Da hat das russische Team im Auftaktspiel der WM 2018 aber einen herausgehauen: 5:0! Fünf Treffer, die jegliche Träume des Teams aus Saudi-Arabien zerstört haben dürfte. Immerhin hatte man doch vor wenigen Tagen – am vergangenen Freitag – noch dem Titelverteidiger Deutschland im Testspiel gerade mal einen 2:1-Erfolg „gegönnt“.
Der klare Sieg lässt russische Erwartungen schnell wachsen: Schon mit einem Unentschieden im nächsten Spiel gegen Ägypten (19.6., 20 Uhr) könnte Russland zum ersten Mal in ein Achtelfinale einer WM ziehen. Drei Tore von zwei Spielern, die eingewechselt wurden (Tscheryschew, 2:0 und 4:0 in der 43. und 90.+1; Dschjuba (, 3:0, 71.) – da lobten einige das „goldene Händchen“ von Trainer Stanislaw Salamowitsch Tschertschessow (54). Doch der ehemalige Torwart (1993 bis 1995) und Publikumsliebling zu Bundesligazeiten von Dynamo Dresden wiegelte ab, wollte nichts von seinen Gefühlen während des Spiels verraten: „Zuschauer kann Ideen haben, Trainer muss arbeiten“ antwortete er ausweichend und vielsagend.
Ja, und dann ist da seine Erfahrung mit Joachim Löw. 2002 wurde Tschertschessow als Torwart mit Löw als Trainer mit dem FC Tirol Innsbruck Österreichischer Meister: „Ich sieze ihn noch immer. Das gehört sich so bei uns in Russland. Vielleicht könnte ich ihn heute auch duzen, aber das habe ich bisher noch nicht gewagt. Er duzt mich weiterhin wie früher. Es bleibt irgendwie ein Trainer-Spieler-Verhältnis“, sagte der Ex-Torwart der "Berliner Morgenpost".
Wie ein Wermutstropfen schmeckt im russischen Freudenbecher der Kommentar von Juan Antonio Pizzi, argentinischer Trainer der Mannschaft von Saudi-Arabien: „Wir haben nicht verloren, weil sie so gut, sondern weil wir so schlecht waren.“
Heute stehen sich in der russischen Gruppe Ägypten und Uruguay gegenüber.
Bundestrainer Joachim Löw konnte gestern alle Spieler wieder voll im Training belasten – auch Julian Draxler und Sami Khedira, die beide tags zuvor Trainingspausen einlegen mussten. Sonntag tritt „Die Mannschaft“ um 17 Uhr in Moskau gegen Mexiko an.