Timmendorfer Strand – Der EHC Timmendorfer Strand vervollständigt ein Sechs-Punkte-Wochenende in der Eishockey-Oberliga Nord. Am 16. Spieltag siegten die Beach Boys im "Dorfderby" gegen den Adendorfer EC deutlich mit 8:2 (2:1, 2:0, 4:1).

Beide Mannschaften plagten vor der Partie arge Personalsorgen. Beach Boys-Coach Sven Gösch musste wegen Verletzungen auf Christopher Röhrl, Jason Horst und Jesper Delfs verzichten, dazu fehlten Marc Vorderbrüggen und Jeff Maronese. Auch Göschs Gegenüber Dieter Kinzel musste mit Emig, Radermacher, Hofmann, Szygula und Wikström fünf Leute ersetzen. Die Ausgangspositionen waren also vergleichbar.

Die letzten der 585 Zuschauer hatten noch nicht richtig ihre Plätze eingenommen, da brandete erstmals Jubel im Eistempel auf. Moritz Meyer hatte die Scheibe im Adendorfer Drittel erobert und setzte André Gerartz in Szene. Dieser legte direkt quer auf Christian Herrmann, der vor das Tor zog und den verdutzten Dennis Korff im Adendorfer Kasten mit der Rückhand überlupfte. Adendorf versuchte direkt zu antworten und Matthias Rieck im Beach Boys-Tor hatte nach einem Schuss von Jörn Schmidt mehr Mühe, als ihm lieb sein durfte. Die Beach Boys hielte den Druck hoch und erhöhten nach exakt fünf Minuten auf 2:0. Pontus Levaniemi schickte Kenneth Schnabel mit einem Traumpass durch die neutrale Zone auf die Reise und der Rechtsaußen ließ Korff mit einem platzierten Schuss in den linken Torwinkel keine Chance.
Die Beach Boys setzten weiter nach, machten aber ,wie so oft, den Fehler hinten viel zu offen zu stehen. So konnte Markus Kankaanranta alleine auf Pontus Levaniemi zulaufen. Er überlief den Verteidiger, ließ Matze Rieck ins Leere fliegen und vollendete zum 2:1-Anschluss in der neunten Minute. Nun war das Spiel wieder offen, aber die Beach Boys brauchten nur wenige Minuten, um sich zufangen. Kenneth Schnabel hatte gleich doppelt Pech: nach einer Unsicherheit von Korff schoss er den Abpraller an den Pfosten (12. Minute) und nur drei Minuten später knallte sein Schuss, der von Schneider abgefälscht wurde, an die Latte. In der 18. Minute checkte Rob Labute den Adendorfer Markus Schneider etwas unsanft in die Bande und musste daher für 2+10 Minuten in die Kühlbox. Schneider konnte nach kurzer Behandlung weiterspielen. Adendorf konnte im Powerplay aber keine Akzente setzen und hatte Sekunden vor Ende des ersten Drittels Glück, dass die Saggau-Brüder bei einem Konter zu lange brauchten und so die Zeit ablief, bevor es richtig gefährlich wurde.

Das zweite Drittel begannen die Beach Boys dann wieder mit Druck, ließen den Heidschnucken aber viel zu viel Platz. Diese stießen immer wieder in die Lücken der Timmendorfer Defensive. Hungerecker traf aus spitzem Winkel nur den Pfosten (24. Minute) und Kankaanranta (27. Minute) zielte nach einem Fehlpass von Raknic schlecht, so dass die Scheibe knapp über den Kasten ging. Es schien in dieser Phase, als würden die Beach Boys das Heft des Handelns aus der Hand geben.
Aber es war nur Schein, denn mitten hinein ins Herz der Adendorfer Angriffsbemühungen klingelte es wieder im Kasten von Dennis Korff. Kenneth Schnabel war bei einem Konter zunächst gelegt worden, worauf die Pfeife aber stumm blieb. Als Schnabel dann schimpfend an der blauen Linie angekommen war, bekam er einen Pass von Patrick Saggau und lief in der Folge alleine auf Korff zu, dem er keine Chance ließ – 3:1 in der 29. Minute.
Die Heidschnucken spielten aber weiter nach vorne. Denny Böttger hatte in Unterzahl erst kein Glück, als er per Rückhand die Latte traf, und dann kam auch noch Pech hinzu, als ein Schlagschuss von ihm den Pfosten traf. Eine Minute vor dem Ende zeigten die Schiedsrichter eine Strafe gegen die Heidschnucken an und die Beach Boys legten sich den Gegner zu recht. Schließlich packte Marcus Klupp den Hammer aus und nagelte die Scheibe durch das Gewühl zum 4:1 ins Netz. Mit diesem Stand ging es dann auch in die zweite Pause. 

