Ex-Rapidler entscheidet Derby in der Nachspielzeit mit einem faden Beigeschmack

Diskutierter 3:2-Erfolg am Pöbelberg

Tino Arp (Eichholzer SV). Foto: Lobeca/Niklas Runne

Lübeck – Ein spannendes Lübeck-Derby vor knapp 300 Zuschauern in der Landesliga Holstein wurde durch einen späten Treffer entschieden. Der Eichholzer SV gewann mit 3:2 gegen Rapid Lübeck, doch für den Favoriten startete die Begegnung alles andere als optimal. Leon Bilic traf in der 16. Minute zum 1:0 für Rapid, die sich allerdings nur zwei Minuten später erheblich schwächten. Mevan Mustafa sah die Rote Karte nach einem angeblichen Kopfstoß oder Beleidigung und somit waren die Gäste die restlichen gut 75 Minuten in Unterzahl. Noch vor der Pause schoss Niklas Hamer (36.) den Ausgleichstreffer und zu einem weiteren ungünstigen Zeitpunkt aus Sicht von Rapid traf Hamer kurz nach dem Kabinengang in der 49. Minute zur 2:1 Führung. Trotz der Unterzahl steckte das Team von Dario Bilic und Christian Arp nicht auf und kam durch Ephrem Giesenberg (63.) zum 2:2. Den Schlusspunkt setzte Ex-Rapidler Tino Arp, der in der 90. Minute das Derby mit seinem Strafstoßtor zum 3:2-Endstand zugunsten des ESV entschied und damit den Sprung auf den 3. Platz sicherte. Auch bei dieser Entscheidung war die Aufregung über den gegeben Elfmeter groß auf Seiten von Rapid, ob der gefoulte Spieler überhaupt im Sechzehner war oder ob dieser Außerhalb zu Fall gebracht wurde. Anders als erwartet war Rapid mit einer couragierten Leistung nah dran an einem Punkt, doch die frühe Rote Karte machte die ohnehin schwere Aufgabe noch ein Stückchen komplizierter. Die Verantwortlichen von Rapid brachten ihren Unmut über die Leistung des Schiedsrichtergespanns im Nachhinein deutlich zum Ausdruck.

Torjubel um Erik Savkin (1.FC Phönix Lübeck II). Foto: Lobeca/Niklas Runne

Die Kaltenkirchener TS ließ dem TSV Lägerdorf keine Chance. Problemlos erlangte der Spitzenreiter einen 6:0-Erfolg auswärts in Lägerdorf. Zwei individuelle Fehler nutzte Malte Pietsch (1., 7.) sehr früh eiskalt aus, um 2:0 in Front zu gehen. Jan Zimmermann (30.) und Luis Eising (41.) legten vor der Pause noch zum 4:0 nach. Finn Luca Rerop (68.) und Janik Jensen (85.) trafen im zweiten Durchgang zum 6:0-Endstand. Die nächste Aufgabe souverän gelöst. Der Verfolger Phönix Lübeck II gewann zu Hause gegen SC Rönnau mit 3:0. Unter anderem ein direkter Freistoß bescherte Ende der 1. Halbzeit die Führung für Phönix. Enrique Ordonez traf in der 81. Minute zum 3:0. Nach den vier Zählern für Rönnau zuletzt gegen Ratzeburg und Lägerdorf wartet am kommenden Wochenende das wichtige direkte Duell gegen Grün-Weiß Siebenbäumen. Die Partie zwischen TSV Bordesholm und SVT Bad Oldesloe endete torreich mit 3:3. Nach mehrfachem Führungswechsel und einer guten zweiten Halbzeit von Bad Oldesloe schaffte es das Team von Patrick Matysik nicht die Führung über die Ziellinie zu bringen. Stattdessen schoss Tilman Stegner in der 93. Minute den aus Sicht von SVT ärgerlichen 3:3-Ausgleich. Mit einem Erfolg hätte der Aufsteiger drei Plätze nach oben klettern können, so stehen sie weiterhin mit zwei anderen Mannschaft punktgleich auf dem 10. Rang.

Die Stimmen zum 15. Spieltag

Phönix Lübeck II – SC Rönnau 3:0 (2:0)

Danny Cornelius (Rönnau): „Ich würde behaupten die erste Halbzeit war eigentlich ausgeglichen. Wir kriegen dann durch einen unglücklichen Standard, der ganz komisch über alle Spieler hinweg flatterte und vor den Füßen eines Phönix-Spielers landete, in Rückstand. Dann das 2:0 ein direkt verwandelter Freistoß, wunderbar anzuschauen. Damit ist das Spiel komplett in die Hände von Phönix gegangen. Zweite Halbzeit haben wir dem ein oder anderen Spieler mit Hinblick auf das Spiel gegen Siebenbäumen eine Pause gegönnt. So kam dann noch das 3:0 zustande. Das einzige Tor, bei dem ich sage, dass das wirklich herausgespielt war. Am Ende können wir uns glücklich schätzen, dass wir keine weiteren Verletzten zu beklagen haben und das wir uns jetzt auf das wichtige Spiel gegen Siebenbäumen vorbereiten können. Glückwunsch an Phönix. Sie haben es solide heruntergespielt und wir schauen, wie es bei uns weitergeht.“

