Mittelfinger nach der Pause – Irres 60 Meter-Finish in der Nachspielzeit

Abwehrbollwerk des SCC bleibt stabil

Vier Spiele hatte die Kreisliga Ost am vergangenen Wochenende zu bieten. Diese boten allerdings eine Menge. Foto: Lobeca/Niklas Runne
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Westerrade  –  In der Kreisliga Ost gab es erneut einige Spielausfälle. Der 17.Spieltag war stark ausgedünnt und bot nur noch vier statt ursprünglich acht Partien. Diese zeigten dennoch einiges. Von Torfestivals, einer Menge Spannung, der wohl unnötigsten Roten Karte der Saison bis zu einem 60-Meter-Tor hatte, das Kreisligawochenende alles zu bieten.

TSV Gremersdorf – SVG Pönitz II 5:1 (3:1)

Der TSV Gremersdorf wollte nach der 0:1-Niederlage im Spitzenspiel gegen die TuS Tensfeld eine Reaktion zeigen. In den vergangenen Wochen schien ein wenig Sand ins Getriebe des Tabellenführers gekommen zu sein, denn man schwächelte etwas. So gab es nicht nur die ersten beiden Saisonniederlagen, sondern auch eher durchwachsene Auftritte, in denen man es nicht schaffte, die Leistung über 90 Minuten auf den Rasen zu bringen. Trainer Christian Ippig fand dafür zuletzt mit dem Fehlen von Lennart Petersen einen Grund, denn der Mittelfeldspieler lebt die Aggressivität vor, die ihnen zuletzt etwas fehlte. Nun kehrte der Zentrale Spieler zurück ins Team. Die SVG Pönitz II war zu Gast und somit ein Team aus dem Tabellenkeller. In der Vorwoche verließ dieses mit dem erlösenden Heimerfolg gegen Klausdorf II (2:1) den letzten Platz und setzte einer langen Negativserie ein Ende. Diesen Schwung wollte man gerne mit nach Gremersdorf nehmen, doch man war wieder einmal geplagt von einigen personellen Ausfällen. Neben Kapitän Julian Gerlach, der sich im vorherigen Spiel den Mittelfuß gebrochen hat, sollten nämlich noch einige weitere Akteure fehlen. Dies hatte zur Folge, dass Trainer Steven Tion nicht nur sieben Positionen in der Startelf ersetzen musste, sondern selbst auch als einer von vier Ersatzspielern gelistet war. Die Ausgangslage war also sehr düster für die SVG, die im Hinspiel keinen schlechten Auftritt hingelegt hatte. Damals fehlte nicht viel zu einem Remis. Diesmal sollte es allerdings deutlich schwieriger werden. Bei den Platzherren fehlten mit Sönke Harms, Bennet Baaß, Marvin Zeigner, Luca Zielinski, sowie Cheftrainer Ippig ebenfalls einige. Gremersdorf kam gut in die Partie und ging nach nicht einmal einer Viertelstunde in Führung. Phil Baumgarn (12.) erzielte seinen 13. Saisontreffer. Acht Minuten später sollte auch schon die Zwei auf Seiten des TSV stehen, denn Rune-Filip Jaekel (20.) erhöhte. Es war eine zu große Nummer für die personell arg gebeutelte SVG, die dennoch alles reinwarf. Trainer Tion sagte zu HL-SPORTS: „Die Jungs haben wirklich gut gekämpft und alles reingehauen. Am Morgen waren wir noch zehn Mann, einer aus der dritten hat unterstützt und Wiebcke konnte die Schicht verlegen, leider wurde eine Verlegung abgelehnt. Dafür haben sich die Jungs wirklich sehr, sehr gut verkauft.“ Das Ergebnis schaffte zwar nach einer halben Stunde mit dem 3:0 durch erneut Jaekel (28.) Klarheit, allerdings kamen die Gäste zurück. Keine 60 Sekunden später verkürzte Willem Stendorf (29.) zum 1:3-Pausenstand.

