Eutin – Der letzte Spieltag in der Kreisliga Ost vor der Winterpause stand an und es gab nur vier, statt acht Begegnungen. Diese hatten es allerdings in Sich, denn die Zuschauer bekamen einen echten Leckerbissen zu sehen, einen souveränen Heimerfolg des Tabellenführers, sowie ein Kellerduell, dass keinen Sieger hervorbrachte. Zudem hatte das Wochenende auch die ein oder andere Geschichte im Gepäck.
Eutin 08 II – SC Cismar 3:5 (1:2)
Der SC Cismar ist in den vergangenen Wochen wohl endgültig in der Kreisliga angekommen. Nach dem eher dürftigen Saisonstart und der Trennung von Michael Bergmann hat Sascha Pretzel die Grömitzer in die Spur gebracht. Drei Siege gab es zuletzt am Stück, wobei man jeweils ohne Gegentor blieb. Den heimstarken TSV Klausdorf II ließ man nicht den Hauch einer Chance und so wurde sich im Keller abgesetzt. Nun ging es in die Kreisstadt zu Eutin 08 II, die in den vergangenen Wochen durchaus Probleme hatten. Nach einer langen Serie ohne Niederlage, gab es vermeidbare Pleiten in Bösdorf und Putlos, sodass der Traum von ganz oben wohl geplatzt ist. Dennoch darf man zufrieden mit der Hinserie sein, denn die Entwicklung ist erkennbar. Mit dem jüngsten Duell durfte man sich auf ein sehr vielversprechendes Spiel freuen. Beide haben spielerische Ansätze und sind durchaus offensiv ausgerichtet. Dementsprechend war man gespannt. Eutin hatte große Personalsorgen, denn vor allem in der Defensive fehlten einige Spieler. So waren Rick Jacobsen oder auch Jorge Bruckmann nicht dabei. Stattdessen Sören Lepin, der zum Kader der Oberliga-Elf gehört. Auf der Gegenseite agierte man aus dem gewohnten 4-4-2, wobei der Blick vor allem auf Bennet Kern gerichtet war. Der Youngster traf in der Vorwoche nämlich vierfach. Doch auch Paul Schröder und Jamie Birkner sollten in den Fokus rücken, denn beide haben eine Vergangenheit bei Eutin 08. Die Gastgeber pressten früh und wollten nicht unbedingt ein ruhiges Abtasten. Es war ein intensiver Beginn beider Teams, der mit einem frühen Tor gekrönt wurde. Nach vier Minuten setzte sich Drilon Mehmeti stark auf dem rechten Flügel durch, legte in die Mitte und Timo Groth (4.) brachte den formstarken Aufsteiger in Führung. Der Flügelspieler war zu schnell und der Torschütze hatte viel Platz. Anschließend forderte Pretzel mehr Griffigkeit in der eigenen Hälfte, denn nach den zuletzt so defensivstarken Wochen wirkte es erstaunlich unruhig in der Abwehrkette. Die Innenverteidiger Justin Ikubor und Paul Schröder tauschten die Positionen, denn es gab den Ausgleich. Ein grober Stellungsfehler lud Lepin zu einem Steckpass durch die Mitte ein und Monty Gutzeit (12.) zeigte sich eiskalt. Es ist eine herausragende Bilanz, die der frühere Sarau/Bosau-Stürmer in dieser Saison verbuchte. Es war sein 19. Saisontor im 16. Spiel. Zudem traf er nun im 13. Spiel in Serie. Letztmals nicht erfolgreich war er im Hinspiel gegen den SCC.
Schiedsrichter verwehrt Eutin Handelfmeter
Zwei Minuten nach dem Ausgleichstreffer kam Eutin über die linke Seite, in Person von Shadi Almadani. Seine Flanke landete am Arm des Verteidigers, doch die Pfeife des Unparteiischen blieb stumm. Eine sehr diskutable Szene, denn hier hätte es durchaus Elfmeter geben können, wenn nicht sogar müssen. Keine 240 Sekunden später kam ein Standard auf der anderen Seite in den Sechzehner und Lennard Siebrecht scheiterte aus spitzem Winkel an Torhüter Vitalii Vashchuk. Kurz darauf versuchte es Groth, doch seine Direktabnahme ging knapp am rechten Pfosten vorbei. Nun waren die Gäste besser im Spiel und 08-Coach Frahm wirkte nicht unbedingt zufrieden. Er sah wie Lippegaus den nächsten Angriff des Aufsteigers einleitete, der Ball über Kern und Sievers zu Jamie Birkner (25.) kam, der ins lange Eck zur erneuten Führung traf. Es war einer von vielen großartigen Spielzügen an diesem späten Nachmittag und auf der anderen Seite verzog Gutzeit nur knapp über den Querbalken. Nach etwas mehr als einer halben Stunde wurde es dann brandgefährlich für Cismar. Schröder unterlief ein Fehler, Lepin steckte durch, doch Morits Manzow scheiterte an Keeper Dennis Kuhlmann. So endete die erste Hälfte mit 2:1 aus Sicht der Gäste, die besser im Spiel waren und verdient führten.
