Hamburg – Was beim Hamburger SV schon Geschichte scheint, trifft aktuell den nächsten Gegner und schärfsten Konkurrenten, den 1. FC Köln. Wenn am Montag die beiden führenden in der Zweitliga-Tabelle um 20.30 Uhr im Volksparkstadion aufeinandertreffen, geht es womöglich dieses Mal um den Trainerposten bei den Gästen.
Drei Liga-Spiele, zwei Punkte, dazu das Pokal-Aus im Elfmeterschießen gegen Schalke 04 vom vergangenen Mittwoch. Hat der 1. FC Köln eine Ergebniskrise? In der Domstadt ist man auf dem Trip der Hamburger Medien vor der Titz-Entlassung. Noch soft, aber trotzdem wird in die Menge geworfen, dass das „Ziel Aufstieg in Gefahr ist“, „zu wenig gegen Heidenheim“ und dass „zwischen Anspruch und Wirklichkeit eine Lücke klafft“. Kennt man von der Elbe, wo man mit Hannes Wolf einen neuen Trainer in der Zwischenzeit installierte. Wird es ein Schicksalsspiel für Ex-Kiel-Coach Markus Anfang, aktueller Übungsleiter der Geißböcke?
Der Druck liegt also bei den Gästen – könnte man denken. Doch die Wahrheit ist: Köln und Hamburg sind die beste Auswärtsmannschaften (beide 13 Punkte) und hat genau so einen Heimkomplex wie der HSV (je acht Zähler). Ein Heimrechttausch könnte die Rothosen also in eine bessere Situation bringen. Für Wolf wird es der erste Auftritt im Volkspark und alleine das macht Mut. Er will sicher nicht verlieren.
Am Donnerstag gab es den ersten freien Tag unter dem neuen Chefcoach. Der hatte aber trotzdem Sorgen, denn mit Hee-Chan Hwang (Foto) fehlt ihm aktuell ein Flügelflitzer. Der Südkoreaner laboriert an einer Zerrung. Wolf: „Bei Chan müssen wir von Tag zu Tag schauen, aber er hat keine schwere muskuläre Verletzung, wir bewegen uns da eher im Bereich einer Verhärtung. Ich sehe deshalb die Chance, dass er uns am Montag gegen Köln wieder zur Verfügung stehen könnte.“
Im Rückblick auf die „Pyro-Show“ der Hamburger Anhänger beim 3:0-Erfolg im DFB-Pokalspiel beim SV Wehen Wiesbaden könnte es demnächst eng für den HSV werden. Fast ein dreiviertel Million Euro musste der Club in der vergangenen Spielzeit an Strafen abdrücken. Bisher ging es nur ans Portmonee, doch möglich ist auch bald eine Fan-Verbot auswärts. Der Kontrollausschuss des DFB ermittelt.
12. Spieltag:
Dresden – Sandhausen (Fr.)
Fürth – Bochum
Kiel – Ingolstadt (Sa.)
Duisburg – Paderborn
Darmstadt – Magdeburg
Bielefeld – St. Pauli (So.)
Regensburg – Berlin
Heidenheim – Aue
Hamburg – Köln (Mo.)