Handgreiflichkeiten und Regelverstöße: Rapid legt Protest nach Stadt-Derby ein und spricht von „Karma“ – Eichholz tanzt in die Winterpause

ESV feiert souveränen 4:0-Jahresabschluss

Aufregung nach dem Spiel zwischen Phönix Lübeck II und Rapid Lübeck. Foto: Sydney Ohde

Lübeck – Ein turbulentes Derby lieferten sich Phönix Lübeck II und Rapid Lübeck in der Landesliga Holstein am Sonnabend. Das Spiel endete zwar torlos 0:0, doch nach der Begegnung ging es heiß her. Erst sah es nach einem überraschenden Punkt für Rapid aus, doch nach Abpfiff war schnell klar, dass Einspruch gegen die Wertung eingelegt werden würde. Bevor es dazu kam, wurde es auf dem Rasen jedoch handgreiflich. Ein Ex-Phönixer auf Seiten von Rapid freute sich über das Remis und lächelte in Richtung eines Offiziellen der Adler. Daraufhin kam es zu einer Unruhe zwischen den jeweiligen Spielern und dem Offiziellen und womöglich zu einer Backpfeife an den eben erwähnten Rapid-Spieler, die die Gemüter noch mehr erhitzte. Der Offizielle war nicht mehr zu halten und stürmte immer wieder auf die Spieler zu. Nach einiger Zeit beruhigte sich die Situation. Polizei wurde nicht hinzugezogen. Auf dem Parkplatz kam es zu einem Austausch beider Parteien. Eins steht jedoch fest. Der Protest von Rapid wurde bereits eingelegt. Bei Phönix kamen mit Emanuel Adou, Yevhenii Obushnyi und Hamissou Hassan Ali drei Spieler zum Einsatz, die unter der Woche noch in der Regionalliga Nord gegen Werder Bremen II gespielt haben. Da das Spiel der 1. Mannschaft an diesem Wochenende jedoch abgesagt wurde, sind die drei Akteure nicht für die zweite Mannschaft spielberechtigt, obwohl sie alle das 23. Lebensjahr noch nicht überschritten haben. Die zwei Tage Pause zählen laut Statuten nur, wenn das angesetzte Spiel auch ausgetragen wurde. „Kommt es an einem Spieltag zu einem Spielausfall wegen Spielverlegung, so darf von den eingesetzten Spielern des letzten durchgeführten ordentlichen Pflichtspiels der höheren Mannschaft kein Spieler in einer niederen Mannschaft des Vereins eingesetzt werden.“ Aus diesem Grund hofft Rapid auf einen positiven Ausgang gegen den Tabellenzweiten und auf einen wichtigen Dreier gegen die Abstiegsplätze.

Nino Simsek (Phönix Lübeck II) und Emmanuel Rivera (Rapid Lübeck). Foto: Sydney Ohde

„Wie sagt man? Karma?“

Rapid-Trainer Christian Arp sprach im Nachhinein von Karma, welches Phönix bekomme habe, denn einer Spielverlegung wurde von Phönix im Vorfeld nicht zugestimmt, obwohl die Gäste extrem verletzungs- und krankheitsgeplagt anreisen mussten: „Wir sind hier heute tatsächlich auf allen Vieren angetreten. Mit restlichen 15 Spielern angetreten, davon einmal Muskelfaserrissendphase für den allerhöchsten Notfall, zweimal Bänderdehnung und sogar durchgespielt, einmal Mandelentzündung bis Freitag, ein A-Jugend-Keeper als Feldspieler auf der Bank plus einen Spieler der seit sechs Wochen nicht im Training ist. In der Woche hatten wir aufgrund einer zusätzlichen massiven Schnupfenwelle schon Probleme und konnten erstmalig kein Training durchführen. Die U19 hat selber ihr entscheidendes Spiel um den Abstieg und so musste der Großteil unser letzten Mohikaner ordentlich auf die Zähne beißen. Unsere Bitte um eine Spielverlegung hat beim Gastgeber leider kein Gehör gefunden und deren Kader wurde mit einigen Regio-erprobten Spielern aufgepeppt. Wie sagt man? Karma? Wir freuen uns, dem Gegner ordentlich in die Suppe gespuckt zu haben und drücken Kaltenkirchen die Daumen im Kampf um die Meisterschaft. Über das beschämende Verhalten des Sportlichen Leiters des Vereins nach dem Schlusspfiff möchte ich mich hier nicht weiter äußern, das muss jeder selber beurteilen und seine Schlüsse daraus ziehen. Fazit: Eine geschlossene Mannschaftsleistung von uns mit einem verdienten Punktgewinn gegen eine A-Mannschaft, die bei Ballbesitz nicht viele Ideen hatte. Wir sind sehr stolz auf dieses letzte Spiel und freuen uns auf die ersehnte Winterpause.“

