Timmendorfer Strand – Es war ein ungewöhnlicher Ort, um ein erstes Gespräch zu führen, schließlich führt man nicht jedes Interview in einer Küche. Doch schon vor Beginn der Unterhaltung mit HL-SPORTS entschuldigte sich Dennis Sauerbrei, neuer Erster Vorsitzender des EHC Timmendorfer Strand (im Bild links), dafür: „Unser Koch fällt heute leider aus.“ Also stellt sich der 33-Jährige selbst an den Herd und beantwortet geduldig die Fragen unseres Redakteurs. Denn gemeinsam mit dem ebenfalls neuen Zweiten Vorsitzenden Timo Lichtenfeldt (Bild rechts) will er den EHCT in die Zukunft führen. Die wichtigsten Punkte sind dabei der Bürgerentscheid zur Zukunft des ETC in Timmendorf, die wirtschaftliche und sportliche Ausrichtung inklusive Ausgliederung der ersten Mannschaft in eine Gesellschaft.

Bürgerentscheid/Zukunft der Halle: Dies ist aktuell der wichtigste Punkt auf der Agenda. Denn nur ein positiver Bürgerentscheid bedeutet auch eine Zukunft für den EHCT. „Der 26. Februar entscheidet alles!“, stellt Sauerbrei nochmals klar: „Nur wenn die Bürgerinnen und Bürger ein positives Votum abgeben, geht es hier weiter.“  Aus diesem Grund sollen die Informationen in den kommenden Wochen noch intensiver, noch breiter gestreut werden, so dass die Timmendorfer Wahlberechtigten bestmöglich informiert an die Wahlurnen treten können. Der Info-Abend am gestrigen Samstag soll dabei nur ein Anfang gewesen sein. Weitere Informationsveranstaltungen, auch gemeinsam mit der Gemeinde, sollen folgen. Damit will man die die Wahlberechtigten bewegen, im Februar an die Urnen zu gehen – um dann im besten Fall während des Ostseederbys gegen die Rostock Piranhas ein positives Votum verkünden zu können.

Ausgliederung der ersten Mannschaft: Schon seit einiger Zeit macht man sich beim EHCT Gedanken darüber, wie man die Oberliga-Mannschaft professioneller aufstellen kann. Neben sportlichen Gesichtspunkten spielt dabei auch die wirtschaftliche Seite eine Rolle. Aus diesem Grund wird man nicht drum herumkommen, die Beach Boys in eine GmbH auszugliedern – einen Schritt, den der Großteil der Drittligisten bereits vollzogen hat. Wirtschaftlich würde es vieles vereinfachen, aber auch auf sportlicher Seite eröffnet dies dem EHCT mehr Handlungsmöglichkeiten. Dennis Sauerbrei stellt aber klar: „Die Ausgliederung kann nur der Verein selbst machen und er wird auch derjenige sein, welcher gestaltet.“ Dabei will man die Mitglieder des Vereins mitnehmen, will mit einem schlüssigen Konzept alle überzeugen. Wie dies aussieht, darüber macht der Vorstand gegenüber HL-SPORTS noch ein Geheimnis. Klar ist nur: sollte das Votum beim Bürgerentscheid positiv ausfallen, werden die Planungen in Sachen Ausgliederung intensiviert, so dass die Beach Boys 2017/18 als GmbH an den Start gehen können.

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Sportlicher Ausblick: Nicht nur die wirtschaftlichen, auch die sportlichen Strukturen sollen professioneller werden. Aus diesem Grund soll ein Sportdirektor oder Sportlicher Leiter installiert werden. „Es soll jemand werden, der die nötigen Kontakte und vor allem das nötige Fachwissen in Sachen Eishockey hat. Er soll dann gemeinsam mit dem Trainer die Mannschaft zusammenstellen“, so Sauerbrei. Einen Kandidaten gibt es schon, der Name soll Anfang Februar verkündet werden. Auch der Jugendbereich soll konzeptionell und vor allem von der Spielidee deutlich näher an die erste Mannschaft herangeführt werden. „Im Moment ist es so, dass es für junge Spieler aus der eigenen Jugend schwierig ist, schnell an die erste Mannschaft herangeführt zu werden“, so Sauerbrei: „Der Leistungssprung von der Jugend zu den Beach Boys ist sehr groß.“ Um diese Lücke zu verkleinern, sollen Sportlicher Leiter, Cheftrainer und Jugendkoordinator eng zusammenarbeiten, um die Ideen auch im Jugendbereich umzusetzen. Im Idealfall sollen von den Kleinschülern bis zur 1. Mannschaft alle einer Spielidee folgen – und natürlich sollen auch hier alle ehrenamtlichen Trainer und Betreuer miteinbezogen werden.

Es ist eine ganz große Agenda, welche sich der neue Vorstand auf die Fahne geschrieben hat. Die Ziele sind ungemein ambitioniert, aber es bleibt auch kaum etwas anderes übrig, wenn man in der Oberliga nicht den Anschluss verlieren will. Doch alle Pläne und Überlegungen sind hinfällig, wenn die Bürger sich gegen die Eishalle entscheiden.

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