Turbulenter Start in die zweite Hälfte
Die zweite Hälfte sollten ein echtes Spektakel bieten. Nur wenige Sekunden waren gespielt da scheiterte Lepin am stark reagierenden Kuhlmann. Bei der anschließenden Ecke nahm dann Morits Manzow (47.) das Leder direkt und glich aus. Die Platzherren kamen gut raus und machten ordentlich Druck. Drei Zeigerumdrehungen später ließ allerdings Keeper Vaschuuk den Ball aus den Händen flutschen und Kapitän Pascal Sievers (50.) stellte den alten Abstand wieder her. Nun wurde es ein offener Schlagabtausch, denn zwei Minuten später suchte Lepin wieder einmal Gutzeit, der allein vor dem Tor vorbeischob. Wenige Momente später versuchte es Kapitän Jannik Sarnow aus der Distanz, doch sein Schuss ging ebenfalls vorbei. Auf der anderen Seite ließ Groth, Gegenspieler Jannik Schmidt ins Leere Rutschen, sah den völlig blanken Kern, doch der Youngster scheiterte am stark reagierenden Torhüter. Beide Teams hätten noch weitere Treffer erzielen können und sie taten dies auch. Der SC setzte sich an der Torauslinie in Person von Lippegaus gut durch, dann spielen sie es gut und Drilon Mehmeti (65.) belohnte sich mit dem 4:2. Sollte es die Entscheidung sein? Die Antwort lautete: Nein. Über die rechte Seite spielten es die Rosenstädter gut aus und in der Mitte musste Gutzeit (71.) aus kurzer Distanz, völlig alleingelassen nur den Kopf zum 3:4 hinhalten. Dieses Spiel wurde den Erwartungen mehr als nur gerecht, denn es machte wirklich großen Spaß diesen Mannschaften zuzuschauen. Beide agierten mutig, zeigten schöne Spielzüge und boten den etwa 20 Zuschauern ein echtes Fußballfest. Sechs Zeigerumdrehungen nach dem Anschlusstreffer unterlief dem eingewechselten Jenner Baden ein Fehler, doch Lepin ließ die nächste gute Chance ungenutzt. Die Effektivität war das große Manko bei der Heimmannschaft, denn sie ließen viele gute Gelegenheiten aus.
Freistoß macht den Sack zu
Neun Minuten vor dem Ende herrschte dann Aufruhr. Der Ball landete an der Unterkante der Latte und sprang dann hinter die Linie. Doch Schiedsrichter Burkhard Naß verwehrte den Eutinern das 4:4. Es war die Krönung einer schwachen Schiedsrichterleistung mit bitterem Beigeschmack. Vor drei Wochen sorgte sein Auftritt bei der Partie zwischen Gremersdorf und Bösdorf/Malente schon für Diskussionen und nun war es erneut keine gute Leistung. Mehrere teilweise unverständliche und fragwürdige Entscheidungen traf der Referee, diese in beide Richtungen. So wurde ein Angriff des SC Cismar im ersten Durchgang unterbunden, da Naß nicht bemerkte, dass gerade ein Wechsel vorgenommen wurde. So pfiff er den vielversprechenden Angriff weg. Auch der erwähnte Handelfmeter, sowie das Tor wurden übersehen. Bitter vor allem für die Heimmannschaft, die nun alles reinwarfen. Jannik Schmidt verließ acht Minuten vor Ende der regulären Spielzeit das Feld und nun sollte es kurios werden. Trainer Jasper Frahm wechselte sich selbst für die Schlussminuten ein und wollte mit seiner Körpergröße und Erfahrung den Lucky-Punch setzten. Oftmals wurde der spielende Coacht mit langen, hohen Bällen gesucht, doch eine Chance verbuchte er nicht. Stattdessen machten die Gäste nun den Deckel drauf. Paul Schröder (84.) trat zum Freistoß und verwandelte, wie bereits gegen Lensahn. Es gab noch vier Minuten obendrauf und nun kam Gutzeit im Sechzehner zu Fall, die Pfeife blieb allerdings wiedermal stumm. Die Reklamationen hielten sich in Grenzen, doch es änderte nichts. Eutin II musste sich erstmalig in dieser Saison am heimischen Waldeck geschlagen geben. Die Serie ist beendet und das Fußballjahr 2024 für sie ebenfalls. Es geht in die langersehnte Winterpause.
