Lübeck – Die Frauen des VfL Bad Schwartau greifen nach dem Strohhalm und gewannen das Schicksalsspiel Nummer eins gegen die SG Wilhelmsburg mit 24:20 (14:12) und können vorerst weiter auf den Klassenerhalt hoffen. Für den ATSV Stockelsdorf dürfte der Sieg gegen den direkten Tabellennachbarn FC St. Pauli mit 22:20 (15:11) den endgültigen Klassenerhalt bedeuten. Nach guter erster Halbzeit und langer Gegenwehr in der zweiten, unterlag der VfL Bad Schwartau U23 dem Favoriten HG Hamburg-Barmbek am Ende noch mit 19:25 (13:10).
ATSV Stockelsdorf – FC St. Pauli 22:20 (15:11)
Mit den 22:20 (15:11) Heimsieg des ATSV Stockelsdorf über den Tabellennachbarn FC St. Pauli haben sie den Klassenerhalt wohl bereits in der Tasche. Bei jetzt neun Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz, bei noch fünf ausstehenden Partien, sollte da nichts mehr anbrennen.
Nach dem 0:1 zeigte die Mannschaft von Trainer Matthias Steinhoff, wer die Halle als Sieger verlassen wollte. Sie glichen aus und zogen, aus einer stabilen Abwehr heraus, gleich über 3:1 auf 7:3 in der 7. Minute davon. Nachdem St. Pauli auf 8:9 in der 15. Minute verkürzte, schalte Stodo wieder einen Gang rauf und stellte beim 15:11 zur Pause den alten Abstand wieder her.
Unmittelbar nach Wiederbeginn legte der ATSV noch einen zum 16:11 drauf und diesen Vorsprung behaupteten sie bis zur 46. Minute. Der Gast verkürzte, kam aber nicht näher wie auf drei Tore heran. Bereits nach 58 Minuten stand das Endergebnis von 22:20 für den ATSV Stockelsdorf fest, der nun entspannt in die nächsten Spiele gehen kann.
Torschützen für ATSV Stockelsdorf:
Jenny Stapelfeldt (6/3), Angelina Gravile (5), Justine John und Alisa Lang (je 4), Fenja Schreiber, Katharina Pünner und Nina Kindler (je 1)
VfL Bad Schwartau – SG Wilhelmsburg 24:20 (14:12)
Es war das Fünkchen Hoffnung, dass den VfL Bad Schwartau antrieb und die SG Wilhelmburg nach 12 Niederlagen in Folge mit 24:20 (14:12) niederrang. Somit wurde der Strohhalm, der sich noch für den möglichen Klassenerhalt bot, ergriffen und neue Hoffnung für die letzten fünf Spiele geschürt. Durch diesen Sieg hat der VfL auch den direkten Vergleich für sich entschieden, der bei Punktgleichheit ausschlaggebend ist. Nun trennen noch vier Punkte die Schwartauer vom ersten Nichtabstiegsplatz, den die SG Wilhelmsburg derzeit einnimmt.
Die ersten 20 Minuten des Spiels gehörten den Wilhelmsburger Frauen, sie gingen mit 1:0 in Führung und bauten diese bereits in der 9. Minute auf 5:2 aus. In der Abwehr versuchte sich der VfL auf die starke Rückraumlinke und Rechtsaußen einzustellen, was erst einmal nicht so gut gelang. Wodurch sie viele einfache Gegentore kassierten und der Angriff war noch zu inkonsequent im Abschluss.
Die Defensive stabilisierte sich, die Beine wurden schneller, es wurde vermehrt angepackt und die Absprache untereinander klappte immer besser. Nach dem 5:9 in der 17. Minute übernahm der VfL, mit einem 5:0-Lauf nach 25 Minuten, beim 10:9 erstmals durch Lisa Füllgraf die Führung. Sie setzte sich immer wieder eins gegen eins gut in Szene. In die Pause ging es mit einem 14:12 Vorsprung.
Wie üblich verschlief der VfL Bad Schwartau die ersten fünf Minuten der zweiten Halbzeit und versäumte es, frühzeitig die Führung auszubauen. Die SG erzielte den Ausgleich, doch der VfL setzte wieder nach.
Nach dem 18:15 in der 40. Minute bäumte sich der Gegner noch einmal auf und verkürzte in der 51. Minute auf 19:20. Aus einer konzentrierten Abwehr heraus, hinter der mit Frauke Staaß eine erfahrene Torhüterin das ihre dazu tat, gelang es dem Gastgeber sich nach 55 Minuten vorentscheidend auf 23:19 abzusetzen. Mit dem 24:19 in der 58. Minute war das Spiel endgültig entschieden und am Ende stand der viel umjubelte 24:20 Sieg fest.
