HSV: Keine positiven Ergebnisse, auch nicht im Testspiel – aber Tag X kann kommen

Geldprobleme hat der Hamburger SV nicht, aber vielleicht bald eine größere Trainerdiskussion

Volksparkstadion am Abend mit Blick von einem Nebenplatz Foto: Lobeca/Roberto Seidel

Hamburg – Mit Anlauf in die Bundesliga, so probt der Hamburger SV bereits das siebte Mal in Folge die Rückkehr ins Oberhaus. Da geht es natürlich auch um die Finanzen, denn sollte Tag X kommen, will man bei den Rothosen gewappnet sein. Jetzt vermeldete der Club, dass man erneut ein positives Geschäftsjahr hinlegte. Die HSV Fußball AG gab die Zahlen für das 2023/2024 ab. Umsatz: 123 Millionen Euro. Jahresüberschuss: 2,1 Millionen Euro. Dem Zweitligisten geht es so gut wie noch nie seit der Ausgliederung vor zehn Jahren. Und das Beste dabei: Das Volksparkstadion wurde vorzeitig abbezahlt und ist schuldenfrei.

Finanzreserve fast 36 Millionen

Finanzvorstand Dr. Eric Huwer sagt: „Der HSV ist finanziell stark aufgestellt. Mit wirtschaftlicher Vernunft haben wir unsere Ertragskraft in den vergangenen Jahren signifikant erhöht und unsere Schulden massiv abgebaut, ohne unsere sportlichen Ambitionen herunterzuschrauben. Das Volksparkstadion ist endlich abbezahlt. Und mit einer Finanzreserve in Höhe von fast 36 Mio. Euro verfügen wir inzwischen über einen soliden Puffer, mit dem wir etwaige Herausforderungen frühzeitig angehen können. All das ermöglicht es uns, Schritt für Schritt in die Zukunft des HSV zu investieren, ohne den Verein finanziell in Schieflage oder Abhängigkeiten zu bringen.“

Drittes Mal in Folge alles super

Mit 2,1 Millionen Euro fiel der Überschuss zwar deutlich kleiner aus als noch im Vorjahr (7,8 Millionen Euro), hat dafür das dritte Mal in Folge einen positiven Betrag. Da könnte sich Huwer zukünftig spendabel zeigen, wenn es um namhafte Neuzugänge gehen sollte. „Träumen muss doch erlaubt sein. Ich bin dennoch sehr froh, dass die meisten Menschen in unserem Umfeld die Lage schon sehr gut einschätzen und anerkennen, dass wir einen Weg der wirtschaftlichen Vernunft beschreiten. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir aus den vorherigen elf Jahren mit Negativergebnissen noch Verlustvorträge von mehr als 50 Millionen Euro mit uns herumschleppen. Das sollte Mahnung und Warnung genug sein“, so der 41-Jährige in einem Interview auf der Vereinshomepage.

„Wir wollen möglichst bald schuldenfrei sein“

Besonders freuen tut ihn „die vorzeitige Zurückzahlung des Stadionkredits nicht nur einen bilanziellen, sondern auch einen emotionalen Wert“. Und er gab zugleich einen Ausblick auf das Geschäftsjahr 2024/2025: „In diesem Jahr wird es noch einmal schwieriger, ein ähnlich positives Jahresergebnis zu erreichen. Das liegt auch daran, dass wir nach dem 30. Juni 2024 noch erhebliche Instandhaltungs- und Modernisierungsarbeiten in unserem Stadion vorgenommen haben. Zudem haben wir nach sechs gescheiterten Aufstiegsversuchen vor dem Transfersommer gemeinsam entschieden, dass wir einige Kaderkorrekturen vornehmen wollen, um unser Ziel schnellstmöglich zu erreichen. Auch im siebten Jahr Zweite Liga werden wir wieder mehr als 100 Millionen Euro Umsatz generieren. Unsere Ziele sind allen klar: Wir wollen maximalen sportlichen Erfolg – als starker, solider Club mit Wachstumsambitionen. Und wir wollen möglichst bald schuldenfrei sein.“

Baumgart unter Druck

Der angesprochene maximale sportliche Erfolg ist allerdings das Problem. Das bleibt derzeit aus und das Team profitiert derzeit nur von Fehlern der anderen Mannschaften in der 2. Liga. Hier ist Sportvorstand Stefan Kuntz gefragt und der bekam schon nach der 2:4-Niederlage bei der SV Elversberg einen Ausraster. Danach folgte ein 1:1-Unentschieden gegen den 1. FC Nürnberg im eigenen Wohnzimmer und zuletzt die peinliche 1:3-Schlappe bei Abstiegskandidat Eintracht Braunschweig. Steffen Baumgart ist bereits angezählt, muss liefern – und zwar kommende Woche schon im Heimspiel gegen den FC Schalke 04. Wird es kein Sieg, wird der Cheftrainer vermutlich zum Rapport in der Chefetage müssen.

Kuntz legt Latte höher

Kuntz will Ergebnisse sehen und stellt sich, wie die “Sportbild“ berichtet, vor dass Spiele wie gegen Fortuna Düsseldorf (3:0) und 1. FC Magdeburg (3:1) als „Basis“ gelten. Damit legte er die Messlatte glich mal zehn Zentimeter höher, als sie derzeit ist.

Testspiel-Niederlage am Mittwoch

Damit man die Länderspielpause gut nutzt, gab es am Mittwoch ein Testspiel auf dem Vereinsgelände. Gegner war der niederländische Erstligist Twente Enschede. Das Resultat war überschaubar, denn dabei heraussprang eine 2:4 (2:1)-Niederlage gegen den Europa League-Teilnehmer nach Toren von Davie Selke in der 17. und 45. Minute. Einmal per Kopf nach Ecke von Richter – und die 2:1-Pausenfürung erzielte der Stürmer per Handelfmeter. Der erste Ausgleich zu Gunsten der Gäste fiel dazwischen durch Panneflek (40.) und nach der Pause, den Steijn (51.) erzielte. Danach drehten die Holländer noch weiter auf, kamen zu ihren Treffern drei und vier von Vlap (72., 85.) als Doppelpack.

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Der HSV spielte mit: Raab – Hefti (46. Hadzikadunic), Schonlau (46. Perrin), Bornschein (34. Agyekum, 61. Seifert) – Jatta (46. Mikelbrencis), Richter (46. Yalcinkaya), Meffert (46. Heyer), Öztunali (75. Megeed), Katterbach (46. Oliveira) – Selke (46. Sahiti), Stange.

Wer gewinnt das Traditionsduell?

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