Klassenerhalt im Visier: Das sind die Gründe für das Formhoch der Kiezkicker!

Eric Smith (FC St. Pauli) wird von den Leverkusenern Florian Wirtz und Granit Xhaka in die Nagel genommen und kommt zu Fall. Foto: Lobeca/Andreas Hannig

Nach einem holprigen Start hat die Saison des FC St. Pauli eine bemerkenswerte Wendung genommen. Spätestens mit dem hart umkämpften Remis gegen den amtierenden Meister sind die Kiezkicker dem rettenden Ufer näher denn je. Doch dieser Aufschwung in den letzten Wochen ist kein Zufallsprodukt, sondern basiert auf klaren, nachvollziehbaren Gründen.

Defensivstabilität als Grundlage

Die Handschrift von Trainer Alexander Blessin ist vor allem in der Defensivabteilung deutlich erkennbar, die mit 36 Gegentoren zu den besten der Bundesliga gehört. Rund 70% der Spiele endeten mit weniger als 3 Treffern, während der Schnitt von 2,07 Toren pro Spiel den zweitniedrigsten in allen Top-Ligen Europas darstellt. Lediglich Getafe in der spanischen LaLiga liegt mit 1,85 Treffern im Schnitt in dieser Hinsicht besser. Bei Sportwetten Tipps sollte man auch Specials wie beide Treffen umgehen, da lediglich 10 der 30 bisherigen Ligaspiele der Kiezkicker mit Toren auf beiden Seiten – davon nur 4 von 15 im heimischen Millerntor-Stadion.  

Die bärenstarke Abwehrleistung ist das Resultat mehrerer Faktoren, wobei eine extrem hohe Laufbereitschaft besonders hervorzuheben ist. Tatsächlich war St. Pauli bislang der laufstärkste Bundesligist, mit einer Laufdistanz von über 120 Kilometer pro Spiel. Doch nicht nur die Distanz, sondern auch die Intensität der Läufe ist beeindruckend: Mit 749 intensiven Sprints pro Spiel belegen die Kiezkicker den vierten Platz in der Bundesliga. Diese hohe Laufbereitschaft ermöglicht es der Mannschaft, durch intensives Pressing das Aufbauspiel des Gegners früh zu stören und sich gleichzeitig schnell in eine kompakte Defensivformation zu organisieren.

Blessins Defensivmaschine gehört zudem in vielen anderen Kategorien zu den Top-5 Teams der Bundesliga. Dazu zählen unter anderem die Verteidigung des Positionsangriffs (0,4 Tore pro Spiel; Ligaschnitt 0,69), gewonnene defensive Bodenzweikämpfe (65%; Platz fünf) sowie abgefangene Bälle im Mittelfeld (13; Platz drei) – eine gut geölte Maschine, die den Kiezkickern bislang den entscheidenden Vorteil im Abstiegskampf verschaffte.

Gute Nerven in entscheidenden Momenten

Der Vorsprung der Kiezkicker auf die Abstiegsplätze ist nicht nur auf die eigenen Leistungen zurückzuführen, sondern auch auf die Bilanz mit der direkten Konkurrenz. Zwar sind vier Siege in der Bundesliga nach der Winterpause nicht gerade eine beeindruckende Zahl, doch diese Erfolge waren weitaus mehr als nur drei Punkte wert. Mit Ausnahme des Spiels gegen den VfL Bochum (0:1-Niederlage) konnte man nämlich alle anderen Abstiegsrivalen schlagen – und das größtenteils ohne größere Probleme.

Anzeige
AOK
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

Auch auswärts zeigte St. Pauli mehr als die direkten Konkurrenten. Mit 16 Punkten aus Auswärtsspielen steht man deutlich besser da als Bochum, Kiel, Heidenheim und die anderen abstiegsgefährdeten Teams. Gleichzeitig erlebt man im Millerntor-Stadion aktuell eine Erfolgsserie von drei Spielen ohne Niederlage, was für zusätzliche Zuversicht und Optimismus vor dem Saisonfinale sorgt.

Effektive Verstärkungen im Winter

Nach den Verletzungen der Leistungsträger Karol Mets und Connor Metcalfe sah sich St. Pauli im Winter gezwungen, auf dem Transfermarkt aktiv zu werden. Dabei handelte der Verein nicht kopflos, sondern ging strategisch und gezielt auf die Suche nach Verstärkungen – und landete dabei gleich mehrere Glücksgriffe.

Besonders effektiv erwies sich der Leihtransfer von Siebe Van der Heyden. Der Belgier sprang unmittelbar nach seiner Ankunft als Ersatz für Mets in die Innenverteidigung ein und überzeugte seither mit konstant starken Leistungen. Auch Mittelfeldmann James Sands feierte einen gelungenen Einstand im braun-weißen Trikot – doch eine Verletzung im Februar bremste seine vielversprechende Entwicklung vorerst aus.

Doch das Beste kommt zum Schluss – und zwar in Person von Noah Weißhaupt. Der 23-Jährige wurde im Januar vom SC Freiburg ausgeliehen und hat sich seitdem als eine wertvolle Verstärkung für die Kiezkicker erwiesen. Zwar steht bislang nur ein Tor auf seinem Konto, doch dieses hatte es in sich: Es war der entscheidende Treffer zum 1:0-Sieg gegen den direkten Abstiegsrivalen Hoffenheim.

Darüber hinaus glänzt der junge Offensivspieler mit einigen beeindruckenden statistischen Werten. Statistiken wie fünf herausgespielte Großchancen sowie durchschnittlich 2,7 zurückgewonnene Bälle pro Spiel unterstreichen seine Vielseitigkeit und seinen Einsatzwillen. Mit der Verpflichtung von Weißhaupt hat St. Pauli zweifellos vieles richtig gemacht – sportlich wie strategisch.

Bildquellen

  • Smith,: Lobeca/Andreas Hannig
Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein