Zagreb – Im zweiten Spiel der 13. Handball-Europameisterschaft und dem 27 Spiel gegen Slowenien hat die deutsche Handball-Nationalmannschaft nach Ablauf der Spielzeit und über den Videobeweis noch das 25:25 (10:15) per Siebenmeter erreicht. Was den vorzeitigen Einzug in die Hauptrunde bedeutete.
Nur wenige Sekunden vor dem Ende sahen die Slowenen wie der sichere Sieger aus, erzielten sie doch das 25:24. Doch der slowenische Blaz Blagotinsek verhinderte regelwidrig die schnelle Mitte und damit noch den finalen Angriff der „Bad Boys“. Nach Protest zogen die Schiedsrichter den Videobeweis zu Rate, ob die Zeit zum Zeitpunkt des möglichen Anwurfs abgelaufen war. Dieses war nicht der Fall, somit erhielt Blagotinsek die rote Karte und dieser Regelverstoß wurde mit einem Siebenmeter für Deutschland geahndet. Tobias Reichmann verwandelte diesen sicher zum viel umjubelten 25:25.
Nach dem Abtasten der ersten Minuten erzielte Slowenien in der 3. Minute das 1:0, das Uwe Gensheimer erst in der 7. Minute ausglich. Die deutsche Abwehr fand nicht zu der Schnelligkeit und Aggressivität wie im ersten Spiel gegen Montenegro, so schaltete und waltete Miha Zarabec wie er wollte. Tanzte die Abwehr nach Belieben aus und brachte auch immer wieder seine Mitspieler in gute Wurfpositionen. Die schnellen Beine der „Bad Boys“ schienen streckenweise eingeschlafen. So zogen die Slowenen Tor um Tor von 5:2 (12.) durch Zarabec über 12:7 (23.) bis zur Pause auf 15:10 davon.
Die Ansprache von Trainer Christian Prokop in der Halbzeitpause schien auf fruchtbaren Boden gefallen zu sein. Zweimal netzte Patrick Groetzki bis zur 34. Minute zum 12:15 ein und die Aufholjagd begann. Nach dem 15:19 in der 42. Minute folgten ein 4:0-Lauf zum 19:19 in der 47. Minute, alles war wieder offen. Als Hendrik Pekeler in der 51. Minute die Deutschen das erste Mal im Spiel mit 21:20 in Führung brachte, schien sich das Spiel zu drehen.
Doch die Slowenen konterten mit drei Toren und hatten in der 57. Minute beim 23:21 die Nase vorn. Die „Bad Boys“ gaben noch einmal Gas und glichen elf Sekunden vor dem Ende zum 24:24 aus. Nun führten die Slowenen eine schnelle Mitte aus und Blaz Janc erzielte wenige Sekunden vor der Schlusssirene das vermeintliche Siegtor zum 25:24. Jetzt die bereits geschilderte Situation und der Videobeweis, der erstmals bei einem internationalen Turnier angewandt wurde, brachten noch den Siebenmeter für Deutschland, den Tobias Reichmann (Foto) verwandelte und das umjubelte Unentschieden sicherte.
Somit ist ganz eindeutig bewiesen, ein Spiel dauert eben genau 60 Minuten und nicht eine Sekunde weniger.
Am Mittwoch (17.1.) geht es für die deutsche Handball-Nationalmannschaft gegen den Tabellenführer der Gruppe C Mazedonien um den Gruppensieg und eine gute Ausgangsposition für die Hauptrunde.
Torschützen für die deutsche Handball-Nationalmannschaft:
Uwe Gensheimer (7/2), Tobias Reichmann (4/3), Patrick Groetzki (4), Philipp Weber (3), Hendrik Pekeler und Steffen Weinhold (je 2), Kai Häfner, Julius Kühn und Paul Druc (je 1)