
Pönitz – Weiter geht’s in der Kreisliga Ost. Der 21. Spieltag steht vor der Tür und dieser verspricht so gut wie alles. Es kommt zu direkten Duellen im Tabellenkeller, wobei der Blick vor allem nach Westerrade gerichtet ist. Doch auch die Spitzenteams stehen im Fokus. Das Duo bekommt es mit unangenehmen Aufgaben zu tun. Gremersdorf gastiert bei einer der heimstärksten Teams, während Tensfeld die formstarke SG Kühren empfängt. Abgerundet wird das Wochenende mit einem Derby. Der SC Cismar empfängt die SpVgg Putlos und möchte den verpatzten Fehlstart geradebiegen.
SG Bösdorf/Malente – SG Dobersdorf/P’hagen (Sa., 14 Uhr)
Nach zwei ungeschlagenen Spielen zum Start gab es für die SG Bösdorf/Malente zuletzt einen Dämpfer. Bei der SpVgg Putlos unterlag man mit 1:2. Dabei ist wohl bis heute nicht klar, wie das passieren konnte. Vor allem im zweiten Durchgang war es ein Spiel auf ein Tor. Bösdorf lief an, doch der Ball wollte einfach nicht rein. So lief die Elf von Trainer Ismet Nac dem 0:2-Rückstand hinterher. Die Offensive war eigentlich immer für das ein oder andere Tor gut, doch vor allem die frühe verletzungsbedingte Auswechslung von Topscorer Leo Korn machte sich bemerkbar. Nichtsdestotrotz blieb Bösdorf nicht gerade ungefährlich. Die Chancen waren durchaus da, denn gleich zweimal rettete Putlos auf der Linie, und auch der Torhüter war zur Stelle. Der Anschlusstreffer durch Kim Kaun fiel zwar noch, doch dabei blieb es am späten Nachmittag auch. Nun gilt es, sich wieder deutlich kaltschnäuziger und effizienter zu präsentieren. Dies sind schließlich zwei große Stärken der SG. Mit viel Erfahrung zeigt man sich sehr reif und vor allem abgezockt.
In Dobersdorf rollte kein Ball
Dies trifft allerdings auch auf die Stärken des kommenden Gegners zu. Die SG Dobersdorf/P’hagen gehört ebenfalls zum oberen Tabellendrittel und verfügt über eine Menge Erfahrung. Der Pflichtspielstart ins neue Jahr verlief mit vier Punkten aus zwei Partien durchaus zufriedenstellend, auch wenn die Partie abgesagt wurde. Eigentlich sollte nämlich zuletzt der ASV Dersau empfangen werden, doch der Platz wurde gesperrt. So gab es eine Woche länger, um sich vom kräfteraubenden Spiel gegen Putlos zu erholen. Kurioserweise spielte Dobersdorf nämlich eine Woche vor dem kommenden Gegner gegen die SpVgg von der Strandstraße. Der Unterschied war, dass die Mannschaft von Trainer Tim Füllbier die Begegnung für sich entschied, auch wenn es ein hartes Stück Arbeit war – auch durch den Platzverweis für Dennis Wedemann kurz nach der Pause. Dieser fehlt am kommenden Samstag in Malente gesperrt. Ansonsten wird auf die Rückkehr von Stürmer Timo Federwisch gehofft, der beim besagten Spiel nicht zur Verfügung stand.
Frühe Tore im Hinspiel
An das Hinspiel erinnert sich Bösdorf/Malente sicherlich deutlich lieber zurück. Ein deutliches 3:0 fuhr die Nac-Elf auf fremdem Geläuf ein. Nach nicht einmal acht Zeigerumdrehungen führte diese bereits dank Thore Meyer und Leo Korn mit 2:0. Letzterer machte kurz vor Schluss mit seinem Doppelpack endgültig alles klar. In der Vorsaison gewann jeweils das Heimteam. In Dobersdorf gab es ein 3:1, während es in Bösdorf am Ende 2:0 hieß. Einen Favoriten zu bestimmen, ist für das anstehende Duell durchaus schwierig, doch klar ist, dass Bösdorf/Malente sich zu Hause, vor allem in Malente, sehr wohl fühlt. Dies könnte durchaus ein Faktor sein.
