
Gremersdorf – Der 20. Spieltag in der Kreisliga Ost steht vor der Tür. Die Endphase bricht langsam an und es geht um alles. Im Titelrennen gilt „Verlieren verboten“ und im Tabellenkeller ist jeder Punktverlust eigentlich schon zu viel. Bei einigen Teams lässt sich nach zwei Partien bereits eine erste Einschätzung abgeben, doch andere sind noch echte Wundertüten. Das Wochenende wird zeigen, wie die Verlierer der vergangenen Woche reagieren und ob die Gewinner eine Serie starten können.
SG Kühren – SVG Pönitz II (Fr., 19 Uhr)
Sowohl die SG Kühren als auch die SVG Pönitz II sicherten sich am vergangenen Wochenende einen wichtigen Dreier. Somit sendeten beide ein Lebenszeichen im Tabellenkeller und bleiben im neuen Jahr sogar schon im zweiten Spiel ungeschlagen. Kühren empfing den SC Cismar und zeigte einen starken Auftritt gegen den Aufsteiger. Kämpferisch und sowohl spielerisch machte dies Mut im Abstiegskampf, und auch das Ergebnis stimmte. Bereits zur Pause führte die SG dank Alija Bajric. Der Flügelspieler war der auffälligste Akteur in der Offensive und für die gegnerischen Verteidiger nur schwer zu stoppen. Doch auch der erfahrene Florian Ziehmer hatte einen enormen Anteil an diesem Sieg. Nahezu jeden Zweikampf entschied er für sich. Das 3:0 am Ende pro Kühren war hochverdient, auch wenn einige gute Chancen des SCC überstanden wurden. Insgesamt war die Laufbereitschaft sowie der starke Kampf ein ganz entscheidender Faktor, dass nicht nur gegen die Ostholsteiner, sondern auch gegen die SG Bösdorf/Malente zuvor nicht verloren wurde. Nun gilt es jedoch weiterzumachen und dies gegen einen direkten Konkurrenten. Die SVG Pönitz II ist zu Gast, und hier lässt sich eine nahezu identische Analyse durchführen. Mit mannschaftlicher Geschlossenheit wollen sie das große Ziel, den Klassenerhalt, erreichen. Zwar gibt es immer noch zu viele Gegentreffer, doch nun ist die SVG auch vorne erfolgreich. Dies liegt insbesondere an den starken Standardsituationen. Sowohl gegen Lütjenburg (3:3) als auch Eutin 08 II (3:2) waren dies mehrfach Mittel zum Torerfolg. Trainer Marco Schultz sagte zu HL-SPORTS: „Wir wollen wieder ein kampfbetontes Spiel zeigen, in dem wir jeden Meter mit voller Überzeugung gehen. Es geht darum, die Intensität hochzuhalten, den Gegner unter Druck zu setzen und unsere Zweikämpfe entschlossen zu führen.“ Kühren ist also gewarnt vor den großgewachsenen, kopfballstarken Spielern. Einer dieser ist der Kapitän: Willem Stendorf. Er trug bereits in der Hinserie mehrfach die Binde, doch nach dem Karriereende von Julian Gerlach ist er der feste Spielführer. Er geht voran, nicht nur im Mittelfeld, sondern liefert auch mit Toren. So war er in den ersten beiden Spielen insgesamt gleich dreimal per Kopf erfolgreich. Ebenfalls in herausragender Form ist Jesse Radandt. Dieser feierte gegen Lütjenburg sein Debüt und ist seitdem nicht mehr zu stoppen. Zwei Treffer beim besagten ersten Spiel und einer gegen Eutin ist seine Ausbeute. Daran soll nun angeknüpft werden, damit in der Tabelle hoch hinausgeklettert werden kann. Für Kühren ist ein Sieg fast schon Pflicht, denn im Falle einer Niederlage würde der Rückstand auf Pönitz wachsen. Der Trainer der Ostholsteiner verriet, was dieses Spiel so besonders macht: „Freitagabend, Abstiegskampf und Flutlicht – mehr braucht man eigentlich nicht, um die Bedeutung dieses Spiels zu beschreiben. Beide Mannschaften stehen unten drin, keiner will den entscheidenden Fehler machen. Es wird sicher nicht immer der schönste Fußball sein, aber Kampf und Leidenschaft werden wir auf jeden Fall zeigen. Wenn wir an die Leistungen der letzten beiden Spiele anknüpfen und noch eine Schippe drauflegen, bin ich überzeugt, dass wir hier etwas Zählbares mitnehmen können. Entscheidend wird sein, dass wir über 90 Minuten konzentriert bleiben und unsere Chancen eiskalt nutzen. Ich habe Vertrauen in die Jungs – wir sind bereit!“