Pönitz-Trainer Steven Tion wäre bereit gewesen, selbst die Schuhe zu schnüren. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Pönitz kommt gut raus

Zum zweiten Durchgang sagte Gremersdorf-Obmann Sven Puls: „Wir wollten weiter machen. Nachdem Pönitz richtig gute 20 Minuten in der zweiten Halbzeit hatte, haben wir uns gestrafft und über unsere überragende rechte Seite mit Arti noch zwei Tore geschossen und absolut verdient gewonnen. Starke Schiris, faire Gegner und ein top Platz, danke dafür an Malte. Drei weitere Punkte.“ In den letzten 20–25 Minuten hat der Tabellenführer letzte, minimale Zweifel am Heimerfolg beseitigt. Der zur zweiten Hälfte eingewechselte Dustin Gabbey (69.), sowie Jaekel (80.) mit seinem dritten Tor des Tages, machten den 5:1-Sieg perfekt. Der Gästetrainer sagte: „Es war natürlich ein verdienter Sieg für Gremersdorf, da gibt es keine zwei Meinungen.“ Dennoch gab es auch einige positive Dinge und folgerichtig Lob vom Coach für einige seiner Akteure, wie zum Beispiel den nach langer Verletzung zurückgekehrten Lukas Quandt: „Luke hat nach seiner langen Verletzung ein sehr ordentliches Spiel gemacht. Ein großes Lob geht auch an Jona und Willem die grade in dieser schweren Phase die Mannschaft führen und Einsatz, Willen, Bereitschaft vorleben.“ Der Auftritt ist schwer zu bewerten, denn diese Mannschaft wird in dieser Konstellation wohl nicht mehr zusammenspielen, dennoch machte man es phasenweise ziemlich gut. Nun wartet am Sonnabend das nächste Auswärtsspiel und dieses kann am Ausgang der Saison einen erheblichen Anteil haben. Die Verbandsliga-Reserve reist auf die Insel nach Fehmarn, wo es zum Abstiegsshowdown kommt. Gremersdorf gastiert bei einem Gegner, mit dem man sich in der Vergangenheit oftmals einen hitzigen Schlagabtausch geliefert hat. Puls sagte dazu: „Jetzt freuen wir uns auf Lütjenburg. Das wird wie immer ein heißer Tanz.“

SG Insel Fehmarn – SG Bösdorf/Malente 1:2 (0:1)

Ein Punkt aus zwei Spielen, das ist die Ausbeute von Interimstrainer Fynn Severin bei der SG Insel Fehmarn vor dem Heimspiel gegen die SG Bösdorf/Malente. Bei der SpVgg Putlos ließ man zwei Zähler liegen, die schmerzhaft fehlen. In Grömitz agierte man viel zu zögerlich und harmlos. So rückten die Abstiegsplätze immer näher, doch die Hoffnung am jüngsten Wochenende lag auf dem Heimspiel. Zu Hause fühlt man sich nämlich deutlich wohler als in der Fremde. Die Devise lautete mehr Risiko und Mut auf den Kunstrasen zu bringen, doch gleichzeitig auch vorsichtig bei den gefährlichen Umschaltmomenten des Gegners zu sein. Es fehlten einige Spieler auf Seiten der Insulaner, denn allein im vorherigen Spiel beim SC Cismar, verletzten sich wieder drei Spieler. So war klar, Jannik Markmann, sowie Tobias Waldeck nicht für einen Einsatz zur Verfügung stehen würden. Der Dritte im Bunde biss die Zähne zusammen und überraschte trotz Schmerzen mit einem Einsatz. Mit Blick auf die Defensive waren die Ausfälle nämlich ziemlich alarmierend, doch Kapitän Blendermann ist essenziell für die Hintermannschaft. Vorne brauchte es endlich wieder mehr Glück im Abschluss, sowie Durchschlagskraft. Bösdorf/Malente dagegen spielt eine richtig gute Saison und bestätigte dies mit dem Erfolg gegen Eutin 08 II. Es sollte also eine harte Aufgabe für Fehmarn werden. Dennoch kamen sie gut in die Partie. Insel Fehmarn gab den Ton an und kontrollierte das Spiel. Es gab Chancen, so auch nach etwas mehr als zehn Minuten. Nach einem Eckball, kam der zweite Ball zu Sven Ove Westphal der aus etwa 20 Metern per Dropkick abzog, Jesko Saggau parierte stark nach rechts, wo auch Michal Paluczynski nochmal am Keeper scheiterte. Es war die große Doppelchance und im Gegenzug machten sie keine gute Figur. Bösdorf/Malente konterte, ein präziser Pass von der linken Seite wird an der Abwehrkette vorbei gespielt und Lucas Paulauskas (12.) brachte die Gäste in Führung. Bitter für die Heimmannschaft, denn erst bleibt die Riesenchance ungenutzt und dann klingelte es. Severin sagte zu HL-SPORTS über das Gegentor: „Wir sind im Zentrum nicht aggressiv genug, versuchen nicht den Zweikampf zu unterbinden.“ Man war eigentlich richtig gut im Spiel, doch es gab mal wieder einen Dämpfer. Der Trainer setzt fort: „Wir sind super ins Spiel reingekommen. In meinen Augen machen wir von den 95 Minuten die gespielt worden sind, 90 Minuten das Spiel. In genau den fünf Minuten, wo wir es nicht machen, fallen die beiden Tore für Malente.“ Noch vor der Pause kam es erneut bitter für das Kellerkind. Es gab die Chance in Form eines Elfmeters, doch diesen setzte Fabian Plöger über das Ballfangnetz. Sein Chef sagte dazu: „Grundsätzlich ist er einer der besten Schützen, den wir im Verein haben, auch wenn er in den letzten Wochen nicht so gut drauf war. Es passt zu diesem Spiel und dieser ganzen Situation, in der wir uns derzeit befinden.“