TuS Tensfeld – SG Kühren (Sa., 14 Uhr)
Die SG Kühren ist richtig gut drauf. Das neue Jahr lief bisher genau nach den Vorstellungen und macht durchaus Hoffnung auf den Klassenverbleib. Schließlich blieb die SG in den vergangenen drei Begegnungen ungeschlagen und zeigte sich vor allem in der Offensive sehr stark. Dies belegen zehn Treffer aus den besagten Spielen. Dabei haben vor allem die Winterneuzugänge gezeigt, dass sie eine Verstärkung sind. Özal Berk kam im Winter von der FT Preetz und überzeugte seitdem. Zuletzt krönte er seine Leistungen mit einem Doppelpack gegen die SVG Pönitz II. Auch die beiden Neuen, Lucas Wiechmann und Björn Schmidt, waren bereits erfolgreich. Beide trafen bei ihrem Debüt gegen Bösdorf/Malente. Alle drei Spiele fanden allerdings auf heimischem Geläuf statt. Dort fühlt man sich deutlich wohler. Nun geht es in die Fremde zu einem der Spitzenteams. Bei der TuS Tensfeld wird es spannend sein, wie gut Kühren mithalten kann. Die Heimmannschaft wird sicherlich auf Wiedergutmachung aus sein, denn zuletzt gab es eine deutliche 0:4-Pleite in Eutin. Dort gaben sich die Segeberger einem sehr starken Gegner geschlagen. Rückblickend sagte Tensfeld-Trainer Alkos Levens über die Aufarbeitung der jüngsten Niederlage: „Bei der Niederlage gegen Eutin gibt es nicht viel aufzuarbeiten. Eutin war gegen uns einfach gut. Rückblickend auf die Vorbereitung, in der wir nur gegen Verbandsligisten getestet haben, war Eutin 08 die beste Mannschaft, gegen die wir dieses Jahr gespielt haben. Uns fehlte am Wochenende das nötige Spielglück, um Eutin schlagen zu können. Sicherlich können wir die Standards besser verteidigen. Aber nur weil wir verloren haben, werden wir nicht alles hinterfragen. Wir waren ja nicht schlecht, sondern Eutin war einfach besser. Im Hinspiel, das wir zwar 3:1 gewonnen haben, war es ebenfalls ein ausgeglichenes Spiel. Nur mit dem Unterschied, dass wir das erste Tor an dem Tag gemacht haben und dann kontern konnten. Nun war es umgekehrt.“
„Sie sind halt immer für Überraschungen gut“
Am kommenden Sonnabend wartet ein anderer Gegner. Zu diesem sagte TuS-Trainer Levens: „Kühren ist gut in die Rückrunde gestartet und kommt über ihre mannschaftliche Geschlossenheit. Sie sind schwer einzuschätzen. Im Hinspiel habe ich sie tiefstehend erwartet und sie haben Angriffspressing gespielt. Sie sind halt immer für Überraschungen gut. Da sie in diesem Jahr noch ungeschlagen sind und zuletzt gegen Pönitz ein 0:2 in ein 4:2 gedreht haben, werden sie mit noch breiterer Brust und ordentlich Rückenwind antreten.“ Im angesprochenen Hinspiel setzte sich der aktuelle Tabellenzweite mit 4:0 durch. Nach einem frühen Tor durch Levin Stölten kam Kühren besser ins Spiel. Im zweiten Durchgang schraubte der Favorit das Ergebnis in die Höhe. Diesmal nicht mit dabei sein wird Luka-Noel Pietzsch. Der torgefährliche Angreifer kehrte zuletzt erst nach einer Verletzung zurück und kassierte in Eutin eine Gelb-Rote Karte. Somit fehlt er gegen den Tabellenvorletzten gesperrt.
TSV Lütjenburg – Eutin 08 II (Sa., 15 Uhr)
Nach zwei sieglosen Spielen zum Jahresauftakt setzte Eutin 08 II am vergangenen Wochenende ein dickes Ausrufezeichen. Die TuS Tensfeld war zu Gast am Waldeck und bekam ordentlich ihre Grenzen aufgezeigt. Ein in allen Mannschaftsteilen starkes Team vom Steinredder setzte sich am Ende mit 4:0 durch. Dabei war die Defensive sehr konzentriert und ließ wenig zu, während die Offensive enorm effizient agierte. Selbst als man unüblicherweise weniger Ballbesitz hatte, fanden die Ostholsteiner Ideen, um nach vorne zu kommen. Gute Umschaltmomente beziehungsweise Konter waren dabei ein effektives Mittel. Mann des Tages war sicherlich Jorge Bruckmann, der einen Dreierpack schnürte. Normalerweise sorgt dieser für Sicherheit auf der defensiven Außenbahn, doch nun zeigte er mit seinen Saisontoren zwei bis vier, dass es an Torgefahr bei ihm ebenfalls nicht mangelt. Der gesamte Auftritt der Eutiner sorgte nicht nur beim eigenen Coach für viel Lob, sondern auch beim Gegenüber. Tensfeld-Trainer Alkos Levens fand eine Menge Lobeshymnen für den Auftritt der Zweitvertretung. Es war genau die richtige Reaktion auf die enttäuschende zweite Hälfte bei der SVG Pönitz II, wo eine 2:1-Pausenführung aus der Hand gegeben und letztlich verloren wurde. Doch nun gilt es, an diese Leistung vom vergangenen Wochenende anzuknüpfen. Es geht nach Lütjenburg zum letztjährigen Tabellendritten. 