Nunio Ahrens: Schleswig-Holsteins großes Fußballtalent auf dem Weg nach oben

Unterwegs mit der U15-Nationalmannschaft

Nunio Ahrens bei der U15-Nationalmannschaft. Foto: Ronald Ahrens

Lübeck – Fußballtalent liegt bei den Ahrens in der Familie: Großvater Harald Ahrens war in der DDR-Liga unterwegs, Ronald Ahrens, der Vater des 14-jährigen Nunio, hat selbst eine gute Karriere hinter sich. In der Jugend spielte er elf Jahre bei F.C. Hansa Rostock, danach in der Oberliga unter anderem für Schwerin, Schönberg, Rostock und Dresden, war auch in der Region für den FC Dornbreite und den Sereetzer SV aktiv und trat sogar mehrere Male im DFB-Pokal an. Jetzt steht sein Sohn im Rampenlicht – als einziger Schleswig-Holsteiner im Kader der deutschen U15-Nationalmannschaft. Doch wie begann die Reise von Nunio, und was macht ihn so besonders?

Ein Name mit einer besonderen Geschichte

Schon bei der Namenswahl für seinen Sohn setzte Ahrens ein Zeichen. Inspiriert vom portugiesischen Fußballer Nuño Gomes, wählte er den Namen Nunio – eine Entscheidung, die seine Frau gern unterstützte. „Ich fand den Namen und den Typen einfach geil damals“, erklärt Ahrens. Heute ist der 2010 geborene Nunio auf dem besten Weg, seinem Namensvorbild nachzueifern.

Seinen ersten Ball trat Nunio mit fünf Jahren in Selmsdorf, wo sich schnell zeigte, dass in ihm mehr als nur durchschnittliches Talent steckt. Nach einem Probetraining wechselte er zum VfB Lübeck und blieb dort vier Jahre. Trotz der Einschränkungen durch Corona machte er beeindruckende Fortschritte, bis schließlich Holstein Kiel anklopfte.

Der Wechsel nach Kiel: Eine große Entscheidung

Der Schritt zum Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) von Holstein Kiel war eine wichtige, aber nicht einfache Entscheidung für die Familie. „Wir haben uns den Campus und die Anlagen vorher angeschaut und lange überlegt. Am Ende sind wir zur Entscheidung gekommen, es zu machen, und jetzt muss man ganz klar sagen, dass es zum heutigen Zeitpunkt zu 100 Prozent die richtige Entscheidung war“, berichtet der 51-Jährige.

Die Anfangszeit war herausfordernd: Viermal wöchentlich pendelte die Familie von Selmsdorf nach Kiel, da das Wohnen im NLZ erst ab der U17 möglich ist. Um Nunio nicht aus seinem gewohnten Umfeld zu reißen, verzichtete die Familie auf einen Schulwechsel. Mittlerweile erleichtert ein Shuttle-Service die Fahrten erheblich. „Man muss da einfach voll und ganz dahinter stehen, da muss man schon ein wenig positiv verrückt sein, sowohl ich als auch meine Frau“, so Ahrens.

Nunio Ahrens im DFB-Dress. Foto: Ronald Ahrens

Der Weg zur Nationalmannschaft

Im Sommer gelang Nunio mit der schleswig-holsteinischen Landesauswahl der Gewinn der Norddeutschen Meisterschaft. Bei diesem Turnier wurde U15-Bundestrainer Michael Prus auf ihn aufmerksam. Nach einem weiteren starken Auftritt vor prominenten Scouts wie Mike Hanke und Jens Nowotny folgte die erste Einladung zum DFB-Lehrgang in Oberhaching. Danach ging es zum DFB-Campus nach Frankfurt, wo die deutsche Nationalmannschaft trainiert und sich auf Turniere vorbereitet.

„Es war schon ein Gefühl von Stolz, als die Mail kam mit dem Logo vom DFB und dann Nunio auf der Nominierungsliste zu sehen. Das ist schon cool“, erinnert sich Ronald Ahrens. Im Nationaltrikot durfte Nunio bereits bei Testspielen auflaufen, wo er überzeugte. Nun hofft die Familie, dass weitere Einladungen folgen und er auch im März wieder dabei sein wird.

Vielseitigkeit und klare Ziele

Bei Holstein Kiel ist Nunio eine feste Größe in der Regionalliga, wo die Mannschaft aktuell gegen den Abstieg kämpft. Der Spieler selbst zeigt eine bemerkenswerte Flexibilität: Während er bei Kiel auf den Positionen 6, 8, 10 oder sogar im Sturm eingesetzt wird, spielt er in der Landesauswahl und beim DFB als rechter Schienenspieler – eine Rolle, die vermutlich auch seine Zukunft bestimmen könnte.

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Besonders hervorstechend sind seine Stärken: Geschwindigkeit, Dynamik, Technik und Spielübersicht. „Ganz klares Ziel ist es, beim DFB weiter dranzubleiben und im Verein nicht abzusteigen. Individuell gesehen nutzt Nunio jedes Training und Spiel, um sich weiterzuentwickeln, weil das junge Alter ist dazu da, sich zu entwickeln“, erklärt Ronald Ahrens.

Der Blick nach vorn

Mit seinen gerade einmal 14 Jahren hat Nunio bereits beeindruckende Erfolge erzielt: Nationalmannschaft, ein Ausrüstervertrag mit Puma und Interesse von Traditionsvereinen der Bundesliga. Dennoch bleibt der Fokus auf seiner Entwicklung. „Nunio möchte irgendwann oben ankommen, das ist ja auch das Ziel von jedem Fußballer“, sagt sein Vater. Doch bevor es so weit ist, stehen spannende Herausforderungen bevor – nicht zuletzt der Übergang vom Jugend- in den Männerbereich.

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