Rostock – Im Rahmen des Gastspiels des F.C. Hansa Rostock bei Holstein Kiel in der 3. Liga kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Hansa-Fans und der Polizei, über die es Berichterstattungen unterschiedlicher Ausprägung gab. Der F.C. Hansa veröffentlichte gestern eine Stellungnahme zu den Vorkommnissen, den wir nachfolgend im Wortlaut veröffentlichen:
„Im Vorfeld unseres Auswärtsspiels am vergangenen Sonnabend (06.05.2017) bei Holstein Kiel ist es zu Auseinandersetzungen am Einlass zum Gästeblock gekommen. Dabei wurde durch die Polizei ein Wasserwerfer und Pfefferspray eingesetzt, wodurch mehrere Personen verletzt worden sind. In diesem Zusammenhang wurde kommuniziert, dass Rostocker Fans versucht hätten, den Eingangsbereich zu stürmen.
Zahlreiche Mitglieder und Fans, die selber Zeuge der Geschehnisse in Kiel waren, haben sich an uns gewandt und die Abläufe vor Ort geschildert. Unter Berücksichtigung der Augenzeugenberichte und der Berichte unseres Sicherheitsbeauftragen und Fanbeauftragten müssen wir feststellen, dass die Geschehnisse in Kiel bedauerlicherweise vor allem medial teilweise sehr undifferenziert und falsch dargestellt wurden.
Im Sinne unserer Mitglieder, Fans und unseres Vereins werden wir daher die Geschehnisse in Kiel noch einmal aus der Sicht der Beteiligten aufzeigen und richtigstellen.
Trotz der im Vorfeld bekannten großen Anzahl anreisender Gästefans war im Gästebereich des Holstein-Stadions für die rund 2.500 Hansa-Fans nur eine einzige Einlassschleuse geöffnet . Erst nach dem Einlass war es den Fans möglich, sich entsprechend auf die Blöcke M und O zu verteilen.
Trotz der durch die Eingangssituation bedingten Wartezeiten für die Fans lief der Einlass zunächst komplett ruhig und friedlich. Inmitten der Einlassphase hatte eine Polizeieinheit versucht einen Fan, der einer Straftat verdächtigt wurde, in Gewahrsam zu nehmen. Dazu wurde der Gäste-Eingang auf Weisung der Polizei durch den Ordnungsdienst geschlossen.
Der plötzliche komplette Einlassstopp führte bei den noch unzähligen Fans vor dem Stadion verständlicherweise zu Befürchtungen, nicht rechtzeitig zu Spielbeginn ins Stadion zu kommen. Der Druck der noch wartenden und ständig neu eintreffenden und nachdrängenden Fans erhöhte sich erheblich.
Nach 15 – 20 Minuten geduldigen Wartens führte der entstehende Unmut unter den Fans dann innerhalb wie außerhalb des Stadions zu einer gewissen Unruhe. Einen organisierten oder mutwilligen Sturm des Eingangsbereiches durch Hansa-Fans gab es ausdrücklich nicht! Dennoch kam es aufgrund von Kommunikationsschwierigkeiten innerhalb der Polizei zum Einsatz eines Wasserwerfers und Pfeffersprays im Bereich des Gästeeingangs
Bis auf den beschriebenen Vorfall gab es im weiteren Verlauf keine sicherheitsrelevanten Störungen und es herrschte eine normale Fußballatmosphäre.
Der F.C. Hansa Rostock bedankt sich bei allen Fans, die mit ihren Augenzeugenberichten zu einer Aufarbeitung und differenzierten Betrachtung der Geschehnisse in Kiel beigetragen haben. Wir sind stolz auf den Support der rund 2.500 mitgereisten Hansa-Fans, die sich trotz der ungünstigen organisatorischen Abläufe in der Einlassphase und genannten Begleiterscheinung, alles in allem sehr besonnen und im Sinne des Vereins verhalten haben. Allen verletzten Fans wünschen wir eine gute und schnelle Genesung.“