HSV: Trauerspiel im dritten Akt – Blamage in Braunschweig

Sportvorstand wollte danach nichts sagen

Adam Karabec (Hamburger SV) gegen Sven Köhler (Eintracht Braunschweig). Foto: Lobeca/Henning Rohlfs

Braunschweig – 2:4 bei der SV Elversberg, nur ein 1:1 zuhause gegen den 1. FC Nürnberg und am Freitag unterlag der Hamburger SV in der 2. Bundesliga bei Eintracht Braunschweig mit 1:3 (0:1). Das Aus im DFB-Pokal bei Bundesligist dazwischen sei nicht unerwähnt, jedoch im aktuellen Drama um die Rothosen wohl eher zu vernachlässigen, wenn auch schmerzhaft. Im Fokus steht der Aufstieg, zum siebten Mal in Folge. Bisher sieht es nicht danach aus, dass sich Baumgart mit seinem Team dafür empfiehlt.

Die 1. Halbzeit: Gesperrten-Duo mit Patzer zum Gegentor

Die Blamage an der Hamburger Straße am Freitagabend fiel sogar noch gnädig aus, denn nachdem Könisgdörffer in der vierten Minute vor Ex-HSV-Keeper Johansson auftauchte und ohne Zeitdruck direkt auf den Mann schoss, verschoss auf der anderen Seite Gomez (22.) einen Foulelfmeter. Katterbach brachte Köhler im eigenen Strafraum klar zu Fall, der Pfiff von Schiedsrichter Siebert dazu korrekt. Trotzdem schaltete sich der VAR ein, überprüfte die Flanke von Kaufmann zuvor. Hier soll der Ball im Aus gewesen sein, doch eindeutig war das nicht zu erkennen – im Zweifel für den Angeklagten. Gomez scheiterte mit einem schwachen Elfer an Heuer Fernandes, doch aus dieser Motivation heraus wurde die Begegnungen der Gäste nicht besser. Die Niedersachsen waren, wie schon die Gegner in den vergangenen Spielen, bissiger. Die Rothosen hatten ihre beste Chance durch Elfadli (32.) per Kopfball. Die Katastrophe nahm seinen Lauf, als Meffert (kam aus einer Gelb-Rot-Sperre) den Ball in der eigenen Hälfte verstolperte und Rayan Philippe (35.) an Passgeber Schonlau (nach Rot-Sperre wieder dabei) in “Windeseile“ vorbeizog sowie am Ende Heuer Fernandes bezwang. 1:0 für den BTSV.

Nach der Pause: Löwen spielbestimmend – HSV mit Dreifach-Alu-Pech

Kaum war die zweite Halbzeit angepfiffen, stand es schon 2:0. Dieses Mal ballerte der frisch eingewechselte Fabio Di Michaele Sanchez (49.) die Kugel nach einer verunglückten Flanke von Gomez ins kurze Eck. Drei Minuten danach verpasste Kaufmann den nächsten Treffer des Tabellenvorletzten freistehend. Gomez (57.) wurde als Nächster vom zuvor ausgetricksten Schonlau auf dem Weg zum Tor gestoppt. Von den Hamburgern nichts zu sehen, außer von Balde, der zwei Minuten nach seiner Einwechslung wegen eines Trikotzupfers die Gelbe Karte sah. Das 3:0 für die Löwen entstand wieder aus einer seltsamen Aktion. Elfadli rutschte in der gegnerischen Hälfte an der Kugel vorbei, der damit bei Rayan Philippe (65.) landete. Der 24-jährige Franzose schnurstracks Richtung 3:0, Meffert holte ihn nicht mehr und das Leder flog an Heuer Fernandes ins rechte Eck. Für den Ehrentreffer sorgte dann noch Lukasz Poreba (73.) mit einem satten Schuss von der Strafraumgrenze. Balde durfte dann schon wieder Feierabend machen, wurde nach 20 Minuten ausgewechselt. Nach einer Verletzung sah es nicht aus. Danach hatte der HSV Pech. Das späte Aufbäumen wäre fast noch belohnt worden, doch Stange kam nach seiner Einwechslung in der 82. Minute zur größten Möglichkeit. Der erst 17-jährige Nachwuchsstürmer vom Volkspark kam aus drei Metern an den Ball, doch Johansson lenkte ihn erst an die Latte und von dort aus ging das Spielgerät an den Pfosten. Auch Selke (88.) traf per Kopfball nur den Pfosten.

„Wir stellen uns einfach immer wieder selbst ein Bein“

Hamburgs Trainer Steffen Baumgart sagte danach: „Wir sind eigentlich gut reingekommen, laufen dann aber dem 0:1 hinterher und kassieren nach der Pause das zweite und dritte Tor, anstatt das Spiel erst einmal zu beruhigen. Insofern gehen wir am Ende verdient als Verlierer vom Platz. Aber nicht, weil die Mannschaft nicht wollte, sondern weil uns Dinge passieren, die auf diesem Niveau nicht passieren dürfen. Wir verlieren nicht aufgrund der Mentalität, sondern aufgrund von individuellen Fehlern. Wir stellen uns einfach immer wieder selbst ein Bein, so auch heute, und dazu kommen dann auch noch Traumtore des Gegners, die der auch nicht jeden Tag so schießt. Da kommt dann viel zusammen. Aber klar ist: Wir haben die Fehler gemacht, die dieses Spiel entschieden haben, auch wenn wir am Ende noch Pech mit Pfosten und Latte hatten.“

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Drittes Spiel ohne Sieg – Kuntz sagt TV-Interview ab

Ein Trauerspiel im dritten Akt, denn die Leistung wird von Woche zu Woche schlechter. Der Aufstieg ist jetzt schon in Gefahr. Beim TV-Sender “Sky“ sollte Stefan Kuntz nach dem Spiel vorsprechen. Das tat er schon nach Elversberg und prangerte die Mannschaft an. Diesen Freitag war wieder ein Interview geplant, doch dieses Mal sagte der Sportvorstand ab, wolle nichts sagen. Das sagt vermutlich alles. Nach dem Wochenende könnte es in der Tabelle auf Platz acht abgehen. In der kommenden Woche ist Länderspielpause. Erst am 23. November geht es weiter, dann gegen den FC Schalke 04.

Der 12. Spieltag (8.-10.11.)

Nürnberg – Kaiserslautern 0:0
Braunschweig – Hamburg 3:1
Köln – Fürth (Sa., 13 Uhr)
Darmstadt – Berlin
Magdeburg – Ulm
Düsseldorf – Paderborn (20.30 Uhr)
Karlsruhe – Münster (So., 13.30 Uhr)
Schalke – Regensburg
Elversberg – Hannover

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