Spitzenduell unter Flutlicht: Der nächste große Schritt in Richtung Meisterschaft?

Bereits am Donnerstagabend wird der Spieltag eröffnet. Foto: Niklas Runne

Eutin Am Donnerstagabend wird der 24. Spieltag der Kreisliga Ost früher als erwartet eröffnet. Um 19:30 Uhr rollt der Ball am Waldeck in Eutin zwischen zwei zuletzt sehr formstarken Mannschaften. Es ist das Topspiel der Woche, auf das voller Vorfreude hingefiebert wird. HL-SPORTS wirft einen ganz genauen Blick auf das Duell zweier Spitzenteams der Kreisliga Ost.

Ein Dankeschön nach Gremersdorf

Eigentlich sollte Eutin 08 II den TSV Gremersdorf am kommenden Samstag empfangen. Es ist der routinemäßige Heimspieltag beider Mannschaften, doch nun rollt der Ball bereits am Donnerstag. Der Trainer der Heimmannschaft, Jasper Frahm, verriet, warum die Partie vorgezogen wurde: „Zuallererst möchte ich mich bei Christian Ippig und dem TSV Gremersdorf für die Verlegung bedanken. Wir hätten am kommenden Wochenende tatsächlich viele Spieler nicht zur Verfügung gehabt aufgrund unterschiedlicher privater Umstände, und da hat sich Christian und der TSV Gremersdorf sofort bereit erklärt, eine Lösung zu finden beziehungsweise das Spiel zu verschieben. Das ist heutzutage nicht mehr selbstverständlich und von daher in diese Richtung ein großes Dankeschön.“ Die Voraussetzungen für ein Fußballfest unter Flutlicht sind gegeben, und für beide Teams ist es ein ganz besonderes Spiel. Es ist das erste Duell der beiden Mannschaften in dieser Spielzeit. Die Heimmannschaft steht derzeit auf dem dritten Platz und überzeugt bisher im Pflichtspieljahr 2025. Sechs Spiele wurden bestritten, davon nur eines verloren. Nach einem Punkt aus zwei Spielen, darunter eine spektakuläre Aufholjagd gegen Dobersdorf, die mit einem 3:3 nach 0:3-Rückstand endete, folgten zuletzt echte Achtungserfolge. Auf die einzige Pleite nach der Winterpause gegen Pönitz II fand man mit einem 4:0-Heimsieg gegen den TuS Tensfeld die perfekte Antwort. Es war ein Resultat, das für Staunen in der Kreisliga Ost sorgte, doch auch für Freude beim kommenden Gegner. Dieser profitierte davon nämlich enorm. Auch in den Folgepartien gegen Lütjenburg (3:0), Wardersee (5:1) und Lensahn (3:0) zeigte sich die Mannschaft aus der Rosenstadt enorm stark. Dies hatte zur Folge, dass der zweite Platz ein realistisches Ziel wurde. Trainer Frahm trat zwar zunächst auf die Bremse, da die Tabelle noch sehr verzerrt ist, doch das zurückliegende Wochenende konkretisierte die Ambition der 08er nochmals. Mit Dobersdorf, Dersau und Putlos blieben drei Konkurrenten sieglos. Der zweite Platz, der zu den Aufstiegsspielen berechtigt, ist derzeit nur ein Punkt entfernt. Es wäre für die Eutiner ein Riesenerfolg und das Resultat einer starken Entwicklung.

Trainer Jasper Frahm zeigte sich dankbar gegenüber Gremersdorf. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Ein harter Brocken wartet

Die Rollenverteilung für das Spiel gegen Gremersdorf ist trotz der starken Form ziemlich klar. Die Gäste sind der Ligaprimus und klarer Favorit. Doch was macht diese Mannschaft vom Bankendorfer Weg eigentlich so stark? Jasper Frahm fand die Antwort: „Nicht nur diese Saison, sondern über mehrere Jahre ist es diese brutale Qualität und Erfahrung, die sie da im Kader haben. Selbst wenn mal zwei, drei, vier Leute ausfallen sollten, dann sind eben andere da und übernehmen diese Rolle und erfüllen diese Aufgabe. Das ist schon sehr besonders und sehr beeindruckend, wie sie es schon über mehrere Jahre spielen und auch wieder dieses Jahr ganz souverän bestätigen. Sie gehen mit ganz großen Schritten Richtung Meisterschaft. Sie werden sich das sehr wahrscheinlich nicht mehr streitig machen lassen, von daher ist es schon eine Geschichte, auf die wir uns einstellen müssen, dass sie eben extrem stabil im Spiel nach vorne, als auch in der Defensive sind. Dass sie extrem zweikampfstark sind, aber eben auch immer wieder spielerisch Lösungen suchen.“ Es wartet auf Eutin also eine echte Mammutaufgabe. Nichtsdestotrotz sieht man sich nicht chancenlos: „Nun geht es für uns trotzdem mit breiter Brust und viel Selbstvertrauen aus den letzten Spielen und viel Überzeugung ins Spiel zu gehen, und wenn wir ans Limit gehen, dann gehe ich auch davon aus, dass wir Gremersdorf ein Stück weit ärgern können. Schließlich ist es auch ein Heimspiel, und daran werden wir alles setzen, das Spiel möglichst positiv für uns zu bestreiten. Dafür gilt es im Vorfeld wieder, die Basics an den Tag zu legen und dann qualitativ ans Limit zu gehen. Dann denke ich, können wir dort auch Paroli bieten. Dies ist auch unser Ziel, unser Maßstab, dafür werden wir vernünftig trainieren.“

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Gremersdorf kurz vor der Ziellinie