08-Trainer Jasper Frahm sagte zu HL-SPORTS über das kommende Gastspiel an der Kieler Straße: „Ich denke, es wird ein sehr schwieriges Spiel. Lütjenburg ist insgesamt eine sehr entschlossene Mannschaft mit guter kämpferischer Einstellung zum Spiel, trotzdem aber auch mit fußballerischen Ansätzen, da sie immer fußballerische Lösungen suchen und mit den beiden Witt-Brüdern, Tetzlaff vorne und Bollesen, der sich dieses Jahr auch sehr treffsicher gezeigt hat, sehr gute Einzelspieler haben. Deswegen erwartet uns dort ein sehr schweres Auswärtsspiel. Dennoch wollen wir versuchen, an unserer Leistung aus dem Tensfeld-Spiel anzuknüpfen, sowohl was das Kämpferische angeht, die Disziplin und das grundsätzliche Engagement wollen wir genauso dort an den Tag legen. Dennoch gab es aus dem Tensfeld-Spiel auch zwei, drei Ansatzpunkte zur Verbesserung, die haben wir diese Woche besprochen und sind sie im Training durchgegangen. Von daher gehe ich davon aus, dass wir ein hochinteressantes und spannendes Spiel sehen werden. Wir werden alles daran setzen, die nächsten drei Punkte zu holen, diesmal auswärts, und werden dort alles in die Waagschale legen, um es entsprechend auch so enden zu lassen.“
Niemandsland statt Aufstiegskampf
Mehrfach verpasste der TSV Lütjenburg den Aufstieg in die Verbandsliga, in diesem Jahr ist dieser längst kein Thema mehr. Denn statt in der oberen Tabellenregion befindet man sich mittlerweile im Niemandsland. Nichtsdestotrotz ist die Qualität in dieser Mannschaft unbestritten. Diese wurde jüngst unter Beweis gestellt, denn auf Fehmarn gab es einen deutlichen 5:1-Auswärtssieg. Zudem lautete das Endergebnis in den beiden Vorwochen jeweils 3:3, sodass im neuen Jahr trotz einer durchwachsenen Vorbereitung noch nicht verloren wurde. Die Ergebniskrise vor der Winterpause wurde längst abgeschüttelt. Offensiv sah es zuletzt richtig gut aus, was die elf erzielten Treffer untermauern. Nun gilt es allerdings, auch in der Defensive etwas mehr Sicherheit zu bekommen. Dort gab es schließlich sieben Gegentreffer zuletzt, und gegen Fehmarn wurden gleich mehrere Hochkaräter überstanden. Solche Möglichkeiten lässt Eutin, vor allem durch Monty Gutzeit, selten ungenutzt. Ein bisschen mehr Vorsicht ist also gefragt. Im Hinspiel war es ein deutlicher Sieg der 08er. Bereits zur Pause war die Partie durch ein 3:0 so gut wie entschieden. Lasse Schwiemann, der mittlerweile bei Todesfelde II spielt, sowie Gutzeit und Lasse Schröder trafen. Gutzeits Doppelpack sorgte 20 Minuten vor Schluss für die endgültige Entscheidung. Lütjenburg verkürzte zwar durch Jakob Tetzlaff, dennoch lautete das Endresultat am Ende 4:1 für Eutin. Es war ein schwacher Auftritt der Witt-Elf und ein umso besserer des aktuellen Tabellendritten.
ASV Dersau – TSV Gremersdorf (Sa., 15 Uhr)
Als der ASV Dersau und der TSV Gremersdorf im September zum Hinspiel trafen, war von einem echten Spitzenspiel die Rede. Vier Zähler trennten beide Mannschaften voneinander. Dersau startete damals relativ gut in die Saison, auch wenn es zwei Ausrutscher gab. Besonders die Niederlage gegen Wardersee (2:3) war nicht zufriedenstellend. Dennoch gab es einige Stimmen, die das Team von Holger Böttcher im Favoritenkreis der Liga sahen. Für Gremersdorf war es dementsprechend ein Spiel von enormer Bedeutung, denn der Vorsprung auf die Keiler wurde durch einen 3:0-Sieg auf sieben Zähler erhöht. Es war ein sehr einseitiges Spiel. Der TSV hatte deutlich mehr Spielanteile gegen tiefstehende Gäste, die jedoch personell stark geschwächt waren. Der Kader war nämlich stark ausgedünnt, und mit Steffen Uhl fehlte der Torjäger. So galt es, irgendwie lange die Null zu halten, was auch durchaus aufging. Dennoch fielen in den letzten 15 Minuten gleich drei Gegentreffer, und somit stand der deutliche 3:0-Heimsieg für Gremersdorf fest.
