Hamburg – Bereits am Dienstag gab HSV-Stammkeeper Adler (Foto) bekannt, dass er in dieser Saison nicht mehr eingreifen kann. Auf seiner Facebookseite meldete er sich zu Wort, teilte mit: „Seit fast 15 Jahren vertraue ich auch auf die professionelle Meinung von Doc Müller-Wohlfahrt, bei dem ich zu einer weiteren Untersuchung meines Rippenbruchs war. Es verläuft alles positiv, aber bis zur Ausheilung bedarf es noch Zeit. Die Ärzte sind sich einig, dass ein verfrühter Einsatz noch in dieser Saison gesundheitliche Folgen für mich haben kann und meine Rippe den Bundesliga-Bedingungen nicht standhalten könnte. Es bleibt mir daher nichts anderes übrig, als diesem Rat zu folgen. Die Gewissheit, dass ich in dieser so wichtigen Phase nun nicht alles für den HSV geben kann, frustriert mich ohne Ende!“
Am Tag darauf ging der Hamburger SV in sein letztes öffentliches Training. Bis auf die Langzeitverletzten und Ersatzkeeper Mickel und der, für das kommende Bundesligaspiel beim FC Schalke 04 (Sonnabend, 15.30 Uhr), Innenverteidiger Mavraji (beide krank) tummelten sich alle Kicker auf dem Rasen. Mit Jung, Wood und Papadopoulos verließen allerdings gleich drei Rothosen bereits nach 45 Minuten den Platz und verschwanden in der Kabine. „Belastungssteuerrung“ heißt es beim Trainerteam und es war nicht das erste Mal, dass beispielsweise „Papa“ vorzeitig die Trainingssegel strich. Bei Gisdols Vorsichtsmaßnahme gilt es für die Hamburger in der Schalke „Halle“ den Relegationsplatz zu verlassen und das gegen frustrierte Schalker, die ihre Saisonziel ebenfalls weit verfehlten. In den letzten beiden Partien wollen sie allerdings noch das fast unmögliche schaffen, in die Euroleague einziehen. Das ist Ausgangslage auf dem Platz.
Es gab allerdings auch noch den Aspekt, des Finanziellen, dass an der Elbe in den vergangenen Jahren stets mit Klaus-Michael Kühne zusammenhängt. Ob der HSV in Zukunft weiter auf den Gönner bauen kann, bleibt abzuwarten, da dieser sich über die „Fachleute mit falschen Entscheidungen“ im Verein äußerte und damit Raum für Spekulationen gibt. Am Sonnabend zeigt sich, welche Mannschaft, aber wieder sportlich gesehen, weiter Frust oder Relegation hat.
Eines ist dabei wieder klar: Hinten mit Adler wird es nichts mehr. Oben mit Kühne ist ein Drahtseilakt und vorne liegen Punkte auf Schalke, die unbedingt eingetütet werden müssen.