Lübeck – Endlich wieder Spitzenvolleyball in der Hansestadt! Zum ersten Heimspiel 2025 empfind Drittligist VSG Lübeck den bisher ungeschlagenen Tabellenführer SV Lindow-Gransee. In der Thomas-Mann-Halle wurden die Lübecker dabei wieder von einer dreistelligen Anzahl Fans unterstützt. Im Gegensatz zum Hinspiel, wo es eine klare Pleite gab gewannen die Hausherren dieses Mal wenigstens einen Satz. Trotzdem stand am Ende eine 1:3 (18:25, 26:24, 15:25, 17:25)-Niederlage. In der Tabelle ging es um einen Rang auf Platz sieben runter. Der Vorsprung vor der Abstiegszone beträgt sechs Punkte.
Umstellung bei Gastgebern
Die mit zahlreichen Beachvolleyballstars und Zweitligaspielern gespickten Lindower gingen natürlich als Favorit in die Partie. Gleichzeitig traten sie aber mit Respekt vor den Lübeckern auf, und starteten wie beim 3:0-Hinspielerfolg in Bestbesetzung. Lübeck, das nach wie vor auf Nachwuchstalent Moritz Krause sowie Zuspieler Peter Noefer und Libero Tommy Jaskot verzichten mussten, ging das Spiel ebenso fast in der gewohnten Aufstellung an. Lediglich der zuletzt als Erfolgsgarant auftretenden Ove Barkemeyer rückt auf Außen in die Startaufstellung.
Tabellenführer beeindruckt
Im ersten Satz zeigte sich recht deutlich, warum die Lübecker im Tabellenmittelfeld der 3. Liga und die Brandenburger an der Spitze stehen: Die VSG-Männer machten ihre Sache zwar ordentlich, wirkten aber im Aufschlag und Angriff mitunter etwas beeindruckt von der Qualität der Lindower. Die spielten sich mit guten Aufschlägen, schnellem Block und gezielten Angriffen einen Vorsprung heraus, den sie immer weiter ausbauten. Die Lübecker reagierten und brachten mit Benthien, Melchert (beide Außen) und Richert (Mitte) neue Kräfte, doch auch sie verhinderten den verdienten Satzgewinn der Gäste (25:18) nicht.
Satzgewinn für Lübecker
Den zweiten Abschnitt starteten beide Teams unverändert, doch die VSG hielt nun besser mit. Gezielte Aufschläge wie die von Barkemeyer auf die Außenangreifer der Lindower setzte die Gäste etwas unter Druck, sodass der Lübecker Block seine zuletzt aufsteigende Formkurve bestätigte. Hatten die Lindower im ersten Satz noch deutlich mehr Zugriff, brachte der Mittelblock um Pommerenke und Rietz nun ertragreiche Breaks für die Hausherren, die gegen Ende des Satzes mit 24:23 in Führung gingen. Den ersten Satzball werte Lindow ab, doch mit dem zweiten gelang den Hausherren der 26:24-Satzgewinn zum 1:1-Ausgleich.
Doppelwechsel zu spät
Viel hatten sich die Lübecker vorgenommen, um die Leistung in den dritten Durchgang mitzunehmen. Die harte Realität sah allerdings anders aus: Bei 1:5 nahm Trainer Marco Schlicht die erste Auszeit, bei 1:8 folgte der Doppelwechsel auf Hannemann (Zuspiel) und Benthien (Außen). Gerade Hannemann half dem Spiel, indem er im Zuspiel seinen Mitspielern über Höhe mehr Zeit gab, um gute Lösungen zu finden. Auch der eingewechselte Libero Tobias Matzen half die Annahme zu stabilisieren. Der Rückstand war aber zu groß: Nach dem desaströsen Beginn holten die Lübecker zwar auf, zwischenzeitlich auf 13:18. Dann aber zogen die Brandenburger auf 15:25 davon und erspielten sich so die Satzführung.
Menge tat sein Bestes
Trainer Schlicht verzichtete auf Rotation und vertraute der gewohnten “Starting Seven“. Die verschlief den Start zu Satz vier nicht so wie zuvor, lief dennoch einem frühen Rückstand hinterher. Zuspieler Christoph Menge tat sein Bestes, um seine Angreifer aus schwierigen Situationen noch in Szene zu setzen und das gelang ihm einige Male sehenswert. Dennoch gaben sich die Gäste nun keine Blöße und spielten recht konstant ihren Stiefel herunter, ohne große Schwächephasen zu zeigen. Lübeck spielte qualitativ hochwertigen Volleyball und hielt bis 11:12 gut mit, dann jedoch fand die VSG keine guten Lösungen mehr gegen das kollektive Abwehrbollwerk der Lindower. Folglich gewannen sie mit 25:17 den vierten Satz und fuhren einen deutlichen Auswärtssieg ein.
Kiel kommt nach Lübeck
Damit thront die SV Lindow-Gransee mit 14 Siegen aus 14 Spielen mit festem Blick Richtung Aufstieg in die 2. Bundesliga an der Tabellenspitze. Für die Lübecker geht es auf Platz sieben darum, sich im Tabellenmittelfeld zu halten und den Abstand zu den Abstiegsrängen von aktuell sechs Punkten konstant zu halten. Dafür ist der kommende Spieltag essenziell: Am Sonntag (9.2.) startet schon das nächste Lübecker Heimspiel, diesmal im Derby gegen den direkten Konkurrenten der Kieler TV.
Derby direkt im Blick
Mittelblocker Birger Pommerenke zog mit Blick darauf ein positives Fazit bei HL-SPORTS: „Unsere Leistung gegen Lindow war in Phasen richtig gut, das ist das mit Abstand beste Team der Liga. Wenn wir gegen die Kieler vergleichbar performen und ein bisschen konstanter sind, dann revanchieren wir uns für die äußerst ärgerliche 2:3-Hinspielniederlage.“
Die Tabelle
1 | SV Lindow – Gransee | 14 | 42:9 | 40 |
2 | TSGL Schöneiche | 14 | 36:14 | 32 |
3 | SV Warnemünde 2 | 14 | 34:20 | 30 |
4 | SV Preußen Berlin | 14 | 35:21 | 29 |
5 | Kieler TV 2 | 13 | 27:28 | 19 |
6 | SC Potsdam | 14 | 23:29 | 18 |
7 | VSG Lübeck | 14 | 23:30 | 18 |
8 | VG Halstenbek-Pinneberg | 13 | 22:31 | 13 |
9 | USC Magdeburg | 14 | 17:34 | 12 |
10 | VCO Berlin 2 | 13 | 19:31 | 11 |
11 | Schweriner SC | 15 | 12:43 | 6 |
Bildquellen
- Ullerich: Mirko Rietz
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