Neustadt – Die Vorfreude war riesig auf die Rückkehr des Syrtaki-Cups nach Neustadt in Holstein. In der Gogenkrog-Halle lud der BCG Altenkrempe zum Budenzauber ein. Sowohl die Corona-Pandemie als auch der Rückzug der Herrenmannschaft des Gastgebers sorgten für eine lange Pause des Turniers, doch nun feierte es sein Comeback. Rund 350 Zuschauer ließen sich dieses Ereignis nicht entgehen. Als Sieger verließ letztlich der TSV Neustadt die Halle.
Enges Rennen in Gruppe A
Die Gruppe A galt bereits im Vorfeld als echte Hammergruppe. Mit dem SC Cismar ging der vermeintliche Top-Favorit ins Rennen, doch auch Hansühn, Schashagen-Pelzerhaken und der Veranstalter selbst sollten eine Rolle im Kampf um den Halbfinaleinzug spielen. Spannung war also garantiert und jede Partie sollte entscheidend sein. Den Startschuss gab der BCG Altenkrempe gegen den SV Hansühn. Beide Teams hatten im Vorfeld gute Argumente für sich: Hansühn präsentierte sich beim Hallenmasters in Oldenburg stark, und „Krempe“ spielt eine gute Saison in der Kreisklasse B, in der der BCG auf einem guten Weg in Richtung Aufstieg in die Kreisklasse A ist. In einem munteren Schlagabtausch setzte sich Altenkrempe mit 4:3 durch und legte im Kampf um das Weiterkommen vor. Die Partie wurde mit einem groben Torwartfehler des SV Hansühn eröffnet. Es folgte der Auftakt für Kreisligist Cismar. Bei den beiden bisherigen Turnieren gab es tendenziell eher positive Auftritte: In Oldenburg wurde der SCC Vierter, da man sich im Entscheidungsschießen um Platz drei gegen Hansühn geschlagen gab. Beim „Tritte Hään-Turnier“ des VfB Lübeck III platzte der Titeltraum im Finale erneut im Elfmeterschießen gegen Neustadt. Nun wartete die Mannschaft aus Schashagen-Pelzerhaken, die eher als Wundertüte in der Gruppe A galt. Diese machte es dem Kreisligisten ordentlich schwer. Mit viel Kampf und Leidenschaft hielten die Schashagener ihren Kasten sauber. In den Schlussmomenten setzten sie dann einen Nadelstich zum 1:0-Sieg. Die erste große Überraschung war da und bei den Fans des SV SchaPe der Jubel groß.
Überraschendes Aus in der Vorrunde
Favorit Cismar dagegen patzte und war im zweiten Spiel bereits zum Siegen verdammt. Der Gegner war kein Geringerer als der Veranstalter Altenkrempe selbst. Erneut hatten die Grömitzer mehr vom Spiel und liefen an, doch es hakte in Sachen Zielstrebigkeit. Zu selten wurden sie zwingend, sodass es erneut lange Zeit offenblieb. Linus Munzel war es am Ende derjenige, der den Unterschied in einem umkämpften Spiel machte. Parallel musste Hansühn gegen Pelzerhaken punkten und genau dies trat ein. So war es vor den letzten beiden Spielen der Gruppe A sehr spannend: Alle vier Teams hatten drei Zähler, einzig Hansühn hob sich minimal beim Torverhältnis ab. Der BCG Altenkrempe wollte ein Ausscheiden beim eigenen Turnier verhindern. Doch auch der SV Schashagen-Pelzerhaken träumte vom Weiterkommen. Trainer Christian Laabs schwor sein Team lautstark ein und dies schien zunächst sogar Früchte getragen zu haben. Früh jubelte der A-Klassist. Doch „Krempe“, lautstark angefeuert von den eigenen Fans, drehte den Rückstand und buchte das erste Halbfinalticket. Das zweite Semifinale wurde zwischen Hansühn und Cismar ermittelt. Traditionell tat sich letzterer gegen den SVH schwer und auch an diesem Tag wollte der Ball einfach nicht ins Tor, selbst als die Blau-Gelben durch eine Zeitstrafe dezimiert wurden. Es gab keinen Sieger, das Spiel endete 0:0. Damit war eines klar: Ein einziger Treffer mehr als der letzte Gegner brachte Hansühn das Weiterkommen und für den Titelfavoriten endete die Reise überraschend bereits in der Vorrunde.
Der Spielplan der Gruppe A:
BCG Altenkrempe – SV Hansühn 4:3
SC Cismar – SV Schashagen-Pelzerhaken 0:1
SC Cismar – BCG Altenkrempe 1:0
SV Hansühn – SV Schashagen-Pelzerhaken 2:0
SV Schashagen-Pelzerhaken – BCG Altenkrempe 1:3
SV Hansühn – SC Cismar 0:01. BCG Altenkrempe 3 7:5 6 2. SV Hansühn 3 5:4 4 3. SC Cismar 3 1:1 4 4. SV Schashagen-Pelzerhaken 3 2:5 3
Schönwalde chancenlos
In Gruppe B gab es einen klaren Favoriten. Auch wenn der TSV Neustadt mit Blick auf die Ligazugehörigkeit am klassentiefsten war, sollte mittlerweile jedem klar sein, dass diese Mannschaft dort nichts zu suchen hat. Dies zeigen 30 von 30 möglichen Punkten und über 90 erzielte Tore. In der Halle lief es ebenfalls positiv. Zwar endete die Reise beim Azadi-Cup früh, doch es war eine echte Hammergruppe. Das „Tritte Hään-Turnier“ in Lübeck gewann man verdient, wobei der TSV erst im Finale sein erstes Gegentor aus dem Spiel heraus kassierte. Bevor die Neustädter jedoch ins Turnier starten würden, trafen der Harmsdorfer SV und der FC Riepsdorf aufeinander. Beide galten als Kandidaten für das Weiterkommen, da der FCR bereits in Oldenburg einen guten Auftritt zeigte und der „kleine HSV“ sich als Aufsteiger in der Kreisklasse B enorm kompakt präsentierte. Harmsdorf legte gut los und ging in Führung, doch anschließend überrollte Riepsdorf mit starkem Fußball die Harmsdorfer. Besonders auffällig war Danny Jerchel, der sein Trikot für den FCR trug, nachdem er in der Hinserie noch in der Verbandsliga für die SG Sarau/Bosau spielte. Am Ende hieß es 5:1 für den FC.