Klopfen die Keiler oben nochmal an?
Nun kommt es am Samstag um 15 Uhr zum Wiedersehen der beiden Mannschaften, und seitdem hat sich logischerweise einiges geändert. Der Vorsprung des aktuellen Tabellenführers auf die „Keiler“ beträgt nun nicht mehr sieben, sondern gleich 23 Zähler. Der ASV hat allerdings auch fünf Spiele weniger auf dem Konto als die Ostholsteiner. Werden diese alle gewonnen, könnte die Böttcher-Elf wohl wieder voll und ganz oben mit dabei sein. Ob allerdings wirklich alle Nachholspiele gegen Lütjenburg, Wardersee, Preetz, Putlos und Dobersdorf gewonnen werden, steht noch in den Sternen. Schließlich fehlte es ihnen in der Hinserie oftmals an Konstanz.
Eine „echte Enttäuschung“
Am vergangenen Wochenende hatte Dersau frei. Der Rasen in Dobersdorf wurde gesperrt, sodass das Spiel nicht möglich war. Dies führte zu Nachholspiel Nummer fünf. Gremersdorf dagegen war gegen den TSV Lensahn gefordert. Gegen das Tabellenschlusslicht hatte der Herbstmeister allerdings große Probleme. Über 90 Minuten kam man nie richtig ins Spiel. Lange Zeit lief man einem Rückstand hinterher und fand gegen die tiefe, vielbeinige und kompakte Defensive kaum Lösungen. Nichtsdestotrotz gab es am Ende zumindest noch ein Unentschieden. Für den Tabellenführer sicherlich zu wenig, auch wenn die Konkurrenz parallel ebenfalls patzte. Trainer Christian Ippig sprach nach dem Unentschieden von einer „echten Enttäuschung“. Zur Aufarbeitung der vergangenen Partie und der Trainingswoche sagte der Coach zu HL-SPORTS: „Das Spiel gegen Lensahn hat gezeigt, dass wir noch mehr an unserem Umschaltspiel und Offensivspiel gegen defensive Mannschaften arbeiten müssen. Dies war auch der Schwerpunkt der Trainingswoche. Die vielen individuellen Fehler wie Fehlpässe etc. waren eine Ausnahme.“ Nun soll logischerweise ein ganz anderes Gesicht gezeigt werden, doch einfach wird es nicht. Auf dem Rasenplatz in Dersau haben sich bereits einige Teams sehr schwergetan. 18 von möglichen 24 Punkten holte die Heimmannschaft hier und somit zwei Drittel aller ihrer Zähler. Auf den TSV Gremersdorf wartet eine sehr kompakte Defensive, die den Gegner durchaus vor Geduld stellen kann. Zudem gibt es im Kader einige gute Konterspieler, die für die Offensive entscheidend sind. Dabei gilt vor allem Vorsicht vor Steffen Uhl.
Schlechte Erinnerungen für Gremersdorf?
Letztmals gastierten die Ostholsteiner im Mai 2023 beim ASV. Damals war es ein Duell zweier Tabellennachbarn. Die Hausherren standen auf dem vierten und die Gäste auf dem dritten Rang. Gremersdorf hätte mit einem Sieg noch auf den Aufstieg hoffen können, doch diesen gab es nicht. Trotz einer 2:0-Führung nach nicht einmal zehn Minuten stand das Team, das im Vorjahr aus der Verbandsliga abgestiegen war, mit leeren Händen da. Uhl schnürte einen Doppelpack, den Siegtreffer erzielte Lion Boll in der 92. Minute. Ein Selbstgänger wird es auf keinen Fall für den Tabellenführer. Ippig sagte über den Gegner: „Im Hinspiel war ich zwar noch nicht dabei, aber auf Steffen Uhl, der ebenfalls nicht dabei war, müssen wir aufpassen. Ich kenne ihn noch aus der Zeit, in der ich in Lensahn Trainer war. Daneben hat Dersau eine gute Defensive. Gerade in Heimspielen beweisen sie das. Im Schnitt haben sie höchstens ein Gegentor pro Spiel und von den acht Heimspielen sechs gewonnen. Das wird eine harte Nuss. Von daher gilt auf jeden Fall, hinten die Null zu halten.“
SVG Pönitz II – FT Preetz (Sa., 17 Uhr)
Vier Punkte holte die SVG Pönitz II aus den ersten drei Spielen im neuen Jahr. Es geht bergauf an der Lindenstraße, denn derzeit ist das rettende Ufer nicht mehr weit entfernt. Ein Zähler trennt sie vom zwölften Platz, und die aktuelle Form spricht für ein weiteres Klettern in der Tabelle – zumindest mit Blick auf die ersten beiden Spiele. In Lütjenburg gab es nach einem 3:3-Unentschieden einen Punkt. Es war ein starker Kampf gegen einen spielstarken Gegner. Dieser wurde zwar nur mit einem Zähler belohnt, doch jeder Punkt kann entscheidend sein. Schließlich ist dieser Abstiegskampf enorm eng. Vom vorletzten auf den elften Platz sind es nur vier Punkte, und die Anzahl der Spiele ist noch sehr vermischt. So