2,6 Punkte pro Spiel: Klappt es diesmal?

Nach zwei verpassten Aufstiegen, ist man dieses Jahr auf einem sehr guten Weg

Der TSV Gremersdorf führt die Liga derzeit sn. Foto: Niklas Runne

Gremersdorf –  Die Rückblicke bei HL-SPORTS im Winter 2024/2025 werden präsentiert von Physio Power. Der TSV Gremersdorf hat in dieser Saison erst zweimal verloren. Es ist eine sehr zufriedenstellende Hinserie, denn mit einem Vorsprung von neun Punkten auf den Verfolger Tensfeld, befindet man sich auf einem sehr guten Weg in Richtung Verbandsliga. Zweimal fehlte nicht viel zum Aufstieg und vor allem die verlorenen Relegationsspiele im vergangenen Sommer taten enorm weh. Man ist daraus allerdings nur noch stärker geworden und bot eine ereignisreiche erste Saisonhälfte.

Durchwachsene Vorbereitung

Die Sommervorbereitung war alles andere als perfekt. Nach den Aufstiegsspielen, die ein echtes Highlight für den TSV waren, stand eine deutlich verkürzte Pause an, die sich auch bemerkbar machte. Einige Ausfälle, seien es Urlauber, aber auch Verletzungen sorgten nur selten für eine Bestbesetzung in der Vorbereitung auf die Saison 2024/25. Abgänge gab es zwar wenige, doch auch Zugänge hielten sich in Grenzen. Ibrahima Sylla kam zum Ende der Vorbereitung aus Fehmarn dazu. Mit Dustin Gabbey durfte man zudem auch auf einen alten Bekannten wieder zurückgreifen, der auf dem Flügel für enormes Tempo sorgt. Die Testspiele waren eher durchwachsen, denn es gab deutliche Niederlagen gegen Fehmarn (0:3) bei einem Vorbereitungsturnier, sowie gegen den Lokalnachbarn Oldenburg (1:12). Es war also schwer zu Beginn der Saison eine Prognose für die ersten Wochen festzulegen.

Guter Start, gute Moral

Zum Start ging es für den TSV Gremersdorf nach Bösdorf, wo die SG Bösdorf/Malente wartete. Es war ein Gegner, der sich im Vergleich zur Vorsaison enorm weiterentwickelt hat und insbesondere spielerisch sich stark verbessert hat. Dies bekam der Vizemeister der Vorsaison zu spüren, denn sie taten sich ordentlich schwer. Erst spät traf Michel Rüddiger zum 2:1-Auswärtssieg des TSV. In der Folgewoche ging es zur SVG Pönitz II und erneut lag man zurück. Dies allerdings höchst überraschend, denn es war eine Hälfte auf ein Tor. Hochkaräter en masse wurden ausgelassen und hinten konterte die Zweitvertretung den TSV eiskalt aus. Dennoch glich man aus zum 1:1-Pausenstand aus. Im zweiten Durchgang ging man schnell in Führung, doch verlor den Faden. Der damalige Coach Olaf Schlüter sah dafür die tiefstehende Sonne als entscheidenden Faktor. Am Ende gab es dennoch einen leistungsgerechten 3:1-Sieg und die Maximalausbeute aus den ersten beiden Partien. Es folgten Siege gegen Tensfeld (4:0), Lütjenburg (5:3) und Wardersee (7:0), sodass spätestens zu diesem Zeitpunkt klar war, dass Gremersdorf der Top-Favorit auf den Titel sei. Selbst einige personelle Ausfälle wurden nämlich getrotzt. Es stand das Auswärtsspiel in Lensahn an, wo es traditionell nie einfach für den Spitzenreiter war. So auch an diesem Tag, wo man einem Rückstand hinterherlief. Ein Doppelschlag binnen acht Minuten brachte Gremersdorf auf die Siegerstraße, doch in der Nachspielzeit glich Lensahn aus. Es war nur ein 2:2-Remis und der erste Punktverlust. Doch dieses Spiel sollte nicht nur deswegen in Erinnerung bleiben. Für Olaf Schlüter war es das letzte Mal, das er auf der Trainerbank saß. Er trat nach 2,5 Jahren zurück. Nun war man gespannt, wie die kommenden Wochen aussehen würden.

Olaf Schlüter trat nach dem Auswärtsspiel in Lensahn zurück. Foto: Niklas Runne

Interimslösung mit (fast) herausragender Bilanz

Zunächst übernahmen die Co-Trainer Christian Reise, Björn Klein und Patrick Eichholz. Allesamt kennen den Verein, die Mannschaft und sind im sehr familiären Umfeld am Bankendorfer Weg nicht unbekannt. Vier Spiele stand das Trio an der Seitenlinie. In der Liga wurden alle drei Spiele gewonnen bei einem Torverhältnis von 12:0-Toren. Vor allem die Achtungserfolge gegen die beiden direkten Konkurrenten Dersau (3:0) und Klausdorf II (8:0) waren sehr dicke Ausrufezeichen. Im Pokal gab es allerdings einen Dämpfer, denn obwohl man über 90 Minuten das bessere, sowie gefährlichere Team war, unterlag man der klassenhöheren SG Sarau/Bosau. Der Ball wollte einfach nicht rein und so unterlag man im Elfmeterschießen. Aus der Spur geriet man allerdings nicht. Am 5. Oktober saß dann erstmals der neue Coach auf der Trainerbank. Christian Ippig übernahm und er startete mit einem souveränen 4:0 in Kühren. Der neue Mann wollte wenig verändern und an der guten Arbeit seines Vorgängers anknüpfen. Neun Punkte aus den ersten drei Spielen waren die Folge und man erntete Lorbeeren von den Gegnern. So fand zum Beispiel Putlos-Trainer Benjamin Berger lobende Worte: „Das war schon eine brutale Qualität, die sie da gezeigt haben.“ All diese drei waren Auswärtsspiele, sodass mit Verspätung das Heimdebüt Ippig’s anstand. Dobersdorf war zu Gast und diese sollten für eine Premiere sorgen. Der bis zu diesem Zeitpunkt ungeschlagene Tabellenführer bekam ordentlich den Schneid abgekauft. Ein deutliches 0:3 stand am Ende da und erstmals verließ man den Platz als Verlierer. Es gab Kritik vom Coach und nun war man gespannt, wie die kommenden Spiele aussehen würden.