Enges Spiel um den Gruppensieg
Anschließend stieg Neustadt ins Turnier ein und es kam zu einem Wiedersehen für einige Spieler. Ausgerechnet der TSV Schönwalde, bei dem viele Kicker, die nun das gelbe Trikot tragen, in der vergangenen Saison noch in der Verbandsliga spielten, wartete zum Auftakt. Schönwalde bekam seine Grenzen ordentlich aufgezeigt und es gab ein deutliches 0:8. Der TSV Neustadt legte also eindrucksvoll los und setzte seinen Erfolg gegen Harmsdorf fort. Allerdings war es diesmal ein deutlich schwächerer Auftritt der Schwarz-Gelben. Doch nach dem Turnier würde sich ohnehin niemand mehr für die Art und Weise interessieren, denn es gab die Maximalausbeute aus den ersten beiden Spielen. Das galt auch für den FC Riepsdorf, der mit 5:0 gegen Schönwalde gewann. Nach diesen beiden Spielen stand bereits fest, wer ins Halbfinale einziehen würde. Spannend blieb jedoch die Frage des Gruppensiegers. Dabei kam es auf das direkte Duell am Ende der Vorrunde an. Lange Zeit blieb die Begegnung des TSV Neustadt gegen Riepsdorf offen, doch dann setzte sich der C-Klassenprimus mit 2:0 durch.
Der Spielplan der Gruppe B:
Harmsdorfer SV – FC Riepsdorf 1:5
TSV Neustadt – TSV Schönwalde 8:0
TSV Neustadt – Hamsdorfer SV 2:1
FC Riepsdorf – TSV Schönwalde 5:0
TSV Schönwalde – Harmsdorfer SV 0:2
FC Riepsdorf – TSV Neustadt 0:21. TSV Neustadt 3 12:1 9 2. FC Riepsdorf 3 10:3 6 3. Harmsdorfer SV 3 4:7 3 4. TSV Schönwalde 3 0:15 0
Wiedersehen im Finale
Nach einer kurzen Pause stand das erste Halbfinale an. Der TSV Neustadt traf als Gruppensieger auf den SV Hansühn. Es war eine klare Angelegenheit, denn der TSV gewann mit 6:0. Somit stand der erste Finalist fest. Der Gegner sollte in der Begegnung zwischen dem BCG Altenkrempe und dem FC Riepsdorf ermittelt werden. Der FCR hatte die Nase vorne und setzte sich durch. Zwar kam Altenkrempe noch einmal heran, doch am Ende hieß es 2:4 aus BSG-Sicht. Für die Finalisten stand erst einmal eine ziemlich lange Pause an, da die Platzierungen ausgespielt wurden. Den siebten Rang sicherte sich Schashagen-Pelzerhaken mit einem 4:1 gegen den TSV Schönwalde. Platz fünf holte sich Harmsdorf im Entscheidungsschießen gegen Cismar. Für den Veranstalter Altenkrempe gab es den vierten Platz, da Hansühn im „kleinen Finale“ eine Nummer zu groß war. Somit war alles bereit für das Endspiel. Neustadt traf ein zweites Mal auf Riepsdorf, doch diesmal war es nicht ganz so eng. Der TSV hatte von Beginn an die Kontrolle und belohnte sich durch Gülck mit dem 1:0. Kurz vor dem Ende erhöhten sie auf 2:0, sodass der Turniersieg perfekt war. Das Turnier des BCG Altenkrempe gewann ausgerechnet der Rivale aus Neustadt und das hochverdient. Vom Turniersieger ragte vor allem Lucas Gülck heraus, der nicht nur Torschützenkönig, sondern auch Spieler des Turniers wurde. Zum besten Torhüter kürte man Klaus Thies vom Harmsdorfer SV.
Bürgermeister im Gespräch
Unter den vielen Zuschauern war Mirko Spieckermann. Der Bürgermeister der Stadt Neustadt sagte im Gespräch mit HL-SPORTS zur Rückkehr des Turniers: „Das Fußball-Hallenturnier ist absolut wichtig für die Stadt und auch die Region. Ich bin dankbar, dass Altenkrempe das organisiert und die alte Tradition wieder aufleben lassen hat. Bei diesen Mannschaften aus Ostholstein, aus der Region, glaube ich, dass das das Besondere ist. Das sieht man auch an der Begeisterung der Zuschauer, dass hier fast 400 Zuschauer sind.“ Auch zum Stellenwert des Sports in der Stadt sagte er: „Sport hat eine ganz wichtige Stellung bei uns in der Stadt. Wir versuchen alles hinzubekommen, so gut wie es geht. Wir wissen alle, die Kassen sind nicht unbedingt voll, aber gerade Sport ist ein Ort wo man sich begegnen und treffen, gemeinsam Sport treiben, aber auch gemeinsam sich Freizeit widmen kann.“