HSV: „Es ist keine Rückkehr zu dem, was mal war“ – Nachfolger wartet schon

Merlin Polzin hält Platz warm

Trainer Merlin Polzin (Hamburger SV) stellt für das Training die Hütchen auf. Archivfoto: Lobeca/Wolf Gebhardt

Hamburg – Eine weitere turbulente Woche beim Hamburger SV in seiner 137-jährigen Vereinsgeschichte neigt sich dem Ende. Den Höhepunkt findet sie im Auswärtsspiel der 2. Bundesliga am Sonntag um 13.30 Uhr beim Karlsruher SC. Die Hausherren sind favorisiert, denn ihren zweiten Tabellenplatz, den sie am Freitagabend durch den 3:0-Sieg des 1. FC Kaiserslautern auf Schalke abgaben, wollen sie zurückerobern und weiterhin Druck auf Spitzenreiter SC Paderborn (3:1 in Elversberg) ausüben. Der HSV ist bereits in der zweiten Tabellenhälfte angekommen und muss aufpassen, dass er sich nicht weiter Richtung Abstiegszone nähert. Die Lage ist also brenzlig für die Rothosen.

Polzin zum Zweiten

Nach dem Rausschmiss von Steffen Baumgart am vergangenen Sonntag durfte zum zweiten Mal nach der Walter-Ära wieder Co-Trainer Merlin Polzin das Team durch die KSC-Vorbereitung führen. Der 34-Jähirge sagte auf der Pressekonferenz: „Für uns stand im Fokus, dass wir wieder Mut und Überzeugung in unsere eigenen Stärken brauchen. Mir ist wichtig zu betonen, dass die Jungs, die in den letzten Wochen nicht die Ergebnisse eingefahren haben, wie wir sie uns alle gewünscht haben, die gleichen Jungs sind, die dafür gesorgt haben, dass hier permanent das Stadion ausverkauft war und die Leute durch ganz Deutschland gereist sind, um uns Fußball spielen zu sehen. Da gilt es wieder hinzukommen. Wir haben im Trainingsprozess viele Wettkämpfe eingebaut. Es ging darum, in jedem Moment gewinnen zu wollen. Zudem wollten wir eine positive Stimmung und Trainingskultur schaffen. Wir wollen es ausleben, wie gut es ist, für den HSV zu arbeiten. Das ist ein ganz besonderer Verein für uns alle.“

Meffert fraglich

Davie Selke ist „etwas erkältet“, allerdings soll das für den Sonntag kein Problem sein, wie der Interimstrainer erklärte. Hinter Jonas Meffert stand noch ein Fragezeichen. Ludovit Reis und Robert Glatzel fehlen langzeitverletzt und stehen nicht zur Verfügung.

„Wir wollen das Spiel maximal mutig angehen“

„Ich bin absolut davon überzeugt, dass die Dinge, die wir für den Erfolg brauchen, in uns stecken“, so der Coach – und weiter: „Wir müssen an ein, zwei Stellschrauben drehen, aber es gibt mir ein richtig gutes Gefühl, wenn ich sehe, wie die Jungs auf dem Feld trainieren und wie viel Spaß wir im Trainingsprozess haben. Es geht darum, die richtigen Positionen für die Jungs zu finden, um all die PS auf die Straße zu bekommen, die wir in der Vergangenheit vielleicht haben vermissen lassen. Im Hinblick auf die Spielidee ist es keine Rückkehr zu dem, was mal war. Es geht darum, etwas zu finden, das dafür sorgt, dass wir erfolgreich sein können. Das wird ein Mix aus allem sein, auch wenn uns klar ist, dass wir nach fünf Tagen keine Spielidee aufsetzen, die zu 100 Prozent funktionieren wird. Wir wollen das Spiel maximal mutig angehen. Wir wollen davon überzeugt sein, dieses anspruchsvolle Spiel zu gewinnen. Dafür werfen wir alles in die Waagschale.“

Kommt Montag Labbadia?

Wie schon nach dem Walter-Abgang steht schon fest, dass Polzin den Posten des Cheftrainers bekommt. Der ist nach übereinstimmenden Medienberichten sowie Informationen von HL-SPORTS Bruno Labbadia. Der 58-Jährige soll zwar nicht die erste Wahl von Stefan Kuntz sein, auch wenn beide befreundet sind, allerdings sagten andere Kandidaten den Hamburgern ab. Es geht nur noch um Details, beispielsweise einen langfristigen Vertrag bei einem HSV-Aufstieg, wie “Sky“ berichtet. Es wäre die dritte Amtszeit von Labbadia im Volkspark.

Alle guten Dinge sind drei

Von Juli 2009 an ging die erste bis April 2010 über 51 Spiele. Hier schaffte er es bis zum Halbfinalhinspiel in der UEFA Europa League. Das Rückspiel, was der HSV mit 1:2 beim FC Fulham (England) verlor, war Labbadia schon nicht mehr dabei, denn dazwischen unterlag sein Team mit 1:5 bei der TSG Hoffenheim. Beim zweiten Mal (April 2015 bis September 2016) ging es fast über den gleichen Zeitraum, dieses Mal 49 Begegnungen. Allerdings war auch hier ein Highlight dabei, der Klassenerhalt in der Bundesliga-Relegation gegen den Karlsruher SC nach Verlängerung. Im Hinspiel glich man einem Rückstand durch Ivo Ilicevic (73.) aus. Im Rückspiel sah alles nach einer Niederlage aus, doch weil Marcelo Díaz in der Nachspielzeit mit einem Kunstschuss ebenfalls eine Karlsruher Führung egalisierte und Nicolai Müller (115.) den Siegtreffer erzielte, blieb der HSV Erstligist. Der neue Trainer soll nach dem Spiel vorgestellt werden. Es läuft alles auf Montag und Labbadia hinaus.

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Der 14. Spieltag (29.11.-1.12.)

Schalke – Kaiserslautern 0:3
Magdeburg – Berlin 1:3
Köln – Hannover 2:2
Elversberg – Paderborn 1:3
Braunschweig – Regensburg 0:0
Darmstadt – Münster 0:0
Karlsruhe – Hamburg (So., 13.30 Uhr)
Nürnberg – Düsseldorf
Ulm – Fürth

Die Tabelle

1.SC Paderborn 071425 : 1727
2.1. FC Kaiserslautern1426 : 2023
3.Hannover 961419 : 1423
4.Karlsruher SC1326 : 2223
5.SV 07 Elversberg1425 : 1722
6.1. FC Köln1427 : 2222
7.Fortuna Düsseldorf1318 : 1521
8.Hertha BSC1425 : 2321
9.1. FC Magdeburg1422 : 2021
10.Hamburger SV1328 : 1920
11.SV Darmstadt 981428 : 2420
12.1. FC Nürnberg1326 : 2318
13.FC Schalke 041423 : 2913
14.SpVgg Greuther Fürth1320 : 2613
15.Eintracht Braunschweig1416 : 2713
16.SC Preußen Münster1415 : 2012
17.SSV Ulm 18461312 : 1511
18.SSV Jahn Regensburg145 : 338
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