Eutin schläfrig
Nach dem Spiel sagte der Trainer der Rosenstädte zu HL-SPORTS: „Man muss schon sagen, dass wir heute mit der letzten Truppe aufgelaufen sind. Sowohl gestern Abend drei als auch heute Morgen nochmal drei oder vier Absagen, da sind wir schon arg gebeutelt gewesen, von daher kommt die Winterpause zur richtigen Zeit, vielleicht sogar schon zwei Wochen zu spät für uns. Nichtsdestotrotz haben wir gesagt, dass wir mit elf Mann spielen, die haben sich trotzdem erarbeitet zu spielen, sind allerdings gerade in der ersten Halbzeit immer wieder ein Tick zu langsam gewesen. Wir kriegen die Gegentore zu einfach und sind selbst vor dem Tor zu inkonsequent. Auch wenn wir heute drei Tore machen, würde ich sagen hatten wir trotzdem noch genug Chancen, selbst aus eigener Kraft die Partie zu drehen und zu unseren Gunsten zu entscheiden.“ Probleme hatten beide Teams auch mit einer Seite des Platzes. Dort war es nämlich nicht nur sehr glatt und rutschig, sondern auch gefroren. Dies zeigte sich bei vielen Ausrutschern oder Ballverlusten. Frahm sagte dazu: „Gerade bei dem 3:2, wo der Torhüter den Ball durchrutschen lässt, ist es natürlich ganz schwer zu bespielen gewesen. Auf der anderen Seite hatten beiden Mannschaften die gleichen Voraussetzungen, von daher kann man das nicht als Ausrede nehmen. Klar ist es schwer, ich denke, man hätte es trotzdem besser machen können.“ Abschließend fand der an diesem Tag auch als Stürmer fungierende Übungsleiter: „Erste Halbzeit ist einmal im Sechzehner ein Handspiel, wo der Gegenspieler die Flanke blockt, da muss es aus meiner Sicht Elfmeter geben. Genauso sagte der Torhüter von Cismar gerade, dass der Ball an die Unterkante der Latte ging und dann rein. Wenn man diese Situationen sieht, sieht das Spiel schonmal ganz anders aus, aber trotzdem so wie auch der Platz ist der Schiedsrichter nicht entscheidend, sondern wie wir agieren. Das haben wir erste Halbzeit zu schläfrig gemacht und zweite Halbzeit war es dann ein munteres Spiel und vielleicht hat am Ende dann das Quäntchen Glück gefehlt, um das Spiel noch zu drehen.“
Unfassbar guter „Spirit“
Der SC Cismar dagegen gelang der vierte Erfolg in Serie und somit wurde der Vorsprung nach unten auf zwölf Punkte vergrößert. Das Polster ist dicker geworden, doch danach sah es lange nicht aus. Vor allem Auswärts läuft es derzeit richtig gut und von all den Problemen der ersten Monate ist nur noch ganz wenig zu sehen. Die Mannschaft macht eine Menge Spaß zuzuschauen, denn sie treten nun ganz anders auf als noch zuvor. Nach dem jüngsten Auswärtssieg sagte Verteidiger und an diesem Tag Co-Trainer Daniel Temme zu HL-SPORTS: „Es war ein sehr wildes Spiel, es ging viel hin und her. Wir haben aus wenigen Chancen die Tore gemacht, aber hinten auch ein, zwei anfällige Dinger gehabt. Auf beiden Seiten sind immer Tore gefallen und es konnten auch immer wieder welche fallen. Am Ende haben wir unsere Serie ausgebaut, denn wieder eine Mannschaft, die zu Hause ungeschlagen war, geschlagen und jetzt wollen wir nächste Woche gegen Fehmarn unsere Serie nochmals weiter ausbauen und dann mit einem guten Gefühl in die Winterpause gehen.“ Es stimmt derzeit so gut wie alles bei ihnen und es ist nur schwer zu analysieren, wie dieser Leistungssprung gekommen ist. Temme erklärte diesen Aufwind: „Wir haben einen unfassbar guten Spirit in der Mannschaft. Egal wer spielt und auch die auf der Bank sitzen, geben alles Vollgas. Wir sind eine gute Gemeinschaft, haben im Training viel Spaß und sind oft viele Leute, aber vor allem der Spirit ist unfassbar gut.“ Das ist der Schlüssel zum Erfolg, denn neben vielen guten Einzelspielern, wächst das Team nochmals mehr zusammen. Am Sonntag wartet nun die Reise nach Fehmarn, wo mit einem Sieg wohl endgültig ein Schlussstrich unter dem Thema Abstiegskampf gezogen werden kann. Man darf den Gegner allerdings keineswegs unterschätzen. Zwar warten sie auf einen Erfolg, doch gerade am Gahlendorfer Weg haben viele Teams große Probleme.
