Timmendorfer Strand – Am Freitag geht sie los, die Oberliga Endrunde  für die Eishockeycracks des EHC Timmendorfer Strand. Nach der Vizemeisterschaft warten nun echte Eishockeyschmankerl auf die Fans am Strand, allerdings werden auch die Reisen für die Beach Boys deutlich weiter. Gegner für den EHCT 06 sind der Norddritte Hannover Indians, Ostmeister Icefighters Leipzig, der Westvierte Hammer Eisbären und der Westsechste Königsborner Bulldogs.

Den Auftakt bestreitet die Mannschaft von Sven Gösch aber am Freitag beim Westmeister und Aufstiegsfavoriten Löwen Frankfurt. Zeit also für HL-SPORTS, den Gegner mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.

Löwen Frankfurt-Basicfacts
Gegründet: 2010 Gründung der Spielbetriebsgesellschaft, Wurzeln reichen bis 1959 zurück
Stammverein: Young Lions Frankfurt
Erfolge: Meister Oberliga West 2014, Vizemeister 2013
Spielstätte: Eissporthalle Frankfurt (6900 Plätze)

Saison 2013/14
Die perfekte Saison (sämtliche Spiele nach regulärer Spielzeit gewinnen) ist im Eishockey ein Novum und nur wenige Mannschaften im höherklassigen Eishockey haben dies jemals erreicht. Die Löwen waren ganz eng dran, aber auch sie sind knapp daran gescheitert. Zwar feierten sie 38 Siege in 38 Oberligaspielen, mussten aber sowohl in der West-Vorrunde wie auch in der West-Endrunde jeweils einmal ins Penaltyschießen.
Aber das werden die Löwen wohl verschmerzen können, denn das Ziel ist ja ein ganz anderes: der Aufstieg in die DEL 2.

Stars
Hier könnte man wohl mehrere Seiten schreiben, denn das Team aus der hessischen Finanzmetropole ist gespickt mit Stars und überdurchschnittlichen Oberliga-Spielern.
Da wären die Verteidiger David Cespiva (394 DEL-Spiele), Marcel Neumann (245 Zweitligaspiele), der Ungar Marton Vas (Nationalspieler und ehemaliger EBEL-Spieler), der ehemaliger Nauheimer Topscorer Lanny Gare, Center Norman Marens (125 DEL-Spiele), Roland Mayr (335 DEL-Spiele), Richard Mueller (dreifacher deutscher Meister), Chris Stanley (180 Zweitligaspiele) und Christian Wichert (210 DEL-Spiele).
Junge Spieler wie Björn Linda, Nico Oprée oder Clarke Breitkreuz dürften den Timmendorfer Eishockeyfans noch aus Duellen mit den Füchsen Duisburg in Erinnerung bleiben.
Neueste Rosinen im Stars-Kuchen der Löwen sind der junge Richard Gelke, der aus Schwenningen an den Main gewechselt ist um Spielpraxis zu sammeln, und der NHL-gedraftete Routinier Harlan Pratt, der immerhin 225mal in der Farmliga AHL aktiv war. Dazu wurde die Frankfurter Goalielegende Ian Gordon (mittlerweile 38) als dritter Torhüter lizenziert.

Um es in einem Satz zu sagen: die Löwen haben fast jede Position mit einem Star und Vollprofi besetzt.

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Stärken und Schwächen
Bei den Schwächen kann man es kurz machen: die Löwen habe keine.
Ansonsten bleiben nur noch Stärken: eine tolle Offensive, eine kompromisslose Defensive und eine starke Torhüter-Duo werden gepaart mit einem guten Powerplay und einem noch besseren Unterzahlspiel.
Dazu kommt die enorme Breite im Kader. Gleich fünf Spieler haben mindestens 50 Punkte, weitere fünf mindestens 40. so dass auch Ausfälle (siehe unten) leicht zu kompensieren sind.

Team hinter dem Team
Ist schon das Team ein Starensemble, dann geht es abseits des Eises weiter. Sportdirektor bei den Löwen ist Rich Chernomaz, der sich in den letzten 20 Jahren einen exzellenten Ruf in Deutschland erarbeitet an. Als Spieler absolvierte er fast 500 Spiele in der AHL und NHL, dazu kommen 184 Spiele in der DEL. Als Trainer fungierte Chernomaz u.a. in Köln, bei der DEG und bei den Frankfurt Lions. Zweimal wurde er in dieser Zeit deutscher Meister und auch als ungarischer Nationalcoach beweist er eine Fachkompetenzt.
Hinter der Bande wurde mit Tim Kehler ein junger, unverbrauchter Trainer installiert, der sich Meriten als Assistenztrainer in der kanadischen Top-Juniorenliga WHL verdiente und in der Vorsaison in Ungarn aktiv war. Aus dieser Zeit kennt er Chernomaz bestens, da Kaehler für die U20 und Chernomaz für die ungarishe Nationalmannschaft verantwortlich waren, und so eine gemeinsame Spielphilosophie haben.

Ausfälle
Vier Spieler werden gegen die Beach Boys fehlen. Manuel Neumann und Roland Mayr sind langzeitverletzt und dürften in der Endrunde nicht mehr auflaufen, Lanny Gare und Kapitän Stephan Kreuzmann fehlen jeweils wegen einer Sperre aus dem letzten OL-West-Spiel

Ausblick
Die Löwen werden sich wohl nur selbst schlagen können. Nur wenn das Team überheblich und mit gebremster Kraft an die Spiele heran geht, dann gibt es für die Konkurrenz die Chance etwas zu holen. Bisher gibt es allerdings keinen Anlass zur Hoffnung, denn zu souverän und zu professionell agierten die Löwen in der laufenden Saison. Daher gilt es für alle Experten als ausgemacht, dass die Löwen souverän die Gruppe gewinnen werden und so in die Aufstiegsrunde kommen.

Für die Beach Boys kommt viel darauf an, mit welchem Kader sie nach Hessen reisen. Wenn alle an Bord sind, dann ist ihnen durchaus zuzutrauen, die Partie recht offen und das Ergebnis erträglich zu gestalten. Wenn allerdings ein kleiner Kader die Reise antritt, dann muss die Mannschaft aufpassen, dass es nicht zu schnell zweistellig wird. Aber egal wie es wird: man kann sich sicher sein, dass die Beach Boys alles geben und vor allem die Atmosphäre vor 5000 oder 6000 Zuschauern genießen werden.

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