FT Preetz – SC Cismar (Fr., 19 Uhr)
Die FT Preetz und der SC Cismar starteten mit einer Niederlage ins neue Pflichtspieljahr. Cismar enttäuschte auf ganzer Linie bei der SG Kühren und verlor verdient mit 0:3. Es war defensiv eine katastrophale Leistung, und vorne fehlte die Präzision. Doch dieser Auftritt darf nicht zu streng bewertet werden. Zahlreiche Stammspieler fehlten dem Team von der Gildestraße. In allen Mannschaftsteilen musste umgestellt beziehungsweise getauscht werden. Trainer Sascha Pretzel verriet HL-SPORTS: „Wir haben das Spiel klar in der Mannschaft analysiert und die Fehler aufgearbeitet.“ Besser werden muss am Freitagabend: „Eigentlich alles. Aber vor allem Leidenschaft, Kampf und Wille. Wir sind immer noch im Abstiegskampf, und so müssen wir auch auftreten. In dieser Liga wird einem nichts geschenkt.“ Gegner FT Preetz verlor mit 1:4 gegen die SG Bösdorf/Malente – ein Sieg, der auch in der Höhe verdient war. Die Erfahrung hat sich hier klar durchgesetzt, aber auch ein herausragender Torben Plagmann und Leo Korn. Preetz fand nicht ins Spiel und braucht somit gegen Cismar einen Sieg, denn sonst würden die Abstiegsränge wieder näherkommen. Gefragt ist bei der Mannschaft von Florian Manstein derzeit aber auch eine Menge Geduld. Die Vorbereitung lief nicht gut, denn Testspiele fanden gar nicht statt und Training war nur erschwert möglich. An das Hinspiel erinnert sich die FT sicherlich nicht gerne zurück. Es gab eine 2:3-Niederlage trotz 1:0-Pausenführung. Die Heimelf dagegen blickt sehr positiv auf diese Paarung zurück. Es waren nicht nur drei wichtige Zähler gegen einen damaligen Tabellennachbarn, sondern auch der erste Saisonsieg. Daran soll nun sicherlich angeknüpft werden. Zum Gegner sowie zur eigenen Herangehensweise sagte Pretzel: „Preetz wird versuchen, die letzte Niederlage in Energie umzuwandeln. Wir erwarten ein intensives Spiel mit einem Gegner, der uns alles abverlangen wird. Wir wollen versuchen, gleich besser ins Spiel zu kommen, die Zweikämpfe anzunehmen und auch unsere fußballerische Qualität auf den Platz zu bringen.“
Eutin 08 II – TuS Tensfeld (Sa., 16 Uhr)
Das neue Jahr begann für Eutin 08 II ziemlich durchwachsen. Nur ein Punkt aus zwei Spielen ist zu wenig für eine Spitzenmannschaft, sodass der dritte Platz weg ist. Bis auf den fünften Platz ist die Mannschaft vom Steinredder abgerutscht, sodass potenzielle Aufstiegsträume so gut wie geplatzt sind. Davon war allerdings auch nie die Rede bei der jungen Zweitvertretung. Stattdessen gilt es, sich weiterzuentwickeln – sowohl als Mannschaft als auch die einzelnen Spieler, und genau dies zeigt sich. Im Vergleich zur Vorsaison haben die Rosenstädter zwar vier Zähler weniger auf dem Konto, doch die Liga hat sich qualitativ durchaus verbessert. Zudem gibt es weniger deutliche Niederlagen und Spektakel, in denen es mehr als vier Gegentore gab. Dies ist eher seltener geworden und spricht ebenfalls dafür, dass die Mannschaft reifer sowie konzentrierter geworden ist. Dennoch läuft nicht alles perfekt, denn die Anzahl der Gegentore, vor allem in den jahresübergreifenden vergangenen Spielen, ist zu hoch. 15 Gegentreffer hagelte es in fünf Begegnungen. Somit hat sich der Durchschnitt an Gegentoren verdoppelt, denn in den ersten 14 Begegnungen gab es nur 1,5 pro Spiel. Vor allem die Verteidigung von Standards ist eine echte Schwachstelle. Dies wurde jüngst gegen die SVG Pönitz II nochmal deutlich. Bei der 2:3-Niederlage kassierten die 08er zwei Gegentore nach Standards und standen somit mit leeren Händen da. Trainer Jasper Frahm sagte gegenüber HL-SPORTS über die Aufarbeitung der jüngsten Pleite: „Das Spiel vom vergangenen Wochenende haben wir aufgearbeitet. Wir haben uns Videoszenen angeschaut, diese haben wir intensiv besprochen. Die Art und Weise, insbesondere in der zweiten Halbzeit, das Auftreten, der Spielverlauf, da sind wir nochmal genau drauf eingegangen, auch auf einzelne Spielszenen. Von daher ist dies nun für uns abgehakt. Wir schauen nach vorne auf das Bonusspiel gegen den TuS Tensfeld.