Auch Julia Engelmann steuerte vier Treffer bei ihrem Comeback zum wichtigen Erfolg nach 12 Niederlagen bei.
„Ein völlig verdienter Sieg nach dieser wirklich guten Mannschaftsleistung. Jeder hat alles gegeben, ob auf dem Spielfeld oder auf der Bank“, zieht VfL-Spielerin Carina Schröder Bilanz. „Jedes Tor wurde gefeiert und jede vereitelte Torchance der Gegnerinnen bejubelt.“
Torschützen für VfL Bad Schwartau:
Lisa Füllgraf (10), Julia Engelmann (4/2), Sarah Nadolni (3/3), Sina Christin Schlör (3), Jennifer Tank (2), Carina Schröder und Alea Sophie Kobbe (je 1)
VfL Bad Schwartau U23 – HG Hamburg-Barmbek 19:25 (13:10)
Nach starker erster Halbzeit des VfL Bad Schwartau U23 ging in der zweiten Hälfte der zweiten Halbzeit nicht mehr viel zusammen und sie unterlagen der ungeschlagenen HG Hamburg-Barmbek noch deutlich mit 19:25 (13:10). Die Gastgeber ärgerten den Favoriten 50 Minuten lang, mussten sich aber zum Schluss durch eigene Fehler beugen.
Nach dem 2:0 Blitzstart des Gastes kam die Mannschaft von Trainer Thomas Steinkrauß, aus einer sicheren Abwehr mit gutem Torhüter, ins Rollen und zeigte ein Spiel auf Augenhöhe. Sie bekamen immer mehr Zugriff auf das Spiel und aus der sicheren Abwehr setzten sie sich Tor um Tor ab, um in der 21. Minute mit 10:6 in Front zu liegen. Die Seiten wurden beim 13:10 gewechselt.
Nach der Pause kam die HG Hamburg-Barmbek besser ins Spiel und glich nach 40 Minuten zum 16:16 aus. Selbst in der 50. Minute beim 18:18 war noch alles drin. Nach der Barmbeker Umstellung auf eine 5:1-Abwehr, riss der Faden und es wurde zu überhastet abgeschlossen. Die Gäste nutzen diese Unsicherheit und bedankten sich mit einem 7:0-Lauf zum 25:18 und das Spiel war endgültig entschieden. Den letzten Treffer setzte der VfL Bad Schwartau U23 zum Endstand von 19:25.
„Es war die von mir erwartete Reaktion meiner Mannschaft auf die desolate Vorstellung von letzter Woche“, so Trainer Steinkrauß nach dem Spiel. „Meine Jungs waren von der ersten Minute an hoch motiviert und haben dem bisher ungeschlagenen Favoriten Paroli geboten. Am Ende steht ein Ergebnis, welches das Spiel aus meiner Sicht nicht wiederspiegelt. Sechs Tore Differenz sind zu hoch.“
Nach dieser Niederlage findet sich der VfL U23 auf Platz 11 wieder, dem ersten Nichtabstiegsplatz, zu dem allerdings ein Polster von sechs Punkten besteht.
Torschützen für VfL Bad Schwartau U23:
Maximilian Andreas Mißling (7/1), Till Meisner (5), Marius Nagorsen (3), Tom Patalas (2), Niklas Antonin Jung und Kjell Schröder (je 1)
Ergebnisse vom Wochenende
Frauen:
TSV Ellerbek | vs | VfL Bad Schwartau | 30:20 |
MTV Herzhorn | vs | AMTV Hamburg | 19:35 |
TSV Altenholz | vs | TSV Wattenbek | 27:31 |
ATSV Stockelsdorf | vs | FC St. Pauli | 22:20 |
VfL Bad Schwartau | vs | SG Wilhelmsburg | 24:20 |
SG Todesfelde/Leezen | vs | TSV Ellerbek | 36:28 |
Bredstedter TSV | vs | HG Owschlag/Kropp/Tetenhusen II | 39:24 |
SG Alstertal-Langenhorn | vs | HT Norderstedt | 37:28 |
Männer:
TSV Hürup | vs | FC St. Pauli | 32:21 |
TuS Esingen | vs | Preetzer TSV | 24:26 |
THW Kiel II | vs | HT Norderstedt | 30:30 |
SG Hamburg-Nord | vs | MTV Herzhorn | 26:22 |
HSG Ostsee N/G | vs | HSG Schü/We/Re | 32:16 |
SG WIFT | vs | TV Fischbek | 25:25 |
VfL Bad Schwartau U23 | vs | HG Hamburg-Barmbek | 19:25 |