Neumünster – Der Ball rollt in den Fußball-Amateurligen noch nicht so richtig. Da hat der erste Mann der Schleswig-holsteinischen Ballkünstlern Zeit für das Pferdesport-Event des Nordens, die VR Classics. HL-SPORTS traf und fragte den 65-Jährigen, wie es dazu kommt, dem Fußball ein Wochenende „untreu“ zu werden.
HL-SPORTS: Hallo Hans-Ludwig. Du warst u.a Spielausschussobmann in Plön, IT- Beauftragter, Pressesprecher und 2. Vorsitzender beim SHFV. Seit 2007 bist du nun Präsident im Verband. Dazu auch 1. Vize beim NFV und im DFB-Vorstand vertreten. Das alles im Fußballbereich. Wie oft hast du da den so genannten Ritt auf der Rasierklinge erlebt.
Hans-Ludwig Meyer: „Da gab es eigentlich nur ein Ereignis, was mich voll getroffen hat. Das war die Unterschlagung von Geld im Verband. Das waren schwere Stunden für mich. Aber gegen kriminelle Energie ist man leider nicht gefeilt. Doch wir haben uns den Dingen gestellt, haben mit Offenheit und Transparenz gegengesteuert.“
HL-SPORTS: Den „Ritt“ im Verband haben wir angerissen. Du sollst aber auch dem Reitsport allgemein positiv gegenüberstehen. Wie oft warst du schon bei den VR Classics in Neumünster zu Gast?
Hans-Ludwig Meyer: „Ich bin regelmäßig dort vor Ort. Das ist ein Turnier, welches über viele Jahre schon einen hervorragenden Ruf genießt. Durch meinen Schwiegervater konnte ich vor langer Zeit mit August Horn auch einmal den Veranstalter kennenlernen, der das Ganze damals mit ins Leben gerufen hat.“
HL-SPORTS: Was macht für dich den Reiz des Reitturniers aus?
Hans-Ludwig Meyer: „Die Atmosphäre in den Holstenhallen ist einzigartig. Sportlich gesehen ist es zudem eine Chance für den Nachwuchs aus Schleswig-Holstein sich zu präsentieren. Und auch die Tatsache, dass internationale Spitzenleute oder auch im Dressurbereich einmal eine Isabell Werth zu sehen ist, spricht für sich.“
HL-SPORTS: Hast du selbst schon auf einem Pferd gesessen?
Hans-Ludwig Meyer: „Ich wohne ja etwas außerhalb von Kiel. Da gibt und gab es schon viele Bauernhöfe. Versucht habe ich es aber nur auf einem Islandpony…
HL-SPORTS: Deine Töchter Alina (22) und Lucy (19) sind ja praktisch mit Pferden groß geworden. Wie kam es dazu?
Hans-Ludwig Meyer: „Ich wollte immer gerne, dass meine Kinder Sport machen. Mir war es eigentlich auch egal ob das Handball, Fußball oder irgendetwas ist, was sie betreiben. Auch meine anfänglichen Gedanken, ob der Reitsport wirklich das Richtige ist, sind schnell verflogen. Das ist ein toller Sport, bei dem genauso viele soziale Kontakte geknüpft werden können, wie in anderen Bereichen. Ich bin jedenfalls richtig stolz darauf, dass meine Töchter schon mit vier Jahren begonnen und auch Verantwortung für die Pferde übernommen haben.“
HL-SPORTS: Liege ich richtig in der Annahme, dass Alina und Lucy ein eigenes Pferd besitzen?
Hans-Ludwig Meyer: „Ja das stimmt. Angefangen haben beide mit Schulpferden, voltigieren und reiten von Ponys. Es folgte später ein eigenes Pony und Pferd. Für mich war es selbstverständlich den Sport meiner Kinder auch richtig zu unterstützen.“
HL-SPORTS: Wie viel Zeit hast du schon auf Reitplätzen, Turnieren und in Reithallen verbracht.
Hans-Ludwig Meyer: „Ich bin natürlich aufgrund meiner Ämter im Fußball zeitlich eingeschränkt. So hat meine Frau Astrid wesentlich mehr Zeit investiert. Trotzdem habe ich immer versucht soweit es möglich war dabei zu sein. Und das bedeutet dann auch schon einmal um 4 Uhr morgens aufzustehen, um dann um 7 Uhr auf einem Turnier zu sein.“
HL-SPORTS: Da sind wir ja wieder bei der VR Classics angekommen. Werden wir deine Töchter dort auch sehen?
Hans-Ludwig Meyer: „Dafür reicht es nicht. Alina reitet Dressur, das macht ihr Spaß. Lucy wird im Stützpunkttraining beim Springreiten gefördert, hat sich mit dem Reiterbund Plön in Bad Segeberg sogar für die Baltic Horse Show in Kiel qualifiziert. Das ist doch eine tolle Sache“
HL-SPORTS: Danke für deine Ausführungen Hans-Ludwig und viel Spaß in Neumünster.