“ Dieser steht auf dem zweiten Platz und liefert sich einen Zweikampf um die Meisterschaft. Was sie so stark macht, verriet 08-Trainer Frahm, der vor der Saison die Segeberger als seinen Favoriten auf den Aufstieg nannte: „Nicht ohne Grund habe ich diese vor der Saison zu den Favoriten gezählt, weil ich dort eine extreme mannschaftliche Geschlossenheit sehe, gespickt mit extrem guten Einzelspielern sowohl in der Offensive als auch Defensive. Die Mannschaft ist aber auch extrem ausgewogen in der Offensive und Defensive, zudem hat sie einen sehr engagierten und guten Trainer an ihrer Seite, sodass ich es bereits vermutet hatte, dass sie ganz oben dabei sein werden. Nichtsdestotrotz wollen wir dieses Spiel überhaupt nicht abschenken, sondern extrem dagegenhalten, selber selbstbewusst auftreten und die Fehler, die wir im Hinspiel gemacht haben, wettmachen und ausmerzen. Da werden wir dran anpacken und versuchen, unser Spiel auf den Platz zu bringen. Vom Spiel werden wir erwarten, dass Sie spielerisch und körperlich stark agieren werden, sicherlich auch mental stark sind, mit einem gewissen Selbstbewusstsein auftreten aus den vergangenen Spielen. Da werden wir schon einen sehr guten Tag über 90 Minuten erwischen müssen, um dort gegenzuhalten, aber wir werden auch eben alles reinwerfen, um dies zu erreichen, es zu einem spannenden Spiel zu machen und bestmöglich für uns ausgehen zu lassen.“
Ausfälle in der Defensive
An Lobeshymnen vom kommenden Gegner mangelt es also keineswegs für den TuS Tensfeld. Doch dies auch definitiv zurecht. Nach dem schwachen Saisonstart ist die Mannschaft vom Bahndamm immer schneller ins Rollen gekommen und kaum zu stoppen. Seitdem gelang es nur der FSG Wardersee, den Tabellenzweiten zu schlagen; ansonsten folgt ein Sieg nach dem anderen. Die Träume vom Aufstieg sind sicherlich berechtigt, auch wenn es bis dahin noch ein langer Weg ist. Das Ziel ist ganz klar, den derzeitigen Tabellenführer TSV Gremersdorf zu überholen. Das direkte Duell wurde verdientermaßen gewonnen und seitdem schien es auch nicht so, als würden die Segeberger in eine Krise fallen. Ganz im Gegenteil, denn in der Winterpause gab es weitere Verstärkungen, wie zum Beispiel durch Nico Bohnensack, Michel Hintze oder Timo Ohls. Auch Testspiele gegen Verbandsligisten, in denen man mindestens auf Augenhöhe war, sorgen für Mut. Die Vorbereitung lief sehr gut in der „Kuhle“ und auch der Auftakt gegen die SG Insel Fehmarn war erfolgreich. Gegen einen tiefstehenden Gegner von der Insel war Geduld gefordert, doch im zweiten Durchgang wurden Lösungen gefunden, um diesen zu knacken. So lautete das Endergebnis 4:0. Trainer Alkos Levens verriet HL-SPORTS die positiven Erkenntnisse: „Positiv konnten wir aus dem ersten Spiel mitnehmen, dass wir auch ohne unsere drei Top-Torjäger in der Lage sind, sehr viel Torgefahr auszustrahlen. Die Breite im Kader hat sich nicht nur durch die Rückkehrer und Neuzugänge gesteigert, sondern auch durch die gute Vorbereitung. Spieler wie Christian Pohl und Julian Diephaus kamen in der Hinrunde oft von der Bank. Jetzt machen sie ordentlich Druck und drängen sich für die Startelf auf. Leider hat sich Christian die Bänder im Training gedehnt und muss vermutlich zwei Wochen pausieren. Zudem haben die Jungs im Spiel gegen Fehmarn gemerkt, dass man mit Geduld und diszipliniertem Positionsspiel ein Abwehrbollwerk knacken kann. Man muss auch bei Feldüberlegenheit und viel Ballbesitz das Spiel nicht in der ersten Halbzeit entscheiden.