Hamburg – Der Handball Sport Verein Hamburg benötigte in der Sporthalle Hamburg vor 3005 begeisterten Zuschauern gegen die SG VTB Altjührden nur ganze 15 Minuten nach der Pause, um zu Hause die weiße Weste der Saison mit dem 15. Heimsieg im 15. Heimspiel zu verteidigen. Am Ende hatten die Hamburger mit 33:28 (12:13) die Nase vorn und ließen Altjührden nicht den Hauch einer Siegchance, die jetzt in die Relegation um den Klassenerhalt müssen.
Für den HSV Hamburg endete somit eine erfolgreiche Saison. Als Aufsteiger belegten sie unangefochten den 3. Platz und blieben zu Hause ohne Punktverlust. Die letzte Heimniederlage datiert vom 28. September 2013 mit 26:27 gegen den TSV Ellerbek aus der Saison 2013/14 in der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein. Dazwischen liegen 51 Spiele ohne Niederlage bei nur drei abgegebenen Punkten vor heimischer Kulisse. Eine stolze Bilanz für die junge Mannschaft von Trainer Torsten Jansen.
Bereits den ersten Angriff wehrte Torhüter Dominik Plaue sicher ab und ermöglichte somit bereits nach 44 Sekunden das 1:0 für den HSV Hamburg durch Dominik Axmann. Nach dem Ausgleich gerieten die Hamburger in Rückstand, fanden nicht so richtig ins Spiel und liefen der Gästeführung hinterher. Aus einer besser stehenden und beweglicher agierenden Abwehr heraus erzielte der Gastgeber, durch schnelles Umschalten von Abwehr auf Angriff, vier Treffer in Folge und übernahm in der 15. Minute mit 9:7 wieder die Führung.
Die SG VTB Altjührden ließ sich aber nicht abschütteln, kämpfte sich wieder heran und erzielte mit der Halbzeitsirene die 13:12 Pausenführung, die noch eine Weile am Zeitnehmertisch mit den Schiedsrichtern diskutiert wurde, bevor der Treffer Anerkennung fand.
Der Handball Sport Verein Hamburg kam wie ausgewechselt aus der Kabine wieder aufs Spielfeld und brannte ein Feuerwerk ab. Die Abwehr war immer einen Schritt schneller, was dazu führte, dass Altjührden nicht ungehindert zum Torwurf kam und was den Weg an der Deckung vorbei fand, entschärfte Plaue im Tor. So wurde aus dem 12:13 Rückstand mit einem 6:1-Lauf in der 39. Minute eine 18:14 Führung.
Damit nicht genug, die jungen Wilden hatten Blut geleckt und setzten ihren Sturmlauf fort. Hinten wurde zugepackt und vorne zielstrebig in die Lücken gestoßen, was in der 45. Minute beim 23:16 die Entscheidung in dem Spiel bedeutete. Trainer Jansen gab nun all seinen Spielern die Möglichkeit im letzten Saisonspiel zum Einsatz zu kommen.
Als nach 47 Minuten der A-Jugendtorhüter Marcel Kokoszka sein Debut in der 3. Liga gab, war der Jubel der Fans groß. Er hatte einen guten Einstand, wehrte einige Bälle ab und fügte sich nahtlos in die erfolgreiche Mannschaft ein. Nach einer Parade von Kokoszka netzte Finn Nowacki per Gegenstoß zum 29:20 ein und es schien sich ein Debakel für die Gäste anzubahnen.
Begünstigt durch drei Zeitstrafen gegen die Hamburger in den letzten fünf Minuten des Spiels, schaffte es Altjührden noch das Ergebnis ein wenig freundlicher zu gestalten, was aber den in der zweiten Hälfte nie gefährdeten 33:28 Sieg der Hamburger nicht mehr verhinderte.
Nach dem Spiel wurden die neun Spieler, die den Handball Sport Verein Hamburg verlassen, von Präsident Marc Evermann und Vizepräsident Martin Schwalb verabschiedet. Jonah Born, Marten Most, Tim Siebert, Jonathan Papirow, Phillip Kraul, Lasse Kohnagel, Finn Nowacki, Ole Stabick und Kapitän Sebastian Bütow erhielten ein Präsent zum Abschied.
Stimmen zum Spiel:
Trainer Torsten Jansen, Handball Sport Verein Hamburg:
„Für Altjührden ging es natürlich noch um alles, sie wollten den direkten Klassenerhalt. Für uns ging es im Endeffekt um nicht wirklich etwas. Dennoch wollten wir das Spiel natürlich gewinnen und den Fans somit einen versöhnlichen Saisonabschluss bereiten. Wir hatten in der ersten Halbzeit schon die ein oder anderen Abstimmungsprobleme. Das haben wir in der Halbzeit besprochen und wollten diese abstellen. Am Ende haben wir das dann auch sehr ordentlich gemacht.“
Trainer Andrzej Staszewski, SG VTB Altjührden:
„Man sollte nicht vergessen, dass das Spiel 60 Minuten und nicht 30 geht. Wir haben in der zweiten Halbzeit nicht so kompakt gespielt, wie in der ersten. So kam es, dass wir im zweiten Durchgang 21 Tore kassieren. Taktisch haben die Jungs alles gegeben, aber in der Abwehr hat ein bisschen etwas gefehlt. Die Niederlage nehmen wir mit nach Hause und wir wollen natürlich in der Liga bleiben. In der Relegation wollen wir jetzt alles geben und ich hoffe wir schaffen das. Glückwunsch an den Handball Sport Verein Hamburg, sie haben super gespielt. Ich hoffe wir sehen uns nächstes Jahr wieder vor einer so tollen Kulisse.“
Torschützen für den Handball Sport Verein Hamburg:
Lasse Kohnagel (7), Lukas Ossenkopp (6/4), Finn Wullenweber (5), Niklas Weller (4), Ole Stabick und Christopher Rix (je 3), Jan Kleineidam (2), Sebastian Bütow, Dominik Axmann und Finn Nowacki (je 1)