß aller Dinge in der Liga, nicht aufgegeben und waren nicht weit vom Ausgleich entfernt. Obmann und Torhüter Dennis Kuhlmann sagte unmittelbar nach dem Abpfiff: „Wir wollten griffig bleiben mit Zugriff, was in der ersten Halbzeit allerdings anders passiert ist. Die ersten 20 Minuten haben wir komplett verschlafen. Dann sind wir langsam wach geworden, doch bekommen leider einen Sonntagsschuss, der drin ist. Zweite Halbzeit haben wir eine super Moral gezeigt. Gekämpft, gebissen, hätten sogar mit Glück noch fast das 3:3 machen können, aber am Ende ist der Sieg für Gremersdorf verdient.“ Nächste Woche wartet im Kampf gegen den Abstieg ein direkter Konkurrent. Es geht nach Lensahn zum Rückrundenauftakt. Mit Blick auf die zweiten 45 Minuten darf man durchaus mutig ins Jahnstadion reisen: „Zweite Hälfte war super und wir sind positiv. Nächste Woche gegen Lensahn, wenn wir so eine Moral zeigen und spielen wie die zweite Hälfte heute, dann werden wir nächste Woche auch Punkte holen“, sagte Kuhlmann.
SG Dobersdorf/P’hagen – SG Insel Fehmarn 7:1 (3:0)
Die vergangenen Wochen bei der SG Insel Fehmarn waren alles andere als einfach. Nur ein Sieg aus sechs Spielen, darunter zuletzt klare Niederlagen gegen die SG Kühren (1:3) und FT Preetz (1:4) sorgten dafür, dass es in der Tabelle immer weiter bergab ging. Drei Punkte war der Abstand zur Abstiegszone vor dem Spieltag groß. Mit Blick auf die direkten Duelle im Keller wäre ein Sieg am vergangenen Wochenende umso wichtiger. Doch es ging zur SG Dobersdorf/P’hagen die richtig gut in Form ist. Man ist nicht nur das Überraschungsteam der Liga, sondern zeigte zuletzt eindrucksvoll, dass sie eine Spitzenmannschaft sind. Als erste überhaupt bezwang man den TSV Gremersdorf. Es war ein herausragender Auftritt der mit einem 3:0-Auswärtssieg belohnt wurde. Dabei gab es allerdings einen Dämpfer, denn Stürmer Timo Federwisch musste nach etwas mehr als einer halben Stunde verletzt vom Feld. Es war unklar, ob er am gestrigen Sonntagnachmittag fit sein würde, doch zur Freude aller Dobersdorfer konnte Trainer Tim Fülbier diese Frage mit seiner Aufstellung bejahen. Also begann er wieder im Sturm. Fehmarn dagegen hatte einige Ausfälle zu beklagen. Tjelk Jacob fehlte aufgrund einer Knöchelverletzung und auch Nico Müntz stand aufgrund einer Knie-Op nicht zur Verfügung. Es sprach also bereits im Vorfeld wenig für die Gäste. Von Beginn an zeigte sich, wer hier das bessere Team war. Bei einem Einwurf verteidigten sie nicht gut. Sven Wienand schloss ab, Torhüter Kevin Heinecke wehrte nach vorne ab und Tjark-Morten Bossmann (10.) brachte die Hausherren in Führung. So hat man sich den Start sicherlich nicht vorgestellt aufseiten der Gäste. Doch es kam noch bitterer. Ein langer Ball kam nach links zum Torschützen, der Döring die Linie herunterschickte. Anschließend brachte er ihn halbhoch an den ersten Pfosten, wo Jose Goetting scheiterte und anschließend drückte ihn Timo Federwisch (16.) über die Linie. Erneut pennte die Defensive beim zweiten Ball. Nun sollte es richtig schwer werden für das Team von der Insel. Eine knappe halbe Stunde zeigte der Zeiger an, da kam ein langer Ball von Wedemann zu Bossmann, der sich viel zu einfach gegen Henrik Vehstedt behaupten konnte und den Ball in den Lauf von Marcel Gonda (29.) spielt, der nur noch einschieben musste. Damit ging es in die Pause, auch wenn es unter anderem durch einen gutgetretenen Freistoß vom sehr auffälligen Bossmann noch deutlicher hätte ausfallen könnte. Zur Pause gab es Wechsel auf beiden Seiten. Es sollte mehr Stabilität bei Fehmarn einkehren, doch dies war überhaupt nicht der Fall.