“ Negatives gab es relativ wenig, dennoch fand Levens einen Kritikpunkt: „Negativ war nur, dass wir gelegentlich immer noch in Strafraumnähe zu verspielt sind. Da wünsche ich mir etwas mehr Zielstrebigkeit.“ Nun geht der Blick nach vorne, und zwar in Richtung kommendem Auswärtsspiel. Eutin 08 II wartet und somit ein Team, das vor allem zu Hause nur schwer zu schlagen ist. Dies gelang bisher nur dem SC Cismar, doch Tensfeld möchte sich in dieser Statistik ebenfalls einreihen. Zum Gegner sagte der Chef des Tabellenzweiten: „Eutin ist mit sehr vielen guten Fußballern besetzt und ist eine Mannschaft, die sich nicht nur auf das Verteidigen konzentriert. Sie wollen, wie wir, den Ball in den eigenen Reihen haben und das Spiel bestimmen, damit sie ihre hohe Qualität in der Offensive einsetzen können. Ich rechne mit einem Abnutzungskampf im Mittelfeld und mit vielen Standards auf beiden Seiten, die ggf. auch spielentscheidend sein können. Da Eutin in der laufenden Saison schon 45 Spieler eingesetzt hat, von denen lediglich 5 Spieler in den 19 Spielen mehr als 1000 Minuten gespielt haben, werden wir sicherlich einen Moment brauchen, um ihre Schlüsselspieler zu identifizieren. Klar ist, wir müssen es schaffen, Monty Gutzeit aus dem Spiel zu nehmen. Fakt ist: Für Eutin ist ein Sieg Pflicht, wenn sie im Kampf um den zweiten Tabellenplatz im Rennen bleiben wollen. Dafür werden sie alle Hebel in Bewegung setzen.“ Zudem setzte er fort: „Wir freuen uns auf ein Spiel mit offenem Visier.“
Duo vor Rückkehr
Ein Fragezeichen steht derzeit noch vor dem Offensivtrio der Segeberger. Gegen Fehmarn fehlten mit Luka-Noel Pietzsch, Levin Stölten und Torge Broetzmann alle drei Offensivspieler und insgesamt 35 Treffer. Doch wie sieht es am kommenden Sonnabend aus? „Luka ist seit gestern wieder im Training und Levin steigt am Donnerstag ein. Somit sind beide eine Option am Wochenende. Torge hat nach seiner Kaspelverletzung immer noch nach fast drei Monaten im Knöchel Schmerzen und kann sich lediglich mit Physiotherapie und Radfahren einigermaßen fit halten. Weitere Ausfälle sind Nico Bohnensack, da er nicht mehr auf Kunstrasen spielt, Jess Bewersdorf ist im Urlaub und leider hat sich wie oben schon beschrieben der Innenverteidiger Christian Pohl verletzt.“ In der Defensive muss also etwas umgeplant werden. Neben den Ausfällen freut man sich allerdings auch über einen Comebacker: „Dafür können wir aber nach einer Verletzungspause wieder auf unseren erfahrenen Andre „Bolle“ Bolz zurückgreifen.“ Im Hinspiel setzte sich Tensfeld auf dem heimischen Platz mit 3:1 durch. Eutin spielte eine gute erste Hälfte und war nicht nur auf Augenhöhe. Trainer Frahm sprach von mehr Spielanteilen, Ballbesitz und Chancen seiner Mannschaft in den ersten 45 Minuten. Das Tor fiel dennoch auf der anderen Seite. Die Rot-Weißen schalteten schnell in die Spitze um, wo anschließend Broetzmann traf. Mit dem ersten Angriff der zweiten Hälfte legte Stölten nach zur möglichen Vorentscheidung. Zwar meldete sich 08 nochmal zurück, doch das erhöhte Risiko zum Ende bestrafte der aktuelle Tabellenzweite gnadenlos. Gästetrainer Frahm sprach nach dem Spiel von einem clevereren und effizienteren Gegner. Alles in allem war es ein munteres Spiel, das die Zuschauer zu sehen bekamen. Nun dürfen sie sich auf das Rückspiel um 16 Uhr auf dem Kunstrasen am Waldeck freuen.
