Lübeck – Spieler, Trainer, Aufsichtsrat – eine VfB-Legende feiert am heutigen Tage seinen 80. Geburtstag. „Die gesamte VfB-Familie wünscht Rolf Oberbeck (Foto) zu seinem Ehrentag alles erdenklich Gute, Gesundheit und einen wunderbaren Tag im Kreise seiner Familie!“

Vor fast 60 Jahren hatte Oberbeck großen Anteil an einem historischen Moment in der VfB-Geschichte. Am 30.März 1958 empfing der VfB den SV Werder Bremen. Vor 7.000 Fans auf der Lohmühle ging es in der Oberliga Nord, die damals höchste deutsche Spielklasse, um Punkte. „Es lag Schnee, Ball und Linien waren rot“, erinnert sich der heutige Aufsichtsratsvorsitzende des VfB Lübeck, Dietmar Scholze: „Es war ein denkwürdiger Tag, wir waren mitten im Abstiegskampf und mit Werder Bremen war einer der Topvereine bei uns auf der Lohmühle zu Gast.“

Im Tor der Werderaner stand mit Dragomir Ilic einer der besten Torhüter der damaligen Zeit und dennoch musste Ilic an diesem verschneiten 30. März 1958 gleich acht Mal hinter sich greifen. „Ein Tor war schöner als das andere“, weiß Scholze noch heute, als wäre es gestern gewesen. Spieler des Tages war damals zweifelsohne Rolf Oberbeck. Der Torjäger der Grünweißen traf gleich vier Mal gegen den jugoslawischen Schlussmann, bereits nach zwei Minuten bezwang unser Jubilar die „Katze“ im Bremer Tor zum ersten Mal. In der 35., 39. und 76. Minute setzte er die Glanzpunkte beim sensationellen 8:3 Erfolg.

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„Teufels’-Raketen gegen Ilic, 8:3 für VfB“, titelte das Sport-Megafon in seiner damaligen Ausgabe, Sport-Journalist Ernst Werner schrieb von einer sensationellen Revanche der Lübecker für die 2:7 Hinspiel-Niederlage in Bremen und von Lübecker Spielern, die durch rote Hosen und rote Leibchen zu „Roten Teufeln“ verwandelt wurden.

Dem VfB hielt der Torjäger von damals immer die Treue, Anfang 1983 feierte er als Trainer der zweiten Mannschaft sogar einen Aufstieg. In der schwersten Stunde des Vereins übernahm Oberbeck Verantwortung, kandidierte 2012 für den Aufsichtsrat. Bei den Heimspielen der Grün-Weißen hat er auch heute noch seinen Platz auf der Haupttribüne.

Trotz dieses grandiosen Erfolges musste der VfB nur eine Woche später den bitteren Gang in die Landesliga antreten. Nach einer 0:2 Niederlage vor 10.000 Zuschauern bei Altona 93, weil Lokalrivale Phönix am letzten Spieltag vor ebenfalls 10.000 Fans an der Travemünder Allee gegen Bremerhaven beim 2:2 den entscheidenden Zähler holte und so in der Liga blieb.

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