
Garbek – Am Ostermontag standen zwei Nachholspiele in der Kreisliga Ost auf dem Programm. Dabei rollte sowohl in Dersau, als auch Garbek der Ball. Beide Partien endeten eng und emotional. Am Ende gab es einen sportlichen, sowie einen gefühlten Sieger. Allerdings auch einen bitteren, späten Nackenschlag für ein Kellerkind.
ASV Dersau – TSV Lütjenburg 0:1 (0:1)
Nach dem Sieg am Donnerstagabend gegen die SG Kühren war die Erleichterung beim TSV Lütjenburg riesengroß. Die Ergebniskrise mit nur einem Dreier aus acht Spielen wurde beendet, und erstmals seit Oktober konnte wieder an der heimischen Kieler Straße gepunktet werden. Am Ende hieß es 2:0 – vor allem die Defensive präsentierte sich deutlich stabiler als in den Wochen zuvor. Nur wenige Tage später, genauer gesagt am Ostermontag, ging es direkt weiter. Der TSV reiste zum ASV Dersau – einem Gegner, den man mit Blick auf die Vergangenheit nicht unbedingt als Lieblingsgegner bezeichnen würde. In der Saison 2022/23 trafen beide Teams zuletzt aufeinander. Beide Spiele entschied der ASV für sich, wodurch wichtige Punkte verloren gingen. Besonders bitter war dies mit Blick auf die Endabrechnung: Punktgleichheit und das schlechtere Torverhältnis kosteten dem TSV unter anderem den Aufstieg in die Verbandsliga. Aktuell war man von einem solchen Szenario meilenweit entfernt. Vielmehr galt es, mit einem weiteren Dreier einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt zu machen. Auch für den ASV Dersau waren die Voraussetzungen ähnlich: Zwar lag man knapp über den Gästen in der Tabelle, doch auch Dersau hatte zuletzt eher durchwachsene Wochen hinter sich. Nach drei Niederlagen in Folge verlor man etwas den Anschluss nach oben. Am vergangenen Sonnabend jedoch meldete sich Dersau eindrucksvoll zurück – mit einem 6:2-Heimerfolg gegen die FSG Wardersee. Vor allem die Offensive zeigte sich dabei wieder deutlich zielstrebiger. Es sollte sich also zeigen, wer den jüngsten Erfolg besser bestätigen konnte. Beim TSV Lütjenburg nahmen mit Yannick Fischer und Philipp Zimmermann zwei potenzielle Stammspieler zunächst auf der Bank Platz. Auf der anderen Seite fehlte Falko Lebert im Vergleich zum Wardersee-Spiel, sodass Philip Ohler von Beginn an spielte.
Lange Unterzahl
Es entwickelte sich das erwartete kampfbetonte Spiel im Waldstadion – und beinahe hätte es früh geklingelt, wie Lütjenburgs Sebastian Witt gegenüber HL-SPORTS verriet: „Nach ungefähr eineinhalb Minuten hatten sie die erste Möglichkeit, da waren wir noch mit dem Kopf in der Kabine – das war so ein kleiner Weckruf.“ Zum weiteren Spielverlauf sagte er: „Wir wurden gleich hoch gepresst, haben es über den zweiten Ball versucht – das hat auch soweit ganz gut geklappt. Wir hatten im Zentrum Spielvorteile und haben den Ball immer wieder gut ins letzte Drittel gebracht. Wir kommen allerdings nicht zu einer richtig klaren Torchance.“ Hinten hatten die Gäste durchaus Glück, als ein Ball an die Latte sprang. Nach einer halben Stunde wurde der TSV dann dezimiert: „Wir bestrafen uns selbst, weil wir uns zu einer Unsportlichkeit hinreißen lassen, die mit einer Roten Karte geahndet wurde“, sagte Witt. Enrico Rahlf flog vom Platz – und Lütjenburg musste rund eine Stunde in Unterzahl agieren. „Das stellt natürlich den ganzen Spielverlauf auf den Kopf. Dann verteidigen wir mit zehn Mann.“ Dersau übernahm nun die Spielkontrolle – was allerdings nicht unbedingt ihre Stärke ist. Gegen eine kompakte Defensive der Gäste taten sie sich schwer. Kurz vor der Pause bot sich dennoch eine Konterchance für Lütjenburg: Jakob Tetzlaff war auf dem Weg zur Großchance, wurde dabei jedoch unfair gestoppt – es gab Foulelfmeter. Zwar parierte Simon Ehrk den Strafstoß, doch den Nachschuss verwandelte Jan Bollesen (41.) zur Pausenführung.