Irres Finish

Im zweiten Durchgang wollte man grundsätzlich am ersten anknüpfen, denn es war kein schlechtes Spiel, dass man auf den Platz brachte. „Wir haben uns nicht aufgegeben, einfach weitergespielt, immer an uns geglaubt und haben immer wieder unsere Chancen gehabt“, sagte Fynn Severin. Die richtig hochprozentigen Möglichkeiten blieben zunächst zwar aus, doch es boten sich einige Halbchancen. Mit der Zeit wurden diese dann auch zwingender. Plöger machte den Ball stark fest, schloss aus spitzem Winkel mit links ab und der Ball ging durch die Beine von Saggau. Laut dem Heimtrainer war der Ball 15–20 Zentimeter hinter der Linie, doch das Schiedsrichtergespann übersah dies scheinbar. So lief man weiterhin dem Rückstand hinterher, doch dann war es so weit. Nach einer Ecke setzte man super nach, Blendermann brachte den Ball scharf, flach in die Mitte, wo der Ball am Schienbeinschoner von Dennis Mielke abprallte und ins eigene Tor ging. Ein Eigentor sorgte für den Ausgleich und nun wollte man mehr. Die drei Punkte sollten eingefahren werden: „Es wäre ein Punkt, der uns eigentlich ziemlich wichtig ist, aber trotzdem hast du dann immer wieder die Chance auf das 2:1 zu gehen und auf die drei Punkte. Am Ende wollten wir es dann auch.“ Doch diese Partie sollte einen anderen Ausgang finden. Was sich in der Nachspielzeit abspielte, ist kaum zu fassen gewesen. Kim Kaun (93.) brachte einen Freistoß aus der eigenen Hälfte in Richtung Tor. Der Ball flog über Torhüter Kevin Heinecke aus 60 Metern ins Netz. Der Schlussmann machte keine gute Figur und tatsächlich nahm dieses Spiel ein unfassbares Finish. Die Antwort blieb in den wenigen, verbliebenen Momenten aus und so standen die Insulaner erneut mit leeren Händen da. Sie waren nicht unbedingt das schlechtere Team, doch das Glück war auf Seiten der Gäste. Abschließend sagte ein enttäuschter Coach nach Abpfiff: „Auf dieser ganzen Leistung kann man aufbauen und dann sind wir beim Thema Konstanz, diese müssen wir Woche für Woche zeigen. Jetzt geht es gegen Pönitz II und Cismar und die beiden Spiele wollen wir gewinnen. Heute ist es immernoch ziemlich bitter, aber ich glaube, was alle sagen und auch die Malenter gesagt haben, dass wir den Sieg sowas von verdient hätten. Am Ende bringt uns das nichts, weil wir lieber die drei Punkte auf dem Konto gehabt hätten.“ Wie der Interimstrainer bereits angekündigt hatte, wartet nun die SVG Pönitz II. Es ist ein absoluter Abstiegskrimi, der ihnen bevorsteht. Auf den Sieger des jüngsten Spiels am Gahlendorfer Weg wartet am Freitagabend die SG Kühren.