hat zum Beispiel Kühren gleich vier Partien weniger bestritten als Fehmarn oder Pönitz. Dies ist zum Beispiel ein klarer Nachteil für die SVG II. Diese gewann das einzige Heimspiel im Jahr 2025 mit 3:2 gegen eines der Spitzenteams. Eutin II wurde bezwungen, und somit wurde ein wichtiger Dreier eingefahren. Den Schwung nahm man auch mit, denn im darauffolgenden Spiel in Kühren führten die Ostholsteiner bereits nach einer Viertelstunde mit 2:0. Man war auf Kurs, einen wichtigen Sieg in einem dieser berühmten „Sechs-Punkte-Spiele“ einzufahren, doch es passierte Unerklärliches. Das Spiel wurde komplett aus der Hand gegeben, und so gab es eine 2:4-Niederlage. Die erste Pleite nach der Winterpause, und diese war mehr als nur vermeidbar. Doch nun darf man auf keinen Fall in einen Negativstrudel abrutschen. Trainer Marco Schultz sagte zu HL-SPORTS: „Das Spiel in Kühren wollen wir so schnell wie möglich hinter uns lassen. Wir haben eine große Gelegenheit ungenutzt gelassen, doch jetzt heißt es, den Blick nach vorne zu richten.“
Richtungsweisende Partie
Am Sonnabend steht das zweite Heimspiel in diesem Jahr an, und dort soll auch erneut gewonnen werden. Zu Gast ist eine Mannschaft, die sich noch nicht komplett aus dem Keller entfernt hat, aber auf einem sehr guten Weg ist. Die FT Preetz hatte vor der Winterpause einen guten Lauf und ließ sich auch nicht von der deutlichen 1:4-Pleite gegen Bösdorf/Malente aus der Spur bringen. Gegen Cismar zuletzt gewann die Mannschaft um Florian Manstein mit 3:2. Dabei waren genug Chancen da, um das Ergebnis noch weiter in die Höhe zu schrauben. Der wohl beste Mann auf dem Feld war dabei mit gleich zwei Vorlagen Dietrich Roo. Dieser möchte nun im Sportpark Pönitz erneut seine Qualitäten auf dem Platz präsentieren. Es ist für beide Teams ein enorm wichtiges Spiel, denn für Preetz gilt es, den Abstand nach unten weiter zu vergrößern, während die SVG diesen logischerweise verkleinern möchte. Für beide Mannschaften ist dies eine richtungsweisende Partie. Pönitz-Coach Schultz sagte abschließend: „Preetz hat zuletzt einen wichtigen Sieg eingefahren, weshalb wir gewarnt sind. Dennoch bin ich überzeugt, dass wir die drei Punkte in Pönitz behalten können, wenn wir an die starke Anfangsphase in Kühren sowie an unsere Leistung aus dem letzten Heimspiel gegen Eutin anknüpfen.“
FSG Wardersee – SG Insel Fehmarn (So., 15 Uhr)
Die FSG Wardersee erwischte einen bitteren Start ins Jahr 2025. Die ersten beiden Pflichtspiele wurden beide verloren, und die Art und Weise war komplett unterschiedlich. Zunächst empfing man den TSV Gremersdorf in Garbek, und dort war es ein desolater Auftritt. Über 90 Minuten war die Mannschaft von Hendrik Jaeschke chancenlos. Mit dem 1:8 war die Spielgemeinschaft am Ende gut bedient. In der Folgewoche ging es an den Aubrook, wo der TSV Klausdorf II wartete. Eine Reaktion sollte gezeigt werden, und diese kam auch. 2:0 führte die FSG gegen die U23 und war auf Kurs, einen wichtigen Dreier einzutüten. Doch in der Pause stellte der Gegner um, und somit gab es am Ende erneut eine Niederlage. 2:3 hieß es nach 90 Minuten, und auch wenn die Leistung klar verbessert war, fuhr man ohne Punkte zurück. Im Abstiegskampf war dies besonders bitter, denn die Konkurrenz punktete, und somit ging es in der Tabelle wieder bergab. Ein Sieg ist dringend nötig, denn nun warten die wichtigen, entscheidenden Wochen. Eröffnet werden diese mit dem Heimspiel gegen die SG Insel Fehmarn. Ein Punkt haben die Segeberger derzeit mehr auf dem Konto als der kommende Gegner, sodass sie knapp vor ihnen stehen. Nun soll der Vorsprung, vor allem auf die Abstiegsplätze, ausgebaut werden. Am Sonntag rollt um 15 Uhr der Ball in Westerrade. Dort fühlt sich Wardersee deutlich wohler als in ihrer zweiten Heimat Garbek. Schließlich gab es hier Siege gegen Dersau, Dobersdorf und Lütjenburg. Es waren alles Partien, in denen man der klare Außenseiter war. In direkten Duellen gab es unter anderem einen wichtigen Sieg gegen Pönitz II. Die aktuelle Form ist sicherlich nicht einfach. Der Abgang von Nico Bohnensack, der in der Hinserie wahrscheinlich der beste Akteur der FSG war, wird schwer zu