Wenig passierte zu Beginn des letzten Drittels. Trotz Überzahl gab es die erste gute Chance für die Beach Boys erst in der 46. Minute, als der heute unsichere Korff eine Doppelchance der Saggau-Brüder zuließ. Beide konnten aber kein Kapital daraus schlagen. Besser machte es eine Minute später der AEC, als Markus Kankaanranta das Tor umkurvte und aus kurzer Distanz Matthias Rieck bezwingen konnte.
Die Antwort der Beach Boys ließ nur 84 Sekunden auf sich warten. Patrick Saggau spielte Pontus Levaniemi an der blauen Linie frei und der Schwede mit finnischen Wurzeln schlenzte die Hartgummischeibe in den rechten Torwinkel. Korff, dem die Sicht verdeckt war, hatte bei diesem platzierten Schuss keine Chance. Für Levaniemi, der heute nachdrücklich Werbung in eigener Sache machte, war es der erste Treffer im Beach Boys-Trikot. Dem AEC schien jetzt der Zahn gezogen, denn die letzte Konsequenz in den Angriffen der Heidschnucken fehlte nun. Die Beach Boys konterten und nutzten dazu noch die Fehler des heute schwachen Korff im Heidschnucken-Kasten. André Gerartz schoss in der 52. Minute auf den Körper des Schlussmannes und dieser rutschte mit der Scheibe über die Linie. 
Nun kannten die Beach Boys keine Gnade: Patrick Saggau schlug die Scheibe einfach mal vor das Tor, wo Yannick Mund richtig stand und in der 55. Minute auf 7:2 erhöhte. Exakt 99 Sekunden später nutzte André Gerartz einen Stellungsfehler des Adendorfer Goalies und schoss die Scheibe aus dem linken Bullykreis in die kurze Ecke. 8:2 und noch waren ja fast vier Minuten zu spielen.
Aber es sollte trotz Überzahl nichts mehr passieren und am Ende gewannen die Beach Boys deutlich, aber mit Sicherheit ein oder zwei Tore zu hoch diese Partie mit 8:2.

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Nach der Partie gestand Adendorfs Trainer Dieter Kinzel die Niederlage seiner Mannschaft ein: "Wir hatten heute in der Summe keine Chance." Zufrieden war hingegen Beach Boys-Coach Sven Gösch, wenn auch das Wochenende für ihn nicht perfekt war: "Perfekt ist das Wochenende, wenn alle gesund bleiben." Gösch spielte damit auf Jason Horst an, der nach einem Check vom Freitag noch mindestens bis Montag in einem Hannoveraner Krankenhaus bleiben muss. Dazu kommt, dass Tibor Uglar sich im Spiel am heutigen Sonntag wohl einen Zeh gebrochen hat. "Er hat einen Schuss auf den großen Zeh bekommen, aber tapfer wie Popeye die Partie zu Ende gespielt", meinte Gösch, der sich dennoch Sorgen macht.

Für die Beach Boys geht es mit oder ohne Uglar am kommenden Sonntag weiter. Um 18 Uhr treffen die Beach Boys dann auf die Ritter aus Nordhorn.

Statistik:
1:0 Herrmann (1.), 2:0 Schnabel (5.), 2:1 Kankaanranta (9.), 3:1 Schnabel (29.), 4:1 Klupp (39.), 4:2 Kankaanranta (48.), 5:2 Levaniemi (49.), 6:2 Gerartz (52.), 7:2 Mund (56.), 8:2 Gerartz (57.)

Strafen: Timmendorf 4+10 Labute – Adendorf 10
Zuschauer: 585

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