Zufriedenheit

Es ging zum SC Cismar, die einen neuen Trainer an der Seite hatten. Der Gegner verpennte die Anfangsphase und so stand es nach nicht einmal einer Viertelstunde 2:0 für den Favoriten. Kurz vor der Pause war mit dem 3:0 alles klar. Was im zweiten Durchgang geschah, ist selbst 1,5 Monate später noch ziemlich unerklärlich. Es war ein schwacher Auftritt und man bekam ihr Spiel überhaupt nicht mehr auf den Platz. Am Ende war es ein 2:3, bei dem nicht viel zum Unentschieden fehlte. In den abschließenden vier Spielen gab es drei Siege, doch auch die zweite Saisonniederlage. Ausgerechnet bei Verfolger Tensfeld gab es eine Niederlage. Im ersten Durchgang war man nicht so richtig anwesend und nach dem Seitenwechsel fehlte etwas die Zielstrebigkeit. Ein frühes Gegentor entschied die Partie und machte den Titelkampf nochmal um einiges spannender. Dennoch kann man mit dem Verlauf der Hinserie zufrieden sein. Aus 18 Spielen gab es 46 Punkte und somit im Schnitt 2,6 pro Spiel. Hochgerechnet würde man damit 78 Zähler erreichen, was in den vergangenen beiden Jahren immer zum Titel gereicht hätte. Christian Ippig zog ein Fazit nach seinen ersten neun Spielen: „Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden mit der Hinrunde. Dafür, dass ich die Mannschaft im „laufenden Betrieb“ übernommen habe, war es okay. Es war eine herausfordernde Aufgabe, eine sehr erfolgreiche Mannschaft zu übernehmen. Daher habe ich nur Kleinigkeiten verändert, um den sogenannten Flow beizubehalten, was auch gut gelang.“

Christian Ippig übernahm das Traineramt beim TSV Gremersdorf. Foto: Niklas Runne

„Da fehlt es teilweise noch an Abstimmung und Aufmerksamkeit“  

Die Saison hatte einige Höhen, wie die Siege gegen Klausdorf II oder aber das Hinspiel gegen Tensfeld. Ippig verriet, was ihm besonders positiv gefiel: „Gut gefallen hat mir, dass die Mannschaft die Veränderung an kleinen Stellschrauben positiv aufgenommen hat, wie Verhalten bei Standards und diese auch umgesetzt hat. Das Trainingsniveau ist hoch und intensiv, manchmal intensiver als im Spiel.“ Mit der Spielintensität lässt er bereits einen ganz kleinen Kritikpunkt durchblicken. Es ist immer schwer als Tabellenführer, mit einem bereits gut angelegten Vorsprung, die eher negativen Punkte zu finden. Dennoch gab es diese: „Ganz klar haben mir die beiden Niederlagen gegen direkte Konkurrenten nicht gefallen. Hier gilt es, die richtigen Lehren daraus zu ziehen und beim nächsten Aufeinandertreffen, leider nur gegen die SG Dobersdorf/Probsteierhagen, es besser zu machen. Am Pressing werden wir arbeiten, da fehlt es teilweise noch an Abstimmung und Aufmerksamkeit.“  Jetzt steht erstmal die Winterpause an, in der es sich auszuruhen gilt. Doch das Spiel mit dem runden Leder kommt dabei auf keinen Fall zu kurz. Das erste Hallenturnier steht bereits morgen (Sonnabend, ab 18 Uhr) an. In der Blain-Halle trifft man auf Grammdorf/Hansühn (19 Uhr), Pansdorf (19.48), Schönwalde (20.36) und Pönitz (21.24). Je nachdem wie man abschneidet in der Vorrunde, könnten noch die Halbfinals, sowie das Spiel um Platz Drei oder Finale warten.

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Die Tabelle

1.TSV Gremersdorf1860 : 1746
2.TuS Tensfeld1754 : 2537
3.Eutin 08 II – U231746 : 3030
4.SG Bösdorf /​ Malente1631 : 2629
5.SG Dobersdorf/​P’hagen1545 : 2528
6.TSV Klausdorf II – U231836 : 4726
7.ASV Dersau1431 : 2424
8.SC Cismar1833 : 3524
9.SpVgg Putlos1419 : 2323
10.TSV Lütjenburg1423 : 3119
11.FSG Wardersee1526 : 4617
12.FT Preetz1533 : 3516
13.SG Insel Fehmarn1833 : 4616
14.SVG Pönitz II1727 : 5012
15.TSV Lensahn1523 : 439
16.SG Kühren1314 : 318

Ist das DHB-Team der Favorit in der WM-Vorrundengruppe?

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