verkraften sein. Die Defensive war zudem ohnehin nicht die Stärke. Dies gilt allerdings auch für die SG Insel Fehmarn. Nach dem Trainerwechsel im Winter gab es noch wenig Grund zum Jubeln. Andre Hack verlor seine ersten beiden Spiele, und die Art und Weise sorgte für Fragen. Zweimal stand es bis zur 60. Minute 0:0, doch dann zerfiel die SG. Gegen Tensfeld gab es innerhalb von 13 Minuten gleich vier Gegentreffer, und zuletzt gegen Lütjenburg geschah dies sogar in zwölf Zeigerumdrehungen. Co-Trainer Fynn Severin sagte zu HL-SPORTS: „Das Lütjenburg-Spiel macht dann doch etwas nachdenklich. Erneut kassieren wir zwischen der 60. und 70. Minute vier Gegentore und machen uns so eine bis dahin gute und konzentrierte Leistung zunichte. Sicherlich ist das auch eine Sache der Qualität und Spielanlage von Lütjenburg und Tensfeld, aber so wie wir die Gegentore kassieren, ist es dann auch für klassentiefere Mannschaften leider zu einfach, gegen uns zu treffen. Wir haben uns also diese Woche beim Training auf die Abwehrarbeit bzw. die Arbeit gegen den Ball konzentriert.“
Verlieren verboten
Für beide Mannschaften gab es in den ersten beiden Spielen keine Punkte und zudem viel zu viele Gegentore. Neunmal zappelte der Ball im Tor der Insulaner, bei der FSG sogar elfmal. Wenn es danach geht, sollte es also ein offener Schlagabtausch mit zahlreichen Toren werden, doch es ist davon auszugehen, dass beide diese Anfälligkeit in der Hintermannschaft angesprochen und versucht haben, zu stabilisieren. Im Hinspiel gab es ein 3:3-Unentschieden. Es war eine Partie auf überschaubarem Niveau, die bis zur letzten Minute offen war. Fehmarns Severin sagte zum kommenden Rückspiel: „Ich denke, dass es, wie schon im Hinspiel, kein ansehnliches Fußballspiel wird. Das Spiel wird über den Kampf entschieden, und diesen müssen wir annehmen und dann die Chancen, die wir bekommen, eiskalt nutzen. Beide Mannschaften müssen gewinnen, wir sind durch die mehr ausgetragenen Spiele aber mehr unter Zugzwang.“
TSV Lensahn – TSV Klausdorf II (So., 15 Uhr)
Der TSV Lensahn startete mit einem Punkt aus den ersten beiden Spielen in die Rückrunde. Gegen Dersau musste man sich mit 1:2 geschlagen geben, wobei es kämpferisch ein starker Auftritt war. Dennoch fehlte es an Zielstrebigkeit gegen eine stabile Defensive. Klare Chancen waren Mangelware, und selbst als alles nach vorne geworfen wurde, erzeugte der TSV zu wenig Gefahr. In der Folgewoche ging es nach Gremersdorf, wo die Rollenverteilung glasklar war. Der Tabellenerste empfing den Letzten, dementsprechend hatte man kaum etwas zu verlieren. Die Herangehensweise war klar: Hinten sicher stehen. Dies war das Hauptziel und das bewies die Mannschaft aus dem Kreis Ostholstein bereits mehrfach. Mit einer tiefstehenden Defensive können sie jeden Gegner zu enormer Geduld zwingen. Doch nach vorne hakt es meistens. Gremersdorf erwischte einen ganz schwachen Tag und fand so gut wie keine Ideen gegen das Abwehrbollwerk. Mit langen Bällen kam Lensahn nach vorne, und anschließend sollte Thorben Ratje mit seinem Tempo gefährlich werden. Tatsächlich ging das Tabellenschlusslicht auch in Führung. Ein Schuss aus der zweiten Reihe von Lasse Köppen brachte dem Underdog einen echten Vorteil. Dem Rückstand lief der Herbstmeister lange hinterher, der Ausgleich fiel dennoch. Am Ende gab es ein Unentschieden, womit das Kellerkind sehr gut leben konnte. Nun steht für Lensahn das erste Heimspiel im neuen Jahr an, und dies soll ein ganz besonderes werden. Es hat sich im Jahnstadion einiges getan, worauf sich die Zuschauer freuen dürfen. So ist die neue Tribüne bereits fertig und für das anstehende Spiel nutzbar. Zudem gibt es eine neue Sprecherkabine sowie einen Ballständer. Auffällig ist der noch engere Zusammenhalt im Team, aber auch mit den Fans. Diese reisten ihrem Team bei den vergangenen beiden Gastspielen hinterher und waren nicht nur durch die blauen Schals, sondern auch durch andere optische Aktionen bemerkbar. Auch wenn die sportliche Situation weiterhin nicht einfach ist, herrscht derzeit eine spürbare Aufbruchstimmung an der Dr. Julius-Stinde-Straße. Diese soll sich nun auf den Platz übertragen.
