Melbourne/Australien – Im vergangenen Herbst verabschiedete sich Arnold Suew (Foto) Richtung Australien. Der ehemalige Kicker des VfB Lübeck wollte eine Auszeit nehmen, bei „Work & Travel“ das Land und die Leute erkunden und mal etwas anderes sehen. Drei Monate waren geplant, verlängert hat der 26-Jährige spontan bis Anfang März. Das Ticket war gebucht und die Rückreise nach Lübeck geplant. Dann kam alles ganz anders.

„So ändern sich die Pläne“, beschreibt Suew seinen Werdegang seit ein paar Wochen exklusiv bei HL-SPORTS. Er spielt nun in der 4. Liga bei Richmond SC Alemania und hat gerade vor ein paar Tagen seinen ersten Treffer erzielt.

„Ich muss sagen, der Fußball kam zu mir. Meinen ersten Job bekam ich per Zufall und dann war mein Boss ein Mega-Fußball-Fan, was für Australien eher untypisch ist. Als er herausfand dass ich Fußballer bin, fing er an Clubs für mich zu suchen. Und so bin ich nach einigen Stationen bei Richmond gelandet. Ein sehr interessantes Projekt. Viele Spieler aus dem Ausland, die letzte Saison noch professionell gespielt haben oder Ex-Profis sind. Dazu junge talentierte Jungs. Macht mega Spaß, gute Bedingungen. Der Club wurde von Deutschen gegründet“, erzählt Suew, der sich in Australien wohl fühlt. „Es ist ein überragendes Land und gibt einem viele Möglichkeiten“, sagt der Wahl-Melbourner, dessen Club in einem Stadtteil in der Fünf-Millionen-Metropole beheimatet ist.

Fünf Mal wird in der Woche ist Training angesagt. „Das Team ist ambitioniert, professionell eingestellt“, so der Ex-Kicker von Oberliga-Spitzenreiter Strand 08. Die Heimspiele werden von 200 bis 300 Fans besucht – je nach Gegner. Die Ziele sind klar gesteckt: „Liga gewinnen, dabei ungeschlagen bleiben und im Pokal für eine Überraschung sorgen.“

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Für die A-League (höchste Liga Australiens) reicht es nicht. Das hat weniger sportliche Hintergründe, sondern ist wegen einer komplizierten Visa-Regelung für Ausländer schwierig. In der NPL 1 und NPL 2 dürfen nur jeweils zwei Visa-Plätze vergeben werden. In der State League 1 bis 5 ist das nicht so. Darum spielen viele Europäer in diesen Klassen. „Unser komplettes Team könnte locker in der NPL 1 spielen, aber das ist wegen der Bestimmungen nicht möglich“, erklärt Suew.

Es ist für den gebürtigen Russen schon etwas besonderes. Auch weil man zum Beispiel mit Edgar Marcelino zusammenspielt. Der portugiesische U21-Nationalspieler war zusammen mit Real Madrids Superstar Cristiano Ronaldo in der Jugendakademie von Sporting Lissabon. Der inzwischen 33-Jährige hat dem Lübecker und den anderen Richmond-Akteuren sicher einiges mit auf den Weg zu geben.

Nach zwei Pokalerfolgen und einem Punktspielsieg ist alles im Lot beim Suew-Team. Der Stürmer bleibt noch bis zum Saisonende im Oktober. Was dann passiert, wird man sehen.

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