Kim Kaun erzielte den Siegtreffer aus 60 Metern. Foto: Lobeca/Niklas Runne

FSG Wardersee – TSV Lütjenburg 3:0 (2:0)

Die FSG Wardersee hat in dieser Saison schon verschiedene Gesichter gezeigt. Mal gab es enttäuschende Auftritte wie gegen Bösdorf/Malente, Eutin 08 II oder den SC Cismar, doch auch vereinzelte Lichtblicke, insbesondere gegen die Teams aus dem oberen Tabellendrittel. Gegen direkte Konkurrenten gab es oft wenig zu holen, doch gegen die SVG Pönitz II gelang ihnen erstmals in einem dieser berühmten Sechs-Punkte-Spiele der Sieg. Es war das zweite siegreiche Spiel am Stück und erneut eine Premiere, denn dies gelang ihnen in den ersten 13 Spielen noch nicht. Das Selbstvertrauen beim Team von Hendrik Jaeschke ist größer geworden und dieses wollte man mit ins jüngste Heimspiel nehmen. Beim Gegner, dem TSV Lütjenburg, hält sich dieses nämlich eher in Grenzen, denn von den Tabellenplatzierungen der vergangenen Jahre ist man meilenweit entfernt. Vor allem personell sah es in den vergangenen Wochen höchst brenzlich aus. Ein Sieg aus vier Spielen war eindeutig zu wenig, doch schaut man genauer auf das Aufgebot, dann findet man wohl den Hauptgrund dafür. In der Startelf vermisst man einige Stammspieler und die Bank ist extrem ausgedünnt. So auch in Westerrade, wo die FSG Wardersee wartete. In der Startelf begannen gleich sieben neue Spieler im Vergleich zur 2:4-Pleite vor zwei Wochen in Tensfeld. Es fehlten Marcel Launstein, Jan Henrik, sowie Jan Niklas Bärschneider, Enrico Rahlf, Nico Stender und Yannick Fischer beim jüngsten Gastspiel. Auf der Bank nahm zudem mit Nico Engel nur ein einziger Ersatzspieler platz. Die Situation beim Team von Christof Witt ist besorgniserregend, denn die Tendenz zeigt eher nach unten. Vor dem vergangenen Spiel absolvierte man allerdings auch erst zwölf Ligaspiele und somit gleich vier weniger als die Konkurrenz. Zuletzt wurden mehrere Begegnungen ins neue Jahr verlegt, wo man auf eine entspanntere Situation hoffte. Am vergangenen Sonntag war dies allerdings nicht der Fall und so musste man auf einem alles andere als guten Geläuf ran. Mit dabei waren Jan Seidel, Dennis Hein, Bo Bauer oder auch Fynn Braun, die vor dieser Partie ins Gesamt auf gerade einmal 378 gespielte Minuten kamen.

Die personelle Situation ist für Lütjenburg-Trainer Christof Witt nicht einfach. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Doppelschlag vor der Pause

In der ersten halben Stunde bot das Spiel wenige Höhepunkte. Es war eine ausgeglichene Partie mit leichten Feldvorteilen für Lütjenburg. Klare, beziehungsweise gefährliche Torchancen blieben zudem noch aus. Beide mussten sich an das Geläuf gewöhnen, denn der Ball lief nicht hundertprozentig rund und das Tempo fehlte ebenfalls im Spiel. Mit der Zeit wurde es dann, insbesondere nach vorne etwas besser. Wardersee wurde zwingender und kam acht Minuten vor der Pause zu einem Vorstoß. Björn Witt (37.) lief auf Torhüter Lennart Jebe zu, scheiterte erst an diesem, doch den zweiten Versuch versenkte der Offensivmann im Kasten. Der Jubel war groß bei den Gastgebern. Kurz darauf, mussten die Gäste einmal die Luft anhalten. Dennis Hein blutete an der Nase und musste behandelt werden, doch es ging weiter für den Mann mit der Trikotnummer Neun. Seine Mannschaft wurde nach dem Gegentreffer mutiger, doch nicht wirklich zwingend. Stattdessen kam ein Tiefenball auf halbrechts, Witt (45.) war schneller als der Verteidiger und schnürte den Doppelpack. Es war gut gespielt und die Segeberger belohnten sich. So ging es mit einer 2:0-Führung in die Pause und Lütjenburg musste sich deutlich steigern. Vor allem in den Zweikämpfen, die Wardersee häufig suchte, hatten sie oftmals das Nachsehen.

