Lübeck – Die deutschen Handball-Nationalmannschaft hat sich in zwei Länderspielen gegen Brasilien final auf die Handball-Weltmeisterschaft 2025 (WM 2025) vorbereitet. Brasilien, ein Teilnehmer an der WM aus der Vorrundengruppe E, verlangte der Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason in beiden Spielen alles ab. In beiden Begegnung tat sich Deutschland in den ersten 30 Minuten schwer, lag in der zweiten gar zurück. Während der Generalprobe gelang es erst in der Schlussphase einen Rückstand noch in einen Sieg umzumünzen.
Deutschland – Brasilien 32:25 (13:13)
Bereits am Donnerstag (9.1.) begegneten sich beide Teams in Flensburg das erste Mal. Die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason tat sich dabei in der ersten Halbzeit besonders schwer. Sie führte lediglich beim 3:2 in der 4. Minute einmal in den ersten 30 Minuten, um anschließend gar mit 3:6 (13.) ins Hintertreffen zu geraten. Nach der Auszeit von Trainer Gislason kam Deutschland besser ins Spiel, ohne jedoch zu überzeugen. Das DHB-Team lief ständig einem Rückstand hinter und nahm ein 13:13 mit in die Kabine. Die ersten 30 Minuten waren geprägt von vielen Fehlern im Angriff, es fehlte die nötige Effektivität.
Nach dem Seitenwechsel zeigte die deutsche Handball-Nationalmannschaft eine deutliche Leistungssteigerung, die allerdings begünstigt würde durch den verletzungsbedingten Ausfall des brasilianischen Spielmachers beim 19:17 (41.) des DHB-Teams. Die Abwehr zeigte mehr Konstanz und dadurch gelang Deutschland auch das eine und andere einfache Tor per Gegenstoß. So gab es am Ende, nach einem 24:19 (47.), noch einen deutlichen 32:25-Erfolg für den Silbermedaillen-Gewinner Deutschland.
Deutschland – Brasilien 28:26 (13:17)
Das DHB-Team begann vielversprechend mit dem ersten Treffer im ersten Angriff zum 1:0 durch Julian Köster. Erneut Köster und zwei Tore durch Johannes Golla brachten den Gastgeber mit 4:2 in der 5. Minute in Front, doch es brachte keine Sicherheit. Die Brasilianer glichen zum 4:4 (11.) aus, auch weil Lukas Zerbe von der Siebenmeterlinie am Torhüter scheiterte. Nach der 6:5-Führung durch Lukas Mertens schlichen sich Schwächen im Angriff ein, wurden weiter klarste Chancen liegenlassen, was ein 6:8 (15.) zur Folge hatte und die erste Auszeit von Trainer Alfred Gislason nach sich zog. Weiterhin zeigte der Angriff nicht die nötige Durchschlagskraft und die Brasilianer bauten die Führung auf 11:8 (20.) aus. Zwei schnelle Tore zum 10:11-Anschluss brachte keine Sicherheit. Brasilien setzte sich weiter Tor um Tor ab und nahm eine 17:13-Führung mit in die Pause.
Es wurden klare Chancen herausgespielt, aber blieben ungenutzt, da die Schützen frei am Torhüter scheiterten und die Abwehr sich als zu löchrig erwies.
DHB-Team in zweite Hälfte wie ausgewechselt
Die Anfangsphase der zweiten Hälfte gestaltete sich noch ausgeglichen, da die Brasilianer weiterhin mit viel Dynamik die Abwehr unter Druck setzten. Nach dem mit einem Doppelschlag aus dem 16:20 blitzschnell ein 18:20 (36.) wurde, fand die Hintermannschaft immer besser ins Spiel. Timo Kastening verkürzte auf 21:22 (46.). Doch es dauerte bis zur 50. Minute, nachdem David Späth beim 21:23 zwischen die Pfosten kam, als Rune Dahmke per Gegenstoß das 23:23 erzielte. Es war der erste Gleichstand nach dem 6:6, an dem Späth mit seinen Paraden einen großen Anteil verzeichnete. Erneute Unsicherheit in der Abwehr ließ Deutschland wieder mit 23:26 (53.) ins Hintertreffen geraten. Jetzt war es Juri Knorr, der mit Einzelaktionen und drei Toren in Folge den Ausgleich zum 26:26 erzielte, nach dem Späth kurz zuvor einen Siebenmeter parierte. Die Abwehr war nun konsequent und beweglich, ließ keinen weiteren Treffer mehr zu, dass am Ende noch ein 28:26-Erfolg während der Crunch-Time erarbeitet wurde.
Fazit:
In beiden Spielen gab es einen Stotterstart, in der zweiten Partie sogar mit einem Vier-Tore-Rückstand. In beiden Spielen bewies die Mannschaft von Trainer Alfred Gislason in der zweiten Hälfte Moral sowie Kampfgeist und drehte, besonders in der letzten Begegnung, das Spiel in der Endphase. Allerdings beides gegen einen Gegner, der nicht zu den Top-Mannschaften bei der Weltmeisterschaft zählt, was für das DHB-Team bedeutet, sich im Turnier erneut, wie schon in anderen Turnieren, steigern zu müssen, soll Zählbares herausspringen.