Paderborn – Hui gegen die Top-Teams, Pfui gegen die vermeintlich Schwächeren: Nach zuletzt tollen Siegen gegen Elmshorn und Rostock haben die Lübeck Cougars ausgerechnet beim Tabellenletzten aus Paderborn eine unglückliche 28:30 (14:7)-Niederlage kassiert. „Wir haben verdient verloren. Wenn man so schlecht spielt wie wir heute, kann man in der GFL 2 nur verlieren", ärgerte sich Head Coach Mark Holtze.

Die Punkte von Taylor Watkins (12), Jamie Dale, Mike Kresowaty (beide 6) und Lennart Stolina (4) reichten am Ende nicht, weil sich die „Berglöwem" im Westfälischen einfach zu viele Fehler erlaubten. So warf Quarterback Watkins unter anderem gleich zwei Interceptions, wovon eine postwendend zum Touchdown zurückgetragen wurde. Mit fünf Siegen und fünf Niederlagen weisen die Cougars nun ein ausgeglichenes Punktekonto auf.

Besonders bitter aber: Receiver Felix Siekmann erlitt einen Schlüsselbeinbruch und wird den Rest der Saison ausfallen. Auch der französische Verteidiger Maéric Achipie verletzte sich. „Nun müssen wir uns für die letzten Spiele nochmal zusammenreißen, unser Ziel bleibt die Winning Season. Dafür müssen wir drei der letzten vier Spiele gewinnen", fordert Cheftrainer Holtze. Am nächsten Sonntag (15 Uhr) kommen die Solingen Paladins zum Buniamshof.

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In Paderborn begann dabei eigentlich alles nach Maß. Jamie Dale brachte Lübeck früh in Front, den Ausgleich konterte Quarterback Watkins persönlich zur 14:7-Halbzeitführung. Nach der Pause taten sich in der bis dato so zuverlässigen Defense aber immer wieder Lücken auf, so dass die akut abstiegsgefährdeten Gastgeber mit zwei Touchdowns und einem Field Goal zum Ende des dritten Viertels auf 24:14 davonziehen konnten. Als Watkins im vierten Abschnitt erneut in die Endzone eintauchen konnte – und Lennart Stolina einen geblockten Zusatzkick noch in eine glückliche Two-Point-Conversion verwandeln konnte – war aber beim 22:24 (fast) alles wieder offen. Weil die Dolphins mit ihrem starken Laufspiel aber 2:30 Minuten vor dem Ende auf 30:22 enteilten, die Cougars zwar durch Kresowaty auf 28:30 herankamen, dann aber die Conversion vergeigten, blieb es bei der knappen Niederlage – statt zumindest noch eines Unentschiedens.

Die Dolphins haben nach dem zweiten Saisonsieg damit wieder etwas Hoffnung im Abstiegskampf, weil der Tabellensechste aus Langenfeld die ebenfalls um den Klassenerhalt kämpfenden Berlin Adler schlug, müssen die Paderborner dennoch alle ihrer drei ausstehenden Saisonspiele (Berlin, Rostock, Langenfeld) gewinnen, um nicht 2019 in der Regionalliga spielen zu müssen. Die Cougars müssen trotz der unnötigen Pleite eher nicht mehr zittern: Nur der neue Tabellenletzte aus Berlin könnte die „Berglöwen" noch einholen, wenn die Adler alle ihre vier verbleibenden Spiele (Paderborn, Lübeck, Solingen, Düsseldorf) gewinnen und die Cougars gleichzeitig alle vier verbleibenden Spiele (Solingen, Berlin, Langenfeld, Rostock) verlieren sollten. Das einzig positive von dem Nachmittag im Löns-Stadion nämlich: Nach dem 18:0-Erfolg im Hinspiel haben die Cougars zumindest den direkten Vergleich gegen die Dolphins für sich entschieden.

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