Travemünde – Mit viel Ärger ging es nach der unglücklichen Niederlage vom letzten Wochenende aus Greven wieder zurück gen Heimat. Die Raubmöwen hatten wieder eine klasse Partie abgeliefert und wurden am Ende durch zwei ominöse Entscheidungen des Kamfgerichts zumindest um einen Punkt gebracht. 26:28, hieß am Ende das ernüchternde Ergebnis. Hatte die Mannschaft von Trainer Søren Jeppesen zur Halbzeit doch sogar mit einem Tor geführt – doch es nützt nichts und der Blick geht auf das kommende Spiel am Samstag um 16.45 Uhr zu Hause, gegen den Spitzenreiter der 2. Bundesliga von der SG BBM Bietigheim.
Der Tabellenführer aus Baden-Württemberg ist im Moment in einer guten Form. Die Bietigheimer Frauen haben nur eines der letzten neun Spielen verloren und sind seit sechs Spielen ungeschlagen. Keine leichte Aufgabe für das Jeppesen-Team, der sich aber sicher ist, dass seine Mädchen eine Mini-Chance haben: "Wenn wir den Spirit und das Selbstbewusstsein aus den letzten guten Spielen am Samstag in uns tragen und es alles passt, dann hat es jeder Gegner in der Halle schwer."
Dabei kann er, bis auf die Langzeitverletzten Jenny Stapelfeldt (Foto) und Carina Aselmeyer, auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Auch Hannah Gahl wird dann wohl dabei sein, die Mitte der Woche noch leichte Blessuren plagten. "Ich gehe davon aus, dass Hannah spielen will," so Jeppesen weiter.
Die 16-jährige Jung-Nationalspielerin, Katharina Naleschinski, wird gegen Bietigheim auch wieder mit dabei sein. Die junge Lübeckerin war am letzten Wochenende mit dem Jugend-Team des Deutschen-Handball-Bund gegen Österreich im Einsatz und hat bei ihrem ersten Nationalmannschaftsauftritt einen sehr guten Eindruck hinterlassen.
Über den Gegner am Samstag konnte Jeppesen folgende Worte finden: "Bietigheim ist ein absolutes Top-Team. Die Zuschauer in der Steenkamp-Halle werden ein richtiges Handball-Event erleben, wo sich David gegen Goliath messen wird."
Zu der Frage, wie die Planungen für die neue Saison aussehen, sagte er: "Ich habe einen Vertrag bis zum Saisonende und wir haben noch keine Gespräche geführt."
Benjamin Busch, Teammanager der Raubmöwen, sieht die Chance auf einen Verbleib in der 2. Liga im Übrigen für nicht ganz ausgeschlossen: "Wir planen für die zweite und die dritte Liga. Sportlich ist es zwar eher unwahrscheinlich, die Klasse zu halten, aber wie auch in den letzten Jahren gibt es in der neuen Saison eventuelle Zwangs- oder freiwillige Absteiger sowie sogar wohlmöglich keine Aufsteiger aus der dritten Liga. Zudem kommt noch, dass der DHB über eine zweigeteilte zweite Liga nachdenkt. Es sind viele Varianten möglich und wir müssen im Moment einfach abwarten. Wir haben aber die Hoffnungen, dass wir durch einen glücklichen Zufall in der Bundesliga bleiben dürfen. Und wenn die Mannschaft ihre Entwicklungskurve beibehalten kann, bin ich guter Dinge."
Zum Spiel gegen den haushohen Favoriten verriet Busch gegenüber HL-Sports folgendes: "Es ist nicht hoffnungslos, gegen so einen starken Gegner etwas zu erreichen und beim Hinspiel in Bietigheim konnten wir die zweite Hälfte ausgeglichen gestalten. Wenn die Zuschauer uns bei diesem Handball-Highlight genauso unterstützen, wie beim Spiel gegen Kirchhof, wo die Mädels mit ihrem Willen und der Kraft der Fans im Rücken das Spiel noch umgebogen haben, ist alles möglich."
"David gegen Goliath" am Samstag, den 16.02.2013 um 16.45 Uhr in der Halle Steenkamp in Travemünde.
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