TSV Gremersdorf – TSV Lensahn (Sa., 16 Uhr)
Der TSV Gremersdorf startete am vergangenen Wochenende furios in die Rückrunde. Bei der FSG Wardersee ließen sie keine Zweifel aufkommen und gewannen deutlich mit 8:1. Dabei wäre sogar noch mehr möglich gewesen. Trainer Christian Ippig sagte zu HL-SPORTS über das vergangene Spiel: „Kurz und knapp: Das Spiel als guten Start in die Rückrunde annehmen und nebenbei das Torverhältnis ausgebaut. Nicht mehr und auch nicht weniger. Der Gegner war kein Maßstab.“ Nun wartet erneut eine Mannschaft aus der unteren Tabellenhälfte. Das Schlusslicht ist zu Gast, was dennoch eine gefährliche Aufgabe darstellt. Der TSV Lensahn muss so langsam punkten und möchte damit gegen den Herbstmeister anfangen. Die Rollenverteilung ist logischerweise glasklar, denn diese beiden Teams trennen 40 Punkte. An das Hinspiel erinnert sich Gremersdorf allerdings nicht so gerne zurück. Es war ein echtes Geduldsspiel gegen eine extrem tiefstehende und kompakt verteidigende Mannschaft aus dem Jahnstadion. Es brauchte lange, um Lösungen zu finden, während es hinten einen Schocker gab. Finn-Ole Ratje erzielte ein typisches Lensahn-Tor: Langer Ball hinten raus, Thorben Ratje machte den Ball fest und der Torschütze war zu schnell für die Abwehr und schob ein. Erst in der zweiten Hälfte gelang dem letztjährigen Vizemeister der erlösende Ausgleich und kurz darauf sogar die Führung. Nun war man auf Kurs, ließ aber mehrere gute Chancen zur Vorentscheidung ungenutzt. Statt des 3:1 kam plötzlich der Gegner nochmal vors Tor und glich in der Nachspielzeit durch „Turbo“ Ratje aus. Das 2:2-Remis war der erste Punktverlust für den Spitzenreiter in dieser Saison. Nun soll die Wiedergutmachung gelingen.
Safadi fällt aus
Für Ippig und seine Mannschaft geht es vor allem um den zweiten Sieg im Jahr 2025. Tensfeld sitzt ihnen bei neun Zählern Vorsprung, allerdings mit einer Partie weniger, im Nacken, und Patzer sind verboten. Lensahn startete vergangene Woche mit einer Niederlage ins Pflichtspieljahr. Beim ASV Dersau unterlagen die Ostholsteiner knapp mit 1:2. Dabei war der Auftritt, vor allem kämpferisch, nicht schlecht, doch nach vorne ging eindeutig zu wenig. Kaum klare Torchancen wurden kreiert, auch als die beiden Ratje-Brüder erstmalig seit Monaten wieder vereint waren. Nun wird es sicherlich nochmal schwieriger, doch das Hinspiel macht ihnen Mut. Bitter sind einige Ausfälle, die das Tabellenschlusslicht verkraften muss. Trainer Heiko Müller sagte: „Zum Wochenende werden wir voraussichtlich einige Ausfälle verkraften müssen. D. Safadi (Wadenzerrung) und J. Pape stehen nicht zur Verfügung. Hinter L. Weber-Klüver (Krankheit) steht noch ein Fragezeichen. Dafür steht Lutz van Bühren nach Gelbsperre wieder in der Startelf. Mit Gremersdorf erwartet uns der Klassenprimus. Wir sind krasser Außenseiter, aber versuchen uns so gut wie möglich zu verkaufen.“ Sein Gegenüber, Ippig, sagte über den Gegner und das anstehende Spiel: „Ich erwarte eine sehr defensiv eingestellte Lensahner Mannschaft, die ihre Chance in Kontern über Finn und Turbo suchen und kämpferisch alles in die Waagschale werfen wird. Darauf müssen wir eingestellt sein. Wir wollen das Spiel schnell machen, Druck ausüben, aber dabei auch geduldig sein.“
SG Insel Fehmarn – TSV Lütjenburg (Sa., 16.30 Uhr)
