Lübeck – Egal auf welchen Teil der Frauen-SH-Liga-Tabelle man schaut, man findet überall enorme Spannung. Vorne balgen sich gleich drei Teams um die Meisterschaft, im Tabellenkeller kann es ab Platz neun eng werden, zumal dort die vielen Absagen für zusätzliche Brisanz sorgen. Und mitten drin sind die beiden Teams der Region, denn sowohl der TSV Ratekau wie auch der Eichholzer SV werden ihre Anhängern wohl Herzschlagfinals bieten können.
Der ESV beispielsweise steht mit zehn Punkten knapp über dem Strich, hat aber zwei Spiele mehr absolviert als der TSV Russee (13 Zähler) auf Rang neun und der Kieler MTV (7). Dazu belastet die Hypothek des schlechtesten Torverhältnisses der Liga die Bilanz. Dennoch ist man an der Guerickestraße frohen Mutes, was den Rest der Saison angeht. Am Sonntag wartet eine ganz schwere Aufgabe auf die Eichholzer Frauen, denn mit TuRa Meldorf kommt eine Mannschaft, die bis vor wenigen Wochen noch ganz oben anklopfte. Doch drei Spiele ohne Sieg sorgten dafür, dass TuRa auf Rang fünf zurückfiel, die Meisterschaft angesichts von neun Punkten Rückstand auf Spitzenreiter SV Henstedt-Ulzburg II wohl ad acta legen kann. Dennoch ist Meldorf natürlich der Favorit, auch wenn die Ergebnisse zuletzt eher enttäuschend waren und Eichholz dagegen in der Liga aufhorchen ließ. Und das Hinspiel (1:9) würde der ESV sicherlich gerne vergessen machen.
Richtig guter Dinge ist man dagegen an der Rosenstraße. Der TSV Ratekau befindet sich nach dem überraschend klaren Erfolg gegen Klausdorf weiter mitten im Geschäft um den Titel. Gemeinsam mit Henstedt führt man die Liga mit je 31 Punkten an und hat dabei sogar ein Spiel weniger absolviert als der Tabellendritte VfB Schuby. Die Ostholsteinerinnen sind nun guter Dinge, zumal mit dem TSV Russee ein Gegner kommt, der aktuell eine Talfahrt erlebt. Fünf Niederlagen in Folge kassierte der Tabellenneunte, im Schnitt hagelte es fünf Gegentore. Der gute Saisonstart, beidem man unter anderem Ratekau einen Zähler (2:2) abknöpfte, ist verpufft. Von daher ist die Favoritenrolle klar verteilt, zumal der Titelverteidiger jeden Zähler braucht und die „englischen Wochen“ nicht die Entscheidung in der Meisterschaft bringen sollen.
Stimmen vor dem Wochenende
Eichholzer SV – TuRa Meldorf (Sonntag, 11 Uhr, Guerickestraße)
Jürgen Scheffel (ESV): „Jetzt erst Recht! Das ist wohl unser Motto für das Wochenende gegen Meldorf. Die Ausfälle durch Verletzung und Sperre treffen uns hart, trotzdem wollen wir uns zu Hause, gegen Meldorf nicht verstecken und uns an die positiven Eindrücke aus dem Rückrundenstart erinnern. Jede wird sich voll reinhängen um die Ausfälle zu kompensieren, vielleicht springt ja der ein oder andere Punkt bei raus.“
TSV Ratekau – TSV Russee (Sonntag, 14 Uhr, Rosenstraße)
Maik Lietzau (Ratekau): „Mit dem Wind des letzten Spiels im Rücken wollen wir in den Sonntag gehen. Mit Russee kommt ein unbequemer Gegner zu uns. Wir haben allerdings gute Möglichkeiten für uns entdeckt, die drei Punkte bei uns zu behalten.“