Klare Worte vom Coach
Dobersdorf spielte den Ball nach rechts, anschließend in die Mitte wo Jose Goetting (49.) völlig blank zum Abschluss kam. Heinecke machte keine gute Figur, sodass es so weiterging, wie es aufgehört hatte. Fehmarn bekam inzwischen auch ein paar Annäherungen wie zum Beispiel durch Sven Navers nach einem Eckball, doch es blieb dabei, dass die SG Insel Fehmarn maßlos enttäuschte. Sven Westphal verlor den Ball, dann ging es schnell über die linke Außenbahn und Tim Schümann (57.) besorgte den fünften Treffer der Platzherren. Es sollte, beziehungsweise war schon ein ganz bitterer Nachmittag für die Gäste, der nicht besser wurde. Wieder ein Ballverlust im Mittelfeld, dann geht es viel zu einfach über links, doch Fehmarn klärte. Dies allerdings nur halbherzig und direkt vor die Füße des völlig alleingelassenen Dennis Wedemann (65.) der aus 18 Metern das halbe Duzend vollmachte. Die personelle Situation bei den Ostholsteiner war mehr als besorgniserregend und einfach nicht zu kompensieren. Dies zeigte auch die 77.Minute, als Trainer Kevin Duhnke sich selbst einwechselte. Zehn Minuten vor dem Ende sollte tatsächlich der Ehrentreffer fallen. Fynn-Henrik Severin steckte durch zu Mathies Uerkvitz (79.), wobei Verteidiger Felix Kock keine gute Figur machte und anschließend traf der Insulaner zum Ehrentreffer. Das letzte Wort hatte dann allerdings doch die Heimmannschaft. Ein langer Abschlag nach rechts wird von Schümann weitergeleitet zu Wedemann (85.) der Rückkehrer Kjell Gonda sah. Der spielende Co-Trainer legte wieder zurück und dann schnürte der 32-Jährige den Doppelpack zum 7:1-Endstand. Es war ein verdienter Heimsieg der Fülbier-Elf, die auf den dritten Platz vorrücken. Für Fehmarn war es eine brutale Abreibung am Sonntagnachmittag. Es hagelt zu viele, einfache Gegentore, denn gerade einmal drei Teams kassierten mehr. 16 Gegentreffer aus vier Partien sind eindeutig zu viele und der jüngste Auftritt lässt viele Fragen aufkommen. Trainer Duhnke zeigte sich nach dem Spiel gegenüber HL-SPORTS rat,- und sprachlos. Dennoch fällte er ein vernichtendes Urteil: „Mir fällt nicht so viel zu diesem Spiel ein, außer dass man sagen kann, dass es heute einfach nicht gut genug war und wir einfach richtig schlecht waren. Wir haben 20 Minuten ganz gut Fußball gespielt, aber da stand es eben schon 3:0. Nachher hinten raus hätten wir das Ergebnis vielleicht noch kosmetisch verändern können. Dobersdorf war um Längen besser und wir sowohl vom Kader schwach besetzt als auch was wir auf die Platte gebracht haben. Das war heute einfach nicht gut und das ist in unserer Situation sehr schlecht.“ Es braucht dringend Punkte, denn sonst geht die Talfahrt weiter. Am kommenden Wochenende wartet die SpVgg Putlos.