TSV Gremersdorf – TSV Lütjenburg 3:0 (2:0)
Der TSV Gremersdorf ging am Sonnabend ins letzte Spiel eines positiven Fußballjahrs 2024. Es gab zahlreiche Erfolge und die Herbstmeisterschaft wurde ebenfalls eingetütet. Nun sollte dieses Jahr mit einem Sieg beendet werden, doch in der Vergangenheit tat man sich zu Hause oftmals schwer gegen den jüngsten Gegner. Noch nie gab es einen Heimsieg gegen den TSV Lütjenburg, doch an diesem ersten Advent-Wochenende endete das Warten. Gremersdorf kam gut in die Partie. Sie wollten von Beginn an Druck machen und dies taten sie auch. Beinahe hätte man sich dafür auch früh belohnt, doch der Kopfballtreffer von Rune Jaekel wurde aufgrund einer Abseitsposition zurückgepfiffen. So erhöhte der Tabellenführer immer weiter den Druck und drängte den Gegner tief in die eigene Hälfte. Die Ballbesitzverteilung sprach klar für die Heimmannschaft, die allerdings beinahe in Rückstand geriet. Nach einem langen Ball bot sich die Eins-gegen-Eins-Situation für Lütjenburg, doch Fabian Mandt war zur Stelle. Kurz darauf scheiterte Lennart Petersen für Gremersdorf an Gästekeeper Jebe, doch den Nachschuss versenke Geburtstagskind Jonas Kock (30.) aus 25 Meter im Winkel. Trainer Christian Ippig betitelte dieses Traumtor gegenüber HL-SPORTS als das „Tor des Monats“. So ein Geschenk kann man sich an seinem 27. Geburtstag mal eben machen. Keine 120 Sekunden später hatte „Kocker“ erneut seine Füße im Spiel. Eine präzise Flanke landete genau auf dem Kopf von Stürmer Phil Baumgarn (32.) zur mit hoher Wahrscheinlichkeit Vorentscheidung. Ippig sagte: „Da war die Partie quasi entschieden und wir hatten die Möglichkeit allen Spielern Spielzeit zu geben, gerade den zuletzt verletzt ausgefallenen Luca Zielinski und Marvin Zeigner. Leider haben wir auch noch einige Chancen liegen lassen.“ Mit dem zweiten Tor von Baumgarn (49.) an diesem Tag machte er kurz vor der Pause den Sack zu. Es war das 15. Saisontor für den 21-Jährigen. Sein Coach zeigte sich nach dem Spiel glücklich: „Ich bin hochzufrieden mit der Art und Weise wie wir gespielt haben. Die Jungs haben viel von dem umgesetzt, wie wir spielen wollten, aggressiv, pressen, schnell umschalten und in der Defensive nichts zuzulassen.“
Torjäger geht im Winter
So endet für den Herbstmeister also nicht nur eine sehr starke Hinserie, sondern auch das Jahr 2024. Es war turbulent, denn es gab Höhen und Tiefen, doch der Weg für den lang ersehnten Aufstieg wird mit jeder Woche weiter geebnet. 46 Zähler, sind etwa 2,6 pro Spiel und hochgerechnet fast 77 in einer ganzen Saison. Damit hätte man nochmal einige mehr als in den vergangenen beiden Spielzeiten und diese Anzahl würde mit Blick auf diese definitiv für den Gang in die Verbandsliga reichen. Dazu muss nach der langen Winterpause allerdings an dieser starken Hinserie angeknüpft werden. Es wird sich zeigen, wie man im neuen Jahr auftritt, denn dann wird einer nicht mehr dabei sein. Ihr bester Torschütze, Phil Baumgarn, studiert seit einiger Zeit bereits in Kiel. Dort trainierte er nebenbei beim Landesligisten Inter Türkspor Kiel mit, wo er nun auch fest zum Kader stoßen wird. Er verlässt den Tabellenführer nach einigen Jahren, in denen er einen großen Anteil am Erfolg der Mannschaft hatte. 