Björn Witt erzielt noch vor der Pause einen Doppelpack für seine FSG Wardersee. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Chancen auf beiden Seiten

Zur zweiten Hälfte bekamen die Gäste mehr Spielkontrolle. Wardersee stand ziemlich tief und kompakt. Dennoch gab es Möglichkeiten, wie zum Beispiel für Jakob Tetzlaff oder Christian Witt. Auch ein Freistoß von Jan Noah Bollesen, der knapp am rechten Pfosten vorbei segelte, kam aufs Tor der Hausherren. Die spielerischen Ansätze der Gäste waren durchaus zu erkennen, doch es fehlte oftmals an der Genauigkeit. Hinten machte sich Offenheit bei der Konterabsicherung bemerkbar. Mehrfach gab es Vorstöße der FSG durch zum Beispiel Witt oder Bohnensack, die gefährlich wurden. Die Chancen auf das dritte Tor boten sich, doch blieben ungenutzt. Auf der Gegenseite ließ Hein aus kurzer Distanz eine hundertprozentige Torchance liegen. Wenige Minuten später kamen die Segeberger nach vorne und Nico Bohnensack (73.) machte den Deckel drauf. Spätestens mit dem dritten Treffer war die Partie entschieden. Anschließend kamen beide noch zu weiteren Gelegenheiten. Weitere Treffer wären möglich gewesen, doch die Effektivität ließ auf beiden Seiten zu wünschen übrig. Dies sollte der Jaeschke-Elf allerdings ziemlich egal gewesen sein, denn mit einem 3:0-Heimerfolg setzte man nicht nur ein Ausrufezeichen, sondern verschaffte sich auch nochmals mehr Luft im Keller. Sechs Punkte beträgt der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Für Lütjenburg könnte es langsam eng werden, denn der jüngste Gegner ist bis auf einen Zähler an sie rangerückt. Derzeit zeigt die Tendenz eher in Richtung Tabellenkeller anstatt nach oben und dies muss dringend gestoppt werden. Am kommenden Wochenende wartet mit dem TSV Gremersdorf allerdings der Spitzenreiter, gegen den es einen deutlich besseren Auftritt braucht. Wardersee gastiert beim vorletzten TSV Lensahn.

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Christian Witt brachte einen Freistoß gefährlich aufs Tor. Foto: Lobeca/Niklas Runne

TSV Klausdorf II – SC Cismar 0:4 (0:2)

Sechs von neun Punkten holte der SC Cismar unter der Regie von Trainer Sascha Pretzel. Es waren drei überzeugende Auftritte, in denen vor allem die Defensive überzeugt hat. Dies zeigten zuletzt knapp 230 Minuten ohne Gegentor. Vorne hakte es noch etwas an der Chancenverwertung, doch diese soll mit der Zeit ebenfalls besser werden. Nach den Siegen gegen Lensahn und Insel Fehmarn (jeweils 1:0) wartete nun der TSV Klausdorf II. Dieser verlor nach drei ungeschlagenen Spielen, zuletzt gegen Pönitz II (1:2). Für die Mannschaft von Phil Schäfer sollte also Wiedergutmachung gelingen und dies dort, wo man sich am wohlsten fühlt. Zu Hause gab es nämlich erst eine Niederlage. Die zweite sollte auf keinen Fall gegen den Aufsteiger her. Mit Blick auf die Startaufstellung fielen vor allem zwei Namen auf. Mit Anthony Voß und Thorge Salke spielten zwei Akteure, die eigentlich feste Bestandteile der Landesligamannschaft sind. Die Partie der Ersten am Vortag fiel nämlich aus. Insbesondere Salke mit neun Saisontoren aus 15 Landesliga-Spielen galt im Vorfeld als eine Verstärkung. Vor allem sollte er aber die Ausfälle von Marcel Gaber und Dennis Kahlert kompensieren. Aufseiten des SC Cismar fehlte ebenfalls ein wichtiger Spieler. Paul Schröder fiel kurzfristig aus und somit einer der Innenverteidiger. Seine Rolle im gewohnten 4-4-2 übernahm Robin Lippegaus, Nils Arnhold rückte, nachdem er zuletzt fehlte, nach hinten rechts. Vorne kehrte Bennet Kern neben Siebrecht zurück in die Sturmspitze. Die Grömitzer kamen nicht so gut in die Partie. Klausdorf gab den Ton an und die Gäste wollten aus einer stabilen Defensive heraus agieren. In den ersten 20 Minuten gab es vielversprechende Versuche der Heimmannschaft, doch der Treffer fiel nicht, vor allem dank eines starken Erond Musliu im Tor. Mit der Zeit kam die Pretzel-Elf besser rein und bekam immer mehr Stabilität und Sicherheit. Die Chancen für Klausdorf wurden nun weniger und der SCC versuchte es mit Umschaltsituationen. Aus dem Nichts gingen sie nach einer knappen halben Stunde in Führung. Bennet Kern (29.) traf. Acht Minuten später schnürte dieser den Doppelpack und sorgte für den 2:0-Pausenstand.

