Timmendorfer Strand – Timmendorfer Strand präsentiert sich nicht nur mit touristischen Attraktionen wie der kürzlich eröffneten Maritim-Seebrücke, sondern steht auch vor einer wichtigen städtebaulichen Entscheidung, die die Zukunft des Sports in der Gemeinde maßgeblich beeinflussen könnte. Während das neue Prunkstück am Strand als „infrastrukturelles Juwel“ gefeiert wird, geht es für die Timmendorf Beach Devils sowie den Timmendorfer Eissportverein (TESV) und die Tennisabteilung des NTSV Strand 08 auf dem Gelände des Eissport- und Tenniscentrums (ETC) um nicht weniger als ihre Existenz. Die Gemeinde hält künftig nicht mehr an der sanierungsbedürftigen Eishalle und den umliegenden Anlagen fest. Eine Möglichkeit wird gesucht, um die Vereine und Infrastruktur zu wahren. Eine Möglichkeit ist ein neuer Investor, der allerdings aus Sicht der Gemeinde nicht zwingend auf den Sport setzen muss, sondern andere Pläne mit dem Gelände verwirklichen kann. Im Nachteil den Sportvereinen gegenüber. Was wird aus den Jugendlichen und Kindern, die dort ihrem Hobby seit Jahren nachgehen?
Millionen für die Seebrücke – Vereine bangen um die Zukunft
Während Timmendorfer Strand kürzlich die Eröffnung der neuen Maritim-Seebrücke feierte, die mit Kosten von 11,8 Millionen Euro zu Buche schlug, wobei 7,9 Millionen Euro vom Land getragen wurden und knapp vier Millionen von der Gemeinde selbst, stehen die Sportvereine der Gemeinde vor einer ungewissen Zukunft. Für die Beach Devils und die Tennisabteilung des NTSV Strand 08 könnte die Neugestaltung des ETC-Areals eine existenzielle Entscheidung bedeuten. Ohne eine Infrastruktur, die ihre sportlichen Aktivitäten ermöglicht, steht die Zukunft all dieser Vereine auf der Kippe. Während Konzepte zur Beibehaltung des Sportangebotes laut Verfahrensankündigung der Gemeinde wünschenswert sind, sind auch alternative oder ergänzende Konzepte, wie Wohnraum, Hotel und Angebote zur Nahversorgung denkbar.
Drei Bürgerentscheide ließ die Gemeinde verfallen
Das Thema ist allerdings nicht neu, denn seit 20 Jahren wurde in der Gemeinde immer wieder neu abgestimmt. Drei Bürgerentscheide gaben der Politik den Auftrag, sich für den Erhalt des ETC einzusetzen. Umgesetzt wurde davon keiner. Warum nicht? Zudem machte das Land Schleswig-Holstein eine Millionen-Spritze für die Sanierung frei, doch diese setzte die Gemeinde ebenfalls nicht um. Die Frage nach dem Warum muss sich jemand gefallen lassen. Und wie muss sich der Wähler fühlen, der für den Sport gestimmt hat?
Petition: Hilf‘ uns das soziale Zuhause unserer Kinder und unserer Gemeinde zu retten
Das Fehlen einer klaren Perspektive hat nicht nur die Vereine, sondern auch die Einwohner alarmiert. Eine sofort ins leben gerufene Petition unterstreicht die Forderung, dass Sport und Kultur am Promi-Strand nicht dem Rotstift zum Opfer fallen dürfen. Es bleibt abzuwarten, ob das Konzeptionsverfahren für das Areal eine Lösung findet, die den Fortbestand der Vereine sichert und zugleich die städtebaulichen Ziele der Gemeinde erfüllt. Bereits über 3.800 Personen haben bis Montagabend eine virtuelle Unterschrift hinterlassen. Zur Petition: „Hilf uns das soziale Zuhause unserer Kinder und unserer Gemeinde zu retten“
Bildquellen
- Eissport- und Tenniscentrum: Lobeca
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