Rot-Doppelpack in der Nachspielzeit
Im zweiten Durchgang verteidigte das Team von Trainer Christof Witt mit Mann und Maus und zwang die Hausherren zu viel Geduld. Selbst wenn sie einmal durchkamen, war ein starker Lennart Jebe zur Stelle. Die Zeit lief für die Mannschaft von Holger Böttcher davon. Mit Miles Thielecke und Christopher Kroll kamen frische Kräfte, doch der Ausgleich blieb aus. Stattdessen wurde es zum Schluss noch einmal hitzig: In der 95. Minute sah ein Spieler der Heimmannschaft die Rote Karte – Joker Kroll wurde vorzeitig zum Duschen geschickt. Doch damit nicht genug: Keine 60 Sekunden später zeigte der Schiedsrichter ein drittes Mal Rot – diesmal in Form von Gelb-Rot für Sebastian Witt. So endete die Partie mit 0:1 – im Zehn-gegen-Neun. Lütjenburg feierte den zweiten Sieg in Folge und ist seit mittlerweile knapp 300 Spielminuten ohne Gegentreffer. Die Defensive hat sich beim letztjährigen Tabellendritten enorm stabilisiert. „Wir haben sehr gut als Mannschaft geschlossen verteidigt und am Ende das Spiel über die Zeit gebracht. Wenn man zu zehnt über 65 bis 70 Minuten verteidigt, dann kann man auch froh und glücklich sein, wenn man mit drei Punkten aus Dersau nach Hause fährt“, sagte Witt abschließend. Am kommenden Wochenende geht es für beide Teams weiter: Der siegreiche TSV empfängt mit der SG Dobersdorf/P’hagen das Team der Stunde. Der ASV Dersau hingegen bestreitet sein drittes Heimspiel in Serie – nun gastiert die SG Insel Fehmarn.
FSG Wardersee – SG Kühren 2:2 (1:0)
Nur wenige Wochen nach dem ersten Aufeinandertreffen zwischen der FSG Wardersee und der SG Kühren kam es bereits zum zweiten Duell – kurioserweise handelte es sich nun um das Hinspiel nach dem bereits absolvierten Rückspiel. In Kühren hatte die FSG trotz großer Personalprobleme ihren bislang einzigen Punkt nach der Winterpause geholt. Auch diesmal war die Ausgangslage nicht einfach, doch mit Rückkehrer Mats Hoger, der nach Verletzung zuletzt mit einem Doppelpack glänzte, gab es Hoffnung. Und tatsächlich zeigte die FSG in der ersten Hälfte eine starke Leistung, erspielte sich mehrere klare Chancen, scheiterte aber mehrfach am starken Kührener Keeper Colin Griephan. Nach rund 30 Minuten war es dann so weit: Mats Hoger (29.) traf zur verdienten Führung. Auch im achten Spiel in Folge gelang dem Tabellenvorletzten ein Treffer.
Traumtor zur Entscheidung?
Nach der Pause verlor Wardersee jedoch an Kontrolle. Kühren kam besser ins Spiel, wurde aber meist nur nach Standards gefährlich. Die Partie schien entschieden, als Hoger (78.) mit einem sehenswerten Tor auf 2:0 erhöhte. Doch die Gäste gaben nicht auf: Zunächst traf Özal Berk (82.) zum Anschluss, ehe ein individueller Fehler von FSG-Keeper Andrej Jaacks den Ausgleich ermöglichte. Der Ball sprang ihm nach einem langen Ball unglücklich über den Fuß – erneut war es Berk (84.), der eiskalt zum 2:2-Endstand verwandelte. Für die FSG war es ein gefühlter Rückschlag, wie Trainer Jan Evers nach Abpfiff deutlich machte: „Es fühlt sich an wie eine Niederlage. Wir hätten den Abstiegsrang verlassen können – das ist uns trotz guter Leistung nicht gelungen.“
Wardersee ist „down“
Die Stimmung im Lager der FSG bleibt somit angespannt: Mit einem Punkt Rückstand auf den rettenden 14. Platz bleibt der Druck hoch. „Die Mannschaft ist natürlich down, aber wir haben es weiterhin in der eigenen Hand“, so Evers. Am kommenden Wochenende gegen Putlos soll nun endlich wieder ein Dreier her. Ganz anders die Gefühlslage bei der SG Kühren: Sie nehmen einen wichtigen Punkt aus Garbek mit und halten den Abstand auf die Abstiegsränge bei sieben Zählern. Für beide Teams geht es in den kommenden Wochen weiter um jeden Zähler im Kampf um den Klassenerhalt.
Die Nachholspiele im Überblick:
ASV Dersau – TSV Lütjenburg 0:1
FSG Wardersee – SG Kühren 2:2
SpVgg Putlos – FT Preetz (Di., 19.30 Uhr)1. TSV Gremersdorf 24 85 : 21 59 2. TuS Tensfeld 24 71 : 37 47 3. Eutin 08 II – U23 24 68 : 38 46 4. SG Dobersdorf/P’hagen 22 66 : 34 45 5. SG Bösdorf / Malente 23 42 : 36 39 6. SpVgg Putlos 22 30 : 36 36 7. TSV Klausdorf II – U23 25 48 : 66 36 8. ASV Dersau 22 46 : 37 33 9. TSV Lütjenburg 24 40 : 51 32 10. FT Preetz 22 52 : 56 27 11. SC Cismar 24 41 : 50 27 12. SG Kühren 22 37 : 43 26 13. SG Insel Fehmarn 24 47 : 65 25 14. SVG Pönitz II 24 40 : 70 20 15. FSG Wardersee 23 41 : 83 19 16. TSV Lensahn 23 34 : 65 13
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