Platzverweis nach Wiederbeginn

Cismar machte es gut, denn sie ließen wenig zu. Obmann und Co-Trainer Dennis Kuhlmann verriet, was in der Pause angesprochen wurde: „⁠Dass wir weiter machen, so wie Mitte erste Halbzeit. Kompakt stehen und auf Konter spielen.“ Dies ging bis dato super auf und die Hausherren hatten 45 Minuten Zeit um den 0:2-Rückstand aufzuholen. Doch sie machten es sich selbst schwer. Emmanuel Commey wurde keine 60 Sekunden nach Wiederbeginn erst verwarnt und zeigte anschließend einen Mittelfinger in Richtung Gästebank. Hierfür gab es nur eine logische Konsequenz und dies war der Platzverweis. So hatte sich Phil Schäfer und seine Mannschaft den Start in die zweite Hälfte sicherlich nicht vorgestellt. Das Momentum war auf Seiten der Grömitzer, die weitermachten. Wenige Minuten nach der Roten Karte gab es einen Elfmeter, den Kern (50.) zu seinem dritten Treffer des Tages vollendete. Es war der Nachmittag des 19-Jährigen, der vor dem Spiel noch bei zwei Saisontreffern stand. Der Aufsteiger zeigte wieder eine gute Leistung und machte fünf Minuten später alles klar. Die Frage des Torschützen sollte sich an diesem Nachmittag wohl nicht mehr stellen, denn natürlich war es Kern (55.). Der Viererpack war geschnürt und der Sieg gesichert. Es hätte durchaus noch höher ausgehen können, doch einige Angriffe wurden nicht clever genug ausgespielt. Dennoch bot sich zum Ende noch die Riesenchance für Linus Munzel, der nur die Latte traf. So blieb es beim 4:0-Auswärtserfolg und dem vierten Sieg in Serie. Dabei ist vor allem die Defensive hervorzuheben. Es ist das dritte Spiel zu null am Stück und das letzte Gegentor ist über 300 Spielminuten her. Dies soll am kommenden Wochenende auch so bleiben, denn dann geht es zu Eutin 08 II. Dies könnte ein vielversprechendes Spiel werden. Kuhlmann zog ein Abschlussfazit: „Das Bennet Kern ein überragendes Spiel gemacht hat, mit allen vier Toren und Erond der uns in den ersten 15 Minuten überragend gehalten hat. Jetzt heißt es voller Fokus auf Eutin, weil da wollen wir weiter machen mit unserm Lauf.“ Der TSV Klausdorf II empfängt Tensfeld.

Bennet Kern war mit vier Treffern der Mann des Tages. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Der 17. Spieltag

TSV Gremersdorf – SVG Pönitz II 5:1
SG Insel Fehmarn – SG Bösdorf/Malente 1:2
FSG Wardersee – TSV Lütjenburg 3:0
TSV Klausdorf II – SC Cismar 0:4

Die Tabelle

1.TSV Gremersdorf1757 : 1743
2.TuS Tensfeld1649 : 2434
3.Eutin 08 II – U231643 : 2530
4.SG Bösdorf /​ Malente1631 : 2629
5.SG Dobersdorf/​P’hagen1545 : 2528
6.TSV Klausdorf II – U231735 : 4226
7.ASV Dersau1431 : 2424
8.SpVgg Putlos1419 : 2323
9.SC Cismar1628 : 2821
10.TSV Lütjenburg1323 : 2819
11.FSG Wardersee1526 : 4617
12.FT Preetz1533 : 3516
13.SG Insel Fehmarn1626 : 4312
14.SVG Pönitz II1624 : 4711
15.TSV Lensahn1523 : 439
16.SG Kühren1314 : 318

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