Hamburg – Lübecks Leichtathletik-Talente haben am vergangenen Wochenende einmal mehr überzeugt: Wie HL-SPORTS berichtete, hat Mareike Rösing (TuS Lübeck) bei den Deutschen Hallen-Mehrkampfmeisterschaften in Hamburg den Fünfkampf der U20 gewonnen – mit 3862 Punkten. Die 17-Jährige hatte im Vorjahr an gleicher Stätte mit Deutschem Rekord den Fünfkampf-Titel der U18 erobert. Finja Rattunde (MTV Lübeck) wurde Sechste im Fünfkampf der U18, ihre neue Vereinskameradin Janina Lange belegte bei den Frauen Rang 7. Voll des Lobs ist SHLV-Landestrainer Dirk Schulz.
„Zunächst bin ich sehr froh und beeindruckt, dass alle drei Lübeckerinnen, die am Start waren, sich auch platziert haben“, sagte Schulz – und machte für HL-SPORTS eine besondere Rechnung auf: „Bei den Mädels war damit keine andere deutsche Stadt besser, wie ich in einer nicht ganz ernst gemeinten Statistik mit Nationenpunkten für Städte errechnet habe. Alle drei haben zum Höhepunkt ihre besten Saisonleistungen gebracht und sind gut durch den Mehrkampf gekommen.“
Der Lehrer der Oberschule zum Dom, seit Jahren engagierter Landestrainer im Schleswig-Holsteinische Leichtathletik-Verband (SHLV), ist zuversichtlich: „Hier wächst wirklich etwas Besonderes heran, mit Winona Hammann, Katharina Kemp und Jana Marketon sind ja noch drei tolle Mädels auf einem guten Weg, im Sommer anzugreifen. Auch Carolin Bielert traue ich langfristig erfolgreiche Mehrkämpfe zu. 7 Türme, 7 Top-Mehrkämpferinnen – daraus müssen wir was machen!“
Ausführlich erläuterte Schulz den dritten DM-Titel von Mareike Rösing: „Das war eine reife Leistung – wir mussten die Vorbereitung so gestalten, dass wenig Zeit für Techniktraining blieb und die Wettkampfform sich erst spät ausprägen konnte. Umso höher sind die gezeigten Leistungen einzuschätzen, vor allem die mentale Stärke, auch dann souverän durchzuziehen, wenn noch nicht alles sitzt. Bis auf den 800-m-Lauf waren das alles gute Einzelleistungen. Über 800 m haben wir uns ein bisschen verspekuliert, weil wir fest davon ausgegangen waren, dass die Zweite, Antonia Kohl, mit einer Bestzeit von 2:21 noch einmal angreifen würde – das hat sie aber nicht gemacht. Mareike hat sich also zunächst taktisch richtig hinten im Feld eingeordnet und dann zu spät gemerkt, dass das Rennen viel zu langsam war. Darüber hat sie sich sehr geärgert, was für ihre Einstellung spricht – aber bei einer Meisterschaft darf man auch mal taktisch laufen! Jetzt freuen wir uns, dass wir viel Zeit haben, den Sommer vorzubereiten und sind sehr optimistisch, dass Mareike ihre hohen Ziele dort erreichen wird, wo es drauf ankommt.“
Aus der DLV-Ergebnisliste noch einmal die Einzelleistungen von Mareike Rösing, die auf 3862 Punkte kam: 60 m Hürden 8,88 sek; Hochsprung 1,72 m; Kugelstoßen 11,50 m; Weitsprung 5,85 m; 800 m 2:36,34 min.
Die kompletten Ergebnisse aus der Hamburger Leichtathletikhalle hier
Die HL-SPORTS-Fotomontage zeigt (von links): Mareike Rösing, Winona Hammann, Finja Rattunde und Landestrainer Dirk Schulz.