Lübeck – Moisling galt eigentlich bei vielen „Experten“ im Vorwege als einer der Abstiegskandidaten in der Verbandsliga Süd-Ost schlechthin. Schon zur Winterpause trotzten die Rot-Weißen allerdings allen Unkenrufen, sortierten sich nach dem Ausverkauf, insgesamt 15 Akteure kehrten dem Verbandsligisten den Rücken, bereits im Mittelfeld ein und sicherten sich auch am Ende den Klassenverbleib. HL-SPORTS sprach mit Cheftrainer Sven Sercander über ein ereignisreiches Jahr und seinen Entschluss, nicht mehr als Trainer am Brüder-Grimm-Ring zur Verfügung zu stehen.

HL-SPORTS: Hallo Sven. Musst du dich nicht manchmal kneifen, auf die eigene Schulter klopfen, was ihr da zusammen mit der Mannschaft auf die Beine gestellt und geschafft habt?

Sercander: „Ich bin natürlich schon stolz darauf, dass wir die Verbandsliga halten konnten. Etwaige spielerische Defizite wurden mit mannschaftlicher Geschlossenheit ausgeglichen. Jeder hat sich zu 100 Prozent mit Rot-Weiß identifiziert und eingebracht. Mehr geht doch eigentlich nicht.“

HL-SPORTS: Das klingt jetzt aber doch relativ einfach im Nachgang. Sicherlich steckt da aber eine Menge Arbeit dahinter, wurde an allen Fronten gearbeitet. Was war für dich der Schlüssel zum Erfolg?

Sercander: „Es wurde Hand in Hand zusammengearbeitet. Die Mannschaft hat ihren Beitrag dazu geleistet, ebenso wie das gesamte Umfeld. Ich möchte da vor allem die Co-Trainer Carsten Haye und Ewald Piep nennen. Ebenso wichtig für den Zusammenhalt waren Peter Lindel und Bernd Schult (beide Betreuer). Ihnen allen gilt mein Dank für eine coole Zeit und tolle Zusammenarbeit.“

HL-SPORTS: Es gab aber auch Dinge, die dich extrem gestört haben. Welche sind das genau gewesen?

Sercander: „Der Abgang von Ligamanager Helge Panten gehört sicherlich dazu. Ich empfinde es jedenfalls als unsportlich und unfair, wenn jemand einen Verein verlässt, feststehende Neuzugänge einfach woanders anbietet oder mitnimmt. Bei Jan Froh, einem Can Moray oder Simon Reiss war das der Fall. Die wollten zu uns. So etwas macht man einfach nicht.“

Anzeige
Anzeige

HL-SPORTS: Nachhaken müssen wir trotzdem noch einmal. Am Ende gehen der Verein und du nun aber doch getrennte Wege. Warum wurde das so entschieden? Am Erreichen der Saisonziele kann es ja nicht gelegen haben.

Sercander: „Auf uns hatte ja keiner einen Cent gesetzt. Daraus haben wir unsere Motivation gezogen und schon drei Spieltage vor Schluss den Klassenerhalt gesichert. Ich bin deshalb auch ein bisschen stolz auf das Erreichte. Letztlich haben verschiedene Ansichten über den nun zu gehenden Weg dafür gesorgt, dass ich nicht bleibe. Da gab es unterschiedliche Vorstellungen. Trotzdem nehme ich viel mit aus den zwei Jahren in Moisling. Die waren lehrreich, manchmal anstrengend, aber auch schön.“

HL-SPORTS: Als Nachfolger steht Ewald Piep fest. Der wird unterstützt von Marc Bornemann, der als spielender Co-Trainer fungiert. Ist das eine gute Lösung?

Sercander: „Beide kennen den Verein. Etwas intern zu lösen ist eigentlich immer gut."

HL-SPORTS: Hast du schon einen neuen Verein gefunden, wirst wo anders als Coach fungieren?

Sercander: „Da ist aktuell nichts geplant oder zu vermelden.“

HL-SPORTS: Vielen Dank für das Interview, Sven.

Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -