Lübeck – Die Frauenmannschaften legten auswärts einen Befreiungsschlag hin. Der ATSV Stockelsdorf stürmte die „backefreie Zone“ beim FC St. Pauli mit 21:20 (12:11) und im Aufsteigerduell setzte sich der VfL Bad Schwartau bei der SG Wilhelmsburg mit 27:23 (12:11) durch. Die Männer des VfL Bad Schwartau U23 hingegen steckten eine 24:29 (12:12) Niederlage bei der verlustpunktfreien HG Hamburg-Barmbek ein.
FC St. Pauli – ATSV Stockelsdorf 20:21 (11:12)
Der ATSV Stockelsdorf wusste nach drei Niederlagen in Folge und dem vorletzten Tabellenplatz um die Bedeutung des 4-Punkte-Spiels in der „backefreien Zone“ des FC St. Pauli. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten bekam die Mannschaft von Trainer Matthias Steinhoff die Kiez-Frauen in den Griff und kontrollierte über weite Strecken das Spielgeschehen, fuhr die ersten Auswärtspunkte ein und verließ die Abstiegszone in Richtung Mittelfeld.
Nach zähem Beginn mit dem 0:1 gelang erst in der 5. Minute durch Angelina Gravile der Ausgleich zum 1:1. Nach dem 3:5 in der 14. Minute kam Stodo über eine gute Abwehrleistung besser ins Spiel und glich bereits eine Minute später zum 5:5 aus. Im Anschluss die erste Führung des Spiels beim 6:5, jedoch glich der Gastgeber immer wieder aus. Nach einer 12:10 Führung für Stodo ging es mit 12:11 in die Pause.
Die ersten fünf Minuten nach der Pause glichen der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit, St. Pauli glich die Führung des ATSV bis zum 13:13 immer wieder aus. Mit drei Toren in Folge setzte sich Stockelsdorf nach 38 Minuten auf 16:13 ab. Als Laura Hirt in der 48. Minute das 21:15 erzielte, schien das Spiel gelaufen. Es folgte das Team Time Out des FC St. Pauli.
Die Heimmannschaft holte Tor um Tor auf, was Trainer Steinhoff in der 51. Minute beim 21:19 veranlasste sein Team Time Out zu nehmen, um die Mannschaft neu zu justieren. Es wollte aber kein Tor mehr gelingen, dass es am Ende nach 13 Minuten ohne jedes Tor zum knappen Sieg von 21:20 reichte, war dem aufopferungsvollen Kampf in der Abwehr und einer über sich hinauswachsende Torhüterin Britta Reimann zu verdanken.
„Im Abwehrverhalten traten wir Klassen besser als in den drei zuletzt verlorenen Spielen auf. Dies gab wiederum Sicherheit im Angriffsverhalten und unsere Angriffe wurden geduldiger als zuletzt gespielt“, so Trainer Matthias Steinhoff nach dem Spiel. „Gerade wichtig für das Selbstvertrauen vor den zwei anstehenden Partien gegen die Erst- und Zweitplatzierten der OL.“
Torschützen für ATSV Stockelsdorf:
Jenny Stapelfeldt (8/5), Angelina Gravile, Nina Mitschker und Mandy Schrader (je 4), Laura Hirt (1)
SG Wilhelmsburg – VfL Bad Schwartau 23:27 (11:12)
Im Duell der Aufsteiger setzte sich der VfL Bad Schwartau bei der SG Wilhelmsburg mit 27:23 (12:11) durch und verbuchte die ersten Auswärtspunkte auf der Habenseite. Mit diesem Sieg im 4-Punkte-Spiel verließen sie gleichzeitig die Abstiegszone und stellten den Kontakt zum Mittelfeld her.
Zu Beginn des Spiels war beiden Mannschaften anzumerken, wie ernst sich die Situation darstellt. Das Spiel plätscherte so vor sich hin und niemand war in der Lage, sich abzusetzen. Die geduldig herausgespielten Tore des VfL glichen die Gastgeber immer wieder über die schnelle Mitte oder ihre gefährlichen Rückraumspielerinnen aus.