SpVgg Putlos – SG Kühren (Di., 19.30 Uhr)
Am Dienstagabend geht es bereits weiter für die SpVgg Putlos und SG Kühren. Im Rahmen eines Nachholspiels treffen sich beide Teams an der Strandstraße. Die Heimmannschaft geht nach dem 2:1-Sieg gegen Eutin 08 II sicherlich deutlich selbstbewusster ins Spiel, doch sollte gewarnt sein. Kühren hat sich nach dem misslungenen Saisonstart nämlich enorm gesteigert und war zuletzt gut drauf. Nach wettbewerbsübergreiffend drei ungeschlagenen Spielen funkte neue Hoffnung im Abstiegskampf auf. Endlich war der Kader in nahezu Bestbesetzung und vor allem Florian Ziehmer brachte enorme Stabilität. Gegen Fehmarn lenke dieser noch das Spiel auf der Zehn, nun gegen Preetz hielt er den Laden hinten am Laufen. Vorne zeigte sich vor allem Jan Kruse gefährlich, auch wenn er teilweise noch etwas unglücklich wirkte. So zum Beispiel bei der jüngsten 0:1-Derbyniederlage gegen die FT Preetz, als er das vermeintliche Ausgleichstor einköpfte, doch fragwürdigerweise der Treffer nicht zählte. Ärgerlich für den Stürmer, doch vor allem für die Mannschaft, dass es am Ende eine knappe Pleite gab. Dabei machte die zweite Hälfte kämpferisch Mut, doch es gab auch Schwachstellen. So lief man in mehrere Konter und einzig die Chancenverwertung des Gegners, sowie ein überragender Yves Herrmann im Tor verhinderten die Vorentscheidung. Nun geht es nach Ostholstein und beide Teams haben eine Parallele. Sie sind unglaublich unangenehm zu bespielen, denn mit einer Menge Erfahrung, sowie vielen Zweikämpfen, machen sie es vor allem spielstarken Mannschaften schwer. Dies bekam jüngst Eutin zu spüren und auch andere merkten dies bereits. Es ist dementsprechend unter Flutlicht ein Kampf zu erwarten, in dem zwei physischstarke Teams um die drei Punkte kämpfen. Für die Gäste wären diese Goldwert, denn man könnte die Abstiegszone verlassen. Putlos würde auf Rang Sieben springen und den Abstand nach unten auf 13 Punkte erhöhen. Vor allem nach den ersten Spielen, in denen man stark unter vielem Ausfällen litt, wäre dies ein echter Erfolg. Denn die Defensive ist, auch wenn es die vergangenen Spiele gegen Gremersdorf (2:5) und Klausdorf II (0:6) nicht vermuten lassen, die große Stärke. Man hielt eindrucksvoll gegen die Spitzenteams aus Dobersdorf (1:0) und Tensfeld (0:0) den Kasten sauber und holte vier Punkte. Es ist also alles andere als ein Offensivspektakel mit vielen Toren zu erwarten, doch es könnte ein echter Fight werden. Vor allem für Putlos-Coach Benjamin Berger ist dieses Spiel ziemlich besonders, denn er trifft auf einige ehemalige Weggefährten, wie er HL-SPORTS verriet: „Kühren ist gespickt mit ehemaligen guten Fußballern, wie die Ziehmer-Brüder, wie Daniel Kolbe vom PTSV oder auch Petersen, die ich durch die Hospitierung beim Preetzer TSV auch ein bisschen kenne. Ich freue mich auf die Partie. Kühren ist immer ein schwerer Gegner, die kämpferisch immer gut gegenhalten. Das heißt es wird Dienstag kein Leckerbissen bei uns an der Strandstraße und ich hoffe das wir dann personell wieder aus dem Vollen schöpfen können.“ zuletzt fehlten mit Kruse, Behrendt und El-Majbouri nur noch drei Spieler, doch die Hoffnung liegt auf deren Comeback.
Der 14.Spieltag
FT Preetz – SG Kühren 1:0
SG Bösdorf/Malente – TSV Klausdorf II 2:2
TuS Tensfeld – FSG Wardersee 3:4
SpVgg Putlos – Eutin 08 II 2:1
SVG Pönitz II – TSV Lensahn 3:3
SC Cismar – TSV Gremersdorf 2:3
SG Dobersdorf/P’hagen – SG Insel Fehmarn 7:1
ASV Dersau – TSV Lütjenburg (Verlegt)
Nachholspiel
SpVgg Putlos – SG Kühren (Di., 19.30 Uhr)
Die Tabelle
1. | TSV Gremersdorf | 14 | 50 : 15 | 37 |
2. | TuS Tensfeld | 14 | 44 : 22 | 28 |
3. | SG Dobersdorf/P’hagen | 14 | 44 : 23 | 28 |
4. | Eutin 08 II – U23 | 14 | 39 : 21 | 27 |
5. | SG Bösdorf / Malente | 13 | 27 : 22 | 23 |
6. | TSV Klausdorf II – U23 | 14 | 32 : 35 | 23 |
7. | ASV Dersau | 13 | 29 : 23 | 21 |
8. | TSV Lütjenburg | 11 | 21 : 21 | 19 |
9. | SpVgg Putlos | 12 | 15 : 21 | 19 |
10. | FT Preetz | 14 | 31 : 32 | 16 |
11. | SC Cismar | 13 | 22 : 28 | 12 |
12. | SG Insel Fehmarn | 13 | 23 : 38 | 11 |
13. | FSG Wardersee | 13 | 21 : 46 | 11 |
14. | TSV Lensahn | 14 | 23 : 42 | 9 |
15. | SG Kühren | 11 | 13 : 27 | 8 |
16. | SVG Pönitz II | 13 | 21 : 39 | 8 |