Lübeck – Vor dem Wochenende traf die Verantwortlichen des Türkischen SV fast der Schlag: Der „Sportbuzzer“ vermeldete am Freitagabend, dass der Verein aus dem Landessportverband (LSV) und dem Schleswig-Holsteinischen Fußballverband (SHFV) ausgeschlossen wurde. Zu diesem Zeitpunkt wusste man beim Verein vom Sportplatz Holstentor-Süd noch nicht einmal von dieser Entscheidung. TüSV-Präsident Ferdi Corbajrami sagt zu HL-SPORTS: „Uns hat diese Meldung völlig überraschend getroffen. Vor allem ist es mehr als fraglich, wie der „Sportbuzzer“ an diese Information kam. Die E-Mail ging nur an uns und Mitarbeiter des SHFV.“
Der Club, der seit über 30 Jahren existiert und ein Vorzeige-Engagement in Sachen Integration an den Tag legt, soll Beiträge an den LSV nicht abgeführt haben. Der Verband schloss den Türkischen SV daraufhin aus. Corbajrami dazu: „Wir wissen von keinen offenen Posten beim LSV. Mit uns hat niemand Kontakt aufgenommen. Wir haben Rückstände beim SHFV, uns aber auf eine Ratenzahlung verständigt. Diesen Raten sind wir nachgekommen. Nun der Ausschluss aus dem Verband. Das macht doch keinen Sinn, dass wir unsere Beiträge an den Fußballverband zahlen, aber die an den LSV nicht.“
Dabei hat der Vorsitzende eine Theorie. „Der Landessportverband verschickt seine Mitteilungen immer per Post. Wir haben vor einem Jahr noch ein Postfach genutzt. Ich könnte mir vorstellen, dass unsere neue Anschrift nicht hinterlegt ist und wir darum keine Briefe erhalten haben. Warum hat man mit uns nicht auf anderem Wege Kontakt aufgenommen? Es kann ja nicht im Sinne des Verbandes sein, einen Verein einfach so auszuschließen.“
Nach einem Telefonat mit Dr. Tim Cassel (Vizepräsident des SHFV) ist die Tür aber möglicherweise noch nicht ganz zu für die Lübecker. Der Club muss jetzt schnell mit dem LSV Kontakt aufnehmen und seine Sachen schnell klären. Ansonsten ist ein Spielbetrieb nicht möglich. Der TüSV wäre erster Absteiger aus der Kreisliga. „Das wäre sehr traurig für den kompletten Fußball. Wir sind alle ehrenamtlich tätig. Es ist in der heutigen Zeit schon schwer genug Menschen zu finden, die sich noch ohne Geld für etwas Soziales engagieren. Ich hoffe auf eine Lösung“, so Corbajrami.