60 Tore erzielte der Stürmer in den vergangenen 2,5 Kreisliga-Jahren. Sein Coach sagte über den Abgang: „Einen Wermutstropfen gibt es. Phil Baumgarn, der in Kiel studiert und in den letzten Monaten bei Inter Türkspor Kiel mittrainiert hat, wird zu denen auch jetzt wechseln. Ein schwerer Verlust, nicht nur sportlich. Da wird es unsere Aufgabe im Trainerteam sein, diese Lücke in der Vorbereitung, die am 28.01.2025 starten wird, neu zu besetzen.“ Damit die Doppelspitze also auch im neuen Jahr besetzt ist, braucht es also einen neuen Stürmer, der neben dem großgewachsenen Jaekel für Gefahr sorgt. Im Kader gibt es kaum Alternativen, sodass eine externe Lösung sehr wahrscheinlich ist. Wer dies sein wird, wird sich wohl im neuen Jahr zeigen.
SG Insel Fehmarn – SVG Pönitz II 3:3 (2:1)
Auf der Insel kam es zum Kellerduell zweier Sorgenkinder in dieser Saison. Sowohl die SG Insel Fehmarn, als auch SVG Pönitz II haben sich deutlich mehr erhofft, doch die Punkte blieben aus. Beide stecken im Tabellenkeller und warten auf den berühmten Knoten, der platzt, doch es ist noch nicht so weit. Nun stand das direkte Duell an und somit ein echter Abstiegskrimi. Beide mussten gewinnen, denn das Motto lautete „Verlieren verboten“. Pönitz gewann auswärts noch kein einziges Spiel, doch man versuchte alles, um dies am jüngsten Sonnabend zu ändern. So gab es Unterstützung von zwei Youngster der Verbandsliga-Mannschaft. Lennart Balzereit und Jari Reimer sollten der Elf von Steven Tion helfen und den Unterschied machen. Doch die Heimmannschaft war ebenfalls zum Siegen verdammt. Unter der Leitung von Daniel Ackermann, der Interimstrainer Fynn Severin vertrat, begann man etwas aktiver. Der Ball lief erstmal durch die eigenen Reihen, doch Chancen blieben zunächst aus. Henrik Vehstedt zog mal aus der zweiten Reihe ab, doch für SVG-Schlussmann Kienitz war dies leichte Beute. Mit der Zeit wurden die Gäste aktiver, doch in einem wenig ansehnlichen Spiel gab es viele Ungenauigkeiten auf beiden Seiten. Nach etwas mehr als einer Viertelstunde kam die Tion-Elf mal über die rechte Seite, in der Mitte fehlte eine Fußspitze und Lennart Balzereit (17.) traf freistehend am langen Pfosten zur Führung. Der erlösende Treffer für die Mannschaft aus dem Sportpark, denn man war im Kellerduell auf Kurs. Es war nicht unverdient, denn sie waren zwingender. Acht Minuten später sollte allerdings der Ausgleich fallen. Der Ball wurde durchgesteckt und dann war Reik-Levin Demtröder (25.) zuerst am Ball und traf zum 1:1. Dieses hatte beinahe nur für kurze Zeit bestand, denn nach einem Freistoß bot sich die Riesenchance für Pönitz. Kurz danach spielte es Fehmarn allerdings sehr schön aus. Ein Doppelpass im Zentrum, dann kam der Ball raus zu Jacob, der Fabian Plöger (29.) bediente, welcher wiederum nur noch einschieben musste. Ein gut herausgespieltes Tor, auch wenn die gegnerische Defensive keine gute Figur machte. Die SG Insel drehte also den Rückstand und ging mit einer Führung in die Pause.