Lange Zeit stand die SG Insel Fehmarn am vergangenen Wochenende sehr stabil gegen die dominanten Tensfelder. Sie ließen wenige Lücken, sodass es kaum Durchkommen für den Gegner gab. Doch im Laufe der zweiten Hälfte platzte dann der Knoten. Der bittere erste Gegentreffer, bei dem der Ball nach einem Freistoß vor den Füßen eines TuS-Spielers landete, ließ die bis dahin so sichere Hintermannschaft wie ein Kartenhaus zusammenfallen. Innerhalb von nicht einmal 15 Minuten war das deutliche 0:4-Endergebnis perfekt. Doch dieser Auftritt machte durchaus Mut im Hinblick auf die Defensive. Nach vorne gab es dennoch viel Luft nach oben. Mit Ausnahme einer guten Chance in der ersten Minute sowie einem Abschluss im zweiten Durchgang, der übers Tor ging, wurde die SG zu selten gefährlich. Dies lag sicherlich auch an einigen Ausfällen, die Cheftrainer Andre Hack kompensieren musste. So fehlten mit Tjelk Jacob und Fabian Plöger zwei wichtige Akteure in der Offensive und auch Sven Ove Westphal, der mit seinem fußballerischen Können im Mittelfeld oftmals ein entscheidender Faktor war, stand nicht zur Verfügung. Co-Trainer Fynn Severin sagte gegenüber HL-SPORTS über das zurückliegende Spiel: „Tensfeld war die bessere Mannschaft und hat verdient gewonnen. Ein Punkt wäre ein Bonus gewesen, aber für den Klassenerhalt müssen wir andere Mannschaften schlagen.“ Dazu zählt zum Beispiel der TSV Lütjenburg.
Ungeschlagen oder sieglos?
Die Mannschaft von der Kieler Straße ist derzeit eine echte Wundertüte. Nach einer schwierigen Vorbereitung mit einigen Abgängen gab es zwei Spiele, in denen sie nicht gewonnen, aber auch nicht verloren wurde. Zweimal lautete das Resultat 3:3 – sowohl gegen die SVG Pönitz II aus dem Tabellenkeller als auch gegen Klausdorf II, die im oberen Mittelfeld stehen. Die Spiele waren unterschiedlich, denn gegen die SVG II war es eher ein glücklicher Punkt. Vergangenes Wochenende verschenkte das Team von Trainer Christof Witt zwei wichtige Zähler. Ein klares Chancenplus stand am Ende für Lütjenburg da, doch der Gegner war einfach deutlich effektiver. Es war dennoch ein gutes Spiel des letztjährigen Tabellendritten, aber es braucht nun dringend Punkte. Nur ein Sieg aus den vergangenen acht Spielen hatte einen ordentlichen Absturz in der Tabelle zur Folge. Die Abstiegsränge sind nur noch fünf Zähler entfernt, sodass ein Sieg auf der Insel am Samstag um 16:30 Uhr Pflicht ist. Doch dies gilt auch für die Insulaner, die tief im Abstiegskampf stecken und derzeit nur aufgrund des besseren Torverhältnisses über dem Strich stehen. Co-Trainer Severin verriet, was es braucht: „Wichtig ist, dass wir als Einheit auftreten und über 90 Minuten bereit sind, eine couragierte Leistung auf dem Platz zu zeigen. Eine gute Defensivleistung legt immer den Grundstein für einen Sieg. Aber wichtig ist, dass wir das Spiel nach vorne nicht vernachlässigen. Denn drei Punkte holt man bekanntlich nur, wenn man auch ins gegnerische Tor trifft. Die Zielsetzung ist klar: Wir wollen zuhause drei Punkte holen.“ Zum Personal setzte er fort: „Personell fehlt nur Henrik Vehstedt (privat verhindert), ansonsten müssen wir gucken, wie viel Luft die genesenen Spieler nach ihren Erkrankungen schon wieder haben.“ Im Hinspiel war es ein bitterer Abend für Fehmarn. Zwar hatte Lütjenburg über weite Strecken der Partie mehr Spielanteile, doch vor allem in der Schlussphase drängten die Insulaner auf den Ausgleich. Mit dem 1:3 war die Messe in der Nachspielzeit dann gelesen, auch wenn Fabian Plöger im Gegenzug noch verkürzte. Mit 2:3 verlor die SG unter Flutlicht.