TSV Bordesholm – SVT Bad Oldesloe 3:3 (2:1)

Patrick Matysik (SVT): „Wenn du mit dem Abpfiff das 3:3 bekommst ist der Ausgang für uns natürlich maximal bitter. Bordesholm hat uns eine rassige aber dennoch faire Partie geliefert. Es war ein Kampfspiel, in dem wir in der ersten Halbzeit mit gemischten Gefühlen zurückliegen. Auf der einen Seite haben wir beim ersten Tor Pech, auf der anderen Seite haben wir die Konterstärke von Bordesholm nur bedingt unter Kontrolle gehabt und einfache Fehler gemacht. In der zweiten Halbzeit haben wir uns dann einen gemeinsamen Plan überlegt und konnten eine weitaus bessere, dominantere und vor allem kämpferische Leistung aufs Feld bekommen. Wir machen dann das Spiel und können es letztendlich verdient zu unseren Gunsten drehen. Wenn du oben stehst, dann bringst du das Spiel über die Zeit. Mit den Resultaten der letzten Wochen zittert man dann leider doch ein wenig und bekommt in der letzten Minute den bitteren Ausgleich. Das ist Fußball.“

TSV Lägerdorf – Kaltenkirchener TS 0:6 (0:4)

René Sixt (KT): „Nach zwei individuellen Fehlern, die Malte Pietsch super nutzt, gehen wir früh 2:0 in Führung. Danach haben wir das Spiel im Griff und können bis zur Halbzeit mit dem 4:0 die Vorentscheidung herausspielen. In der zweiten Halbzeit hatten wir das Spiel weiter unter Kontrolle und sind sehr froh dieses schwierige Auswärtsspiel so souverän gelöst zu haben.“

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Eichholzer SV – Rapid Lübeck 3:2 (1:1)

Bernd Armbruster (Rapid): „Bärenstarke Leistung heute von unserer blutjungen Truppe, bei der wir selbst in 75 Minuten Unterzahl die bessere und läuferisch aktivere Mannschaft waren. Bitter wenn so eine Leistung dann nicht belohnt wird, weil ein anderes Team dem Niveau nicht mithalten konnte und damit meine ich nicht Eichholz. Mit der frühen Roten Karte, nach angeblicher Kopfnuss, die nur einer gesehen hat oder der sehr umstrittene, wegen Abseits nicht gegebene erneute Führungstreffer noch in der ersten Halbzeit konnten wir noch umgehen. Aber der lächerliche Elfmeter, wo es nicht mal ein Foul war und dann noch von der agilen Linienrichterin in den Strafraum verlegt wurde, da waren wir dann machtlos. Keinen Vorwurf können wir dagegen unseren Jungs machen, megastark wie sie die ganzen Gegebenheiten angenommen haben und stets weiter gekämpft haben.“

Gabriel Lopes (Eichholz): „Das heutige Spiel war ein typisches Derby – geprägt von Emotionen und der bekannten intensiven Stimmung. Beide Mannschaften haben sich nichts geschenkt und um jeden Zentimeter auf dem Platz gekämpft. Die Rote Karte hat uns sicherlich in die Karten gespielt, doch auf unserem kleinen Platz war der Unterschied kaum spürbar, dass wir einen Mann mehr waren. Wir haben leider nicht richtig ins Spiel gefunden und wirkten teilweise hektisch und unkonzentriert. Am Ende war es sicher ein glücklicher Sieg, doch in einem Derby zählt das letztlich nicht. Wir wünschen Rapid alles Gute für den weiteren Saisonverlauf.“

Der 15. Spieltag (8.-10.11.)

SV Todesfelde II – TuS Hartenholm 1:1
Ratzeburger SV – Grün-Weiß Siebenbäumen 2:1
Phönix Lübeck II – SC Rönnau 3:0
TSV Bordesholm – SVT Bad Oldesloe 3:3
TSV Lägerdorf – Kaltenkirchener TS 0:6
Eichholzer SV – Rapid Lübeck 3:2
SV Eichede II – Preetzer TSV (So., 14 Uhr)
SSC Hagen Ahrensburg – TSV Pansdorf (15 Uhr)

Die Tabelle

1.Kaltenkirchener TS1550 : 741
2.1.FC Phönix Lübeck II1540 : 1340
3.Eichholzer SV1544 : 2928
4.TSV Lägerdorf1540 : 3526
5.Ratzeburger SV1528 : 2926
6.SSC Hagen Ahrensburg1421 : 2021
7.SV Todesfelde II1525 : 3320
8.SV Eichede II1428 : 2619
9.TuS Hartenholm1530 : 3519
10.SVT Bad Oldesloe1528 : 3719
11.Preetzer TSV1423 : 3116
12.SC Rönnau1513 : 2413
13.SC Rapid Lübeck1515 : 3212
14.GW Siebenbäumen1525 : 3511
15.TSV Bordesholm1523 : 4011
16.TSV Pansdorf1423 : 3010

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Bildquellen

  • Phönix II/Rönnau: Lobeca/Niklas Runne
  • Eichholzer SV: Lobeca/Niklas Runne
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