Für Gremersdorf gilt es, einen ganz großen Schritt zu machen. Derzeit führt man die Liga mit 59 Punkten aus 23 Spielen an, was einem Schnitt von 2,57 Punkten pro Spiel entspricht. Es ist ein aufstiegsreifer Wert. Im Vergleich zum aktuellen Zeitpunkt der vergangenen Saison hat der TSV bereits 13 Punkte mehr. Nur zwei Spiele wurden verloren, im neuen Jahr allerdings noch nicht. Selbst der Abschied ihres Top-Torjägers Phil Baumgarn konnte intern kompensiert werden. Die Ausbeute aus den fünf Spielen nach der Winterpause ist unglaublich. 13 Punkte wurden geholt, dabei erzielten sie 24 Treffer. Zuletzt gab es zwei 7:0-Siege. Dabei sah es zuletzt personell eher dürftig aus, denn mehrere Stammspieler fehlten. Dies ließ man sich allerdings nicht anmerken. Neben der enormen Torgefahr gilt es jedoch auch, die Defensive hervorzuheben. Zwei Gegentreffer gab es in den besagten Rückrundenspielen, und Torhüter Fabian Mandt ist seit fast 350 Spielminuten ohne Gegentor. Die Chancen für die Gegner waren zwar da, doch bei den Ostholsteinern läuft derzeit einfach alles. Der Vorsprung auf Verfolger Tensfeld kann mit einem Sieg in der Kreisstadt auf 18 Zähler ausgebaut werden. Zwar bei dann zwei Spielen mehr, doch es ist kaum vorstellbar, dass der Ligaprimus diese Ausgangslage verspielen würde, auch wenn das Restprogramm alles andere als ein Selbstgänger ist. Die formstärksten Teams der Liga warten: Kühren (H), Preetz (H), Dobersdorf (A), sowie das Rückspiel gegen den kommenden Gegner stehen noch an. Nun geht der Blick allerdings erst einmal nach Eutin. Die Oberliga-Reserve verfügt über eine enorme Torgefahr. Gremersdorf-Trainer Christian Ippig sagte zu HL-SPORTS: „Eutin ist eine spielstarke Mannschaft, deren Stärke in der Offensive liegt. Sie haben mit 66 Toren die zweitstärkste Offensive und mit Monty Gutzeit den Torjäger der Klasse in ihren Reihen. Zudem haben sie ihre letzten vier Spiele deutlich gewonnen. Da gilt es, in der Defensive konzentriert zu arbeiten und die Null zu halten. Ich erwarte einen offenen Schlagabtausch, wobei die bessere Defensive den Ausschlag geben wird. Daher können sich die Zuschauer auf viele Offensivaktionen freuen.“

Gremersdorf ist dem großen Ziel sehr nah. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Kehren die Knipser zurück in die Startelf?

Ein gespannter Blick ist auf das Personal auf beiden Seiten gerichtet. Gremersdorf hatte zuletzt, wie bereits erwähnt, einige Ausfälle zu verkraften. Ippig gab ein kleines Update zur Personalsituation: „Unser Kader füllt sich so langsam wieder. Maximilian Bormann und Jonas Kock sind einsatzbereit. Lennart Petersen, Bennet Baaß, Sönke Harms und Ibrahima Sylla müssen leider passen.“ Zudem stellt sich die Frage, ob Rune Jaekel eine Option für die erste Elf ist. Der großgewachsene Angreifer war in den ersten Spielen des Jahres verletzungsbedingt ausgebremst, doch kam zuletzt zu Jokereinsätzen. Diese liefen allerdings genau nach dem Geschmack des Routiniers. Fünf Treffer erzielte er in den vergangenen beiden Partien, in denen er insgesamt knapp 70 Minuten auf dem Platz stand. Der 18-Tore-Mann könnte nun seine Startelf-Rückkehr feiern und als Zielspieler in der Spitze agieren. Doch auch Eutin hat jemanden in seinen Reihen, der weiß, wo das Tor steht. Monty Gutzeit ist der beste Torschütze der Liga mit 23 Saisontoren. Im Schnitt trifft er alle 73 Minuten, was ein Topwert ist. Zuletzt schaute der Spieler mit der Trikotnummer 25 allerdings ebenfalls vorerst von der Bank zu. Gegen Wardersee fehlte er komplett, in Lensahn kam er von der Bank. Dort verpasste er den Treffer hauchdünn. Für das Toreschießen ist bei der Frahm-Elf derzeit jemand anderes zuständig. Jorge Bruckmann hat sich in 2025 zu einem Torjäger entwickelt. Neun Treffer stehen auf seinem Saisontorkonto, davon acht in diesem Jahr. Zudem hat er in den vergangenen vier Partien immer mindestens ein Tor erzielt.

Deutliche Ergebnisse in der jüngeren Vergangenheit

In dieser Saison gab es zwar noch kein Aufeinandertreffen, dennoch kennt man sich gut. In den vergangenen Jahren kam es zu Duellen, wobei die Bilanz klar für den aktuellen Spitzenreiter spricht. Drei der vergangenen vier Begegnungen gegeneinander endeten mit einem positiven Gefühl für den TSV. Der Eutiner Sieg erfolgte im Oktober 2022, als zwei späte Treffer die drei Punkte am Steinredder sicherten. Die folgenden Duelle sprachen allerdings eine klare Sprache. Das Rückspiel gewann Gremersdorf mit 5:0. Mathias Ruske und Baumgarn schnürten jeweils einen Doppelpack. In der vergangenen Saison gab es erneut zwei Klatschen für Eutin. Zu Hause hatte man aufgrund von jeweils zwei Treffern von Bennet Baaß und Rune Jaekel das Nachsehen. Im Rückspiel waren die Rosenstädter über 90 Minuten chancenlos und unterlagen 0:5.

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