Miserable Heimbilanz
Die Heimbilanz ist eine Katastrophe, mit nur einem Punkt und drei erzielten Toren aus sieben Begegnungen. Doch der Turnaround soll gelingen, und dies bereits gegen den TSV Klausdorf II. Der Trainer der Gastgeber, Heiko Müller, wurde in einer Vereinsmeldung zitiert: „Nach den ersten beiden schwierigen Auswärtsspielen rangieren wir zwar weiterhin am Tabellenende, konnten am letzten Wochenende aber immerhin ein beachtliches 1:1 beim Klassenprimus TSV Gremersdorf erzielen. Die gezeigten Leistungen aus beiden Spielen geben uns weiterhin die Hoffnung, uns doch noch aus der bedrohlichen Situation zu befreien. Nach dem bedauerlichen Rückzug der 2. Mannschaft haben wir zumindest die Möglichkeit, den einen oder anderen erfahrenen Spieler im Abstiegskampf einzusetzen. Ebenso erfreulich ist, dass unsere Langzeitverletzten wie Thorben und Finn-Ole Ratje so langsam wieder in den Spielrhythmus finden. Gegen Klausdorf II erwarten wir eine spielstarke Mannschaft, die bisher eine gute Saison gespielt und Tuchfühlung zur Spitzengruppe hat. Wir müssen leider auf Lasse Weber-Klüver und Jonas Müller (beide im Urlaub) verzichten. Dafür stehen aber Julian Pape, Moritz Gallowsky und Luca Bruhse wieder zur Verfügung. Offen ist noch der Einsatz von Daniel Safadi nach Wadenzerrung. Sofern die Hoffnung auf den Klassenerhalt weiter am Leben erhalten werden soll, muss gepunktet werden. Mit erneuter Unterstützung der Fans kann dieses Ziel gemeinsam erreicht werden.“ Der Gegner kommt mit einem Sieg aus der Vorwoche im Gepäck. Gegen Wardersee wurde ein 0:2-Rückstand gedreht und am Ende mit 3:2 gewonnen. Trainer Phil Schäfer stellte entscheidend um und brachte mit seinem Dreierwechsel zur Pause den Schwung zur Aufholjagd ins Spiel. Im Hinspiel setzte sich die Zweitvertretung mit 4:2 durch. Nach einer zwischenzeitlichen 3:1-Führung der Klausdorfer kam Lensahn durch Köppen nochmal ran. Dies hielt allerdings nur kurz, denn Dennis Kahlert machte alles klar. Dieser blühte in den ersten beiden Spielen nach der Winterpause voll und ganz auf. Dreimal traf er gegen Lütjenburg, und auch gegen Wardersee war der Angreifer erfolgreich.
