Melbourne – Während der Hamburger Alexander Zverev am heutigen Sonntag (19.1.) um 8 Uhr (MEZ) gegen den Franzosen Ugo Humbert (26) bei den Australian Open im Kampf um das Viertelfinale spielt, darf Eva Lys sich die Partie in Ruhe anschauen. Die 23-Jährige aus Glinde (Kreis Stormarn) spielt am Montag im Achtelfinale gegen Iga Swiatek. Die Polin ist Weltranglistenzweite.
„Lucky Lys“ schreibt Geschichte
Dass die Cinderella-Story überhaupt geschrieben werden kann, verdankt die gebürtige Ukrainerin einer Verletzung der Konkurrenz. In der Qualifikation war Lys gescheitert und rückte 15 Minuten vor ihrem ersten Hauptrundenmatch nach. Das erste Mal in der Geschichte schaffte es nun ein weiblicher “Lucky Loser“ überhaupt ins Achtelfinale des Grand-Slam-Turniers.
Unter den 16 Besten
„Diese Tage haben mein Leben total verändert“, sagte die Glinderin in einem Interview. Im Vorjahr war in der dritten Runde der Qualifikation Schluss, 2023 endete das Turnier in der ersten Runde. Bei ihrer dritten Teilnahme schaffte sie es nun mindestens unter die 16 besten Spielerinnen der Welt. In der WTA-Weltrangliste wird das einen sehr großen Sprung nach oben geben. Lys stand vor dem Turnier auf Rang 128.
Viermal ganz oben
Die Deutsche Meisterin von 2021 in der Halle hat bisher drei Turniersiege in ihrer ITF-Kariere vorzuweisen, ebenfalls alle Indoor: 2020 in Altenkirchen (Deutschland), im Oktober 2021 gewann Lys in Istanbul (Türkei) und ein Jahr danach setzte sie sich in Trnava (Slowakei) gegen die Konkurrenz durch.
“Bum-Bum-Boris“ spricht von „Traumreise“
Boris Becker meint über “Lucky Lys“: „Das ist eine wirkliche Traumreise von Eva Lys.“ Ob diese nun am Montag weitergeht? Gegen den Top-Star aus Warschau wäre es eine weitere Sensation. Finanziell ist das Ganze ebenfalls kein Minusgeschäft. Rund 250.000 Euro sind der Stormarnerin sicher.
Lys ist unheilbar krank
Der Lohn für harte Arbeit in der Vergangenheit und ein persönliches Geschenk zu ihrem 23. Geburtstag am vergangenen Montag. Lys ist unheilbar krank. Sie leidet seit 2020 an Spondyloarthritis, einer rheumatische Autoimmunerkrankung (Entzündung der Wirbelsäule). Diese machte sie im vergangenen Jahr öffentlich. Kurzfristige Turnierabsagen waren bisher ein Thema. In der Wärme von Australien kommt sie besser damit klar und genau aus diesem Grund reiste sie mit ihrer Mutter Maria sowie ihrer jüngeren Schwester bereits vor zwei Monaten an. Der Plan ging bisher voll auf.
Der Weg ins Achtelfinale der Australian Open 2025
Q1: Hanne Vandewinkel (Belgien) 6:4, 6:3
Q2: Arina Rodionova (Australien) 7:5, 6:4
Q3: Destanee Aiava (Australien) 1:6, 6:2, 4:6 (als Nachrückerin im Hauptfeld)
R1: Kimberly Birrell (Australien) 6:2, 6:2
R2: Varvara Gracheva (Frankreich) 6:3, 3:6, 6:4
R3: Jaqueline Cristian (Rumänien) 4:6, 6:3, 6:3
R4: Iga Swiatek (Polen/2) Montag
Bildquellen
- Tennis: Lobeca/Ingrid Anderson-Jensen
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