SpVgg Putlos – SG Bösdorf/Malente (Sa., 17 Uhr)
Die SG Bösdorf/Malente startete erfolgreich ins neue Pflichtspieljahr. Zwar gab es zum Auftakt gegen die SG Kühren einen späten Gegentreffer, der nur einen Zähler brachte, doch in der darauffolgenden Woche glänzte die Mannschaft von Ismet Nac. Mit 4:1 wurde die FT Preetz bezwungen, wobei vor allem ein Duo herausstach. Leo Korn und Torben Plagmann erzielten je einen Treffer und ebneten so den Weg zum nächsten Heimsieg. Dies ist eine große Stärke der SG, denn auf heimischem Boden punkten sie regelmäßig. Nun geht es allerdings wieder in die Fremde. Die SpVgg Putlos wartet, ein ganz unangenehmer Gegner. Beide Mannschaften verfügen über viel Erfahrung und scheuen keinen Zweikampf.
Gegen den neuen Club
Im Fokus stehen an diesem Sonnabend jedoch die beiden Personalien an der Seitenlinie. Ismet Nac wird den Verein am Saisonende nach vielen Jahren verlassen, sodass es für ihn eine Abschiedstour ist. Sein Nachfolger, Benjamin Berger, wird ab Sommer die SG Bösdorf/Malente trainieren und steht ihm im kommenden Spiel gegenüber. Doch der Fokus liegt selbstverständlich voll und ganz auf der Partie gegen Bösdorf. Es soll nach der knappen Pleite bei der SG Dobersdorf/P’hagen der erste Sieg nach der Winterpause her. Dieser soll ausgerechnet dort gefeiert werden, wo man sich am wohlsten fühlt. 17 der 23 Zähler resultierten aus Heimspielen, und nun soll weiter gepunktet werden. Der Abstand nach unten muss groß gehalten werden, um eine entspannte Rückserie zu gewährleisten. Die jüngste Niederlage wurde bereits aufgearbeitet, und die Schlüsse daraus gezogen. Berger verriet HL-SPORTS, was für einen Gegner er erwartet und wie die Partie angegangen wird: „Mit der SG kommt ein Verein, der ähnlich agiert wie wir. Schnelles Umschaltspiel, harte Zweikampfführung und ein ähnliches Spielsystem. Wir werden versuchen, meinen Freund Isi auszucoachen. Wir haben eine klare Idee, eine etwas andere Positionierung im Ballbesitz, und werden versuchen, die SG vor Probleme zu stellen. Isi hat viele Spiele von uns gesehen, und da müssen wir nun etwas variabler agieren.“ Ein Hinspiel gab es noch nicht, denn dieses fiel gleich doppelt dem Regen beziehungsweise Schnee zum Opfer. In der vergangenen Saison gewann jeweils die Auswärtsmannschaft. In der Hinserie setzte sich Putlos mit 4:1 durch, nach der Winterpause gab es einen 3:1-Erfolg der SG Bösdorf/Malente. Nun ist der Favorit der aktuelle Tabellendritte, doch an der Strandstraße tut sich so gut wie jeder schwer.
TSV Klausdorf II – FSG Wardersee (So., 13 Uhr)
Ein desolater Auftritt liegt hinter der FSG Wardersee. Vergangenen Sonntag unterlag die Elf von Hendrik Jaeschke dem TSV Gremersdorf mit 1:8 – und das Ergebnis war noch schmeichelhaft. Defensiv war es ein rabenschwarzer Tag auf dem Rasenplatz in Garbek, der in einem schlechten Zustand war. Nun gilt es, diesen desaströsen Start ins neue Pflichtspieljahr schnellstmöglich abzuschütteln. Das erste Auswärtsspiel wartet, doch es ist nicht unbedingt ein gutes Omen. In der Fremde gab es nur einen Sieg – ausgerechnet gegen Tensfeld. Doch nun geht es auf Kunstrasen. Der Ball wird also schneller rollen, und für die FSG ist es mit Blick auf die Hinserie eine Unbekannte. Kurioserweise bestritt die Spielgemeinschaft aus dem TuS Garbek und dem SV Westerrade bislang erst ein einziges Ligaspiel auf Kunstrasen, und dieses endete mit einer 1:4-Niederlage am ersten Spieltag in Pönitz. Die Testspiele in der Winterpause fanden alle auf Kunstrasen statt, und gewonnen wurde keines. Stattdessen gab es zwei deutliche Niederlagen gegen Eintracht Segeberg (1:4) und den Eichholzer SV II (3:6). Zum Abschluss gab es bei der SG Scharbeutz/Strand keinen Sieger. Das Jahr 2025 läuft also noch nicht so richtig rund. Am Sonntagmittag wartet nun der TSV Klausdorf II – ein Team, das durchaus torgefährlich ist. Dies belegen zumindest die 39 erzielten Tore. Dreimal jubelte die U23 am vergangenen Wochenende gegen Lütjenburg, was vor allem einem Spieler zu verdanken war: Dennis Kahlert. Mit seinem Dreierpack rettete er seiner Mannschaft ein Unentschieden. Ansonsten war die Offensivleistung eher durchwachsen, während man hinten einige Großchancen des Gegners überstand.
