Hamburg – Das Top-Spiel in der 2. Bundesliga am Sonnabend gewann der Hamburger SV mit 1:0 (0:0) gegen den bisherigen Spitzenreiter 1. FC Köln. Vor einem ausverkauften Volksparkstadion traf Königsdörffer in der 78. Minute im Nachschuss eines Foulelfmeters zum Sieg. Der Stürmer war schon mit seinen beiden Toren verantwortlich für den 2:1-Hinspielerfolg. Damit übernahm die Mannschaft von Merlin Polzin mindestens über Nacht die Tabellenführung.
Ausschreitungen vor dem Spiel
Am Nachmittag hatte die Polizei schon einen Großeinsatz auf St. Pauli. Vor einer Kneipe, in der Anhänger der Rheinländer feierten, wurden diese von etwa 200 HSV-Hooligans angegriffen. Ein Video in den Sozialen Netzwerken zeigt, dass die Täter auf “normale“ Fans der Kölner einschlugen, darunter ältere Menschen und Frauen. Es soll Verletzte gegeben haben. Polizei-Beamte in Streifenwagen beruhigten die Situation zuerst und wurde von der Bereitschaftspolizei unterstützt. Danach wurden die Personalien der Angreifer festgestellt. Eine geplante Choreografie auf der Nordtribüne wurde daraufhin von den Hamburger Fans abgesagt. Christian Keller (Geschäftsführer des 1. FC Köln) meinte danach: „Nach meinem Kenntnisstand waren die FC-Fans wirklich harmlos. Wenn harmlose Passanten von vermummten Halbstarken angegriffen werden, wenn auf Frauen und Alte eingeschlagen wird, das ist dermaßen asozial, das habe ich selten gesehen.“
18.01.2025🇩🇪Streetfight, ~100 FC Köln oldschool lads were in a pub on the Reeperbahn (Kiez) and then HSV Ultras / hools came and there was a fight, between HSV vs Köln, ~100×100, win 1312, click for more here: https://t.co/H2UUx5KAlu pic.twitter.com/GpTbNV2yxg— Hooligans.cz Official (@hooliganscz1999) January 18, 2025
Die 1. Halbzeit: Dompe mit der einzigen Chance
Kurz nach Anpfiff wurde die Begegnung erst einmal für einige Minuten unterbrochen, weil die Sicht im Stadion unter fünf Meter war. Grund dafür war eine Pyro-Show der Gäste-Fans. Zwei Gelbe Karten auf beiden Seiten in der Anfangsviertelstunde stellten klar, dass es um viel ging. Vor den Toren passierte dafür wenig. Die erste Annäherung gab es von den Hausherren, als Selke (25.) eine Dompe-Flanke knapp verpasste. Leichte Vorteile auf dem Feld hatte der HSV zu diesem Zeitpunkt. Kurz vor der Pause dann die erste gefährliche Szene der Partie. Dompe (44.) schlenzte den Ball Richtung Kölner Gehäuse, doch Torwart Schwäbe parierte. Mit einem 0:0 ging es zum Pausentee.
Nach der Pause: “Ransi“ trifft per Strafstoß
Richter kam bei den Hamburgern, auf Kölner Seite sollte Finkgräfe für Impulse sorgen. Die zweite Hälfte hatte mehr zu bieten. Selke (48.) wurde von Mikelbrencis im Strafraum bedient, schoss allerdings weit über den Kasten. Der HSV hatte weitere Möglichkeiten. Unter anderem durch Karabec (60.) per Kopfball aus drei Metern. Der FC machte nun auch mit, hätte über Thielmann (63.) die Führung erzielen können, doch Elfadli sprang dazwischen. Auf der anderen Seite setzte Sahiti (65.) den Ball ans Außennetz. Selke (72.) machte Platz für Ransford Königsdörffer und der bekam sechs Minuten später den Ball auf den Punkt gelegt. Elfmeter für die Rothosen, da Finkgräfe Richter im Strafraum auf den Fuß stieg. Der Ghanaer plazierte den Strafstoß sehr schwach, doch Schwäbe hielt die Kugel nicht fest, so dass diese wieder vor die Füße des 23-Jährigen fiel. Kein Problem für ihn im zweiten Versuch – 1:0 für die Hamburger. Köln hatte durch Martel (87.) noch einen Pfostentreffer und Obuz (89.) scheiterte an Heuer Fernandes. Die fünf Minuten Nachspielzeit brachten keine Ergebnisveränderung und das Polzin-Team behielt die drei wichtigen Zähler zu Hause.
Der 18. Spieltag (17.-19.1.)
Düsseldorf – Darmstadt 2:2
Regensburg – Hannover 0:1
Kaiserslautern – Ulm 2:1
Braunschweig – Schalke 0:0
Münster – Fürth 2:1
Hamburg – Köln 1:0
Paderborn – Berlin (So., 13.30 Uhr)
Elversberg – Magdeburg
Nürnberg – Karlsruhe
Bildquellen
- Königsdörffer: Lobeca/Norbert Gettschat