Elfmeterszene sorgt für Diskussionen
Im zweiten Durchgang dauerte es keine 60 Sekunden bis zum nächsten Treffer. Fehmarn spielte einen langen Ball, der Verteidiger bolzt den Ball zum Gegner und anschließend verteidigen sie zu passiv und Tjelk Jacob (46.) erhöhte auf 3:1. Nun sollte es ein hartes Stück Arbeit für die Gäste werden, die ein Chancenplus hatten. Mehrfach boten sich aussichtsreiche Gelegenheiten, wie zum Beispiel im Eins-gegen-Eins doch die Chancenverwertung war ausbaufähig. Der auffällige Schmidt traf dann tatsächlich, doch die Fahne ging hoch. 20 Minuten vor dem Ende wurde die Hoffnung für die Zweitvertretung größer. Torschütze Demtröder sah die Gelb-Rote Karte, sodass die Insulaner in Unterzahl agieren mussten. Fünf Minuten später war es ein schöner Doppelpass und Joshua Schmidt (75.) traf aus 16 Metern ins Eck. Nun wurde es richtig spannend und plötzlich zeigte Schiedsrichter Michel Andersson auf den Elfmeterpunkt. Bei einem Freistoß der Pönitzer wird Pelz oben gedrückt und kam zu Fall. Diese Entscheidung sorgte für Ärger bei der Heimmannschaft. Willem Stendorf (87.) trat den Strafstoß, scheiterte an Kevin Heinecke, doch den Nachschuss brachte der Mittelfeldmann im Tor unter. Sie glichen aus und so teilten sich beide Teams die Punkte. Es hilft beiden nicht unbedingt weiter, denn man tritt auf der Stelle. Pönitz hätte aufgrund der Chancen gewinnen können, doch die Gastgeber werden sich über die verspielte 3:1-Führung ärgern. Daniel Ackermann sagte nach dem Spiel: „Wir verlieren zwei Punkte, beziehungsweise nehmen einen mit. Das ist besser als gar keinen, weil wir am Ende bisschen mehr als 20 Minuten in Unterzahl spielten, aber bis dahin waren wir verdient mit 3:1 in Führung. Der Schiedsrichter hat seins dazugetan, weil ich meine, dass auch der Elfmeter zum 3:3 keiner war. Ich mache der Mannschaft keinen Vorwurf. Die hat gekämpft, gebissen bis zum Schluss, hat die Einstellung für den Abstiegskampf angenommen, auch heute wieder. Wir haben verstanden, dass wir im Abstiegskampf sind. Was willst du machen, wenn dann noch eine weitere Person, da nicht ganz mitspielt. Wenn wir mit elf Mann zu Ende gespielt hätten, dann hätten wir das Ding auf jeden Fall nach Hause geschaukelt. Besser als eine Niederlage ist es auf jeden Fall, vor ein paar Wochen hätten wir dieses Spiel sicher verloren. Wir hätten das 4:1 machen müssen, hatten es auf den Fuß, dann wäre da gar nichts mehr passiert. Wenn du eben unten stehst, dann hast du einfach nicht das Glück, wie wenn man oben stehen würde. Am Ende des Tages trotzdem ein Kompliment an die Mannschaft, ich bin zufrieden.“
Chancenverwertung lässt Pönitz hadern
Die Gastmannschaft verabschiedet sich nun in die lange Winterpause. SVG II-Trainer Steven Tion sagte nach dem Spiel zu HL-SPORTS: „Wir kommen gut ins Spiel, stehen sicher und kontern gefährlich. Gehen verdient 1:0 in Führung, verlieren dann leider wieder den Faden, sodass Fehmarn das Spiel drehen kann. Dann kommen wir aus der Halbzeit und wollen alles reinhauen und haben leider wieder mal einen totalen Blackout, sodass wir einem 1:3 hinterher rennen. Dann fangen wir uns aber sofort. Wir haben im Gegenzug zweimal die Möglichkeit zu verkürzen. Dann kam die Gelb-Rote Karte für Fehmarn, danach ist es ein Spiel auf ein Tor. Wir kommen zum Ausgleich durch einen meiner Meinung nach berechtigen Elfer. Leider lassen wir zu viele Chancen liegen. Ich glaube, geht das Spiel noch etwas länger, gehen wir als Sieger vom Platz. So ist es leider nur ein Punkt. Jetzt müssen wir uns sammeln, Kräfte bündeln und angreifen in der Rückrunde.“ Die SG Insel hat am kommenden Sonntag noch ein Spiel vor der Brust. Der SC Cismar gastiert auf der Insel und geht nach den letzten Wochen als Favorit ins Spiel. Dort soll das eher dürftige Jahr mit einem positiven Resultat beendet werden.