SG Dobersdorf/Phagen – ASV Dersau (So., 14 Uhr)
Sowohl die SG Dobersdorf/P’hagen als auch der ASV Dersau sind im neuen Jahr noch ungeschlagen. Dersau setzte sich zuletzt mit 2:1 gegen den TSV Lensahn durch. Das Team von Holger Böttcher war vorne effizient, vor allem dank Steffen Uhl. Der erfahrene Stürmer besticht nicht nur durch hohes Tempo, sondern auch durch einen starken Abschluss. In der Defensive zeigte sich Dersau ebenfalls kompakt und ließ nur wenige Chancen zu. Nun wartet ein Gegner, der derzeit auf dem vierten Platz steht. Dobersdorf konnte aus den ersten beiden Rückrundenspielen vier Zähler holen und startete damit positiv in die zweite Saisonhälfte. Dennoch gibt es Verbesserungsbedarf, vor allem in der Defensive. Fünf Gegentore aus den jüngsten zwei Partien, darunter das 3:3 in Eutin nach einer 3:0-Führung, hätten nicht sein müssen. Auch das Spiel gegen Putlos war wieder ein knapper Krimi, doch dieses Mal mit positivem Ausgang für Dobersdorf. Nun soll die Defensive stabiler stehen, aber auch im Hinspiel gab es ein torreiches Spiel. Einen frühen Rückstand drehte Dobersdorf noch vor der Halbzeit in eine 2:1-Führung. 20 Minuten vor Schluss glich Dersau aus, doch das letzte Wort gehörte Dobersdorf, als Kjell Gonda den späten Sieg sicherte. Für das Rückspiel wird erneut ein enges Duell erwartet. Dobersdorf fühlt sich zu Hause sehr wohl, während Dersau in der Fremde bislang nur neun von möglichen 21 Punkten holen konnte. Ein weiterer Faktor für die „Keiler“ ist das Fehlen von Dennis Wedemann, der zuletzt die Gelb-Rote Karte sah und nun gesperrt fehlt.
Der 20. Spieltag
SG Kühren – SVG Pönitz II (Fr., 19 Uhr)
FT Preetz – SC Cismar
Eutin 08 II – TuS Tensfeld (Sa., 16 Uhr)
TSV Gremersdorf – TSV Lensahn (16.30 Uhr)
SG Insel Fehmarn – TSV Lütjenburg
SpVgg Putlos – SG Bösdorf/Malente (17 Uhr)
TSV Klausdorf II – FSG Wardersee (So., 13 Uhr)
SG Dobersdorf/P’hagen – ASV Dersau (14 Uhr)
Die Tabelle
1. | TSV Gremersdorf | 19 | 68 : 18 | 49 |
2. | TuS Tensfeld | 18 | 58 : 25 | 40 |
3. | SG Bösdorf / Malente | 18 | 37 : 29 | 33 |
4. | SG Dobersdorf/P’hagen | 17 | 51 : 30 | 32 |
5. | Eutin 08 II – U23 | 19 | 51 : 36 | 31 |
6. | ASV Dersau | 15 | 33 : 25 | 27 |
7. | TSV Klausdorf II – U23 | 19 | 39 : 50 | 27 |
8. | SC Cismar | 19 | 33 : 38 | 24 |
9. | SpVgg Putlos | 15 | 21 : 26 | 23 |
10. | TSV Lütjenburg | 16 | 29 : 37 | 21 |
11. | FSG Wardersee | 16 | 27 : 54 | 17 |
12. | FT Preetz | 16 | 34 : 39 | 16 |
13. | SG Insel Fehmarn | 19 | 33 : 50 | 16 |
14. | SVG Pönitz II | 19 | 33 : 55 | 16 |
15. | SG Kühren | 15 | 19 : 33 | 12 |
16. | TSV Lensahn | 16 | 24 : 45 | 9 |
