Aschersleben – „Ich habe den Kampf in einer anderen Gewichtsklasse angenommen und mein Bestes gegeben“, sagte John Bielenberg im MDR nach seinem Junioren-Weltmeisterschaftskampf der WBO gegen den Titelträger Julian Vogel. Technischer K.o. nach 53 Sekunden der achten Runde. Der Lübecker verlor und war danach enttäuscht.
Abtasten und Schramme
Dabei begann der Fight um die WM-Krone im Super-Weltergewicht nicht schlecht. In der Ballhaus-Arena hörte man nur die Vogel-Fans, Bielenberg war der Herausforderer und Außenseiter und doch schaffte er den ersten Treffer nach 1.30 Minuten der zweiten Runde. Ansonsten war es ein Abtasten von beiden, fast über die Hälfte der zehn angesetzten Runden. Vogel schoss immer wieder mit seiner Führhand hervor und trat seinem Kontrahenten unabsichtlich einmal auf den Fuß. Das passiert, doch Bielenberg wurde passiver und kassierte leichte Kopftreffer in den Runden drei und vier und hatte eine leichte Schramme an der linken Wange. Kein Problem für den “Löwen“, denn er selbst kam er mit zwei guten Kombinationen durch.
Zweite Hälfte klarer
Vogel wurde trotz einer Schulterverletzung aus dem Training, die er mit Eigenblut therapierte, besser in Fahrt und war aktiver. Die fünfte Runde ging klar an den Gastgeber. Die drei Minuten danach passierte nichts. Der amtierende Weltmeister holte sich auch die siebte Runde und kam im achten Durchgang zweimal sehr gut zu Bielenberg durch, der zu Boden ging und angezählt wurde. Kurz danach nochmal ein Kopftreffer und Trainer Athar Ghazal zeigte auf das Handtuch. Abbruch nach 53 Sekunden in dieser Runde. Aus der Traum vom WM-Gürtel für Lübeck.
„Ich kam nicht in den Kampf“
Während Vogel im TV-Interview seinem Gegner großen Respekt zollte und verriet, dass er im Amateurbereich zu seinem Kontrahenten aufschaute, gratulierte Bielenberg ihm und sagte: „Es war das erste Mal, dass ich über sechs Runden ging und ich kam auch nicht in den Kampf rein. Bisher waren es immer vier bis sechs Runden, schade. Beim nächsten Mal wird es besser.“
Großer Respekt und Aufmunterung vom Sieger
Für Bielenberg war es im neunten Profikampf die zweite Niederlage. Erst vor kurzem wechselte er vom Weltergewicht ins Super-Weltergewicht. Ab Montag beginnt die Analyse in der Hansestadt, doch alte und neue Weltmeister Vogel, der den Sieg seinem verstorbenen Vater widmete, machte dem Verlierer Mut: „Er ist ein toller Junge und ich weiß, dass er es weit schaffen wird. Ich wünsche ihm nur das Beste, er ist ein Top-Mann und soll dranbleiben.“
Bielenberg meldet sich in der Nacht
Rund anderthalb Stunden nach der Niederlage meldete sich Bielenberg in einer Video-Botschaft, noch aus der Kabine und teilte mit, dass ihm in der zweiten Runde der Bizeps riss und er nun ins Krankenhaus fährt. Er sagte: „Wie ihr seht bin ich ein bisschen gezeichnet, aber egal ich bin ein Krieger.“ Er gratuliert seinem Gegner nochmal, unterstrich dass er eine Gewichtsklasse höher ging und weiter: „Ich will keine Ausreden, aber ich war gerade beim Arzt. Vielleicht habt ihr es mitbekommen, ab der zweiten Runde kam die Schlaghand gar nicht mehr und ich habe bei einem linken Seitwärtshaken den Bizeps gerissen. Jetzt geht es ins Krankenhaus und ich komme stärker zurück. Danke für eure Unterstützung und ich hoffe, dass wir beim nächsten Mal den nächsten Sieg holen.“ Ein Ergebnis von der Verletzung stand am Sonntagmorgen noch nicht fest. HL-SPORTS wird weiter berichten.
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