Lübeck – Beim FC Dornbreite gab Chefcoach Sören „Schotte“ Warnick (Foto) in den vergangenen Tagen seinen Abschied bekannt. Sein Nachfolger steht bereits fest. Es wird sein bisheriger Co-Trainer Sascha Strehlau. Keine Überraschung, denn der 38-Jährige ist ein „Dornbreiter Junge“, so Vereinspräsident Jan Heickmann bei HL-SPORTS und er fügt hinzu: „Wir wollten eine gute Lösung im Verein und Sascha hat von uns das volle Vertrauen. Er wird sicher eine etwas andere Handschrift haben, aber er kennt den Club, wie kaum ein anderer und war selbst Spieler.“ Neben Strehlau soll ein neuer Co-Trainer von extern kommen. Dazu soll es in den kommenden Wochen mehr Infos geben. Fakt ist, dass der neue „Chef“ seinen Posten als Liga-Obmann zur neuen Saison abgibt.

Für Warnick heißt es nun die letzten Spiele als Chef auf der Bank zu absolvieren und dabei ist, trotz des verlorenen Pokalfinales und Abstiegs, sogar noch ein Titel drin. Am Mittwoch (9.5., 18.45 Uhr, Steinrader Damm) gegen den Regionalliga-Absteiger Eutin 08. Das Final4 in Malente lockt und auch ein kleiner Geldbetrag. Warnick fand trotzdem die Ruhe und gab HL-SPORTS ein Interview.

HL-SPORTS: Hallo Sören, wie lief die vergangene Woche für dich?

Sören Warnick: „Die Woche war sehr schwierig für mich, da ich die unnötige Pokalniederlage verarbeiten musste und dadurch mich natürlich hinterfragen musste, ob ich das alles noch will. Es kamen Fragen auf und die Ziele verschwanden. Auch diese Situation war neu für mich.“

HL-SPORTS: Du hörst nach drei Jahren auf. Warum?

Sören Warnick: „Ich höre auf weil ich meine Ziele nicht erreicht habe und ausgebrannt bin. Strehle und ich waren nicht nur Trainer sondern wir haben in drei Jahren alles neu strukturiert, da wir unsere eigenen Vorstellungen hatten und der Verein uns nicht unterstützten konnte. Hierbei handelt es sich um Sponsoren, Klamotten, Trainingslager bis hin zu Fliesen, Trockner und Waschmaschine. Wir wollten unseren Spieler eine eigene Wohlfühloase bieten, die möglichst Oberliga-Format hat. Es bedarf allerdings Zeit und das Sportliche musste auch gemacht werden. Irgendwann wird es halt zu viel und man brennt aus.“

HL-SPORTS: Welche Highlights und Downs hattest du in dieser Zeit beim FCD?

Sören Warnick: „Highlights gab es viele. Wir standen im ersten Jahr vor dem Nichts und haben eine tolle Truppe zusammengestellt, mit vielen tollen Menschen. Im zweiten Jahr war natürlich das Highlight der Aufstieg. Geplant war es eigentlich im dritten Jahr, aber wer 16 Punkte gegenüber dem Herbstmeister aufholt und zweimal den VfB Lübeck verdient schlägt, hat es natürlich verdient aufzusteigen. Wenn wir von Downs sprechen, sind es sicherlich die Pokalspiele und das negative Gerede, wenn es nicht läuft, aber so ist es in unserer Gesellschaft und gerade beim Fußball sind es meist alles Ronaldos, bevor sie mit der Innenseite einen vernünftigen Pass spielen können.“

HL-SPORTS: Insbesondere der Aufstieg war nicht geplant. Kam der Zeitpunkt zu früh?

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Sören Warnick: „Ein Aufstieg kommt nie zu früh! Wenn man erster wird, muss man aufsteigen und sich stellen und das wünsche ich mir oft auch, in anderen Ligen. Natürlich hatten wir einen Plan in den drei Jahren und nun ist es halt früher gekommen. Man sieht, dass man nicht alles planen kann.“

HL-SPORTS: Und nun der Abtritt mit dem Abstieg. Wie sehr schmerzt das?

Sören Warnick: „Es schmerzt sehr und gerade noch mehr schmerzt es, weil es unnötig war. Allerdings: wer so extreme Fehler macht, wie diese Saison, hat es auch nicht verdient drinnen zu bleiben.“

HL-SPORTS: Woran hat es letztlich gelegen, dass ihr den Klassenerhalt nicht geschafft habt?

Sören Warnick: „An erster Stelle steht natürlich der Trainer, weil es leicht ist ihm viele Dinge vorzuwerfen, allerdings will ich nicht in die Tiefe gehen, da es nicht meine Art ist. Es gibt viele Dinge, die ich ansprechen könnte und es wird dann unangenehm, also belasse ich es dabei.“

HL-SPORTS: Was wirst du nach der Saison machen?

Sören Warnick: „Ich werde mir erst einmal die letzten drei Jahre durch den Kopf gehen lassen und dafür brauche ich Zeit, um bei einer eventuellen nächsten Trainerstation einiges anders zu machen. Ein Jahr Ruhe, Fußball schauen und bei der VfB-Altliga wieder mehr spielen.“

HL-SPORTS: Vielen Dank für das Interview und alles Gute für die Zukunft.

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