Die Ansage in der Kabine wurde in Abwesenheit von Trainer Adam Swoboda von Sabrina Krawczak gemacht, die deutlich machte, die Spannung hoch zu halten, um nicht wie so oft nach der Pause einen Einbruch zu erleben. Direkt nach der Halbzeit ließen technische Probleme einen längeren Stillstand entstehen, den der VfL besser verkraftete. Direkt zwei Tore brachten die Schwartauerinnen auf die Siegerstraße. Die Schwartauerinnen ließen jetzt in der Defensive, und auch beim Rückzugsverhalten, kaum noch etwas anbrennen.
So hielt der VfL Bad Schwartau die SG Wilhelmsburg auf Distanz und brachte verdient den ersten Auswärtssieg mit 27:23 unter Dach und Fach, der den Sprung auf den 9. Platz als Belohnung brachte.
HG Hamburg-Barmbek – VfL Bad Schwartau U23 29:24 (12:12)
Der VfL Bad Schwartau U23 hielt, nach anfänglichen Starschwierigkeiten, das Spiel bis zur 40. Minute offen und verkaufte sich bei der 24:29 (12:12) Niederlage beim verlustpunktfreien Spitzenreiter sehr gut. Erst in der Endphase des Spiels setzte sich der Favorit ab und siegte am Ende sicher.
Über 4:1 setzte sich die HG Hamburg-Barmbek in der 10. Minute auf 7:4 ab. Das Team Time Out von Trainer Thomas Steinkrauß rüttelte die Mannschaft wach. Sie kam zurück ins Spiel und schaffte über die kompakte Abwehr in der 25. Minute beim 10:10 den Ausgleich, um eine Minute später, nach dem Team Time Out der Hamburger, erstmals selbst die Führung zu übernehmen. Mit dem 12:12 wurden die Seiten gewechselt.
Die ersten fünf Minuten der zweiten Halbzeit gehörten dem VfL, der nach eigener Führung aber immer wieder den Ausgleich hinnehmen musste. Danach übernahm der Favorit die Initiative und zog von 17:16 mit einem 5:0-Lauf bis zur 45. Minute vorentscheidend auf 22:16 davon. In der restlichen Spielzeit, nach Umstellung der Abwehr, gestaltete der VfL das Spiel wieder ausgeglichen, aber es gelang nicht noch eine Wende herbei zu führen. Am Ende unterlagen die Schwartauer dem Topfavoriten HG Hamburg-Barmbek mit 24:29.
„Meine Jungs haben ein gutes Spiel gemacht und waren auf Augenhöhe mit dem Tabellenführer“, resümiert Trainer Steinkrauß nach dem Spiel. „Die Niederlage ist um zwei, drei Tore zu hoch ausgefallen und spiegelt das Spiel nicht wirklich wieder. Ich hatte eine gute Mischung aus U19- und U23-Spielern, die im Angriff sehr mutig gespielt und in der Defensive gut gearbeitet haben.“
Torschützen für den VfL Bad Schwartau U23:
Maximilian Andreas Mißling (12/4), Thimo Steinfurth (3), Piet Möller, Jannis Schmidtke und Tom Patalas (je 2), Marius Nagorsen, Niklas Antonin Jung und Till Meisner (je 1)
Ergebnisse vom Wochenende
Frauen:
AMTV Hamburg | vs | MTV Herzhorn | 33:23 |
SG Wilhelmsburg | vs | VfL Bad Schwartau | 23:27 |
FC St. Pauli | vs | ATSV Stockelsdorf | 20:21 |
TSV Ellerbek | vs | SG Todesfelde/Leezen | 29:27 |
HG Owschlag/Kropp/Tetenhusen II | vs | Bredstedter TSV | 30:30 |
TSV Wattenbek | vs | TSV Altenholz | 30:22 |
Männer:
MTV Herzhorn | vs | SG Hamburg-Nord | 23:24 |
HSG Schü/We/Re | vs | HSG Ostsee N/G | 24:29 |
HG Hamburg-Barmbek | vs | VfL Bad Schwartau U23 | 29:24 |
FC St. Pauli | vs | TSV Hürup | 23:22 |
HT Norderstedt | vs | THW Kiel II | 26:33 |
Preetzer TSV | vs | TuS Esingen | 29:24 |