SC Cismar – SpVgg Putlos (So., 15 Uhr)
Zum Abschluss des 21. Spieltags kommt es an der Gildestraße in Grömitz zum Derby. Die SpVgg Putlos gastiert beim SC Cismar. Beide Teams bestritten bereits zwei Ligaspiele nach der Winterpause, doch die Resultate waren unterschiedlich. Putlos zeigte ein gutes Spiel gegen Dobersdorf, trotz der Niederlage. Zudem gab es zuletzt einen Heimsieg gegen Bösdorf/Malente, wobei man nicht unbedingt die bessere Mannschaft war. Im zweiten Durchgang wurde kaum noch die spielerische Option gewählt und man verschanzte sich eher vor dem eigenen Tor. Mehrere Großchancen des Gegners wurden überstanden und am Ende der Dreier eingefahren. Bei aller Freude über den Sieg war Putlos-Coach Benjamin Berger jedoch nicht vollständig zufrieden. Er zeigte sich nach dem Abpfiff ziemlich sauer über die Leistung seiner Mannschaft nach der Pause. Der Übungsleiter verriet HL-SPORTS: „Wir haben das Spiel aufgearbeitet. Ich habe den Spielern mitgeteilt, was mir in der zweiten Hälfte missfallen hat. Dass wir mit wenig Selbstvertrauen uns nur noch auf das Verteidigen konzentriert haben.“ Nun soll ein anderer Auftritt gezeigt werden. In Grömitz stehen bis auf den gelbgesperrten Radouan El-Majbouri alle Spieler zur Verfügung. Aller Voraussicht nach wird auch Marten Ruge mit dabei sein. Der Angreifer traf in den vergangenen beiden Spielen und startete somit gut ins Jahr 2025.
Schöner Fußball reicht nicht
Der SC Cismar ist noch nicht richtig in der Rückrunde angekommen. Nach einer Serie von vier Siegen unter Trainer Sascha Pretzel gab es zum Abschluss vor der Winterpause eine 0:4-Pleite auf Fehmarn. Auch das neue Jahr scheint noch nicht das Jahr des SCC zu sein. In Kühren gab es einen sehr enttäuschenden Auftritt mit einer deutlichen 0:3-Pleite. In Preetz sollte eine Reaktion gezeigt werden, doch erneut war es nicht ausreichend, um zu punkten. Die Defensive ist derzeit nicht stabil. Nun soll ausgerechnet im Derby, sowie im ersten Heimspiel des Jahres 2025, der erste Dreier her. Trainer Pretzel sagte: „Wir müssen wieder mehr in die Zweikämpfe kommen und Fußball spielen. Es ist unser erstes Heimspiel im Jahr 2025, und wir wollen vor unseren Fans den ersten Sieg im Jahr holen.“ Zum Gegner sagte er weiter: „Putlos hat letzte Woche drei Punkte geholt und wird das positive Gefühl mit ins Spiel nehmen. Wir wissen, dass eine gut eingespielte Truppe auf uns wartet, die physisch sehr stark ist und ihr Leben auf dem Platz lässt. Da müssen wir uns drauf einstellen und gegenhalten, denn nur mit schönem Fußball werden wir am Sonntag nichts holen.“ Diesen gab es im Hinspiel auch nicht unbedingt. Dort war es eine Menge Kampf an der Strandstraße und wenig ansehnlicher Fußball. Am Ende war es ein Elfmeter, der den Unterschied machte und den Aufsteiger mächtig in Aufruhr brachte. Felix Prokoph wurde zum Matchwinner und der SCC fand keine Antwort mehr.
Der 21. Spieltag im Überblick
SG Bösdorf/Malente – SG Dobersdorf/P’hagen (Sa. 14 Uhr)
TuS Tensfeld – SG Kühren
TSV Lütjenburg – Eutin 08 II (15 Uhr)
ASV Dersau – TSV Gremersdorf
SVG Pönitz II – FT Preetz (Sa. 17 Uhr)
FSG Wardersee – SG Insel Fehmarn (So., 15 Uhr)
TSV Lensahn – TSV Klausdorf II
SC Cismar – SpVgg Putlos
Die Tabelle
1. | TSV Gremersdorf | 20 | 69 : 19 | 50 |
2. | TuS Tensfeld | 19 | 58 : 29 | 40 |
3. | Eutin 08 II – U23 | 20 | 55 : 36 | 34 |
4. | SG Bösdorf / Malente | 19 | 38 : 31 | 33 |
5. | SG Dobersdorf/P’hagen | 17 | 51 : 30 | 32 |
6. | TSV Klausdorf II – U23 | 20 | 42 : 52 | 30 |
7. | ASV Dersau | 15 | 33 : 25 | 27 |
8. | SpVgg Putlos | 16 | 23 : 27 | 26 |
9. | TSV Lütjenburg | 17 | 34 : 38 | 24 |
10. | SC Cismar | 20 | 35 : 41 | 24 |
11. | FT Preetz | 17 | 37 : 41 | 19 |
12. | FSG Wardersee | 17 | 29 : 57 | 17 |
13. | SG Insel Fehmarn | 20 | 34 : 55 | 16 |
14. | SVG Pönitz II | 20 | 35 : 59 | 16 |
15. | SG Kühren | 16 | 23 : 35 | 15 |
16. | TSV Lensahn | 17 | 25 : 46 | 10 |
