Lübeck – Das war kein Spiel für schwache Nerven! Und das bis zur letzten Sekunde… Am Sonnabend wollte der VfL Lübeck-Schwartau in der 2. Bundesliga gegen Aufsteiger HC Elbflorenz seine Siegesserie ausbauen. Das misslang. Stattdessen sahen die knapp 2.000 Fans eine spannende Schlussphase. Beide Teams trennten sich 24:24 (14:15).
Die Mannschaften schenkten sich von Beginn an nichts, doch der VfL startete besser ins Spiel, führte nach zwei Minuten mit 2:0. Die Hansehalle war von Beginn an mit kräftiger Unterstützung zur Stelle, doch die Dresdner ließen sich davon nicht beirren. Innerhalb von nur 30 Sekunden kamen sie zum Ausgleich.
Und es ging kämpferisch weiter. Bis zur 14. Minute hatte der VfL immer mit zwei Toren die Nase vorn, doch der HC Elbflorenz zeigte immer wieder Moral. Thees Glabisch traf in der 24. Minute dann zur erstmaligen Drei-Tore-Führung, die jedoch nicht lange hielt. Der forsche Aufsteiger kam nur 90 Sekunden später auf ein Tor heran.
Weil die Lübecker vor der Pause zu viele Fehler machten und Würfe neben das Tor setzten, kam der HC zwei Minuten vor der Pause zum Gleichstand. Doch die Drangphase der Dresdner ging weiter, denn nur kurz danach gehen sie durch einen direkten Gegenzug nach VfL-Fehlwurf mit 14:13 in Führung. Diese knappe Führung hielt bis zur Halbzeit, jedoch erzielte jede Mannschaft noch einen Treffer, sodass der Pausenstand ein 15:14 aus Sicht der Gäste war.
Nach dem Seitenwechsel schwächten sich die Schwartauer selbst durch viele Zwei-Minuten-Strafen. Marino Mallwitz (ab der zweiten Hälfte für Dennis Klockmann bei den Gastgebern im Tor) hielt viele gute Würfe, allerdings spielten die Lübecker so oft in Unterzahl, dass die Spielzüge mit einem Fehlwurf endeten. Die Hausherren liefen bis zum Schluss einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher und konnten sich bei Antonio Metzner bedanken, dass er aus nahezu jeder Position traf und bester Lübecker Schütze war.
Doch auch der VfL zeigte, wie Dresden in Hälfte eins, eine tolle Moral und kam in der 52. Minute nach einer gefühlten Ewigkeit zum Ausgleichstreffer, kurz danach sogar zur Führung.
Nun war es ein Spiel, das hin und her ging. Für beide Teams war alles drin, jedoch zeichneten sich beide Torhüter aus, die der Mannschaft Halt gaben.
So ging es in die letzten zwei Minuten und Dresden erkämpfte sich 87 Sekunden vor dem Ende beim Stand von 23:23 einen Siebenmeter – den Klockmann bärenstark hielt.
Der letzte VfL-Angriff zog sich hin, wurde immer wieder durch ein Foul unterbrochen, doch Martin Waschul netzte sechs Sekunden vor Schluss zum 24:23 ein – Dresden zog die Auszeit.
Die Hansehalle stand Kopf und die 1.934 Zuschauer sehnten den Abpfiff herbei. Doch der Angriff startete und Dresden vollendete aus fast aussichtsloser Position zum 24:24 – was gleichzeitig der Endstand war.
Dresden feierte mit den mitgereisten Fans, doch auch der VfL verließ nach diesem Spiel erhobenen Hauptes die Halle.
VfL Lübeck-Schwartau: Marino Mallwitz, Dennis Klockmann, Oliver Milde (6), Thees Glabisch (1), Markus Hansen (1), Julian Lauenroth (2), Fynn Ranke (2), Bruno Zimmermann, Martin Waschul (3), Sebastian Damm, Steffen Köhler, Tim Claasen (2), Christoph Schlichting, Jasper Bruhn, Antonio Metzner (7)
Zuschauer: 1.934 in der Lübecker Hansehalle
Spielverlauf: 3:3 (8.), 7:5 (14.), 11:9 (23.), 14:15 (Halbzeit), 16:18 (38.), 19:21 (45.), 24:24 (60.)