TSV Klausdorf II – TuS Tensfeld 1:5 (0:4)
Beim TSV Klausdorf II hakte es zuletzt etwas. Gegen die SVG Pönitz II (1:2) und den SC Cismar (0:4) hatte man das Nachsehen, wobei man viel zu harmlos war. Hinzu kam ein Platzverweis für Außenverteidiger Emmanuel Commey, der somit am vergangenen Sonntag fehlte. Dann kam es zum Duell mit der TuS Tensfeld, die gute Erinnerungen an den TSV hatte. In der Hinrunde fuhren sie mit einem 6:0 den ersten Sieg der Saison ein und beendeten die Ergebniskrise aus den ersten drei Spielen. Seitdem wurde gerade einmal eine Begegnung verloren, sodass man nun als Verfolger Nummer Eins hinter dem TSV Gremersdorf gilt. Diese Rolle sollte bestätigt werden, denn nach dem Patzer von Eutin 08 II am Vortag, konnte der Vorsprung auf die Rosenstädter vergrößert werden. Dazu musste allerdings Klausdorf II geschlagen werden, die zuletzt erst die zweite Heimneiderlage überhaupt kassierten. Bei ihnen kehrte mit Marcel Gaber der Topscorer zurück und mit Lukas Hardrath und Thorge Salke standen zudem zwei Akteure aus dem Kader der Ersten im Aufgebot. Dies sollte den Gegner allerdings nicht mal ansatzweise beeindrucken. Nach nicht einmal 180 Sekunden gab es einen Elfmeter für Tensfeld und Kapitän Kolja Bröker (3.) traf zum 1:0. Vier Minuten später erhöhte bereits Torge Broetzmann (7.). So hatten sich die Platzherren den Start nicht vorgestellt und es kam noch schlimmer. Erneut Broetzmann (15.) machte nach einer Viertelstunde bereits fast alles klar. Den vierten Treffer steuerte Levin Stölten (31.) noch vor der Pause bei. Es war ein wiederholt schwacher Auftritt der Mannschaft von Phil Schäfer, die kurz nach dem Seitenwechsel durch Alexander Mischker (53.) das fünfte Gegentor bekam. Die Partie beruhigte sich nun, doch tatsächlich sollte noch der Ehrentreffer fallen. Landesliga-Leihgabe Thorge Salke (88.) erzielte den 1:5-Endstand. So verabschieden sich beide Mannschaften in die Winterpause. Vor allem für die Schwentinentaler kommt diese genau richtig.
Der 18.Spieltag
Eutin 08 II – SC Cismar 3:5
TSV Gremersdorf – TSV Lütjenburg 3:0
SG Insel Fehmarn – SVG Pönitz II 3:3
TSV Klausdorf II – TuS Tensfeld 1:5
Die Tabelle
1. | TSV Gremersdorf | 18 | 60 : 17 | 46 |
2. | TuS Tensfeld | 17 | 54 : 25 | 37 |
3. | Eutin 08 II – U23 | 17 | 46 : 30 | 30 |
4. | SG Bösdorf / Malente | 16 | 31 : 26 | 29 |
5. | SG Dobersdorf/P’hagen | 15 | 45 : 25 | 28 |
6. | TSV Klausdorf II – U23 | 18 | 36 : 47 | 26 |
7. | ASV Dersau | 14 | 31 : 24 | 24 |
8. | SC Cismar | 17 | 33 : 31 | 24 |
9. | SpVgg Putlos | 14 | 19 : 23 | 23 |
10. | TSV Lütjenburg | 14 | 23 : 31 | 19 |
11. | FSG Wardersee | 15 | 26 : 46 | 17 |
12. | FT Preetz | 15 | 33 : 35 | 16 |
13. | SG Insel Fehmarn | 17 | 29 : 46 | 13 |
14. | SVG Pönitz II | 17 | 27 : 50 | 12 |
15. | TSV Lensahn | 15 | 23 : 43 | 9 |
16. | SG Kühren | 13 | 14 : 31 | 8 |