Lübeck – Wer sich in den vergangenen Wochen mit dem Rahmenterminplan des DFB beschäftigt hat, konnte das Unheil kommen sehen. Was in der 2. Bundesliga schon des Öfteren für Ärger gesorgt und in der abgelaufenen Bundesliga-Saison an fünf Spieltagen zu massiven Protesten bei den Fans geführt hat, hält jetzt auch in der 3. Liga Einzug: Das Montagsspiel!
Begründet wird die Einführung seitens des DFB damit, dass man die 3. Liga aufwerten und höhere Einnahmen für die Vereine erzielen möchte, ohne allerdings den Spieltag zu zersplittern und die Fans außen vor zu lassen. In der neuen Saison wird es jeweils ein Freitagsspiel um 19 Uhr geben und sechs Spiele zur gewohnten Zeit um 14 Uhr am Samstag. Die beiden Sonntagsspiele werden zeitlich versetzt um 13 und 14 Uhr angepfiffen. Und dann ist da ja noch das Montagsspiel, das ebenfalls auf 19 Uhr terminiert ist. Dieses kann es bis zu 29 Mal geben, denn vor und in englischen Wochen, vor Weihnachten und an den beiden letzten Spieltagen wird es kein Montagsspiel geben. Nichts desto trotz, die Zersplitterung nimmt zweifellos zu.
Zunehmen wird höchstwahrscheinlich auch der Frust der Fans, die vermuten, dass das Montagsspiel unter anderem dazu dienen könnte, Fans von Traditionsvereinen an der Anreise zu hindern. Welcher Hansa-Fan könnte zum Beispiel am Montag nach München anreisen, um seine Kogge zu unterstützen? Die Anzahl der Traditionsvereine wird in der kommenden Saison noch höher, denn mit Braunschweig, Kaiserslautern, 1860 München oder Cottbus kommen vier Mannschaften mit Fan-Potenzial hinzu und Uerdingen hat auch bereits in der Bundesliga gespielt. Fan-Freundlichkeit geht anders.
Die neue 3. Liga wird aufgrund ihrer Zusammensetzung höchstwahrscheinlich eine sehr spannende Saison bieten. Spannend wird aber auch, wie sich die Zuschauerzahlen entwickeln und die Fans auf den neuen Modus reagieren werden. Die nämlich bringen die Stimmung in die Stadien.