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„Wir hatten heute die richtigen Tanzschuhe und das passende Outfit an“

Das zweite Spiel war dagegen unspektakulärer, was die Geschehnisse nach Abpfiff anging. Zu Hause am Pöbelberg gewann der Eichholzer SV in der letzten Partie vor der Winterpause deutlich mit 4:0 gegen Schlusslicht TSV Bordesholm. In der Anfangsphase machte der ESV bereits alles klar. Burhan Tetik eröffnete in der 2. Minute zum 1:0. Ein Eigentor (8.) und der Treffer von Jannik Gerlach (19.) verschafften früh im Spiel ein gutes Polster zum nächsten Dreier. Vico Dombrowski traf in der 81. Minute zum 4:0-Endstand. Mit 35 Zählern steht das Team von Kevin Berens und René Sternberg gesichert auf dem 3. Platz und kann auf überragende vergangene Wochen zurückblicken. Die letzte Niederlage gab es Ende September. Seither wurde jede Begegnung, außer einem Unentschieden gegen SV Eichede II, gewonnen. ESV-Trainer Berens war dementsprechend zufrieden mit der Leistung gegen Bordesholm: „Gegen den TSV aus Bordesholm konnten wir eine flotte Sohle aufs Parkett legen und somit den letzten Tanz in 2024 erfolgreich absolvieren. Wir haben von Beginn an in unserem Käfig Druck ausgeübt und durften nach nicht einmal 120 Sekunden die frühe Führung bejubeln. Kurz danach konnten wir diese zunächst durch ein kurioses Eigentor ausbauen und anschließend das dritte Tor selbst erzielen. Daraufhin haben wir den Faden etwas verloren und luden den Gegner zu mehreren Chancen ein. Nach der Druckphase der Bordesholmer im zweiten Durchgang konnten wir uns wieder stabilisieren und die Kontrolle zurückgewinnen. Wir hatten heute die richtigen Tanzschuhe und das passende Outfit an, um unsere Serie aufrechtzuerhalten und einen hochverdienten Sieg zum Abschluss des Jahres 2024 zu feiern.“

Der 18. Spieltag (29.11.-1.12.)

Ratzeburger SV – SVT Bad Oldesloe 5:4
SV Todesfelde II – SV Eichede II abgesetzt
Phönix Lübeck II – Rapid Lübeck 0:0
TSV Lägerdorf – TuS Hartenholm abgesetzt
SC Rönnau – TSV Pansdorf abgesetzt
Eichholzer SV – TSV Bordesholm 4:0
Grün-Weiß Siebenbäumen – Kaltenkirchener TS abgesetzt
SSC Hagen Ahrensburg – Preetzer TSV (So., 15 Uhr)

Die Tabelle

1.Kaltenkirchener TS1651 : 744
2.1.FC Phönix Lübeck II1744 : 1344
3.Eichholzer SV1853 : 3135
4.Ratzeburger SV1839 : 3932
5.TSV Lägerdorf1640 : 3826
6.SSC Hagen Ahrensburg1724 : 2324
7.SV Eichede II1633 : 2923
8.SV Todesfelde II1627 : 3323
9.SVT Bad Oldesloe1733 : 4320
10.TuS Hartenholm1631 : 4019
11.SC Rapid Lübeck1821 : 3417
12.Preetzer TSV1724 : 3916
13.TSV Pansdorf1727 : 3514
14.SC Rönnau1513 : 2413
15.GW Siebenbäumen1525 : 3511
16.TSV Bordesholm1723 : 4511

Bildquellen

  • Phönix II/Rapid: Sydney Ohde
  • Phönix II/Rapid: Sydney Ohde
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