Warendorf – Nicht alle Landespferdesportverbände sind bislang von der Diskussion um die Pferdesteuer berührt, dennoch wird das Thema in ganz Deutschland als höchst besorgniserregend eingeschätzt. Die Präsidenten und Geschäftsführer der Landesverbände erklärten sich solidarisch mit den betroffenen Verbänden, Kreisreiterverbänden, Vereinen und Betrieben und sicherten jedwede Unterstützung im Kampf gegen die Pferdesteuer zu. Sie verwiesen auf die Bedeutung des Umgangs mit dem Pferd gerade für Kinder und Jugendliche. „Die Pferdesteuer würde alles Engagement von Vereinen und ihren Ehrenamtlern ad absurdum führen“, kritisierte FN-Präsident Breido Graf zu Rantzau.

Derzeit haben sich zwei Kommunen in Hessen, Bad Sooden-Allendorf und Kirchheim, für die Abgabe ausgesprochen. Allerdings wird auch in Schlangenbad und Trebur, ebenfalls Hessen, diskutiert, und aus der schleswig-holsteinischen Stadt Preetz wurden ebenfalls Überlegungen zur Pferdesteuer bekannt.

Die Deutsche Reiterliche Vereinigung und ihre Landesverbände fordern mit allem Nachdruck die Kommunalpolitiker insbesondere in Hessen, aber auch bundesweit auf, auf die Einführung der Pferdesteuer zu verzichten. „Die zu erzielenden Einnahmen stehen in keinem Verhältnis zu dem großen Schaden, den die Steuer anrichten würde. Das Therapeutische Reiten, die Kinder- und Jugendausbildung, die Versorgung der Gnadenbrotpferde, die wirtschaftlichen Existenzen in der Pferdehaltung und viele Bereiche mehr würden ernsthaft bedroht“, betonte Graf zu Rantzau.

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Auch Deutscher Bauernverband gegen einen "Griff in die Tasche der Pferdehalter"

Mit großem Unverständnis hatte auch der Deutsche Bauernverband (DBV) auf die Überlegungen einiger Kommunen zur Einführung einer Pferdesteuer reagiert. Der DBV weist darauf hin, dass der Reitsport und die Pferdehaltung einen wichtigen Wirtschaftsfaktor im ländlichen Raum darstellen. Vor allem in Stadtnähe hätten viele Landwirte in den letzten Jahren ihre Hofstellen auf Pensionspferdehaltung umgestellt und erhebliche Investitionen getätigt. Nach der amtlichen Statistik wurden im Jahr 2010 in rund 49.000 landwirtschaftlichen Betrieben Pferde gehalten. Davon betrieben geschätzte 10.000 Betriebe Pensionspferdehaltung. Weder den Landwirten, die nach den Vorstellungen des hessischen Städte- und Gemeindebundes die Pferdesteuer für die Kommunen „eintreiben\" sollen, noch den Pferdebesitzern sei eine solche Steuer zu zumuten, betont der DBV. Die große Mehrzahl der Reiter gehe ihrer Freizeittätigkeit unter großen finanziellen Mühen nach. Hinzu komme, dass etliche Grünlandflächen nur durch extensive Pferdehaltung sinnvoll bewirtschaftet werden können, was dem Naturschutz und der Artenvielfalt zu Gute komme.

Der DBV erklärte, dass bereits mit der Abschaffung des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes für die Pferdehaltung vor einigen Jahren und der 2012 erfolgten Abschaffung des ermäßigten Steuersatzes beim Handel mit Reitpferden weitere Steuererhöhungen in der Pferdehaltung völlig inakzeptabel seien. Nochmalige Belastungen würden die Existenz vieler Pensionsstallbetreiber bedrohen. Auch entstehe so ein steuerlicher „Flickenteppich". Pferdebesitzer würden in pferdesteuerfreie Kommunen flüchten, warnt der DBV.

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