Lübeck – Mit dem traditionellen „Heißt Flagge!“ hat Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau heute bei seiner Premiere in offizieller Mission die Travemünder Woche in ihrem 129. Jahr eröffnet. Lindenau wandelte die traditionelle Formel jedoch leicht um – und sagte "Hisst Flagge!" Versehentlich – wie er später bekannte. Getrübt wurde die Feierstunde auf der „Lisa von Lübeck“ indes durch eine Messerattacke in einem Lübecker Bus, bei der wenige Stunden zuvor in Kücknitz mehrere Menschen zum Teil schwer verletzt wurden.
Bürgermeister Lindenau hatte sich gemeinsam mit Landesinnenminister Hans-Joachim Grote direkt vor Ort ein Bild der Lage gemacht und konnte berichten, dass die Verletzten inzwischen in ärztlicher Versorgung seien und der Täter gefasst wurde. Nach der Eröffnung machte sich Lindenau direkt wieder auf den Weg nach Kücknitz.
Zur Eröffnung des Events erklärte der Bürgermeister, dass sich die Besucher von solch einer feigen Aktion die Travemünder Woche, die aus den vergangenen Jahren in bester Erinnerung sei, nicht verderben lassen dürften. Man müsse das Leben leben, so der Verwaltungschef.
Aufgrund des Vorfalls in Kücknitz hatte Innenminister Grote seine Teilnahme an der Eröffnung abgesagt. In Person von Tilo von Riegen, Abteilungsleiter im Innenministerium, war das Land aber dennoch vertreten. Und viele Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Sport waren zum Empfang im Restaurant Marina gekommen, um sich auf die Travemünder Woche einzustimmen.
Auch die höchste Repräsentantin des deutschen Segelsports war vertreten. DSV-Präsidentin Mona Küppers ist stets ein gern gesehener Gast in Lübeck und zeichnet sich dadurch aus, dass sie das Ohr an der Basis ihres Verbandes hat. Bereits im Winter war sie zum Gold- und Silberdinner des Lübecker YC gekommen, und jetzt wird sie das gesamte erste TW-Wochenende an der Trave verbringen und sich in diversen Gesprächen und Terminen vom Event begeistern lassen. „Es ist wirklich großartig, dass die großen Segelwochen in Deutschland jeweils ihre eigene Ausrichtung haben. Die Travemünder Woche bietet die gesamte Palette des Segelsports und rückt damit auch Sportler in den Mittelpunkt, die sonst nicht so im Fokus stehen. Das gefällt mir sehr gut", sagte Mona Küppers.
Das Angebot des inklusiven Schnuppersegelns am zweiten TW-Wochenende bereitet ihr dabei besondere Freude: „Das ist ein ganz tolles Angebot. Der Segelsport ist ohnehin die inklusivste Sportart überhaupt. Diese Blüte zu pflegen, sollte uns besonders am Herzen liegen."
Bis zum 29. Juli warten rund 200 Programmpunkte auf den Bühnen und Präsentationsflächen des Festivalareals auf die erwarteten mehrere hunderttausend Besucher. Zudem werden Segelwettbewerbe in 22 Disziplinen ausgetragen. Rund 700 Boote mit 1400 Seglern aus 24 Nationen sind vertreten. Über 180 Starts sind insgesamt geplant.
Das Foto zeigt (von links): Gesamtwettfahrtleiter Andreas Denecke, der Sportliche Leiter Jens Kath, die LYC-Vorsitzende Andrea Varner-Tümmler, TW-Geschäftsführer Frank Schärffe, Bürgermeister Jan Lindenau und die Moderatoren Ralf Abratis und Maike Jäger