Schwerin – Mit einem überzeugenden 3:0-Auswärtserfolg beim VC Wiesbaden feierte der SSC Palmberg Schwerin am vergangenen Sonnabend nicht nur drei wichtige Punkte, sondern auch ein außergewöhnliches Jubiläum: Es war das 1.000. Spiel der Mecklenburgerinnen in nationalen Wettbewerben. Dank einer konzentrierten Blockarbeit und starker Abwehrleistungen sicherte sich das Team um Kapitänin Anne Hölzig einen gelungenen Rückrundenauftakt gegen die Hessinnen und tankte wertvolles Selbstvertrauen für den dicht gedrängten Dezember-Spielplan.
Der erste Satz war geprägt von langen, intensiven Ballwechseln, da beide Teams nach den jüngsten Rückschlägen Wiedergutmachung suchten. Während Wiesbaden zuvor im Pokal gegen Münster unterlag, musste Schwerin eine bittere Niederlage in der Champions League hinnehmen. Die Gastgeberinnen erwischten den besseren Start und setzten sich beim Stand von 9:6 erstmals ab. Schwerins Trainer Felix Koslowski reagierte prompt mit einer Auszeit – und seine Ansprache zeigte Wirkung: Eine beeindruckende Sechs-Punkte-Serie führte zur Wende und einem 12:10-Vorsprung für den SSC. Besonders Karla Antunovics starke Aufschläge und kluge Entscheidungen im Angriffsspiel sorgten dafür, dass Schwerin das Momentum übernahm. In der Schlussphase des Satzes bewiesen die Gäste Nervenstärke und sicherten sich den Durchgang mit 25:22.
Im zweiten Satz dominierte der SSC von Beginn an: Durch konzentriertes Spiel und eine starke Abwehrleistung von Patricia Llabres gelang früh ein 6:2-Vorsprung. Zwar schlichen sich auf beiden Seiten einige Fehler ein, doch Schwerin ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen und verteidigte die Führung konsequent. Wiesbadens Trainer Bene Frank versuchte durch eine Auszeit und die Einwechslung von Rusek für Kiss den Lauf der Gäste zu stoppen – jedoch ohne Erfolg. Rusek blieb punktlos, während Schwerin vor allem im Schnellangriff über Keene und Stuut immer wieder erfolgreich war. Der früh erspielte Vorsprung hielt bis zum Ende und führte zu einem souveränen 25:19-Satzerfolg. Besonders Elles Dambrink beeindruckte erneut mit einer starken Angriffsquote von 78 Prozent.
Auch im dritten Satz bewies Schwerin seine Klasse. Die Gastgeberinnen schwächten sich durch zahlreiche Aufschlagfehler selbst und ermöglichten den Gästen eine frühe 5:2-Führung. Zudem wackelte die Wiesbadener Annahme, was der SSC konsequent ausnutzte: Der Schweriner Block setzte mit dem Punkt zum 8:3 ein klares Zeichen. Patricia Llabres glänzte erneut in der Abwehr und hielt einige schwierige Bälle im Spiel. Zur Crunchtime führte der SSC komfortabel mit 20:13, musste jedoch noch einmal Wiesbadens Kampfgeist spüren, der den Rückstand auf drei Punkte verkürzte. Doch am Ende setzte sich die Klasse des Tabellenzweiten durch, der den Satz mit 20:25 und damit das Match für sich entschied.
Mit insgesamt 23 Punkten krönte sich Elles Dambrink zur verdienten MVP des Abends – eine Ehrung, die erstmals durch das Publikum und nicht durch die Trainer verliehen wurde. Der SSC kann sich nun über eine spielfreie Woche freuen, um sich optimal auf das nächste Heimspiel vorzubereiten: Am 7. Dezember ist der SC Potsdam zu Gast.
Felix Koslowski: „Das Spiel war enger, als das Ergebnis vermuten lässt. Wir wollten heute mit besserem Teamplay und einer stärkeren Blockabwehr auftreten, und ich denke, das ist uns gut gelungen. Besonders unsere Libera hat in der Abwehr eine herausragende Leistung gezeigt, was uns geholfen hat, Wiesbaden unter Druck zu setzen. Trotzdem war das Spiel bis zum Schluss spannend und fordernd. Ich bin glücklich über den 3:0-Sieg, auch dank Elles Dambrink, die mit 23 Punkten brilliert hat. Sie überzeugt nicht nur durch harte Angriffe, sondern auch mit ihrem variablen Spiel und ihrer Leidenschaft, die das gesamte Team mitreißt. Nach einem schwächeren Spiel am Mittwoch hat sie heute eindrucksvoll zurückgefunden, was mich besonders freut.“
Bildquellen
- Palmberg Schwerin: Michael Dittmer
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