Adendorf/ Timmendorfer Strand – Am Sonntagabend unterlagen die Timmendorfer Beach Boys dem Adendorfer EC nach einem hektischen Derby mit 2:4.

Das Lazarett hatte sich im Vergleich zum Freitag wieder ein wenig gelichtet. Das Trainer-Duo Dittrich/Gösch konnte wieder auf Thorben Saggau und Moritz Meyer zurückgreifen und musste neben den Langzeitverletzten und Rekonsvaleszenten nur auf Paul Paepke wegen eines Muskelfaserrisses verzichten. Im Tor begann, wie am Freitag, Neuzugang Patrick Hoffmann.
Zu Spielbeginn war erkennbar, dass die Beach Boys gut besetzt sind, wenn möglichst alle Mann an Bord sind. Der AEC wurde im eigenen Drittel eingeschnürt und die Beach Boys versuchten, Chancen zu kreieren, agierten beim letzten Pass oder beim Torschuss allerdings oft zu ungenau. Dafür landete der erste wirklich gefährliche Torschuss im Tor des AEC: Patrick Saggau bekam einen Pass an die blaue Linie, wurde nicht angegriffen und zog einfach ab. Vorbei an Freund und Feind flog die Scheibe in der vierten Minute ins Netz. Die Beach Boys versuchten in der Folge, das Tempo hochzuhalten, doch eine Strafzeit stoppte den Vorwärtsdrang. Mehr noch: das erste Unterzahlspiel der Beach Boys brachte den Ausgleich für Adendorf. Die Verteidigung ließ den Schützen an der blauen Linie zu viel Raum und Szygula zog ab. Vor dem Tor fälschte dann Robin Ringe die Scheibe durch die Beine von Patrick Hoffmann ab.
Die Beach Boys reagierten auf das 1:1 mit wütenden Angriffen und vergaben durch David Rutkowski und Jari Voutilainen zwei große Chancen. Quasi im Gegenzug konnte Dennis Szygula aus der eigenen Zone loslaufen, wurde nicht angegriffen und konnte dann im Eins gegen Eins locker die Scheibe im Kasten unterbringen. 2:1 in der 10. Minute und der Spielverlauf war damit auf den Kopf gestellt.

Aber die Beach Boys kämpften und in der 12. Minute markierte Patrick Saggau den Ausgleich. Der Topscorer übernahm in der neutralen Zone die Scheibe, zog an zwei Adendorfern vorbei und jagte die Scheibe aus dem rechten Bullykreis in die lange Ecke. Diesmal keine Chance für Dennis Korff im Adendorfer Tor.
Bis zum Ende des ersten Drittels probierten es die Beach Boys weiter, allerdings waren die meisten Schüsse zu ungefährlich, so dass es mit einem 2:2 in die ersten Pause ging.
Ein komplett anderes Spiel sahen die gerade einmal 499 Zuschauer (davon mehr als 100 aus Timmendorf) im zweiten Drittel. Gleich zu Beginn des Mittelabschnitts gerieten die Beach Boys erneut in Unterzahl und das nutzten die Heidschnucken aus. Szygula schob die Scheibe einmal quer durch das Drittel zu Markus Schneider und der Adendorfer Verteidiger hielt unmittelbar vor Hoffmann nur die Kelle hin und markierte die 3:2-Führung.
In der Folge wirkten die Beach Boys total verunsichert und wussten mit ihrem eigenen Scheibenbesitz nicht viel anzufangen. So war es für die giftigen Adendorfer ein leichtes Spiel, die Angriffe zu unterbinden  und selbst Nadelstiche in der Offensive zu setzen. Böttger und Hungerecker hatten zwei dicke Konterchancen, als sie jeweils allein auf Patrick Hoffmann zu liefen. Doch der Schlussmann konnte in überragender Manier parieren.
Gegen Ende des Drittels wurden die Beach Boys stärker und verleiteten die Heidschnucken zu einigen Fouls. Allerdings verlor der ansonsten sehr umsichtige Schiedsrichter Korb kurzzeitig seine Linie, so dass einige Attacken ungeahndet blieben.

Unschön wurde es dann mit Beginn der zweiten Drittelpause: nach der Pausensirene wurde Marco Meyer von einem Adendorfer Spieler attackiert, worauf sich Meyer den Sünder vornahm. Maxim Huttenlocher mischte sich ein und es entstand eine wüste Keilerei, die auch von den Unparteiischen nicht zu trennen war. Als es dann doch geschafft war, musste Marco Meyer mit 2+2+2 Minuten vom Eis, Huttenlocher bekam 2+2+10.
Das letzte Drittel begann dann mit einem stürmischeren Adendorfer EC, der zunächst das Zepter schwang. Einige gute Schüsse, speziell von der blauen Linie, kamen auf das Tor von Hoffmann, der diese aber souverän und teilweise auch spektakulär mit der Fanghand abwehren konnte. Die Beach Boys brauchten etwas, doch angeführt von einem starken Patrick Saggau probierte es die Mannschaft und gab die letzten 10 Minuten nochmal richtig Gas. Allerdings fehlte die letzte Präzision beim Passspiel und so wurde es selten richtig gefährlich. Wenn doch, dann scheiterten die Beach Boys an Dennis Korff im Kasten. In der Schlussminute nahmen die Trainer Goalie Patrick Hoffmann zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, was der AEC dann 14 Sekunden vor Abpfiff durch Robin Ringe bestrafte, der mit seinem „Empty-Net-Goal“ den Endstand herstellte.

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Trainer Sven Gösch resümierte nach der Partie, dass seine Jungs nach der frühen Führung zu viel wollten und  sich mit fortlaufender Spieldauer immer mehr dem Spiel der Gastgeber anpassten. Zudem hätte es die Mannschaft nicht geschafft, die Konzentration volle 60 Minuten hoch zu halten.
Lob gab es vom Trainer für die mitgereisten Fans, welche 60 Minuten lang eine tolle Stimmung veranstalteten. Allerdings wünsche er sich gerade bei Rückständen noch mehr Rückhalt.

Lübeck FM übertrug das Spiel live über UKW- und Kabel-Radio bis um ca. 20.00 Uhr. Leider machte den Radiokollegen ein technischer Defekt im Sender des OKSH einen Strich durch die Rechnung und die Schaltung musste abgebrochen werden. Lübeck FM Moderator Timo Möller-Gomez dazu: "Es ist wirklich ärgerlich für alle Beteiligten und mir tut es auch für die Fans leid, die sich auf die Übertragung gefreut hatten. Mitten in der Sendung ist ein nicht so schnell reperabler Defekt aufgetreten, den wir so schnell nicht beheben konnten. Die Vorbereitung war somit dahin. Wir werden das Gespräch mit dem Sender suchen und so eine Aktion hoffentlich mal wiederholen können. Ein Dank geht aber an die kooperative Haltung des EHCT 06 und den Adendorfer EC sowie natürlich an das Eishockeyradio Powerplay Timmendorf um Christian Schülling und Benno Sobiegalla."

Am kommenden Wochenende finden dann die letzten Spiele der Vorrunde statt. Die Beach Boys müssen bei den Weserstars Bremen (25.01/20 Uhr) und bei den Rittern in Nordhorn (27.01/18 Uhr) auswärts antreten. Das nächste Heimspiel gibt es dann zum Auftakt der Meisterrunde am 01.02. gegen den Hamburger SV.

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