Hamburg – Auf und Ab! So kann man das Jahr 2024 für den Hamburger SV wieder einmal sehr gut beschreiben. An 24 Spieltagen der vergangenen Saison stand der frühere Bundesliga-Dino auf einem der ersten drei Tabellenplätze im Unterhaus, sackte dann jedoch ab auf den undankbaren vierten Rang ab und verpasste so die im sechsten Jahr in Folge den Aufstieg. Tim Walter musste im Februar gehen und Steffen Baumgart kam. Mit ihm lief es nicht besser, so dass dieser vor vier Wochen ebenfalls seinen Stuhl räumen musste. Nun soll es Rookie Merlin Polzin richten und seiner Heimatstadt die langersehnte Wiederkehr in die Beletage des deutschen Fußballs ermöglichen.
Spieler sprachen sich für Polzin aus
Der 34-Jährige bestand erst im Dezember seine Trainerlehrgang zur UEFA-Pro-Lizenz und ist einer der jüngsten Chefcoaches der Vereinsgeschichte. Er bringt das mit, was seiner sechs Vorgänger Christian Titz, Hannes Wolf, Dieter Hecking, Daniel Thioune sowie die bereits erwähnten Walter und Baumgart nicht hatten. Polzin ist Hamburger, stand früher selbst als Fan auf der Nordtribüne und war vor seinem dreijährigen Engagement beim VfL Osnabrück schon beim HSV als Jugendtrainer. Nun also ist er der Boss und das finden vor allem die Spieler klasse.
„Von uns gibt es eine klare Aussage“
Davie Selke sagte in einem Interview: „Von uns gibt es eine klare Aussage: Wir wollen mit dem aktuellen Trainerteam so weitermachen. Die Trainer machen tolle Arbeit, nicht nur Merlin, sondern auch Loic und Richi.“ Kapitän Sebastian Schonlau nach dem 5:0-Sieg zum Jahresabschluss: „Merlin kennt die Mannschaft in- und auswendig und hat es geschafft, den richtigen Mix aus Spaß, Lockerheit, Verantwortungsbewusstsein und Gier ins Team zu bringen. Es passt einfach sehr, sehr gut.“ Er verwies darauf, dass Sportvorstand Stefan Kuntz die Entscheidung treffen müsste. Zwei Tage später gab der Zweitligist bekannt: Polzin wird der Boss (HL-SPORTS berichtete).
Bleibt Dompe?
Nun heißt es also für die Rothosen nach vorne schauen und den Zauber gegen Greuther Fürth fortführen. Und Kuntz muss Vertragsgespräche führen. Jean-Luc Dompe könnte schon seinen im kommenden Sommer auslaufenden Vertrag im Volkspark verlängern. Dem 29-Jährigen gefällt die Polzin-Entscheidung und so stehen die Chancen sehr gut, dass der Franzose bleibt. Auch bei Dennis Hadzikadunic, dem verletzten Valon Zumberi (Patellasehnenluxation, Rückkehr unbekannt) und Inventar-Keeper Tom Mickel laufen die Kontrakte aus. Zudem geht die Leihe von Adam Karabec sowie Marco Richter zu Ende.
Karabec mit guten Karten – Richter muss liefern
Karabec blühte unter dem neuen Coach auf, traf zuletzt gegen Darmstadt 98 und Greuther Fürth sogar ins Schwarze. Richter überzeugte zuletzt nicht, durfte in Ulm nur eine Halbzeit ran und im letzten Heimspiel des Jahres kam der 27-Jährige für acht Minuten zum Schluss. Hier stehen die Chancen also 50:50.
Abschied für Finnen?
Für Anssi Suhonen wird es wohl nach Weihnachten Koffer packen müssen. Der Finne durfte sich gegen die Franken noch einmal für 16 Minuten in der 2. Bundesliga zeigen, bereitete einen Treffer vor und dürfte die Hamburger verlassen. Ein neuer Berater soll einen anderen Verein für den 23-Jährigen finden. Schon im Sommer sollte er abgegeben werden, doch ein neuer Arbeitgeber fand sich nicht.
„Zusammenstehen und gemeinsam angreifen“
Neue Transfers dagegen im Winter könnten ausfallen. Nicht, weil kein Geld vorhanden ist, sondern weil Boss Polzin seinem Kader vertraut. Nach Neujahr geht es in die Vorbereitung auf die Rückrunde. „In der wollen wir als Team und als Verein fest zusammenstehen und gemeinsam angreifen“, so der neue Trainer des HSV. Derzeit befindet man sich bis zum 2. Januar 2025 in der Winterpause.
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Bildquellen
- Karabec: Lobeca/Norbert Gettschat
- Schonlau: Lobeca/Henning Rohlfs
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